Jade488
Hallo zusammen, vor ein paar Monaten habe ich schon einmal um Rat gefragt, weil meine Tochter (19 Monate) sehr fordernd ist und es fast unmöglich ist, etwas im Haushalt mit ihr zu machen oder zu kochen. Es hat sich leider bis heute nicht geändert....sie macht einen Riesen Aufstand, sobald sie nicht meine hundertprozentige Aufmerksamkeit hat. Ich habe heute fast 3 Stunden gebraucht, um das Abendessen fertig zu bekommen und bin jetzt echt mit den Nerven durch. Ich mache schon alles was geht zu schaffen, wenn sie mittags schläft, aber es muss doch auch möglich sein mit Kind. Sie darf immer dabei sein, mithelfen, von mir aus auch schränke ausräumen, aber sie nimmt nichts davon an. Spielzeug ist auch uninteressant. Sie versucht mich wegzuziehen, weint, versucht es mit Aua oder sagt, das sie auf die Toilette muss. Ich unterbreche ständig was ich eben gerade mache und versuche auf sie einzugehen, singe etwas mit ihr zum Beispiel. Aber irgendwann endet alles immer in Gebrüll. Ich hab keine Ahnung, wie ich solche Situationen für uns beide erträglicher machen kann. Ihr sagen, Mama muss das fertig machen, dann Können wir spielen und Gebrüll ignorieren?
Unsere Tochter ist sehr ähnlich im Verhalten und bereits 3 Jahre. Mich hat auch die Kindergärtnerin schon angesprochen, dass sie auch dort permanent die Belustigung oder zumindest die Anwesenheit einer Bezugsperson fordert. Es ist wahrscheinlich tatsächlich ein Charakterzug oder liegt daran, dass sie motorische Defizite hat (sie ist gehbehindert) Allerdings ist das Verhalten im Alltag nicht kompatibel mit der gesamten Familie. Ich habe hier momentan 2 Grundschüler, die sich extrem schwer mit Homeschooling tun und viel Hilfe und Motivation benötigen, da kannst du dir wahrscheinlich vorstellen, dass ich täglich an die Grenze komme. Sie muß warten lernen und wir üben es konsequent. Ja, das ist anstrengend, es stößt bei ihr nicht auf Gegenliebe aber so what!?
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, dem Kind ZUERST 100%ige und uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu widmen. Und zwar, bis es "gesättigt" ist. Dann kann es danach auch gut aushalten, einmal in den Hintergrund zu treten, bis Mama z.b. fertig gekocht hat (oder auch dabei mithelfen, aber eben 'es ist mit dabei' und nicht mehr ' Mama dreht sich nur um mich').
Ich sehe das Problem darin, dass Du nicht konsequent genug bist. Du kannst ihr ganz klar sagen "Mama muß das jetzt hier fertig machen (was immer es auch ist) und dann habe ich Zeit für Dich. Jetzt kann ich nicht." Und dann mußt Du das Theater aushalten. eine fast 2jährige kann sich durchaus kurze Zeit selbst beschäftigen und nimmt keinen Schaden, wenn sie nicht 24/7 die volle Aufmerksamkeit bekommt. Ganz im Gegenteil, es ist an der Zeit, ihr mitzuteilen, dass andere Menschen auch Bedürfnisse habenund das sie zwar wichtig ist, aber sich die Welt nicht um sie dreht. Bleibe standhaft und gib nicht immer gleich nach.
Du hast es auf den Punkt gebracht. Ich versuche immer, auf sie einzugehen...auch weil ich ihr nicht unrecht tun will. Kann ja sein, dass sie doch irgendein Wehwehchen hat. Wahrscheinlich aber eher nicht. Ich muss das wohl eine Zeit durchhalten und das Theater ignorieren
Ich würde es so sagen, ja. Ich sehe Euch ja nicht und kenne Euch nicht. Aber für mich klingt es aus der Ferne nach einem "simplen" Konsequenzproblem. Halte durch, sei liebevoll, aber bleib stark. Alles Gute!
Versuch es mal mit einer Eieruhr. Am Anfang nur auf ein paar Minuten stellen, und wenn es klingelt, dann hast du Zeit, und das Kind hat ein deutliches Signal, wann die Mama Zeit hat. Nach und nach kannst du dann die Zeiten verlängern.
Ja, wen nDu DAS machst, mußt Du Dich nicht wundern.
Nicht Dein Kind ist schwierig....
Mach es, wie Berlin sagt.
Dein Kidn nimmtviel mehr Schaden,wenn Du bei jedem Muckser losrennst - das geht bald nicht mehr, wei lDu nicht meh rimmer dabei bist, und glaube Dir, andere springen nicht - und wollen Deinem Kind trotzdem nichts Böses.
Im Gegenteil. Es tut jedem gut zu merken, daß er/sie nicht der Nabelder ganzen Welt ist.
(Im Kindergeldscheck ist enthalten,daß Du auch mal unpoplär wirst - dafür wirst Du eben auch bezahlt.)
Gruß Ursel, DK
Mir fällt gerade ein dänischer Artikel einer Pädagogin in die Hände/Augen: Überschrift: Moderne forældre er mere opvartere end opdragere (Moderne Eltern sind mehr Aufwarter/(Be-)Diener als Erzieher) Das sagt es wohl. Denn Du erziehst Den Kind ja nicht, indem Du ihm jedenWunsch erfüllst - abgesehen davon, daß Du irgendwann sicher eh genötigt bist, dies zu tun - weil Geld fehlt, weil der Wunsch unvernünftig oder gar gefährlich, ungesetzlich ist ... Und Du KANNST nicht immer gut-Freund mit Deinem Kind sein, dafür bist Du nicht da. Du bist da, um Dein Kind stark zu machen für alle die Widerstände, die es im Leben erfahren wird, zwangsläufig. Eine Mutter,die nur springt und alles tut, was das Kind will, hilft ihm nicht dabei und macht sich zu dessen Sklavoin. Du solltest an Dir und Deiner Selbstsicherheit arbeiten und Deine Rolle als Mutter überdenken. Du bist nicht nicht der Pausenclown und auch nicht diejenige, die immer nur "pleasen" muß. Du bist die, die auch mal NEIN sagen muß - und damit dem Kind mehr Gutes tut als jedem Wunsch nachzugeben. Gruß Ursel, DK
ja meine madame macht dad ebenfalls, schon seit Monaten. Phasenweise ist die küche der reinste kriegsschauplatz. Es ist völlig egal, wie ich sie einbeziehe. Arm oder Geschrei. Mittlerweile wähle ich Geschrei. Es wird angekündigt, dass mama jetzt essen kocht und sie gerne mit kommen darf. Dann kommt sie mit, brüllt eine Viertelstunde nach allen Registern (Aua sagen, sachen ausräumen die sie nicht anfassen soll, hinschmeissen) und irgendwann kapituliert sie. Dann buddelt sie in den Schüsseln rum oder zischt beleidigt ins Wohnzimmer, wo sie dann doch ganz plötzlich spielen kann.... Ignorieren. Einfach ignorieren und gar nicht aufregen. Kochen ist normal, also wird kein Geschiss gemacht.
Meine Tochter ist fast 2 Jahre und auch sie hat nicht immer Lust zu "warten". Ich denke mir dann immer, Geschwister Kinder müssen auch mal warten und nehmen keinen Schaden, wenn sie nicht sofort und 24/7 Aufmerksamkeit bekommen. Wobei ich, wenn ich solche Beträge lese, echt froh bin, dass ich ein Schreikind hatte (natürlich rückblickend und mit viel vergangener Zeit). Diese Zeit hat mich wirklich gelehrt, das Schreien meines Kindes auszuhalten und trotzdem geduldig zu sein. Jetzt in der Trotzphase echt Gold wert
Hallo, hier auch eine Stimme für das Aushalten. Geh auf ihre Manipulation ("Aua", "Toilette" ohne Grund) nicht mehr ein. Ansonsten guck doch mal nach einem Küchenturm für Kleinkinder, vielleicht ist das ja was für euch. Viele Grüße
Ich kann sowas auch nicht ignorieren.
Es fühlt sich einfach nicht stimmig für mich an.
Beim ersten Kind hatten wir dieses Problem eher weniger. Sohnemann konnte sich wunderbar alleine beschäftigten oder ließ sich mit einfachen Mitteln beschäftigen, so dass ich ihn einfach neben mich plazierte und ihm ne Dose Knete in die Hand drückte oder (etwa mit 2 - 2,5 Jahren) eine Schere und etwas Altpapier reichte zum Konfetti machen. Oder er ging einfach ins Kinderzimmer und spielte solange mit seinem Duplo. Er war da wirklich sehr genügsam.
Tja, und dann kam Töchterchen. Sie wird bald 5 Jahre alt und kann sich bis heute kaum bis gar nicht selbst beschäftigen. Sie braucht in der Regel jemanden, der sie an die Hand nimmt und was mit ihr macht (egal, ob hier Zuhause, bei Freunden, auf Ausflügen oder im Kindergarten
).
Durch den großen Bruder (die beiden trennen 2 Jahre) ist es inzwischen leichter für uns Eltern, da sie eben auch viel mit ihm spielt, aber sobald er keine Lust darauf hat oder mal nicht da ist, klebt sie wieder an uns.
Als sie kleiner war, hatte ich sie oft in einer Tragehilfe oder im Tuch, so konnte ich das nötigste machen, während Madame ganz nah bei mir war. Davon abgesehen habe ich aber auch oft gewartet, bis mein Mann zu Hause war, damit er wahlweise Töchterchen bespaßen oder kochen konnte.
Inzwischen ist sie wie gesagt größer, sie versteht inzwischen, dass ich nicht immer springen kann und dass sie auch mal warten muss, das ist inzwischen kein Thema mehr. Aber sie muss eben dennoch immer dabei sein und helfen oder dackelt mir hinterher, wenn ich den Raum verlasse... Dass sie im Wohnzimmer alleine spielt, während ich in der Küche koche, ist hier ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich denke, dass das auch einfach Typsache ist. Zumindest wüßte ich nicht, was wir in dieser Hinsicht bei Sohnemann "toll" gemacht und bei Töchterchen "verbockt" haben sollen.
Meine Tochter war genauso. Wenn du nur ein Kind hast, sehe ich kein Problem. Bei uns gab es sehr häufig sehr schnelle Gerichte
Steiger dich nicht in ein vermeintliches Defizit von ihr hinein. Ich wuerde das Verhalten einfach akzeptieren, das verschwindet wieder. Natürlich hilft es manchmal nichts und sie muss einfach etwas warten bis man fertig ist.
Meine Tochter ist jetzt 12 und sie ist kein Tyrann geworden.