EinTraumWirdWahr
Hallo zusammen, hier geht grad die Post ab und ich dachte, hier hat bestimmt einer auf die Schnelle einen Rat. Folgende Situation, ich versuche nichts zu vergessen, da ich erst später wieder antworten kann: Es geht um einen Hof mit 5 Wohneinheiten. Einmal ein Reihenhaus mit 3 Häusern nebeneinander, davor ein Hof mit 3 Parkplätzen, einer Garage am rechten Rand, einer Mauer am linken Rand und gegenüber der Reihenhäuser steht noch ein Zweifamilienhaus. Alle Häuser/Wohnungen sind vermietet und gehören ein und demselben Vermieter, der nicht hier wohnt. Von den Reihenhäusern aus gesehen ist zwischen Mauer und Zweifamilienhaus eine lange Einfahrt an die Straße. Also die Reihenhäuser sind nebeneinander und heißen A, B, C. Gegenüber das Haus ist D. Die Garage gehört zu A und liegt neben dem Haus C, so dass A immer über den ganzen Hof muss zur Garage an B und C vorbei. A, B und C haben hinten auch einen kleinen Garten, jedes Haus einzeln, aber nur eine Handvoll Quadratmeter, wirklich winzig. Der Garten ist nach hinten mit einer recht dichten, hohen Hecke abgegrenzt, dahinter ist ein ca. 18-Familienhaus mit Gemeinschaftsgarten. Die Familien dort hört man im Sommer zwar, sieht man aber kaum dank der Hecke. Im Winter ist die Hecke fast blattfrei und der Blick ist relativ offen. Haus B ist in der Mitte und hat sozusagen den direkten Blick auf den Hof mit den Parkplätzen und dem Zweifamilienhaus, nach rechts zur Garage und nach links zur Einfahrt in den Hof. Sorry für die Vorrede, ich hoffe, man kann sich jetzt ein Bild machen. Vielleicht ist das auch egal. Also: Die Nachbarn im Haus B haben sich jetzt Kameras angeschafft. Die sind 1. an der Haustür (so eine Klingelkamera?) zum Hof, 2. darüber in der ersten Etage zum Hof ausgerichtet und 3. in der ersten Etage hinten zum Garten, wobei die Kamera nicht mittig angebracht ist, sondern soweit wie möglich an der Seite zu Haus A. Die Bewohner von Haus A, C und D fühlen sich nun massiv beobachtet. Es scheint der gesamte Hof, die Parkplätze samt Weg zur und dem Platz vor der Garage, die ganze (lange) Einfahrt und der ganze Garten von Haus A und vermutlich auch Haus C "gefilmt" zu werden. Es ist nicht klar, ob es eine Attrappe ist oder eine echte Kamera, es wirkt sehr echt. Selbst bei einer Attrappe hätten A, C und D massive Bauchschmerzen - da man nicht sehen kann, ob es eben echt ist oder nicht. Mein laienhaftes Googlen hat ergeben, dass sowas nicht erlaubt ist, weil: a) Es ist ein Mietshaus, der Vermieter weiß von nichts und die anderen Mieter wurden nicht gefragt oder informiert. b) Es wird nicht nur der eigene Vorgarten (der nur 0,75 m breit vor dem Haus langgeht) gefilmt (falls gefilmt wird), sondern der Hof und damit alle, die sich da aufhalten und auch die anderen Autos sowie nicht nur der eigene Garten, sondern auch der Nachbarsgarten und der Garten des hinteren Hauses (da die Hecke im Winter nicht blickdicht ist). c) Auch Attrappen sind nicht gestattet, weil a) Miethaus und b) Überwachungsdruck aufgebaut wird. d) Die Haustürkamera kann vermutlich, da Haus A einen Küchenerker mit Fenster direkt zur Haustür von Haus B hat, auch in das Fenster "filmen" und "lauschen"? Der Vermieter ist informiert, hat aber noch nicht reagiert. Mieterschutzbund hat morgen früh erst Termine frei. Hat jemand hier zufällig einen validen Link, der Haus A, C und D hilft, heute Nacht ruhig zu schlafen, da Haus B die Kameras eh wieder abmontieren muss? Das, was ich gefunden hatte, war von 2017 und 2018. Aber ich hab auch nicht viel Zeit gehabt. Entschuldigt bitte den langen Text, aber es gab keinerlei Einbrüche oder Diebstähle oder unerlaubte Besucher auf dem Hof oder sowas, daher ist es sehr unverständlich. Haus B direkt fragen muss der Vermieter machen, da es bereits einmal große Probleme gab zwischen B und Vermieter, in den B alle anderen reinziehen wollte. Die Probleme sind aber soweit ich weiß kein Thema mehr, man grüßt sich höflich und lässt sich sonst in Ruhe ... nur möchte niemand auf Konfrontation gehen, das wäre Aufgabe des Vermieters. Gruß, ETWW PS: Haus A, C und D sind übrigens auch nicht befreundet oder so, man trifft sich halt auf dem Hof, ab und an spielen die Kinder (die aber alle in unterschiedlichen Altersstufen sind). Es geht also nicht um "gegen B" zu sein, nur möchte sich auch niemand überwachen lassen oder auch nur so fühlen als ob.
Wenn A und C mit B und D und den Garagen der Mieter den freien Platz der Familien E und F nicht blockieren, dürften G und H ebenfalls eine Kamera installieren.
Witzigkeit kennt keine Grenzen ...
Aber A²+ 2 AB + B²
Nein, das ist nicht gestattet, man darf nur sein Eigentum auf dem Bild haben, keine anderen Flächen
Hallo Taram, danke dir, so habe ich es auch gefunden. Bedeutet aber, dass keiner von A bis D Kameras installieren darf, da es nicht deren Eigentum ist, korrekt? Es besteht etwas die Sorge, dass der Vermieter da nicht deutlich wird und dann die anderen Mieter das Thema klären müssen. Da wäre ein guter Link sehr hilfreich - deswegen frage ich hier. Danke nochmal! Gruß, ETWW
Ob denen das Haus gehört oder sie Mieter sind ist erst einmal egal. wenn gefilmt wird, dann nur das eben nur das gefilmt werden darf das einem zur alleinigen Nutzung verfügbar ist. also das eigene oder gemietete Grundstück. Sobald da fremde Grundstücke, Eingänge, Fenster, Wege usw drauf sind, ist es verboten.
Ah okay, gut zu wissen. Ich dachte es wäre auch relevant, ob Mieter oder Eigentümer. Aber in dem Fall wäre es egal, weil eben mehr als deren genutzter Teil drauf ist.
Du weißt noch nicht einmal, Indie Kameras wirklich echt sind. Woher weißt du dann, was die Kameras aufzeichnen? Wie wäre es, einfach mal den Nachbarn zu fragen? Das wäre doch der erste Schritt!
Ja, das ist sicher richtig. Aber auch Attrappen sind nicht okay. Was sie theoretisch aufzeichnen, sieht man am Winkel der Kamera, an der Ausrichtung. Da die Häuser sehr schmal sind, geht es bei der Höhe von mehren Metern in keinem Fall ohne auch die anderen Grundstücke, den Hof und Fenster zu schauen. Ob sie aufzeichnen, weiß ich natürlich nicht. Aber ich möchte auch nicht immer das Gefühl haben, dass sie es könnten. Kannst du vielleicht nicht nachvollziehen, kann ich verstehen. Aber das Gefühl, jeden Schritt draußen und den eigenen Garten zumindest theoretisch aufgezeichnet zu bekommen, ist wirklich sehr unangenehm. Das würdest du auch nicht wollen. Davon abgesehen ist es eben nicht erlaubt - auch keine Attrappen. Zumindest zeigen das Urteile vom Bundesgerichtshof, die wir inzwischen gefunden haben. Ich habe solche Fragen früher auch wenig beachtet und dachte, dann redet halt miteinander. Aber wenn man selbst in der Situation ist, ist es eben doch was anderes. Mit den Nachbarn reden - das macht jetzt der Vermieter. Aus gutem Grund. Danke für eure Meinungen, wir sind jetzt einen großen Schritt weiter, da der Vermieter sich gemeldet hat.
Wie es jetzt rechtlich ist kann ich dir nicht sagen. Wir sind auch Eigentümer zweier Mehrparteienhäuser und haben Kamaras auf dem Grundstück und in der Tiefgarage. Sie sind so eingestellt das sie nur bei erkannter Bewegung aufzeichnen und die Daten nach ca 6 Wochen automatisch überschrieben werden. Ausgerichtet sind sie so, das nur die öffentlich zugänglichen Bereiche gefilmt werden. Also nicht in Richtung Balkon der Mieter oder so. Alle Mieter wissen darüber Bescheid und sind froh über so viel Sicherheit. Zwei Mal konnten wir schon so unseren Mietern helfen. Einmal wurde eine Frau direkt vor der Haustür überfallen und das Gericht hat die Aufnahme als Beweismittel zugelassen. Einmal konnten wir durch die Aufnahmen die Diebe in der Tiefgarage überführen.
Ja, siehst du. DAS verstehe ich auch und wäre zB die Einfahrt mit Blick zur Straße als solches im Blickfeld, würde ich nach einer Information! des Vermieters auch gar nichts sagen. Diese Einfahrt ist der einzige Zugang, das wäre also ausreichend. Aber eben durch den Vermieter und nicht hinten in die einzelnen Gärten, Gäbe es bereits Vorfälle mit Diebstahl, Vandalismus oder lauter fremden Leuten hier - hätte man auch drüber reden können. Und die Kamera entsprechend ausrichten. Und das auch wieder vom Vermieter, der dann auch Herr über die Aufnahmen ist! Und nicht ein x-beliebiger Nachbar, der vielleicht Polizei spielen möchte. Oder so.
gibts schon was Neues?
Jein. Der Vermieter hat die Kamera-Nachbarn angeschrieben und setzt eine Frist (ich glaube, bis Ende der Woche). Dann sehen wir weiter. Erfreulicherweise sieht er es als seine Aufgabe, das Thema zu klären. Leider hat er selten Zeit und Sachen bleiben lange „liegen“. Was sonst nicht so dramatisch ist. In diesem Fall würden wir aber auch schnelles Klären bestehen.