Elternforum Rund ums Baby

Kein Kuschelbaby

Kein Kuschelbaby

Mephis

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Hallöchen, Mich würde mal interessieren wer auch so ein Exemplar zuhause hat, oder hatte. Mein Tochter (bald 10 Monate) hat die ersten Lebensmonate Tagsüber nur bei mir oder meinem Mann auf der Brust geschlafen und ließ sich auch nur selten Ablegen. Nachts war es besser, da schläft sie immer größtenteils alleine. Auch sonst wollte sie viel getragen werden. Das mag sie mittlerweile auch noch, aber bloß nicht im Tragetuch. Wenn sie geweint hatte half eigentlich fast immer die Brust. Soweit ja alles normal. Seit ich sie mit knapp 5 Monaten abgestillt habe, habe ich das Gefühl, dass sie mich nicht mehr so arg braucht. Sie ist schon gerne bei mir, lässt sich aber zum Beispiel nicht wirklich trösten. Und zappelt generell viel rum. Sie ist auch so sehr aktiv. Wenn sie mal weint, dann versuche ich sie immer erst mal so zu trösten. Meistens braucht sie aber den Schnuller und alles ist wieder gut. Sie sitzt nur ruhig bei mir, wenn ich ihr vorlese. Oder Nachts kuschelt sie auch mal, wenn wir sie zu uns holen. Das Gleiche gilt so alles auch für meinen Mann. Ich wünsche mir öfters, dass ich einfach mal ganz kurz mit ihr kuscheln könnte. Das geht aber meistens nur, wenn sie müde ist. Kann sich sowas noch wieder ergeben, oder habe ich einfach eine recht selbstständige, aktive Tochter?


Jorinde17

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Antwort auf Beitrag von Mephis

Es klingt durch, dass Du sehr hin und her gerissen bist. Einerseits hast Du das Kuschelige früher genossen, andererseits fandest Du es oft anstrengend und nicht so toll („Nachts war es besser...“). Man kann halt nicht alles haben – entweder ein Kuschelbaby, das klammert und z. B. tagsüber nachts keine Sekunde ohne Mama auskommt oder nachts nicht allein schlafen kann, oder ein Baby, das sich langsam ablöst, dafür aber nicht mehr so verschmust ist. Generell muss ich mal (als zweifache Mutter, die diese Phasen auch kennt) knallhart sagen: Interessant sind ja nicht so sehr Deine Bedürfnisse, sondern die Deines Babys. Und Deiner Tochter geht es prima. Sie zeigt Dir, was sie wann braucht oder nicht braucht. Das ist gut. Weißte, unsere Kinder lösen sich vom ersten Tag an in winzigen Schritten von uns ab, und dieser Prozess hört nicht auf, bis sie erwachsen sind: Die erste Trennung ist die Geburt, der Körper des Babys ist nicht mehr mit unserem über die Plazenta verbunden. Und ab da geht es immer so weiter. Anfangs merkt man das nicht, so innig ist die Symbiose zwischen Säugling und Mutter noch. Aber Deine Tochter bewegt sich jetzt stark aufs Kleinkind-Alter zu (ab 12 Monate), und da wird die Ablösung schon sehr viel deutlicher. In wenigen Monaten wird sie wissen, dass sie eine eigenständige Persönlichkeit ist, und wird diese auch ausprobieren. Für uns Mütter ist diese Ablösung oft ganz schön hart. Und sie bleibt es auch. Die Kinder geben irgendwann kräftig Contra, halten gegen, lösen Konflikte aus. Sie bleiben nicht klein, abhängig und lieb. Manche Mütter tun sich damit leichter, andere schwerer. Ich fand es immer wichtig, meine Kinder „freizulassen“ und nicht zu erwarten, dass sie mein Bedürfnis nach Nähe erfüllen, denn das ist nicht ihre Aufgabe. Dafür ist mein Mann da. Langer Weisheit kurzer Sinn: Alles gut bei Euch. Lass Deine Tochter die kleinen Schrittchen in die Loslösung gehen, die zu ihrer Entwicklung dazugehören. Jetzt und auch in all den kommenden Jahren. Sei stolz darauf, dass sie so stark ist und nicht ängstlich klammern muss (auch wenn so eine Phase ebenfalls nochmal kommen kann). LG


Mephis

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Antwort auf Beitrag von Jorinde17

Vermutlich hast du recht und ich sollte stolz auf meine Kleine sein, dass sie schon so früh so selbstbestimmt ist. Für mein Ego wäre es wahrscheinlich schöner, wenn sie auch mal fremdeln würde. Aber wenn es dann so kommt, dann will man es nicht mehr. Man weiß halt erst was man hatte, wenn es weg ist Ich werde dann die kurzen Momente beim Fläschchen geben, Buch vorlesen oder Morgens im Bett einfach mehr mit ihr genießen, solange sie noch da sind. Danke


Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Kleine mag auch nicht mehr kuscheln. So die ersten 3-4 Monate hat sie oft auf mir geschlafen oder auf meinem Mann und wir sind so auf der Couch gelegen. Irgendwann wollte sie nicht mehr. Wenn ich sie mir auf den Bauch gelegt habe war nur Gezappel, jetzt schläft sie tagsüber nur noch im Laufstall und nicht mehr auf mir. Es gibt eben solche und solche Kinder :-)


JakobsMutti

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Mein Sohn wird morgen 18 Monate und es sind gerade die vorletzten 4 Zähne durchgebrochen... ich würde gerne tauschen, also so ein dauernuckelnder kleiner Wichtel, der auf mir liegt und den letzten Nerv raubt, ist auch nicht der Traum einer jeden Mutter! Verstehe mich nicht falsch! Ich liebe dieses Kind. Wir teilen uns ein Bett, er stillt noch - aber ich bin trotzdem dankbar für jede Nacht, wo ich mich mal zur Seite drehen kann und einfach schlafen darf! Dein Kind verhält sich völlig normal. Die holen sich was sie brauchen. Und dass dir das kuscheln an sich fehlt, ist ein ganz anderes Thema. Denn du schreibst ja, dein Mann kuschelt auch nicht gern - denke mal da liegt eher das Problem! Also Nähe hatte ich vor meiner Trennung echt genug, war mir schon manchmal zur viel, mein Sohn, mein ex, alle wollten was.


JuniMama-xx-xx-??

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Die Phasen der Kinder sind unterschiedlich, mal sind sie auf abnabeln aus und wollen die Welt entdecken und manchmal brauchen sie, wenn sie etwas Neues lernen etc. den sicheren Hafen. Biete ihr weiterhin Naehe an, sei nahbar und liebevoll und ansprechbar, und das machst/bist du ja, und sie wird sich holen was sie braucht. Vllt mit drei, vllt mit fünf und mit acht, wer weiß


Holzkohle

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mein Sohn war die ersten Jahre überhaupt kein Kuschler. Während andere Babys brav auf Mamas Arm saßen, wollte meiner immer so schnell wie möglich wieder runter. Im Kindergarten kam er auch nicht freudestrahlend auf mich zugerannt, wenn ich ihn abgeholt habe, so wie andere Kinder das gemacht haben. Das hat mich schon ein wenig enttäuscht. Naja, also lange Rede... das kam dann später :) Er ist jetzt 17 und nimmt mich heute auch von sich aus gerne mal in den Arm oder lässt sich den Kopp kraulen.