Konfusius
Hallo,
im Internet finde ich absolut nichts Brauchbares, daher frage ich mal hier:
Was tun, wenn man ohne Handy auf einem Feldweg spazieren geht - nächstes Haus in ca. 1 km Entfernung - und man entdeckt eine bewusstlose Person? Oder, um es dramatischer zu machen, der einzige Passant weit und breit bricht vor meinen Augen zusammen?
Ich hätte - Kontaktverbot hin oder her - Erste Hilfe geleistet, aber gegeben der Fall, ich müsste tatsächlich reanimieren, das halte ich ja beim besten Willen alleine nur 15 Minuten durch. Sofern niemand mit Handy vorbeikommt oder der Bewusstlose eines dabei hat, bringt das fast herzlich wenig und es wäre besser, ich renne gleich zum nächsten Haus, in der Hoffnung, dass jemand zu Hause ist und Hilfe rufen kann.
Ernsthaft, was ist richtig in so einer Situation? Im Internet habe ich tatsächlich nichts gefunden, weil jeder davon ausgeht, dass man das Handy immer mit hat, aber wenn ich mit dem Kinderwagen übers Feld flaniere, dann hab ich es natürlich nicht dabei.
Gute Frage! Ich hab bloß die Schulung zum betrieblichen Ersthelfer vielleicht haben wir hier aber jemanden vom Fach?
Grundsätzlich heißt es ja: Wer als Ersthelfer zu einem Unfall kommt, sollte sich einen Überblick verschaffen, danach professionelle Hilfe rufen und sich dann um die Betroffenen kümmern.
Hilfe leisten nach bestem Wissen und Gewissen.
Im Falle von Bewusstlosigkeit mit Vitalzeichen, würde ich den Bewusstlosen zunächst in die stabile Seitenlage bringen, damit er z.b. im Falle von plötzlichem Erbrechen nicht daran erstickt. Und dann Fersengeld zum nächsten Haus geben, wobei ich dabei im besten Fall durch Hilferufe bereits versuchen würde auf mich aufmerksam zu machen. Danach zurück zur Person.
Wenn keine Vitalzeichen da sind, würde ich umgehend mit der Reanimation beginnen und das einzige was mir bleibt, ist hoffen, dass innerhalb der 10-15 Minuten jemand vorbeikommt der mich ablösen und/oder Hilfe rufen kann.
In diesem Fall würde ich nicht loslaufen, denn Die Zeit die ich hin und zurück brauchen würde, wäre schon zu viel Zeit die das Gehirn ohne Sauerstoff wäre
Aber ob es so "richtig" ist?
Ich bin mir nicht 100% sicher, aber im Falle einer Wiederbelebung (Herzdruckmassage) musst du zuerst Hilfe rufen, denn wenn du einmal damit angefangen hast darfst DU sie nicht beenden. Heißt so lange weiter machen bis Profis übernehmen. Nur die, bzw. der Arzt darf jemanden für tot erklären. Da eine Wiederbelebung sehr anstrengend ist, sollte man diese im Idealfall immer zu zweit machen und sich abwechseln.
Wir haben immer gelernt, zu allererst Notruf absetzen. von daher im Zweifel los laufen und Hilfe rufen.
Gute Frage, denke, ich würde es so machen, dass ich da bleibe und reanimiere und hoffe, das jemand kommt. Laut Hilfe schreien.
Ein Kumpel meinte, er würde grundsätzlich nur Herzdruckmassage machen ohne Beatmen wegen des Infektionsrisikos, außer bei Kindern. Was aber wenn das Beatmen lebensrettend gewesen wäre. Ich glaub, ich könnte das nicht mit meinem Gewissen.
Tja... da musst Du erst die Rettung anrufen... und dann sofort Erste Hilfe ( nach bestem Wissen und Gewissen ) machen. Aber.. was machen die, die gar kein Handy haben ? Soll es ja durchaus auch noch geben. Ich gehe auch oft spazieren ( ohne Handy )....Hmmm... sollte es ab jetzt wohl immer dabei haben.
Danke für die Antworten, dann scheint es da wirklich nicht "das" Vorgehen zu geben. Komisch, denn ich erinnere mich noch an Zeiten, da gab es noch keine Handys, da muss so etwas doch öfter mal vorgekommen sein, oder?
Da wäre wieder die gute alte Telefonzelle in der Nähe hilfreich
Moin Ich bin noch in der handylosen Zeit aufgewachsen.. Ich würde Zuerst einmal schauen, ob ich was und was ich machen kann, evtl Maßnahmen (stabile Seitenlage, Druckverband wenn nötig, etc.) vornehmen dann Notruf absetzen bzw. Hilfe holen. In meinem ersten erste Hilfe Kurs sagte die Dozentin, dass alleine eine Herzdruckmassage auszuführen nicht akzeptabel wäre. Weil man es alleine nicht lang genug schaffen kann.
Seltsamerweise geht man eben davon aus, das jeder ein Handy dabei hat bzw: man dies gerade in dünn besiedelten Gebieten, Wald etc dabei hat oder man sich dort aufhält, wo andere Menschen vorbei kommen könnten. Ist es aber nun so, wie von dir beschrieben, wäre das Vorgehen folgendes: Du prüfst die Vitalfunktionen und/oder Ansprechbarkeit Du bringst die Person in die stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit Du legst ggf. etwas wärmendes (deine Jacke zB) über ihn Wenn ansprechbar, ihm sagen, dass du nun Hilfe holst und dann rennst du zum nächsten Telefon/Haus/Straße und informierst den Rettungsdienst bzw. wählst die 112. Denen kannst du dann eben auch sagen, wie es mit den Vitalfunktionen aussieht - wichtige Information für die Rettungsärzte/Sanitäter. Das tust du aber nur, wenn du dir sicher bist, dass hier eben innerhalb der nächsten 10 Min. niemand vorbei kommen wird. Ansonsten würdest du bei der Person bleiben und den nächsten Spaziergänger bitten, den Notruf zu wählen/zum nächsten Haus zu rennen. Also empfiehlt es sich, vorher auch mal kurz laut um Hilfe zu rufen - evt. ist eben doch jemand in Hörweite. Das du die hilflose Person kurzfristig alleine lässt, wird dir nicht negativ ausgelegt! Diese Angst hätten wohl viele. Da du dies tust, um Hilfe zu holen, ist es absolut ok. Du hast dann keine andere Wahl. Bzgl. Wiederbelebungsmaßnahmen: im Zweifelsfall wird es mehr nutzen, dass schnell die Fachleute kommen und dies tun, als das du dich mehr schlecht als recht abrackerst, nichts erreichst t und dazu auch nicht mal die Rettung auf dem Weg ist.
Ältere Menschen haben aber meist kein Handy. Meine Großeltern zum Beispiel nicht, die können gerade mal Micro und ihre Mobilbox am Haustelefon benutzen. Deswegen finde ich es eigentlich auch (anderes Thema) frech fast alles was z. B. Mit bezahlen zu tun hat, zu digitalisieren.
Sorry, aber die Frage kommt in jedem Erste Hilfe Kurs, meist von Jugendlichen... was wäre wenn... Also - ganz einfach - Bewustlose Person, Stabile Seitenlage, Notruf. Dann zurück und weitere Hilfe leisten. Gruß Dhana
Ich arbeite schon lange im KH mit 800Betten und dennoch gibt es nicht jeden Tag eine Rea. Generell ist das sehr selten und dann dein Szenario auch. Man soll immer drücken. Da kann man nichts falsch machen. Dennoch muss man den Brustkorb 6cm eindrücken. Das ist anstrengend und im optimalen Fall soll man sich alle 2min abwechseln, weil man dann nicht mehr richtig drücken kann. Im KH gibt es Reanimationshilfen,wirklich Maschinen die drücken. Also ich würde....keine Ahnung.ich würde erstmal drücken und ich trau mir auch ne Beatmung zu- vor Corona. Und würde um Hilfe rufen. Wenn keine kommt,ist das Hirn eh weg. Wenn du 10min brauchst um zu telefonieren, ist das auch weg das Hirn. Da würde ich auch nicht mehr anfangen müssen,wenn er schon blau ist oder weiss ...
In meiner Arbeit gab es schon einen (tödlichen) Herzinfarkt. Der Kollege im Lager wurde leider zu spät entdeckt, da waren alle Reanimationsbemühungen vergebens. Ich sagte ja, es ist ne hypothetische Frage, das Thema kam auf, als ich mit meinem Mann drüber gefachsimpelt habe, ob man jetzt in Zeiten von Corona überhaupt von Mund zu Mund beatmen dürfte. Aber ich habe gelernt, dass ganz schnell eine unwahrscheinliche Situation eintritt und dann steht man da und überlegt, was nun richtig ist.
ich war am 12.2. noch beim refresher erste hilfe, da hatte man schon von c gehört. der instructor hat gesagt, ER würde es nicht machen, aber er hatte eine zusammenfaltbare Maske, die bei sachgemäßer Anwendung schutz böte... ansonsten hdm ist besser als gar nichts. so wurde mir das auch schon vor 30 jahren beigebracht. da gabs noch kein Handy....
Ich hatte die Situation gerade, zwar mitten in der Stadt, aber das ist in Japan wie in Deutschland der einsamen Feldweg - der Mann brach direkt vor mir und etwa 1000 anderen plötzlich zusammen, mitten in Shibuya. Alle anderen hasteten einfach weiter und guckten noch böse, dass ich mich niederkniete und sie so nötigte, um uns herum zu gehen statt einfach drüber zu trampeln. (Zugegeben, das war, bevor die Coronazahlen in Japan hoch gingen, jetzt würde ich mehr Abstand halten.) Aber zu deiner eigentlichen Frage: ich habe gelernt, check - call - care, also erst kurz die Situation bewerten (Umgebungs-Check), dann dafür sorgen, dass Hilfe kommt. Ich würde demnach zuerst einmal kurz schauen, was mit ihm/ihr los ist, ob er sich beim Sturz verletzt hat, ihn evtl. in die stabile Seitenlage legen und dann Hilfe holen.
Man könnte, bevor man irgendwo hin rennt um Hilfe zu holen, vllt. auch kurz checken ob der Betroffene selbst ein Handy dabei hat. Notruf geht da doch immer !?
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