Elternforum Rund ums Baby

Ich bin mit den Nerven am Ende und weiß nicht mehr weiter! (sehr lang)

Ich bin mit den Nerven am Ende und weiß nicht mehr weiter! (sehr lang)

guinan

Beitrag melden

Ich weiß nicht mehr, was ich mit meinem Älteren noch machen soll. Er ist knapp 6,5 und geht in die 1. Klasse. Wie viele hier wissen, hat er ein Stuhlgangproblem psychischer Natur und ist deshalb in Therapie. Dabei kam heraus, dass er eine allgemeine Angststörung hat. Dazu gehören auch eine Art von Kontrollzwängen (ich nenn es mal so). Es hat schon früh begonnen, dass gewisse Dinge nur in einem konkreten Ablauf zu ein hatten, ansonsten fing er an zu schreien und schimpfen (immer genau die gleich Fahrstrecke zu bestimmten Orten; immer genau der gleiche Ablauf beim Verabschiedungsritual; immer genau die gleiche Reihenfolge, wie der Kakao zubereitet werden soll; ...). Diese "Kontrollzwänge" waren mal besser mal schlechter. er konnte schon auch oft andere Abläufe akzeptieren, aber nicht immer! Nun fängt er aber in der Schule an zu stören und hier zu Hause bekommt er teilweise hysterische Wutanfälle! In der Schule macht er Geräusche und steigt unter den Tisch. Die Lehrerin (eine absolut kompetente Frau) kommt dann nicht mehr an ihn ran. Es ist, als ob ein Schalter umgelegt wäre und er sich einfach nicht mehr "normal" verhalten kann! Bei den hysterischen Wutanfällen ist es genauso. Er schreit mit sich überschlagender Stimme und man kommt nicht an ihn ran! Meine Beobachtung: Zu solchen "Austickern" in der Schule kam es zuerst, wenn er zuvor Situationen erlebt hatte, die ihn ängstigten und er keine Kontrolle darüber hatte (Ältere Kinder, die ihn schubsten, am Leibchen zogen oder ihn mit Spottworten belegten). Jetzt macht er das aber auch, wenn zuvor nichts gewesen ist! Zu Hause kam und kommt es dazu, wenn wir (Mama, Papa oder Bruder) in seinen Augen nicht angemessen auf gewisse Aktionen reagierten. Es scheint jetzt auch eine gewisse Aufmerksamkeits- Geschichte zu werde. Vermutlich benötigt er in der Schule zu diesem Zeitpunkt mehr Aufmerksamkeit von der Lehrerin und den Mitschülern. Auch hier ist es so, dass es vermehrt dazu kommt, wenn meine Aufmerksamkeit auf den jüngeren Bruder oder die Baby-Schwester (12 Wochen) gerichtet ist. Er liebt seine Schwester und beschäftigt sich oft und gerne mit ihr! Daher kam es heute auch wieder zu einem solchen Austicker zu Hause. Die Aufmerksamkeit der Schwester galt dem jüngeren Bruder! Das hielt er anscheinend nicht aus! Es ist wie bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Mein Älterer kann der liebste Bub sein, oder auch einfach ein normaler, lustiger, frecher 6-Jähriger. Aber dann auch dieses rasend wütende Kind, oder einfach verrückt in seinem Tun (verrückt im Sinne von "nicht nachvollziehbar"). In den guten Phasen (die zum Glück überwiegen) kann man absolut vernünftig mit ihm sprechen. Er selbst sagt, dass es ihm in solchen Situationen nicht gut geht. Er weiß dann auch nicht, warum er es getan hat. Wie kann ich ihm helfen? In der Therapie sind wir noch nicht auf "die Lösung" gestoßen. Eine Schulpsychologin wird nun auch hinzugezogen. Meine Idee war nun auch noch die Homöopathie. Hat damit jemand Erfahrung? Das ist jetzt sehr lang geworden! Aber ich bin hier wirklich am Verzweifeln, insbesondere, da auch Kira schon darauf reagiert und anscheinend immer nervöser wird! LG Bettina


ösitina

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

Ich weiß leider keine Lösung, aber die Psychologin ist schon mal ein guter Ansatz. Fühl Dich glg Tina


guinan

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von ösitina

Danke! Ich hab Tränen in den Augen! Ich komm mir vor wie eine Versagerin an den eigenen Kindern! Ich bin eigentlich eine gute Sozialpädagogin, aber bei den eigenen Kindern weiß ich nicht mehr weiter! fiveyears ist wirklich eine Super-Freundin! Sie nimmt Benjamin heute am Nachmittag. Er und Ihre Tochter sind ja in der gleichen Klasse. Daher holt sie ihn gleich mit von der Schule ab. Mal sehen, ob er das akzeptiert! Er muss solche Sachen normalerweise vorher wissen! LG Bettina


ösitina

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

Nein ich denke nicht dass Du eine versagerin bist. Nur weil man was studiert hat oder einen Beruf ausgeübt hat heißt das noch lange nicht dass man dies zu Hause auch so gut schafft. Ich halte Euch die Daumen dass es gut klappt. Vielleicht findet die Psychologin eine gute Lösung?? Eventuell wäre auch eine 2. Lehrerin die ihn in solchen Fällen auffangen kann ganz gut? Aber ich sehe es positiv Ihr werdet ganz sicher eine optimale Lösung für Euch alle finden.


fiveyears

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

Und genau das ist es hier bin ich diejenige die ``seine Rituale`` oder seine ´´Linie´´jetzt unterbricht. Und ich hab gedacht das werden wir einfach jetzt öfter auf das grade wohl machen. Sodass es für ihn NORMAL wird. Ich denke so kann ich dir am besten helfen. Für das bin ich ja da. Und auch gerne da. Noch ein Kind dazu ist auch wurst. Und das mit den Austickern legt sich dann hoffentlich auch ansonsten muss man da eh weiterschauen. Und du bist eine gute Mama. Fast zu lieb manchmal.Aber ich wüsste nicht ob ich drei Kinder als Mutter so gut erziehen könnte wie du.


Teufel89

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

das hat mit versagen nichts zu tun ;-) ein arzt kann sein eigenes kind auch zumeist nicht behandeln!


guinan

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von fiveyears

Danke, jetzt heule ich! Das mit dem Schwimmen werden wir sehen! Hansi nimmt, wenn möglich, 1 Woche länger Urlaub (nach Dreikönig). Meine Eltern haben sich da schon angeboten, dass wir dann mit Kira schwimmen gehen sollen. Sie würden Benjamin von der Schule holen und wir müssen erst rechtzeitig zurück sein, um Julian vom KiGa zu holen! LG Bettina


Patti1977

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

ich kann dir zwar bei dem problem nicht helfen aber du hast doch keine schuld daran. manche kinder und erwachsenen sind einfach so. da kannst du dich als mutter auf den kopf stellen aber es wird an der tatsache nichts ändern. deine sorge und deine suche nach hilfe zeigt, dass du dich dem problem stellst und das beste für deine kinder willst. wie kann man da glauben, man würde versagen. ich verstehe den gedanken schon, da ich mich bei manchen schulischen dingen oder anderen problemen auch als versager fühle, aber das ist man dann nicht. lass dich drücken.


fiveyears

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

Ja das hört sich gut an. Du weißt du kannst zu mir kommen wenn was ist.Deine Eltern sind da auch super.


mf4

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

Puh, als ich das las kam mir einiges bekannt vor. Meine Tochter (1 Jahr älter) bevor sie gegen die ADHS behandelt worden ist hatte einige der Verhaltensweisen und ich kann gut anchvollziehen wie dich das fertig macht. Mit ihr allein, sie ihr Ding machen lassen da war sie ein Engel aber unter Druck, in der Schule und auch durch den Bruder ausgelöst oder auch durch nichts was ich nachvollziehn konnte tickte sie aus. Sie war am meisten selbst unglücklich, fragte warum sie sich so anders fühlt, nach den Wutanfällen (die es täglich mehrfach gab) weinte sie, sie sagte sie sei ein böses Kind... Ich schäme mich nicht zu sagen, dass ich ihre Chance in Medikamenten gesehen habe und seit dem ist sie wie sie ist, die Schule klappt toll, keine Wutausbrüche und das Down danach. Ich hoffe ihr findet eine Lösung, man steht da und das Kind tut einem einfach leid...


Teufel89

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

bachblüten vielleicht? leider kenne ich mich null aus, das ist das erste was mir spontan einfiel.


Ritterchen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

Wurde bei deinem Sohn schon mal an Autismus gedacht. Da mit den gleichen Abläufen usw. klingt etwas danach. Aber Lösung habe ich leider auch keine für dich.


mf4

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Ritterchen

Wird er im SPZ behandelt? Wurde er da getestet, was es sein könnte? Wenn nicht wäre das mein Rat. Du bist kein Versager, das passiert in den kleinen Köpfen von allein und gerade weil diese Kinder so unsortiert im Kopf sind sind ihnen gleiche Abläufe und Rituale wichtig.


fiveyears

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von mf4

Vielleicht hast auch die Möglichkeit mal mit Hansi wieder schwimmen zu gehen. Ich glaub dir würde eine Krafttankphase auch wieder mal guttun. Schon allein wegen dem Stress was von den Schwiegis kommt. Grenz dich ab!


guinan

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von mf4

SPZ gibt es hier in Ö nicht! Ich könnte mich nur an die HP (Heilpädagogische Station) wenden. Für Autismus ist er ansonsten zu aufgeschlossen und an der Welt interessiert. Diese "Abläufe in gleicher Reihenfolge" scheinen an seinen "Kontrollzwängen" zu liegen - ein neuer Ablauf entzieht sich seiner Kontrolle. mf4: Deine Tochter wird auf ADHS behandelt? Hatte sie auch solche "Austicker", ansonsten verhielt sie sich aber "normal"? Konnte sie sich auch (nicht immer) gut konzentrieren? Dann wäre das ein Ansatz! Die Kinder, mit denen ich beruflich zu tun hatte und die AD(H)S hatten, waren sonst auch eher unkonzentriert und hatten ständig diese "Austicker". OK, ich hatte da ja auch mit Extremfällen zu tun. Die Kinder kamen aus miesesten Verhältnissen, wurden teilweise geschlagen, missbraucht und daher den Eltern abgenommen. LG Bettina


dr.snuggles

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

guinan, schreib mal leolu eine pn. sie hat mich letztens sehr gut informiert über asperger-autismus. und wenn ich das so lese, sehe ich parallelen. und vergiss nie: du hast nciht versagt! grüßt snuggles


mf4

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

Sie war schon immer recht unausgeglichen so lange sie lebt, selbst in der SS war schon was anders. Sie hatte auch Kiss und schien nie so recht zufrieden. Sofort mit Beginn der Schule war es krass, es ging nicht, keine Konzentration, sie war laut, störte, bekam den 1. und bald den 2.Tick, ihr fiel alles aus der Hand, sie kam nicht zur Ruhe und wenn schottete sie sich ab. Wenn man sie dann arusriss, weil man weg musste und unter Zeitdruck allgemein tickte sie aus... und das heftig. Im Sommer begannen wir mit den Medis und sie ist wie sie ist... ganz so wie immer nur diese Ups und Downs sind weg. Das Mittel wirkt nur bis mittags aber sie ist danach auch besser daruf, weil der Tag ja nicht wie vorher mit Ärger und Stress begann. Sie hat wieder den einen Tick, ist fahrig aber wirklich ausgerastet ist sie in der ganzen zeit nicht einmal, Zickigkeiten gabs, ganz normale. Uns allen hat das sehr geholfen.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

hh


guinan

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Danke!


andrea72

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

Du hast nicht versagt! Im Gegenteil ihr seit ja auf der Suche nach einer Lösung! Ich wünsche Euch viel Kraft und Mut für die schwierigen Phasen. *ganzliebdrück* lg andrea


guinan

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

Psychisch geht es mir etwas besser! Es tut gut sich etwas auszutauschen! Nun habe ich neue Denkansätze und sehe positiver in die Zukunft! LG Bettina


Mondkatze

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von guinan

Huhu, ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber irgendwie musste ich an Tourette denken. Hier ein Link. http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/tourette.html