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Keine Väter/Begleitpersonen bei der Geburt erlaubt (Italien)

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Keine Väter/Begleitpersonen bei der Geburt erlaubt (Italien)

Becca09

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Eine der neuen Maßnahmen hier bei uns. Auch wenn ich sonst für die strengen Maßnahmen bin, diese Maßnahme ist unmenschlich, grausam und unnütz! Ich bin traurig und wütend und fühle mit den betroffenen Frauen und Männer. Insbesondere mit denen, deren 1. Geburt bevorsteht. Mit den Männer, die ihre Frauen vor dem Krankenhaus verlassen müssen, die eines der prägensten Erlebnisse verpassen und die ihre Babys erst sehen wenn sie 3 Tage alt sind. Mit den Frauen die nur erahnen können, was bei der 1. Geburt auf sie zukommt, die unter Schmerzen und mit Angst, allein gebären müssen (nur sporadisch betreut durch die diensthabenden Hebammen). Ich finde die Maßnahme reduziert keineswegs das Risiko einer Ansteckung. Wenn der Mann infiziert ist, dann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ja auch die Frau. Es macht mich wütend dass sich niemand für die Frauen einsetzt. Dass viele Frauen und Hebamme für diese Maßnahme sind. Ich kann mir vorstellen dass es mehr Komplikationen gibt, dass dadurch psychische Probleme bei Frauen und auch Männer, entstehen. Nicht einmal die Medien haben diese Maßnahme bisher, für erwähnenswert empfunden. Die Frauen und Männer werden mit ihren Ängsten komplett allein gelassen...


Schnegge89

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Antwort auf Beitrag von Becca09

bis vor wenigen Jahren war das völlig normal, dass Frauen unter Frauen gebähren und Männer außen vor wären. davon bekommt keiner psychische Probleme und auch die Bindung zum Vater wird dadurch nicht gestört. Schade ist es für die meisten allemal. aber "schade" ist im Moment vieles davon ab, gibt es Studien, die belegen, dass Geburten im Schnitt komplizierter/schwerer sind, wenn Männer anwesend sind. Sie behindern manchmal mehr, als das die helfen. nicht mit Absicht, natürlich, aber es gibt genug Frauen, denen unter der Geburt Dinge vor ihren Männern peinlich sind und die dann versuchen, sich zurückzuhalten zu halten. was logischerweise kontraproduktiv ist.


Becca09

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Antwort auf Beitrag von Schnegge89

Frauen wurden von anderen Frauen oder Hebammen begleitet. Sie wurden nicht dazu gezwungen allein zu entbinden!!


Schru

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Antwort auf Beitrag von Becca09

Die Schwangeren werden ja hoffentlich nicht in den Kreißsaal geschoben und die Tür von außen verriegelt.


Becca09

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Antwort auf Beitrag von Schru

Nur die diensthabenden. Wenn du also Glück hast dass nicht mehre Geburten stattfinden dann kann man auf Betreuung hoffen. Ansonsten wird man großteils allein gelassen.


Becca09

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Antwort auf Beitrag von Becca09

Zudem sind einem diese Hebammen fremd.


Summer80

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Antwort auf Beitrag von Schnegge89

Bis vor wenigen Jahren??? Mein Vater war schon Anfang der 80er bei meiner Geburt dabei. Also in den letzten 30 bis 40 Jahren war das schon mindestens nicht mehr so.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Summer80

Das kann ich bestätigen. Ich war 1977 dabei. Leider ohne ausreichende Vorbereitung wie beim 2. Kind 1981.


Tini_79

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Antwort auf Beitrag von Schnegge89

Bis vor wenigen Jahren? Also wenn du 80+ bist, dann lasse ich das als "vir wenigen" vielleicht gelten, aber so ca. 30 Jahre sind eigentlich nicht wenig.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Becca09

Du, das haben wir seit Jahren hier auch und bei längeren Geburten kann es sogar sein, daß man zwei oder drei fremde Hebammen hat.


Mitglied inaktiv

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Die ersten Väter wurden bei uns um 1984 herum "zugelassen"


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Schnegge89

dass häufiger Männer bei komplizierten und schweren Geburten anwesend sind. Bei leichten kommen sie mitunter zu spät oder Frau schickt Mann zu Zweitkind heim etc. Selbst in Deutschland in einer normalen Situation stehst Du uU als Frau allein da, wenn die Presswehen losgehen. Das ist total scheiße. Zwei Freundinnen von mir passiert und meiner Mutter auch (wobei es halt ihr 3. Kind war und sie es dann auf dem Krankenhausflur auch allein gebacken gekriegt hat). Bei den Freundinnen kam dann zumindest im Laufschritt einmal ein Arzt und einmal eine Hebamme dazu, weil der Vater sich nicht abwimmeln hat lassen, sondern eben meinte, er kann den Kopf schon sehen. Aktuell in der Situation in Italien will ich nicht wissen, wieviele dann im Endeffekt allein sind.


Jolina2019

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Antwort auf Beitrag von Becca09

Ist mir hier letztes Jahr bei der Entbindung meiner Tochter so passiert. Mehrere Geburten gleichzeitig, nur 2 Hebammen, irgendwann nur eine. Ich wurde 4 Std allein gelassen usw Kommt auch hier unter "Normalzuständen" vor auch ohne Corona.


Mondmädchen

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Antwort auf Beitrag von Becca09

Ich finde es auch schlimm. Wenn ich daran denke, dass ich nach der Geburt medizinisch versorgt werden musste und mein Mann unser Kind die 1,5h im Arm hielt. Wenn ich daran denke, dass hätte eine fremde Hebamme übernommen... Für mich wäre das schlimm gewesen.


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Antwort auf Beitrag von Becca09

Hallo Becca09, Du schilderst das ganz deutlich. Ich halte diese Maßnahme nicht durchdacht. Das muss ich als Großvater sagen. Es ist sehr einseitig entschieden worden ohne die Gefühle der betroffenen Menschen insbesondere der Gebärenden zu beachten. Gerade medizinisches Personal ist in dieser Situation mit der Corona knapp. Jede Hilfe wird gebraucht.


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Becca09

Hallo Becca, ich finde Deinen Beitrag sehr gut. Ich sehe es auch so. In vielen Kliniken kommt eine Hebamme auf drei bis fünf Geburten. Das ist normaler Klinkalltag. Da entbindet frau quasi allein. Hinzu kommt, dass die Partner ja richtig helfen könnten, gerade jetzt, da möglichweise auch Hebammen wegen Corona ausfallen könnten. Mal einen Tee machen, Decke holen, Tuch reichen, Frau gut zureden usw. Zusammenarbeit ist angesagt! Das ist gar nicht durchdacht. VG Sileick


Becca09

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Mein Mann wurde, bei der 1. Geburt, sogar angewiesen mir Sauerstoff zu geben (Geburt verlief nicht komplett komplikationslos ).


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Becca09

Das gab es hier vor wenigen Jahrzehnten auch noch, daß der Vater das Kind erst das erste Mal auf den Arm nehmen konnte, als die Mutter heim durfte. Es ist nunmal gerade so, wie es ist.


bellis123

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Damit hast du zwar recht, aber damals kam in der Regel 1 Entbindung auf eine Hebamme, d.h. die Schwangere konnte wesentlich intensiver betreut werden. Heute ist das System ja quasi darauf ausgerichtet, dass die Begleitung "mithilft".


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Antwort auf Beitrag von bellis123

Stimmt schon Als meine Kinder geboren wurden, hatte man seine "eigene" Hebamme. Das wurde ja dann leider geändert und zB. bei meiner Freundin, die über 20 Stunden lag, kamen drei verschiedene Hebammen, die ihr gänzlich fremd waren. Nur leider zählt jetzt nur Corona und vieles bleibt auf der Strecke :( Hier in Bayern sind heute Wahlen und viele werden gar nicht erst hingehen wegen C. Obwohl Briefwahlen ja gelockert wurden.


Pebbie

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Antwort auf Beitrag von Becca09

ich bin Jahrgang 68 und meine Mutter hat das auch alleine schaffen müssen. Da kam mein Vater erst am nächsten Tag , um seine Tochter zu sehen. Den Müttern wurde im KH das Baby zu bestimmten Zeiten ins Zimmer gegeben um es zu stillen. Bei ihr klappte das im 2. Anlauf nicht, also wurde ich mit der Flasche gefüttert. Da gab es keine Hebamme die ihr helfend zur Seite gestanden hat um das doch noch zu schaffen. Meinen Eltern hätte das einiges an Kosten erspart, sie waren nicht besonders "wohlhabend". Man sollte dankbar sein, wie das Thema Geburt und erste Lebensmonate heutzutage gehandhabt wird. Wenn es jetzt durch die momentanen Umstände anders ist als gewohnt, ist es so. Aber deswegen werden weder Mütter, noch die Väter Probleme mit der "Bindung" zu ihrem Kind haben. Das mit der Bindung ist auch eine Sache, die es so lange noch nicht gibt.


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Pebbie

KS Patientinnen blieben 10 Tage im KH, wurden im Bett abgebraust und gepflegt, man bekam das Essen ans Bett. Ich musste mir am 2. Tag mein frühstück schon wieder selber holen, mein Kind selber wickeln und auch selbst Flasche geben, weil kein Schwein Zeit hat. Die sind zum Teil zu Dritt auf der Station gewesen. Bei Kind 2 habe ich meinen Mann im Familienzimmer mitgenommen, damit der mir aufs Klo hilft, Tee holt, Baby rumträgt, wickelt, mir Frühstück mitbeingt. Zum Frühstücksraum hätte ich die komplette Station runtwrdackeln und einmal Aufzug fahren müssen. Und das frischoperiert. Rooming-in ist elementar wichtig fürs Stillen, aber zumindest Kind mal 2 h oder so abgeben zu können, hätte ich bei Kind 1 gern gemacht. War vom Personalschlüssel her nicht möglich. Bei meiner 2. Geburt hatte ich ja meinen Mann dabei. Da hat mir meine Therapeutin erzählt, wie glpcklich ich mich schätzen könne, sie sei gerade bei einer KS Patientin gewesen, deren Baby die ganze Nacht geschrien hätte. Hat kaum bis keine Unterstützung bekommen. Paar Zimmer weiter lag die Tochter eines Arztes, der wurde das Kind auf Geheiß von oben abgenommen, damit sie mal 'durchschnaufen' könne. Ist sicher nicht in allen Kliniken so, aber pflegerisch glaube ich nicht, dass die Situation heute so viel besser ist.


Becca09

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Antwort auf Beitrag von Pebbie

Ich hab doch nichts von Bindung geschrieben? Den Männern, die den Beitrag des Hebammenverbandes, der diese Maßnahme verkündet hat, kommentiert haben, ging es z.B. in erster Linie darum dass sie ihre Frauen "im Stich lassen" müssen. Und natürlich eben auch darum dieses prägende Erlebnis der Geburt zu verpassen. Ich kann mir schon vorstellen dass es für viele Männer sehr schwierig wird, ihre Frau (die unter Schmerzen leidet und vielleicht auch weint oder verzweifelt ist, Angst hat) einfach vor der Krankenhaustür abzusetzten