Kommentare von Fremden

Erfahrungsgemäß bin ich immer erst hinterher schlagfertig und ärgere mich dann, dass mir nicht sofort eine gute Antwort eingefallen ist. Aber "ihm ist warm genug" reicht sicher. Im Endeffekt wäre die Frau bei einer schlagfertigen Antwort nur noch mehr davon überzeugt gewesen, dass du eine schlechte Mutter bist. Versuche sowas nicht an dich ran zu lassen. Dein Baby, du weißt, was es braucht! (Evtl haben mahe Angehörige/gute Freunde auch mal sinnvolle Kritikpunkte, aber sicher kein Passant im Park!)

Die wollte wahrscheinlich nur pöbeln, solche Menschen gibt es. Muss man ignorieren. Ernst gemeinte Hinweise habe ich ansonsten einfach weggelächelt, auch die von der Schwiegermutter. Wobei ich insgesamt sagen muss, dass ich z. B. bei Fahrten im ÖPNV, im Park usw. eher durchweg nette Reaktionen mit Baby erfahren habe. Angelegt habe ich mich mal mit einem Trupp E-Bike-Rentner, die meinten, ich sollte meinen (zusammengeklappten!) Kinderwagen bitte wegräumen für ihre Fahrräder, sie hätten ja schließlich bezahlt und mit einem Kleinkind sollte man gefälligst nicht Zug fahren (war im erweiterten Nahverkehr).

"Danke für den Hinweis!" sagen. Nicken. Fertig.

Meiner zieht immer seine Schuhe und Socken selber im Buggy aus, wenn er müde wird und strampelt die Decke weg... Egal welche Temperatur. Er ist auch eher der schwitzige Typ. Ich decke ihn dann heimlich zu wenn er eingeschlafen ist Wie oft ich mir schon anhören musste, ob mein armes Kind keine Socken / Schuhe besitzt

Solche Kommentare nerven und mir fällt auch immer erst hinterher eine schlagfertige Antwort ein. Aber man muss sich ja vor Fremden nicht rechtfertigen, ich denke daher dass eine kurze Antwort eigentlich viel besser ist und man mit einem schlagfertigen Konter eher noch in eine unnötige Diskussion rutscht. Deine Reaktion war also eigentlich perfekt, kurz und knapp

Klar trifft das. Ich hätte sicher auch nicht besser reagiert. Wir hatten auch mal so eine Situation, wir waren mit unserem für sein Alter eher kleinen, kognitiv aber ziemlich weiten Sohn im Zug. Er hatte damals beim Ausflug Steine gesammelt und mit diesen gespielt. Da spricht ihn so eine arme Irre in Baby dudu Sprache an - Also mit absichtlichen Fehlern, was für böse Eltern er habe, die wollen, dass er erstickt. Ich habe sie ausgelacht (ich hatte einen guten Tag) und irgendwas gesagt wie "da müssen sie sich keine Sorgen machen. Aber wie wäre es mit einem Termin beim Logopäden?" Oft fällt mir aber auch nichts ein. Ich fürchte, für solche Situationen gibt es keinen allgemeinen Leitfaden. Mir hilft es, die Beweggründe der pöbelnden Person im Nachhinein zu überdenken. Ob die dann wirklich stimmen ist unwesentlich. In meinem Beispiel : unerfüllter Kinderwunsch, Hass und Neid auf alle Familien und Entladung desselben bei allen, die vermeintlich Fehler machen. Wenn ich mir solche Gedanken mache, verletzen mich solche Vorwürfe weniger/gar nicht mehr.

Immer "danke, es passt alles, guter Hinweis, sehr aufmerksam!" Und strahlend lächeln. Das wirft pöbler generell schnell aus dem Konzept, ubd die, die nur einen schlechten Tag haben, sind danach irgendwie immer besser drauf. Die meisten wollen schlechte Laune abladen und das geht nur, wenn man sich auf einen wortwechsel einlässt, am besten noch diskutieren möchte. Niemals machen. Mein Mann war mal mit dabei, als mein freundlicher Hinweis nicht die erwünschte Wirkung gezeigt hat und meinte nur ganz trocken: "wenn Sie mal kotzen müssen, da hinten ist ein Mülleimer, aber bitte nicht hier, wir haben ein kleines Kind" und hat gelächelt. Gespräch zuende. Nicht meine Herangehensweise, aber es hat auch funktioniert

Hallo, ich wollte bei meiner Großen unbedingt stillen, habe allerdings sehr wenig Drüsengewebe, und hatte keinen Milcheinschuss. Beim Abpumpen hatte ich 2 TL Tagesausbeute, das ist beim besten Willen zu wenig, wir sind also auf Milchpulver angewiesen. Im Supermarkt habe ich meine Tochter abgelenkt weil sie an der Kasse gequängelt hat. Ich habe die Sachen vom Wagen aufs Band gelegt, und ihr alles erklärt, was es ist. Da wurde die Frau vor uns auf uns aufmerksam, und hat mich blöd angemacht. "Solange wie möglich stillen, das ist das Beste für Ihr Kind" Darauf habe ich sie angelächelt und in sarkastischen Ton gesagt: "Ja, das war auch ursprünglich der Plan, aber auf den Milcheinschuss warte ich seit 4,5 Monaten, und der kommt einfach nicht, und ohne den geht es auch nicht." Die Frau sah mich sehr verdattert an, es war ihr sichtlich Peinlich, und sagte "oh Entschuldigung", hat ihre Ware bezahlt, und mitgenommen, und Fluchtartig das Geschäft verlassen. Im Nachhinein habe ich mich geärgert, dass ich es nicht noch dazu erwähnt habe, dass sie ohne Milchpulver längst verhungert wäre. Aber ich glaube sie wird es sich bei der nächsten Gelegenheit überlegt haben, ob sie eine Mama wegen Milchpulver belehrt. Das war damals eh nicht leicht für mich, dann braucht man so einen Kommentar nicht auch noch.

Also...... Ich bin vor 14 Monaten auch zum ersten Mal Mutter geworden und auch vorher schon hätte ich zu sooo vielen Dingen niemals meine Meinung geäußert, jetzt wo ich selbst weiß wie es ist ein Kind zu haben sowieso schon mal nicht. Aber ehrlich gesagt ist mir sowas auch letztens erst rausgerutscht als mir eine Mutter begegnete dessen Kind mit nackten Füßen in der Trage hing bei 7 Grad. Wenn ich Kinder ohne UV Schutz in der prallen Sonne sehe könnte ich auch ausrasten. Ich versuche mich in der Situation (wenn denn mal bei mir was kommentiert wird) in die Person reinzuversetzen, ich weiß, dass ich z.B. einfach nur dieses andere Kind schützen will wenn ich was kommentiere, mir ist aber auch wirklich nur einmal sowas rausgerutscht. Also im Zweifel für den Angeklagten und nicht so zu Herzen nehmen, du weißt ja sicher, dass deinem Kind nicht zu kalt war. Auf der anderen Seite gibt es halt auch einfach Arschlöcher... Sowas passiert da muss man lernen mit umzugehen.