Elternforum Rund ums Baby

Mal kurz auskotzen

Mal kurz auskotzen

Liv20

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Hallo zusammen, Mal keine Bitte um einen Rat. Ich habe gerade mal eine Situation erlebt über die ich mich so aufgeregt habe obwohl sie mich gar nicht betraf. Das muss ich mal hier los werden. Also folgendes, ich war gerade beim Arzt. Habe im Wartezimmer gewartet, gegenüber sitzt ein Junge, schätze so 7 Jahre vielleicht, spielt am Handy ein autorennen oder so. Dann kommen die Eltern, mit kleiner Tochter aus dem behandlungsraum. Der Vater sagt "xy kommst du bitte, wir müssen jetzt los" der junge reagiert nicht, der Vater bittet ihn wieder "wir haben es schon eilig, komm bitte mit" . Der Junge sagt schon recht gereizt "Ja warte doch! bin gerade mitten im Spiel". Der Vater geht zu dem Jungen hin, hockt sich davor und bittet wieder "aber du weißt doch, wir müssen noch einkaufen gehen und in einer Stunde xy abholen. Wir müssten uns jetzt schon ein bisschen beeilen, also lass uns bitte jetzt gehen" der junge antwortet völlig entnervt "ja ich hab ja gerade schon gesagt wenn ich fertig bin!" Also stellen sich Vater, Mutter und die kleine in die eingangsture und warten geschlagene 5 Minuten (habe auf die Uhr geguckt) stumm auf den jungen. Dann stand der kleine auf und meint "so, jetzt können wir" Am liebsten hätte ich den Vater mal kräftig geschüttelt! Ich war innerlich schon richtig gestresst nur von zuschauen.... Stell ich mich da an oder hätte euch das genau so genervt? Geht mich ja nichts an, das weiß ich aber das war echt schon beim zuschauen so anstrengend...


Trini

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Nun ja (ich weiß dass ich jetzt förmlich um virtuelle Schläge bettele), so etwas kommt raus, wenn das Kind immer der "Bestimmer" ist und keine Grenzen kennenlernt. Trini


Liv20

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Antwort auf Beitrag von Trini

Absolut. Verstehe aber gar nicht wie man sowas mitmachen kann ohne zu denken hier muss sich etwas grundlegend ändern undzwar besser früher als später. Ich war echt einfach fassungslos


Pebbie

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Vielleicht hat er sich genau was dabei gedacht. Er wollte keine Szene machen ? Das Einzige was ich zu bemängeln hätte ist die Tatsache das er vermutlich zur Art der Eltern gehört die ihre Kinder tot-diskutieren.


bea+Michelle

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Antwort auf Beitrag von Trini

Ich bin da bei Trini. Bei mir wäre das Handy späetstens nach der 2. Aufforderung weg.


Reh77

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Antwort auf Beitrag von Trini

Keine Grenzen? Es hat nach fünf Minuten ganz von allein und freiwillig aufgehört.


Pebbie

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Was andere Leute machen ist mir ( meistens) egal. Ich denke der Vater weiß was passiert wenn er darauf bestanden hätte. Und das wäre vermutlich laut geworden und wäre anstrengender für alle gewesen. Wer weiß, vielleicht hat der Vater oder die Mutter dem Sohn draußen nochunf ein paar Takte gesagt. Du hättest den Vater gerne mal "kräftig geschüttelt". Warum ????


Liv20

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Antwort auf Beitrag von Pebbie

Meist ist mir das auch egal, aber das war zu absurd. Ja alternativ hätte es Theater gegeben. Und? deswegen den Weg des geringsten Widerstands gehen?! Geschüttelt im Sinne von wach gerüttelt was da gerade abgeht. Der Rest des Tages ist eng getaktet verplant (einkaufen, pünktlich bei xy sein zu abholen) und das handyspiel hat aber jetzt trotzdem erstmal Vorrang, alle anderen warten wie hampelmänner bis sie endlich ihren tagesplan weiter führen können. Und der kleine lernt daraus das es so funktioniert. Oder man nimmt Theater in Kauf und der junge lernt das er nicht allein auf der Welt ist und sich nicht alles nach ihm richtet


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Wir kennen die Gründe nicht. Vielleicht hat der Junge als Geburtstagsgeschenk heute die Familienmacht? Vielleicht war es Wiedergutmachung für stundenlanges Warten auf den Vater? Wer weiß. Ich hätte keine Lust gehabt zu warten. Weder ich, Kind noch Mann spielen Zeugs auf dem Handy. Wenn aber jemand so ein Leben führen will...


beyondthemaze

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Ich urteile bei soetwas nicht weil man immer nur einen Ausschnitt aus dem Ganzen sieht und nicht alle Hintergründe kennt.


Schneeglöcken

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Antwort auf Beitrag von Liv20

„Ich möchte, dass du das Spiel bitte abbrichst, da wir einen dringenden Termin haben und nicht warten können. Andernfalls muss ich das Handy an mich nehmen, wenn es nicht funktioniert.“ Entweder es funktioniert, dann ist alles gut oder ich nehme das Handy an mich und rücke es so schnell auch nicht wieder raus. Beim nächsten Mal funktioniert es dann meistens. Szene ist mir dabei egal, je lauter und wilder geschrieen wird, umso länger ist das Gerät eingezogen, mit der Begründung, dass es offensichtlich nicht gut tut. Abgesehen davon, dass ein 7jähriger bei mir noch kein Handy hat, bei meinen größeren Kindern klappt das meistens recht gut. Sie wissen, das Teil ist einfach mal ne Weile weg, wenn’s nicht klappt.


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Liv20

immer wieder wird hier empfohlen sich die kämpfe mit den kindern sorgfältig auszuwählen. das hat dieser mann getan. ist doch okay? vielleicht war ihm klar dass ein kampf im endeffekt länger dauert als kein kampf und dann einkaufen und abholen auch nicht entspannter gewesen wären. ich finde es toll, dass der junge die erlaubnis des weiterspielens nicht endlos ausgenutzt hat. irgendwo findet scheinbar erfolgreiche erziehung statt in dieser familie. ich kenne diverse kinder die hätten auch nach 5 minuten nicht aufgehört. und der allgemeine ratschlag ist doch auch z.b. auf dem spielplatz dem kind zu sagen dass es noch dreimal rutschen darf und dann geht es heim um die anstrengenden "ich will aber nicht heim"-kämpfe an deren ende das kind heult und mama es am liebsten strangulieren würde zu vermeiden.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

Dann schickt man das Kind auf sein Zimmer: "Geh sofort in dein Zimmer! Zu deiner eigenen Sicherheit!!!"


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Pamo

wenn man ein tragbares kinderzimmer dabei hat ist das sicher eine option


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

Hej Wonderwoman - auch dies noch ein Aspekt, den ich gern an meine Antwort hängen würde. Danke für diese tolle Antwort gerade auch mit Hinweisen auf Ratschläge hier aus dem Forum! Denn in der Tat muß man situationsbedingt handeln. Und natürlich regaiert ein Kind (aber ich als erwachsene - Ihr anderen nicht?( gereizt, wenn man mir mitten im Film, im Basteln, im Lesen, im ... sagt: So, jetzt gehen wir. (Meni Mann hat lernen müssen, wir solche "Überraschungen" zu ersparen ) Man macht eine Uhrzeit aus - oder eben beim Kind die Anzahl Rutschen oder bis zum Ende der Musik oder die Anzahl Wege von Sandkasten zum gebuddelten Loch oder... In unserem KIGA riet ein Vortragsredner auch mal, dem Kind eben auf Augenhöhe zu begegnen und auch maleinen Kompromiß zu schließen, der signalisiert: ICH habe zwar Recht (krass gesagt), ICH habe einen guten Grund, warum jetzt alles so und nicht anders gemacht wird, aber ich sehe Deine Bedürfnisse auch (ein). Natürlich gibt man dem Kind vor dem Essen keine Naschsachen mehr, aberwenn die Kocherei noch 1/2 Std. dauert und das Kind aber JETZT Hunger hat, dann ist der Kompromiß evtl. ein Apfel? Auch Kinder sollten in ihrer Verschiedenheit udn ihren Bedürfnissen ernstgenommenwerden. Um den Vater zu beurteilen, müßte man die Familie deutlich besser kennen und sehen, ob es Tyrannei des Kindes, Erziehungsschwäche oder eben gerade pädagogische Stärke war, so zu handeln. Gruß Ursel, DK


kia-ora

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Musste gerade an den Hund meiner Schwiegereltern denken. Wenn die Gassi gehen wollten, hat der Hund entschieden sein Futter zu fressen (was seit Stunden dort stand). Sie haben in der Tür gestanden und seelenruhig auf ihn gewartet. Ich musste mir sehr auf die Zunge beißen.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von kia-ora

Möglicherweise hat der Hund immer dann, wenn er sicher war, dass er gleich auf Klo kann, erst gewagt wieder oben etwas einzufüllen, das dann zwangsläufig hinten Druck macht?


Tiffy_78

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Antwort auf Beitrag von kia-ora

Sowas kannte ich auch!!! Da hieß es dann "der denkt, es wird wohl länger dauern".


Felica

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Antwort auf Beitrag von kia-ora

Viele Leute wissen, das Hunde erst nach dem Gassi fressen dürfen. Ausser man nimmt gerne in kauf das der Hund gesundheitliche probleme bekommt. Würde ich denen mal sagen.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Hej! Ich kann zwar Deine Irritation verstehen, aber: Ich habe eine Freundin mit 3 Söhnen. Der eine hat ADHS, und wurde immer anders behandelt als die beiden anderen, denn mit den Erziehungsmaßnahmen, die bei den beiden wirkten, kam sie beim anderen nicht weit. Das lernt man als Eltern. Ich habe eine andere Tochter als die eine - auch da bekomme ich manchen "guten" Rat, wie ich sie zu behandeln hätte, wie ich mit ihr reden sollte... Ich weiß aber, daß das bei ihr nicht ankommt, ich muß das anders machen, um durchzudringen und verstanden zu werden. Ich hatte hier immer Besucherkinder der verschiedensten Art und habe irgendwann aufgehört, es besser zu wissen und habe auch so manche "Rechtfertigung" der Mutter abgewinkt. Denn spätestens, wenn man beim eigenen Kind merkt: da wirken die althergebrachten Methoden nicht so wie beim anderen Kind, wird man demütig, glaub es mir! Und daher würde ich zunächst mal annehmen, daß der Vater wußte, was er tat. Klar gibt es auch Eltern, die ihr Kind alles bestimmen lassen und wo die Kinder zu kleinen beherrschenden Tyrannen heranwachsen. Aber oft wissen Eltern eben auch, wie sie mit ihrem Kind reden müssen, um etwas zu erreichen - das zu erreichen, was gewünscht ist. Und vielleicht öffnet das beim Nachdenken DIR die Augen, wie sehr ein Pädagoge oder Lehrer sich auf verschiedene Kinder einstellen muß und wie wenig von dem, was wir als (einzig) richtig empfinden, weiles ja bei unserem Kind gut funktioniert, auf eine ganze Klasse, auf andere übertragbar ist. Ein bißchen mehr Verständnis, Toleranz und "leben - und leben lassen" haben gerade alle,die mit Kindern leben, nötig! Du erwartest doch auch, daß man Deine Erziehungsrichtlinien respektiert und erstmal voraussetzt, daß Du weißt, was Du tust- oder? Gruß Ursel, DK


Pamo

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Sehr schöner Hinweis. Leider lernen wir in der deutschen Kultur zuverlässig und früh, alle und alles an dem derzeit gültigen Dogma zu bewerten. Man muss sich immer selber aufrütteln.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Pamo, ich verhele nie, daß ich auch mal so war. Solange man ein Kind hat, bei dem alles gut "funktioniert", glaubt man, man mache alles richtig - von kleineren Fehlern mal abgesehen. Man sieht auch selten das Glück,d as man einfach hat, beidiesem Kind buchstäblich "den richtigen Tion" zu treffen. Ich habe das angfangs sogar bei meiner Freundin nicht verstanden, die oft darauf hinwies, daß manchma ldie Kinder halt anders ticken als man selber denkt, glaubt und möchte. Bei allen Problemen, die wir bekamen und hatten und haben,sehe ich meine andere Tochter nicht nur g enerell als großes Glück an, wie wohl jedes Kind, das man bekommt und in unserer Situation nach einer Totgeburt ohne Hoffnung auf ein Geschwisterchen sowieso, sondern auch als großes Glück, weil ich im Rückblik, aber eben auch mittendrin lernen mußte, aber eben auch auch durfte, daß nicht alles so (richtig) ist, wie man es will, wie scheint, wie man selber denkt - und wie man selber für andere besser weiß. Und daß ich mir nicht mehr einbilde, auch bei der problemloseren Tochter alles auf meine Erziehungskünste schieben zu können, hilft mir auch, nicht mehr nur die Schuld bei mir zusuchen, wenn bei der anderen etwas schiefgeht. PLUS: Es hat mich demütiger gemacht, aber auch großzügiger i mUmgang mit anderen - mit anderen Meinungen und Ansichten, verhalten und Vorgehensweisen --- und ich war sicher voerher auch nicht nur der engstirnige, One-way-Typ. Aber gerade das Beispiel hier zeigt ja, wie schnell wir in die Falle tappen: Wir haben die Weisheit mit Löffeln gefressen,w enn ich den anderen nur schütteln könnte, damit er das auch kapiert, was ich so richtig mache. Das ist Hochmut, weiß ich von mir - soweit muß man aber eben erst mal kommen, und mein Weg dahin war nicht der leichteste... Aber er hilft bei ganz vielem - auch beim Loslassen übrigens. Du hattest ja auch ein paar gute Beispiele, die in dieselbe Richtng zeigen! Gruß Ursel, DK


Pamo

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Meine Tochter entsprach auch nie der Norm. Ich habe ganz früh gelernt, dass meine theoretischen Vorstellungen ganz wenig mit der Realität eines Menschen zu tun haben müssen. Ich werde nie vergessen, wie wir im Hochsommer zu einer Kleinkind-Matschparty eingeladen waren. Als ich mit meiner Zweijährigen eintrudelte, stand ein kleine Gruppe von glücklichen Kleinkindern um eine Matsch- und Wasserquelle herum, teils hatten sie sich darin gewälzt, sie waren nass, matschig, begeistert. Die Mütter saßen entspannt im Schatten und guckten der spielenden Brut zu. Mein Kindlein ging vorsichtig auf die Gruppe zu, steckte einen spitzen Finger ins Matschwasser, schauderte, schüttelte das Fingerchen ab und informierte mich: "Nach Hause fahren!" Mir fiel ein: Ich greife selber nicht gern in Matsch. Ich hasse das sogar. Ich topfe deswegen Blumen nur mit Gummihandschuhen um. Ich verabschiedete mich. Man schaute uns vollkommen verständnislos hinterher.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Hihi, so eine Tochter hatte ich auch, das war aber die andere. Die hat dann im KIGA aber doch zu meinem großen Erstaunen mit beiden Füßen inder Matschtonne gestanden - Prioritäten ändern sich auch. Aber als die Vorschulpädagogin mich zur Seite nahm und sie mit "sie ist eine Perfektionistin und Individualistin" charakterisierte, war ich zunächst mindestens mit der Individualistin sehr zufrieden - hier versprach das (damals umso mehr) Kämpfe und Probleme... Von diesem (irritierenden) Ausschnitt audf das Familienleben und den Erziehungsstil zu schließen, ist deutlich anmaßend. Denn es können nicht nur bes. Kinder sein, die andere Maßnahmen erforderlich machen, sondern auch einmal eine besondere Situation, wie hier auch schon angemerkt wurde: Belohnung für langes Warten neues Spiel zum Geburtstag oder eben einfachder Respekt für ein Kind,d as genau wie wir nicht abrupt in seiner Tätigkeit unterbrochen werden will. Ich habe aus erzieherischen Gründen durchaus auch Geschrei riskiert und unpopuläre Maßnahmen ergriffen. aber eben mit Bedacht und nicht ständig - dann verliert sowas auch schnell seine Wkrung und lehrt ein Kind eigentlich nur überspitzt gesagt: Wer oben sitzt, hat die Macht. Wer stärker ist, hat die Macht. Wer älter ist, darf bestimmen. Also muß ich zusehen, da schnell hinzukommen, damit ich es genauso machen kann, der Rest der Welt zählt nämlich nicht. Mein Erziehungsziel war das nicht. Und wenn wir andere Erwachsene nur aus so einem Ausschnitt heraus be- (oder ver-)urteilen und glauben, es richtiger zu haben, dann zeigt (mir) das nur, daßw ir nicht nur die Bedürfnisse von Kindern, sondern auch am liebsten die anderer Erwachsener ignorieren. Was ich mache, istrichtig - also wird es so gemacht. Vielleicht kommen einige incl. der AP ja doch zum Nachdenken und der Einsicht, daß eben viele Wege nach Rom führen --- und daß gar nicht jeder nach Rom will


Pamo

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Oder man geht den ganzen Weg hin zu: Keine Ahnung, warum die das so handhaben. Sie werden schon ihre Gründe haben. Oder auch nicht. Not my monkies, not my circus. Wenn allerdings eine abhängige oder hilflose Person angegangen wird: Da kann ich mir eine emotionale Beteiligung und/oder Aktion nicht verkneifen.


Partypennerin

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Ich finde dass hier tatsächlich gut mit der Situation umgegangen wurde. Der Vater hat seinem Sohn auf Augenhöhe berichtet, was er gerade erwartet und der Sohn hat auch reagiert. Er war ja schließlich im Spiel und hat die Runde beendet. Auch Kinder dürfen schon in gewisser Weise selbstbestimmt sein und sich nicht immer dem Willen der Eltern beugen müssen, wenn es nicht gerade sein muss. Gehorsam ist natürlich erwünscht aber auch Kinder haben Wünsche und Bedürfnisse, die sich nicht auf Knopfdruck ausstellen lassen. Dass fremden Menschen im Wartezimmer in so einer Situation der Kragen platzt und man sich dann erstmal auskotzen muss ist ziemlich fragwürdig und eine heftige Reaktion. Da wird gerade gut vorgeführt, wie man Theater auch mal umgehen kann und dann ist es auch nicht recht. Komische Welt.


ZoeSophia

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Also ich verstehe dein „Unwohlsein“ bei dieser Situation schon…. Klar, wir kennen weder die Vorgeschichte noch die „Nachgeschichte“, aber du hast eben genau nur diesen Moment mitbekommen…. Und ich finde das auch recht „störend“…. Sollte es so sein, wie du befürchtest, dass der Junge immer den Ton angibt, werden die Eltern spätestens ab der Pubertät Probleme bekommen (muss aber auch nicht sein, es gibt sie ja auch, die „braven“ Kinder) …… Ich hatte mal eine Bekannte, die beklagte sich ständig über ihr Kind, dass sie nie mithilft, nicht Ordnung hält, immer abhaut und rotzfrech ist, schlussendlich stellte sich dann heraus, dass sie immer alles für ihr Kind getan hat, immer alles hinterher getragen hat, jeden Wunsch erfüllt hat als es noch klein war. Von der Bekannten kam dann, „ja aber, jetzt ist sie ja schon älter (13/14j) jetzt sollte sie doch mithelfen können und müssen“. Das Kind konnte da nix dafür, sie hat es ja nie gelernt zu helfen, oder mal was freiwillig für jemanden anderen zu tun! So was geht dann ganz schnell nach hinten los! Freiheiten sind wichtig und richtig, aber auch Grenzen und Pflichten!


Liv20

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Ein paar interessante Aspekte, danke euch für die Antworten. Natürlich kenne ich nicht die ganze Geschichte und die Familie. Für mich schien die situatuon recht offensichtlich, ob ich mich da irre werden wir wohl alle nie erfahren. Ob ich jetzt "bedenklich" bin weil mich das angestrengt hat und ich es hier poste in dem wissen das darüber sicher eine interessante Diskussion entsteht kann ja sehen wie er will. Ich weiß, Kinder sind nicht gleich und es gibt nicht nur ein richtig oder falsch. Trotzdem fand ich es anstrengend, eben auch weil der Rest der Familie so in eile war, Dinge zu erledigen hatte und noch jemanden abzuholen hatte. So ein Handy spiel (ok gut wer meint nen 7 jähriger braucht das unbedingt soll es tun) kann aber auch 5 Minuten später im Auto auf dem Weg zum Supermarkt / xy abholen weiter gespielt werden. Das kann ich nicht verstehen. Der ganze Tagesplan der ganzen Familie wird da über den Haufen geworfen. Kenne das von uns zb, wenn die Kinder meines Mannes da sind. Wenn wir immer mit dem Essen warten bis kind klein fertig mit ihrer Serie ist und kind groß fertig mit ihren tik tok Videos dann werden wir um 24 Uhr zu Abend essen. Mit Glück. So oft haben wir schon tatsächlich um 23 Uhr erst essen können weil wir die Kinder nicht unterbrechen wollten bei ihren Sachen. Mitlerweile wird da einfach der Fernseher ausgemacht. Und Handy beiseite gelegt. Und die Kinder leiden deswegen nicht, und wir respektieren trotzdem ihre Bedürfnisse. Aber für uns ist es wichtig als Familie zusammen zu essen und das gerne auch zu einer humanen Zeit. Was ich sagen will man muss halt lernen das man nicht der einzige Mensch mit Bedürfnissen ist und man manchmal eben auch Kompromisse machen muss. Zb ich spiele im Auto weiter mit dem Handy, weil meine Eltern das Bedürfnis haben den Einkauf zu schaffen und xy nicht warten lassen möchten.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Danke, dass du Dich zurück meldest. Allerdings beharrst Du m. E. trotz der vorausgeschickten Ansage, dass Kinder unterschiedlich sind, darauf, dass du Recht hast. Nur leider kannst du die beiden Situationen nicht vergleichen. Der Arztbesuch ist für jede Familie eine Ausnahmesituation. Das läßt sich doch nicht mit Ansprüchen an das gemeinsame Familienessen vergleichen. Erziehung klappt doch nicht da, wo man nur einmal außer der Reihe agiert, sondern wird geübt, wo immerwiederkehrende Situationen mit erkennbar gleichem Charakter stattfinden. Übung heißt ja u.a. Wiederholung. Wenn Du, da Du ja die beiden Situationen gleichsetzt, das als Erwachsene schon schwer bis gar nicht siehst, wie soll ein Kind das schaffen? Nett ist es auch nicht, immer wieder anzumerken, daß es für dich nicht okay ist, daß das kleine Kind ein Handy hat. „Aber bitte, wer‘s braucht“ ist schon wieder so eine Abwertung des anderen, obwohl du eben gar nicht weißt, ob das eigene Handy des Kindes war oder eins der Erwachsenen und wie oft und wie lange das Kind es im echten Alltag benutzen darf. Unsere Kinder hatten seinerzeit nur für unsere langen Autofahrten nach Dtld. schon im kiga-Alter jedes einen MP-3-spieler. Hättest Du uns also mit den verstöpselten Kindern abfahren, auf dem Rastplatz oder am Ziel ankommen sehen, hättest du uns wohl ähnlich überheblich abgewertet, ohne zu wissen, wie lange die Kinder im Auto saßen und was wir sonst noch machten, ganz zu schweigen von individuellen Bedürfnissen mancher Kinder, die man einfach anders als andere (lies: die eigenen) behandeln muß und ganz zu schweigen von unserem normalen Alltag. Echte Toleranz und Anerkennung des Andersseins ist doch noch mal anders. Ich lese übrigens bei keinem Beitrag Uneinigkeit oder gar Widerspruch zu Deinen Zielen. Du verkennst nur noch (!?), daß der Weg dorthin für Dich (noch) Deiner ist, für andere ein anderer. Am Ende kann aber genau das gleiche, und provokant gesagt, manchmal auch Besseres dabei rauskommen als bei nur dem einen, dem eigenen Weg. (Übrigens: wie eng die Termine der Familie saßen, weißt du dich auch gar nicht. Wenn ich mein Kind oder auch jemand anderen davon überzeugen will, daß wir genau jetzt aufbrechen müssen, sage ich doch auch nicht: „hör her, du musst jetzt alles stehen und liegen lassen und mitkommen, der Bus fährt erst in 1 Stunde. „ Es dringend zu machen, obwohl noch etwas Luft nach hinten ist, wohlwissend, daß ich diese Luft auch brauchen werde, ist doch Strategie oder Taktik, und zwar kluge, denn wirklich auf den letzten Drücker mute ich doch nicht zu, wenn ich es vermeiden kann. Weder mir noch anderen.) Egal, ich hoffe, Du siehst, wieviel gerade Dein Beitrag an Nachdenkenswertem und Lehrreichem bietet. Danke dafür! Denn wir alle müssen uns immer und gerade in solchen kleinen Alltagsgeschichten immer wieder bewußt machen, daß wir nicht der Maßstab aller Dinge oder auch nur für alle anderen Menschen sind. Und daß wir viel weniger wissen als wir sehen und hören Gruß Ursel, Dk


Liv20

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich weiß nicht ob ich recht habe oder nicht. aber würde trotz deiner wirklich interessanten Antworten (ehrlich gemeint, danke) nicht 100 % unterschreiben das in dieser Situation ganz sicher alles schon richtig lief. Ist ja im Grunde auch nicht wichtig, geht hier auch nicht um gegenseitiges bekehren. Mit dem Handy ist halt auch ansichtssache. mir ist das echt egal wie wer das handhabt. Wenn unsere kleine in dem Alter ist, wer weiß was dann als normal gilt wann Kinder Handys haben, und ich weiß nur das ich mich in dieser Sache (!) danach richten will was wie es in ihrem Umfeld aussieht (heisst sie soll nicht die einzige sein, die kein Handy haben darf, muss aber auch nicht die erste mit Handy sein). Die Kinder meines Mannes sind beide auch schon mit Handy unterwegs. Mir ist es einfach völlig egal. Wenn ich die Videos der großen auf tik tok anschaue denk ich mir zwar das ist ein Paradies für Pädophile, aaaber das ist ein ganz ganz anderes Thema. Vielleicht sind es ja die Kleinigkeiten die hier einfach nicht rüber kamen, das nervöse Verhalten der Mutter die doch recht gestresst wirkte etc., vielleicht hab ich auch alles falsch gedeutet. Aber wie dem auch sei hier wurde schonmal gesagt viele Wege führen nach rom. Und ich sag nicht ich hab in allem Recht oder mach nie einen Fehler, aber ich finde es ist ganz normal und menschlich das man eigenes Verhalten und anderer leuts Verhalten vergleicht und sich seine Meinung auch dann bildet wenn man nicht alles ganz genau weiß. Das muss auch nicht schlecht sein. Oder intolerant. Gab genau so auch Situationen die ich beobachtet habe und mir dachte "hey, daß ist besser als es bei uns läuft, vielleicht uberdenk ich das mal" und auch da kannte ich nicht die ganze Familie und vor und nachgeschichte sondern nur die eine Situation. Wie gesagt sowas ist meiner Meinung nach nicht verwerflich, solange man dem anderen nichts aufzwingen will. Und wer sagt er bildet sich keine Meinung zu irgendwas solange er nicht alles weiß den halte ich für scheinheilig. (als Beispiel, ohne dich angreifen zu wollen, hast du für dich entschieden das ich dich überheblich abwerten würde wenn ich eure kinder mit Kopfhörer aus dem auto steigen sehe, ohne mich zu kennen-wie gesagt ist kein Angriff, halte das für normal)


Reh77

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Oh, bei dir lässt sich ein Arztbesuch auf die Minute genau planen?


Liv20

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Antwort auf Beitrag von Reh77

Ich glaube du warst überrascht wieviel Leute sich auch Arzt Termine sehr eng takten, und in Zeitnot geraten wenn man doch mal länger wartet. Aber das ist ja nur Rätsel raten, vielleicht hatten sie noch alle Zeit der Welt, vielleicht hats schon viel länger gedauert als erwartet und sie hatten es tatsächlich eilig


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Liv20

liv, du hast dich ausgekotzt und dich - deine worte - über die situation aufgeregt. nein, das muss man nicht, es ist deine entscheidung so zu reagieren. ich rege mich bei sowas nicht auf und muss mich danach auch nicht auskotzen. ich schaffe es auch ganz prima sowas nicht zu bewerten. und wenn eine situation mir dann doch unangenehm auffällt dann kann ich eine augenbrauche hochziehen und den vorfall nach 5 minuten wieder vergessen. ich kann auch über ein brüllendes fremdes kind auf dem supermarktboden rübersteigen und mir keine meinung bilden. macht das leben so viel einfacher.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Liv20

“Trotzdem fand ich es anstrengend, eben auch weil der Rest der Familie so in eile war, Dinge zu erledigen hatte und noch jemanden abzuholen hatte.“ Und wie anstrengend war es dann wohl für den Kleinen über dessen Zeit komplett verfügt wurde? Er wurde zum Arztbesuch mitgeschleppt, danach zum Einkaufen und dann noch das vermutlich jüngere Geschwisterkind abholen, puuuuuuhhhhh!!! Wenn dann mal 5 Minuten investiert werden, um auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen, finde ich das echt vernünftig und fair.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

So ist es. DAS ist souverän, aber die nachgeschobenen von der eigenen Meinung derart abhängigen Urteile sind es eben trotz aller gegenteiligen Beteuerungen doch nicht. Mich könnte sowas auch nicht aufregen, ich habe genug Eigenes. undwie gesagt, ich weiß aus Erfahrung, wie anders es bei anderen incl. mit zugehen kann - und wie weh manche Be- und Ver-Urteilung, aus bestem Bauch und manchmal auch aus Freundschaft heraus, aber in völliger oder nur teilw. Unkenntnis der Lage - tun. Darum ist für mich SOWAS absolut nicht zum Auskotzen, sondern eben eher Mütter, die meinen, das tun zu müssen,weil da in ihren Augen ja etwas völlig schiefläuft. Aber wenn die das still und bei sich tun und kein Forumsschulterklopfen oder Verständnis wollen, muß ich nicht mal das kommentieren. Nur wie schrieb doch Pamo oder wer? wenn es Schwächere und Hilflose erwischt, dann mache ich auch in der Situation den Mund auf. Genau. Vielleicht ist der Horizont ein bißchen weiter geworden und man kann den Fokus mal drauf liegen, ob es wirklich unmögoich ist, sich mal keine Meinung zu bilden - oder eben eine andere als vorher. Denn die im AP geäußerte ist die "wie kann man nur!". Eine andere Meinung, mene Meinung, wäre eher: Die werden schon wissen, warum sie das machen. Oder: Wie toll, daß da ein Vater mit seinem Kind spricht und nicht nur Macht ausübt. Oder ... Auch das ist Meinung,denn klar, die bilden wir uns alle. Wir bilden uns ja auch gerade eine Meinung zu dem Vorfall, aber auch zu Deinem Auskotzen, Liv. Frage ist nur: Mit welchem Ausgangspunkt (ich bin die bessere?) oder und mit welchem Ergebnis (ich muß mich jetzt aufregen darüber). Gruß Ursel, DK


Liv20

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

So, bis hier hin war es wirklich eine interessante diskussion. Nochmal danke an alle! Zu dk ursel nur zwei Dinge Erstmal muss ich sagen auch wenn du interessante Aspekte eingebracht hast, finde ich auffällig das jeder post von dir den unterton "ich verurteile niemanden, jeder wird wissen was er tut aber mein horizont und erfahrungsschatz ist so viel größer als deiner, solange du mir kein Recht gibst" . Auch ein recht hohes Ross auf dem du da sitzt finde ich. "Aber wenn die das still und bei sich tun und kein Forumsschulterklopfen oder Verständnis wollen, muß ich nicht mal das kommentieren" Weder das eine noch das andere will ich. Einfach verschiedene Meinungen dazu hören, ohne jemandem die eigene aufzwingen zu müssen, warum auch nicht? So also nochmal danke allen für die vielen Meinungen und aspekte war sehr aufschlussreich und interessant


Tini_79

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Schön, dass junge Mütter immer ganz genau wissen, wie es zu laufen hat und direkt Urteile fällen. BTW, was wäre deine Reaktion gewesen? Wegtragen geht ab einem bestimmten Alter nicht mehr und in die "wenn du nicht..., dann..."- Falle willst du sicher auch nicht treten, oder? Es geht dich auch genau gar nichts an, wie andere Familien zurecht kommen, sie müssen mit der Situation zufrieden sein und nicht andere. Und bitte jetzt nicht der ausgelatschte Satz von wegen Schule oder Berufsleben. Ich kenne genug unerzogene Kinder, bei denen das hervorragend läuft, inkl. meinem eigenen.


Liv20

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Antwort auf Beitrag von Tini_79

Oh das tut mir ehrlich leid das du dich Jetzt offenbar so angegriffen fühlst. Kann mich jetzt nicht entsinnen wo ich gesagt habe, das ich genau weiß wie es zu laufen hat. Jeder bildet sich doch immer zu allem ne Meinung, d.h. Nicht gleich das man jemanden verurteilt oder sich besser fühlt als andere. So wie ich mir über die Familie in der Situation ne Meinung gebildet hab tust du es zb über mich. nicht falsch verstehen, ist mir ja egal. Wie oben schon geschrieben ich find die Diskussion darüber interessant. (grundsätzlich finde ich solche Diskussionen interessant). Meine Gedanken zu dem Thema habe ich ja schon in 2 längeren posts veröffentlicht. Da geht's nicht um Schule oder Berufsleben. Denke da macht (fast) jeder seinen Weg. Und zu guterletzt, ja mein leibliches Kind ist noch recht jung. Wir sind eine Patchwork Familie mit 3 Mädels (13J, 6J und 9M)


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Nun ja, wo Du für mich "besserwisserisch" und eher nach dem Motto "ich weiß aber besser, wie es geht" rüberkommst, habe ich oben geschrieben. Eine Suche nach Verständnis war das (noch) nicht. Das ist manchmal nicht nur eine Frage der direkten Worte ,sondern auch der sonstigen Kommunikation. Ein "naja, wer´s braucht- aber ich verstehe nicht, wieso ein so kleines Kind das schon braucht" indiziert doch ohne die direkte Ansage, daß Du das Handyspiel mißbilligst - ohne auf die Situation Rücksicht zu nehmen, ohne das Kind zu kennen, ohne zu wissen, wie die Medienhaltung der Eltern ansonsten ist. Gerade wenn das Kind vielleicht nur bei solchen Anlässen spielen darf, ist es doch logisch (oder?), daß es das gern so lange wie möglich rausziehen will. Bei uns durften meine KIGA-Tochter mit ihrer Freundin, die einmal wöchentlich bei uns war, nach Absprache mit der Mutter in den letzten 15 Minuten computern - bei meinem Mann, so die Kinder "ihren" Computer hatten. Daß die Kleinen dann nicht entzückt waren, wenn die Mutter beim Abholen ihren Kaffee fertig getrunken hatte oder gar nicht erst trank, weil es doch mal eiliger war, war doch vorauszusehen und verständlich. Sogar ich bleibe oft länger auf als mir guttut, weil der Film oder die Dokumentation noch zuspannend ist, das Buch fertig gelesen werden soll oder ich gerade so gut ... in irgendeiner Sache stecke. Sogar ich schreibe hier manchmal mehr, obwohl ich nur reinlesen und dann schnell wieder für meine Arbeit tippen oder drucken sollte/wollte. Kindern, die im JETZT und HIER leben und die mit unseren Erwachsenen- Dringlichkeitstermin so absolut noch nichts anfangen können, muß ich das doch noch sehr viel mehr als mir nachsehen. Was die Sorgen derer angeht, die meinen, man verziehe sein Kind so zum Egoisten, der sich in Schule und Beruf nicht einordnen kann: Jaja, den Spruch habe ich meh als ienmal gehört, incl., daß meine Kinder mich ja nie loslassen und mir immer am Rockzipfel hängen würden, weil ich es nicht so machte wie die Dänen und sie schon vor dem KIGA betreuen ließ. Das Gegenteil war der Fall, mehr als einmal wunderten sich Lehrer bis in die 9. Klasse hoch, wie sozial und empathisch meine Töchter waren oder wie souverän sie eine Klassenfahrt oder eine Wochenendfreizeit (im Grundschulalter) handhabten. Wohlgemerkt: Man kann in der Tat sein Kind zu einem Tyrannen "erziehen" - aber aufgrund nur einer Situation darauf zu schließen, ist mehr als gwagt. Die Betonung liegt auf KANN, und letztendlich gehört mehr dazu als eine Diskussion im wartezimmer, wo man verständlicherweise Gebrüll vermeiden möchte (vielleicht mehr als imSupermarkt, da man dort nicht ganz soviele Kranke anzutreffen riskiert) und in der man seinem Kind signalisiert. Ich verstehe Deinen Kummer, deinen Wunsch - sowas kenne ichauch. Aber... statt: Ich bestimme, tu gefälligst, was ich sage. Ein interessanter Beitragallemal - danke für viele gute Inputs! Gruß Ursel, DK Gruß Ursel, DK


Schneeflocke489

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich finde deine Beiträge super spannend und sehr lehrreich. Ich finde nicht, dass du auf einem hohen Ross auf uns nieder schaust. Bitte mehr davon. Er regt zum nachdenken an und ich wünschte ich könnte mir bei dir ne Scheibe abschneiden


kaempferin

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Antwort auf Beitrag von Tini_79

"Schön, dass junge Mütter immer ganz genau wissen, wie es zu laufen hat und direkt Urteile fällen." Also auch wenn ich nicht die Fragestellerin/Fadeneröffnerin bin, sehe ich ganz genauso - und ohne Dich, @Liv20 (Fragestellerin/Fadeneröffnerin) anzugreifen. "BTW, was wäre deine Reaktion gewesen?" DAS würde mich auch mal brennend interessieren! "Wegtragen geht ab einem bestimmten Alter nicht mehr..." Ganz genau. Alleine schon vom Gewicht her, aber auch "sonst" (nicht mehr). Allerdings, wenn ein Kind zwischen 1 und 3 irgendwo nicht hin käme, wo es halt gerade in dieser Situation hin "soll" (irgendwie blöd zu erklären, aber wenn ein Kind eben in diesem Alter z.B. dringend gewickelt werden muss, es ins Bett muss bzw. sollte, weil es total müde/übermüdet ist, ihm die Augen bald zufallen und es auch noch sehr quengelig ist, es vom Spielplatz oder von Spielgefährten nicht nach Hause möchte - dann würde ich das noch sehr kleine und junge Kind eben auf den Arm nehmen und an Ort und Stelle TRAGEN. Denn manche Dinge müssen einfach jetzt sein, denn es kann nicht sein (was das Wickeln anbelangt), dass es 100 km gegen den Wind stinkt und wund wird, wenn nun mal das Zubettgehen angesagt ist und man nicht auf dem Spielplatz oder bei seinen Spielgefährten übernachten. Deswegen würde ich das Kind dann - wie weiter oben bereits geschrieben - das Kind eben (natürlich behutsam, aber bestimmt) schnappen und dahin tragen, wo es halt gerade sein muss. Aber das sind ja ganz, ganz andere Situationen und da sind die Kinder ja auch noch viel kleiner und jünger). "...und in die "wenn du nicht..., dann..."- Falle willst du sicher auch nicht treten, oder?" Nein, das natürlich auch nicht. "Es geht dich auch genau gar nichts an, wie andere Familien zurecht kommen, sie müssen mit der Situation zufrieden sein und nicht andere." Auch das sehe ich ganz genauso! Und - @Liv20 - ich verstehe überhaupt nicht, warum Du Dich über diese Situation und über diese Eltern sooo sehr aufregst?!?! Und warum Du die Eltern am liebsten kräftig geschüttelt hättest?! Echt, das ist mir dermaßen unbegreiflich, denn musst DU denn mit dem Jungen und der Situation zurechtkommen oder dessen Eltern? Und von daher geht Dich das auch tatsächlich überhaupt nichts an. Ich z.B. würde mich über sowas überhaupt nicht aufregen - wieso sollte ich das auch????? "Und bitte jetzt nicht der ausgelatschte Satz von wegen Schule oder Berufsleben." @Tini_79 - wie meinst Du das und was meinst Du damit? Dass sie dann in der Schule und im Berufsleben sich auch fügen müssen? "Ich kenne genug unerzogene Kinder, bei denen das hervorragend läuft, inkl. meinem eigenen." Das stimmt und ich auch - und später sind die dann doch ganz, ganz anders - positiv gesehen. Von daher - warum sich dann so dermaßen über sowas ereifern wie Liv20? Dafür wären mir meine Nerven auch viel zu schade!


Spirit

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Nein, hätte mich nicht genervt. Nicht mein Kind, nicht mein Problem. Zum Glück


Reh77

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Da weder das davor, noch das danach und auch die Hintergründe nicht bekannt sind. War das vielleicht gar keine schlechte Lösung. Also ich kenne Kinder da wäre auch nach 5 Minuten nicht Schluss gewesen. Da hätten Stunden gewartet werden können. Also muss da schon im Vorfeld Erziehung stattgefunden haben. Der Tag eng verplant, also ich kann Arztbesuche zeitlich nicht auf die Minute genau planen. Wären sie ein paar Minuten länger im Wartezimmer geblieben, hätte die Untersuchung etwas länger gedauert oder das Gespräch mit dem Arzt. Wären diese fünf Minuten auch weg gewesen. Bevor ich den ganzen Tag ein ca. 7 jähriges frustriertes, schlecht gelauntes Kind mitnehmen muss, warte ich lieber fünf Minuten. Jedenfalls wenn ich das Kind kenne und weiß es sind nur wenige Minuten und das Kind hört allein auf zu spielen. Dafür kämpfe ich nicht. Nur weil ein Kind nicht sofort aufhört, muss Handy oder Spielkonsole weggenommen werden und dazu noch eine Strafe. Ist das gute und richtige Erziehung? Wenn jetzt das Kind aus einem Spielzimmer gekommen wäre und Mutter gerade eine sehr spannende Stelle im Buch hat, hört sie da wirklich sofort auf? Wie oft erlebe ich Mütter die auf dem Spielplatz stehen und quatschen, Kind will nach hause, muss aber warten. Erst heute im Kindergarten, Mutter redet mit anderer Mutter im stehen. Kind will nach hause sagt mehrfach es hat Hunger. Mütter quatschen weiter. Dann geht es endlich los und beide Mütter gehen mit ihren Kindern in genau dieselbe Richtung. Warum sind Dinge die Erwachsene machen soviel wichtiger, als Dinge die Kinder machen? Ganz anders, wenn das Kind nicht nach wenigen Minuten aufgehört hätte, klar muss dann eingegriffen werden. Und auch wenn es für manche völlig unverständlich ist, es gibt einfach Spiele, da kann nicht auf Pause gedrückt werden. Da kann nicht einfach zu jeder Zeit gespeichert werden. Wenn ein Kind dann immer wieder unterbrochen wird, es immer wieder von vorne anfangen und die selbe Stelle spielen soll. Da wird es frustriert.


Liv20

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Antwort auf Beitrag von Reh77

Zum Thema Bedürfnisse bin ich ganz bei dir. Sowas find ich auch unverständlich. Hatte selbst mal ne Situation wo wir im spieleland waren und die damals 5 jährige zu mir kam und meinte sie muss mal und eine andere Mutter mich gar nicht gehen lassen wollte vor lauter quatschen. Hab kurz versucht sie abzuwimmeln, hat nicht geklappt, da hab ich nur noch sorry gesagt und bin mit der kleinen weg. Finde halt bei den Bedürfnissen von Kind und Erwachsenen muss der Erwachsene abwägen was gerade Vorrang hat (also Hunger / Toilette geht vor quatschen, für mich zb geht das pünktliche abholen von jemanden der sich darauf verlassen muss vor Spielen). Das kann man auch vernünftig kommunizieren und nicht nach dem Motto wir machen was ich sage weil ich die Erwachsene bin. Wenn ich zb gerade was interessantes schaue oder lese, und eins der Kinder kommt zu mir weil ich versprochen hab das und das mit ihr zutun, Hunger oder sonst was, dann unterbreche ich mein buch oder Doku oder was auch immer. Läuft ja nicht weg. Kam schon häufiger mal vor. Ist auch ok, auch wenn man lieber gerade weiter lesen /schauen würde weil man gerade "drin" ist


Schneeglöcken

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Sehe ich auch so. Ich finde man muss unterscheiden zwischen Bedürfnissen und Wünschen. Bedürfnisse müssen erfüllt werden, Wünsche nicht. Der große Bruder möchte die Runde fertig zocken = Wunsch. Die kleine Schwester wartet währenddessen darauf im Kiga abgeholt zu werden (ich mutmaße jetzt mal), fängt vielleicht zu weinen an, bekommt Angst, dass man sie vergessen hat = Bedürfnis das eindeutig schwerer wiegt als die Zockrunde des großen Bruders. Als Beispiel. Ob das jetzt in der konkreten Situation genau so der Fall war, weiß ich natürlich nicht. Fernsehen, Zocken, Lesen, etc. sind keine essentiellen Bedürfnisse (im Gegensatz zu Hunger, müde, Durst, Trost, etc…) Ihre Erfüllung kann auch mal warten. Freizeit generell gehört dagegen natürlich schon zu den Bedürfnissen.


oma

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Vorab: Ich finde es schon mal super, dass ein Kind in dem Alter sich während der Wartezeit brav mit einem Spiel beschäftigt anstatt das ganze Wartezimmer aufzumischen. Und ich kann sagen, wie ich so etwas VORHER abgesprochen hätte. In etwa so: "Du darfst dein Spiel machen, solange wir im Sprechzimmer sind. Wenn wir fertig sind, kannst du bis zum Ende des Levels spielen, aber nicht mehr als 5 Minuten, weil wir noch einige Termine vor uns haben. Wir warten dann solange VOR der Tür auf dich". Und daran hätte mein Sohn sich ohne Wenn und Aber gehalten, weil er wusste, dass seine Bedürfnisse ebenso wichtig sind wie unsere, sofern sich das im Alltag einrichten lässt. Ich finde es unendlich wichtig, ein Kind mit Respekt zu behandeln, denn nur so wird es sich später im Leben respektvoll anderen gegenüber verhalten. Und ich lasse mich selbst nicht mitten aus einem Spiel reißen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Und wer glaubt, dass man sein Kind so verzieht: Mein Sohn (auch noch Einzelkind! ) wird diesen Monat 44 und er, seine Frau und seine Kinder sind allesamt die sozialsten Menschen, die mir persönlich bekannt sind. Bis auf seine Krankheiten im Kindesalter - und dass er zu meinem Entsetzen gerade einen Flugschein macht *grmpf* - hat er uns nie auch nur den geringsten Ärger oder auch nur Sorgen gemacht. Ich sehe mit Entsetzen, wie respektlos viele junge Leute und selbst Kinder sich heute manchmal verhalten. Haben doch letztens erst 80 (!) Schüler einen Polizisten verprügelt! Aber andererseits wundert es mich auch wieder nicht, wenn ich sehe, wie viele Kinder heute nur noch "funktionieren" müssen und möglichst früh und möglichst lange fremdbetreut werden. "Werte" aber können nicht so nebenbei vermittelt werden, das müssen die Eltern schon selbst vermitteln und vor allem vorleben. Unser Enkelsohn wird nächstes Jahr zur Polizei gehen. Früher hätte mich das unglaublich stolz gemacht, weil ich weiß, dass sein goldenes Herz und sein Gerechtigkeitssinn ihn glauben lassen, dass er Gutes tun kann, dann eben auch noch beruflich statt nur privat. Und heute macht es mir nur noch Angst.... , weil Respekt anscheinend ein aussterbender Begriff ist. Noch was nebenbei: Ich gehe nicht oft zu Ärzten, aber bei meinen letzten Terminen ist mir jedes Mal aufgefallen, dass es in der Regel die Mütter sind, die durchgehend am Handy zugange sind, ohne auch nur einmal aufzusehen geschweige denn sich um ihre daneben sitzenden Kinder zu kümmern. Einige Male haben die begleitendenTeenager dann zwar selbst mal ihr Handy gezückt, waren in allen Fällen aber nach 2-3 Minuten damit durch und haben es wieder eingesteckt. Das hat mir sehr deutlich gezeigt, welchen Stellenwert Kinder in manchen Familien haben. Fazit: Ich könnte mir vorstellen, dass die geschilderte Familie einen ähnlichen Erziehungsstil wie ich vertritt. Mir hätte es gefallen. Der einige Unterschied wäre bei mir gewesen, dass ich Vor, nicht IN der Praxis gewartet hätte.


Reh77

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Antwort auf Beitrag von oma

super geschrieben. Ich weiß noch wie oft ich als Kind SOFORT alles aus der Hand legen musste. Weil genau jetzt irgendetwas sein musste. Was hat mich das "angekotzt". Bei allem was ich an Regeln und Erziehungsmaßnahmen habe, versuche ich immer auch aus dem Blickwinkel des Kindes zu schauen.


Liv20

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Antwort auf Beitrag von oma

Was du beschreibst klingt für mich auch vernünftig. Man macht einen Kompromiss und man erklärt warum weshalb. Was da heute morgen in der Praxis statt gefunden hat, ohne das vor und nachher zu kennen, war kein Gespräch auf Augenhöhe. Der Vater hat förmlich gebettelt und der Sohn hat entschieden wie es läuft. Für mich wäre Augenhöhe genau das gewesen was du beschreibst, man einigt sich auf die Vorgehensweise (das eine Level zuende dann geht's los) und hält sich dran. Ist aber so nicht passiert. Ich bin auch für Bedürfnisorientierte Erziehung, aber das man mal was aus der Hand nehmen muss obwohl es einen gerade "ankotzt" ist meiner Meinung nach auch als Kind ok. Man kann es nicht vermeiden und finde ich sollte es auch nicht immer. Ist ja mit Schule oder so genau so. Kind hat keine Lust morgens aufzustehen, was dann? Ja gut kann man ja aus Sicht der Kind des verstehen, also ich auf jedenfall, von mir aus hätte Schule auch um 12 anfangen können. Ist aber nicht so. Und sowas wird einen das ganze Leben lang begleiten. hier war die Bitte des Vaters nicht aus Prinzip oder dem Kind irgendwas böses zu wollen sondern gut begründet.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Also irgendwie fängst du an, dir selbst zu widersprechen. Einerseits gibst du oben zu, nicht alle Hintergründe und Infos zu kennen und nicht zu verurteilen, und nun interpretierst du (erneut) ein gewisses Machtgefälle hinein, welches deiner Meinung nach nicht richtig ist? Ich habe den Eindruck, du hast dich in deiner Argumentation verrannt. Ohne Selbst dabei gewesen zu sein, kann man dir hier weder Recht noch unrecht geben, und ohne weitere Informationen zur Familie und der Situation kann man sich noch weniger ein Urteil erlauben. Aber um das ganze etwas zu relativieren: das (Ver)urteilen ist normal und absolut menschlich. Dennoch sollte so eine Situation in dir nicht solch heftigen Gefühle auslösen ;)


Liv20

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Der 2. Absatz bezog sich auf reh77's Post das es sie auch immer angekotzt hat wenn sie etwas aus der Hand legen musste. So heftig waren meine Gefühle dazu jetzt auch nicht. In dem Moment wo es passierte dachte ich echt ich bin im falschen Film, belastet mich aber jetzt nicht den ganzen Tag oder so Aber ist auch gutes Diskussionsmaterial