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Herr Jenke säuft - ich habs gesehen

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Herr Jenke säuft - ich habs gesehen

Kolkrabe

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Guten Morgen, nachdem hier das Thema Alkohol und Herr Jenke so hohe Wellen geschlagen hat und ich äußerte dass ich es mir NICHT ansehe, habe ich es doch getan. Meine Meinung: Ich bin überrascht. Ich dachte das dort der Alkohol, der überzogene Alkoholkonsum und seine Folgen entweder lächerlich gemacht wird oder verharmlost wird. Mit dieser Vorstellung habe ich es mir dennoch angesehen. Aber - RTL hat mich überrascht. Zeigen sie auch sonst wirklich dummes Zeug bei dem ich froh bin es nicht gesehen zu haben, hat mich die gestrige Reportage schon sehr erstaunt. Dass der Protagonist regelmäßig getrunken hat mag komisch anmuten, ich fand aber dass gerade seine persönlichen Erfahrungen gut reflektiert waren. (Wie selbstverständlich man anfängt zu trinken, wie schnell die Gewöhnung eintritt, welche Empfindungen man dabei hat, welche Einstellung man entwickelt) Da es ja sonst niemand hier gesehen haben wird hole ich noch weiter aus: Er berichtete auch sehr ernst über das Thema "Alkohol in der Schwangerschaft" und die Folgen, zeigte eine engagierte Pflegemutter mit zwei Kindern von trinkenden Müttern, die Vorträge in Schulen hielt. Er ließ betroffene Kinder zu Wort kommen deren Mütter sich mit ihnen in einer Therapieeinrichtung befanden (die im Gegensatz zu anderen Formaten deutlich verfremdet wurden!). Und - er hat recht. Wenn diese Reportage dazu führt dass einige ihren Alkoholkonsum überdenken, dann ist das Format gerechtfertigt. Er ließ auch einen Ex-Alkoholiker zu Wort kommen (der eine Entzugsklinik leitet in der nur Ex-Alkoholiker arbeiten), der noch einmal darauf hinwies dass die meisten Alkoholiker nicht auf der Strasse leben, sondern unter uns leben, in Chefetagen, in leitenden Positionen. Eltern, Kinder, Großeltern.... Man schätzt dass 10 Millionen Deutsche ein Alkoholproblem haben. Ich als Kind einer alkoholkranken Familie kann sagen: Ich war zu keiner Zeit peinlich berührt. Ich fand seinen Umgang sehr verantwortungsbewusst (in ständiger ärztlicher Kontrolle). Er hat niemanden bloß gestellt. Eine Reportage die man auch in einer Schulklasse zeigen könnte. Alkohol IST ein Problem. Und wenn man solche Reportagen braucht um anderen Betroffenen (auch den Co-Abhängigen) zu zeigen dass es nicht in Ordnung ist was sie erleben (ich denke hier auch und vor allem an Kinder), dann finde ich es durchaus akzeptabel. Es ist eben ein totaler Gegensatz zu anderen Sendern wo es ums feiern geht, um Party machen, tanzen, flirten. (Fällt euch nie auf wie selbstverständlich akzeptiert der Alkohol - das Gläschen Wein, der Drink - in Filmen/Serien ist? Wie subtil mir Alkoholwerbung "Lebensfreude durch Alkoholkonsum" vermitteln will?) Über den Sender mag man streiten (ich denke dass, wäre der Bericht bei Quarks & Co gelaufen, er evtl. nicht zerissen worden wäre), aber es gibt auch ganz viele andere unsinnige Lebensgefahr denen sich andere aussetzen. (Herr Kelly der auf einer Insel verhungern möchte, Herr Lanz der in die Arktis geht, Leute die sich prominent verprügeln lassen, sich bei OP´s filmen lassen.... etc. pp.)


Zero

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Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

Ich habe es nicht gesehen. Aber um zu wissen, was Alkohol anrichten kann, muß ich mir keine Reportage ansehen, wo ein Reporter seinen Körper mehrere Wochen dem aussetzt.


Patti1977

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Es war erschreckend und ich habe ausgemacht. Zu nah am erlebten.


mf4

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Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

Ich habe die Sendung auch gesehen... und fand sie gut gemacht. Logisch, Jenke setze seine Gesundheit aufs Spiel (ist aber seine Sache) aber sonst... sehr interessant und aufrüttelnd.


dth0106

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Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

Hallo! Ich habe es auch gesehen...und ganz ehrlich ich konnte danach lange nicht schlafen....ich fand diesen beitrag auch mal richtig gut und war über die schnellen Auswirkungen geschockt. Und auch wie es die Kinder empfinden hat mich echt berührt... Genauso wie die Kinder die wissen das sie nur behindert sind weil die Mutter getrunken hat....ich fand die Aussagen des Mädchens sehr emotional... Ich fand es sehr gelungen.....


mf4

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Antwort auf Beitrag von dth0106

Mir tat das Mädchen so wahnsinnig leid... sie wusste genau, dass sie "anders" ist, weil Mama sie mit Alkohol krank gemacht hat schon im Bauch. Erschütternd: 1 Schwangere trinkt 1 Glas Wein (was bei manchen ja noch als Lappalie durchgeht) und das Kind ist 10 Stunden lang betrunken. Bei 2 Gläsern ist das Kind den ganzen Tag unter Alkohol im Bauch... schrecklich.


hormoni

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Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

Ich finde das Experiment - um das es offensichtlich zu gehen scheint - grob fahrlässig von RTL Zuzulassen, wie jemand mit Alkohol seine Gesundheit ruiniert - für Reportagezwecke - hat für mich etwas arg Bedenkliches. Demnächst dürfen wir wohl auch verzweifelte Frauen beobachten, die sich zum ersten Mal prostituieren oder dann zur Nadel greifen...nur damit wir alle wissen, was da passiert....*ironieoff* Das TV wird immer niveauloser. Grüße h


TuerkischFuerAnfaengerin

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Antwort auf Beitrag von hormoni

Und ist er jetzt "trockener alkoholiker"? Das heisst er hat für EINE Reportage in Kauf genommen jederzeit rückfällig werden zu können???


hormoni

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Antwort auf Beitrag von TuerkischFuerAnfaengerin

die Leute haben keine Ahnung, was Alkoholsucht bedeutet. Und mittels dieser Reportage aufzuzeigen, wie gefährlich Alkoholsucht ist, ist in etwa genauso, wie in einem Hornissennest baden zu gehen


Kolkrabe

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Antwort auf Beitrag von TuerkischFuerAnfaengerin

4 Wochen lang regelmäßig Alkohol zu trinken macht einen genauso wenig zum Alkoholiker wie jemanden der eine zeitlang Morphin braucht zum Junkie.


hormoni

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Sehe ich anders. Man kann keine Äpfel mit Birnen vergleichen. Morphin aus medizinischer Indikation macht nicht gleich abhängig. Ich habe beruflich für einige Monate bei und mit Alkoholikern gearbeitet. (Psychatrie. speziell Alkoholentzug). Bei fast allen Patienten fing es harmlos an. Nach 4 Wochen übermäßigen Alkoholgenuss HAST du bereits Entzugserscheinungen. Gruß h


--Divinitas--

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Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

ich habe es mir nicht angeschaut habe die vorschau gesehen und es wurde immer erklärt das er das macht um andere darauf aufmerksam zu machen wie schnell es gehn kann und ein feingefühl dafür zu bekommen, die sucht bei süchtigen zu erkennen. aber ganz weit nach hinten gestellt oder mehr garnicht erwähnt wurde die tatsache (falls in der doku doch, dann finde ich noch bescheuerter) das es jetzt auch ganz viele Trittbrett fahrer geben kann die der meinung sind "was der kann, kann ich schon lange" und bei denen läuft es dann vielleicht nicht so gut ab.


dth0106

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Antwort auf Beitrag von hormoni

ja das stimmt auch und das wurde auch gezeigt...aber es wurde auch erwähnt das er nach 4 wochen nur eine gewöhnung hat von der man recht gut mit hilfe wieder weg kommt aber ein Arzt sprach auch das es eben noch keine abhängigkeit ist... Und in "Extra" danach hat er auch erzählt das er mit kleinen schritten von der gewöhnung wieder weg musste jetzt aber wieder einen alkohlkonsum wie vor dem experiment hat....


hormoni

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Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

Der Typ gibt sich wohl regelmäßig die komplette Kante. Abgesehen davon: Wenn du 1-2 Bier am Tag trinkst giltst du rein theoretisch bereits als abhängig. Du giltst in der Medizin auch als Raucher, auch wenn du nur gelegentlich mal eine qualmst... LG h


Kolkrabe

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Antwort auf Beitrag von --Divinitas--

eher durch Reportagen über Party machen, feiern etc. pp. angeregt. Jack Ass, Pannenshow, Facebookvideos, Youtube - da sehe ich die Gefahr. Wird man zum Amokläufer wenn man sich Reportagen über den Breivik ansieht?!


hormoni

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Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

Äpfel und Birnen


TuerkischFuerAnfaengerin

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Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

bestimmt denken jetzt genügend leute!"so viel wie der trinke ich ja nicht, dann kann ich genauso leicht aufhören wie er!"


nane973

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Antwort auf Beitrag von hormoni

Die Aussage von Dir, das Morphium aus medizinischer Indikation heraus NICHT abhängig macht stimmt NICHT!! Und wenn du im med. Bereich auf einer Entzugsstation/Psychiatrie gearbeitet hast, müsstest du das wissen.


Kolkrabe

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Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

Reportage nur aus der Sicht eines Kindes beurteilen dass unter den alkoholkranken Eltern und Grosseltern beurteilen. Das Thema wird verharmlost, ist mit Scham behaftet und man selber weiß nicht wie man damit ungehen soll, ist hilflos und weiß auch im Grunde nicht ob es richtig oder falsch ist. Wenn diese Reportage dazu führt dass vielleicht 4, 5 Leute sensibler für das Thema werden, und wenn sich dann zwei Kinder trauen sich jemanden zu öffnen, dann finde ich es in Ordnung. Wir haben im deutschen Fernsehen deutlich dümmere, oberflächlichere und effekthaschendere Reportagen als die gestrige.


nilo1988

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Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

Ich halte diesen Menschen immer noch und auch weiter hin für Strohdumm, weil er SEINE Gesundheit, die ihn kein Geld der Welt wieder bringen kann, riskiert. Und wer sagt, dass er nun nicht in den Sumpf rutscht? Zeigt mir mal wieder, dümmer geht immer. Und ich frage mich oft, wie es an anderen Schulen gehandhabt wird. Aufklärung gab es bei uns in diesem Fall nicht durch einen Film oder "gequatsche" des Lehrers. Wir sind in eine Suchtklinik gefahren und haben mit Betroffenen reden dürfen. In kleinen Gruppen. Ein ganz anderer Einblick, als es je ein anderer uns hätte Vermitteln können. Weil es "real", greifbar war. Und weil man eigenen Fragen, die einem beschäftigt hatten, los geworden ist. (Gehörte übrigens zur Therapie für diejenigen. Und ich fand, das haben sie toll gemacht.) Nachdem, was du kurz über die Reportage zusammengefasst geschrieben hast, muss ich sagen... es ist nix neues. Bestimmt für die wenigsten. Die meisten werden auch später wieder die Augen verschließen. Weil das Thema von anderen Themen überrollt wird und in den Hinterkopf in "vergessenheit" rutscht. Und ja, es wird selbstverständlich Alkohol konsumiert. In Filmen und auch im realen Leben. Brauchen uns doch nur die ganzen Biergärten anschauen. Oktoberfest, wo es dazu gehört min. ein Liter Bier aus dem Krug zu trinken. Das Maß ist immer entscheident und der Grad zwischen "okay" und "zuviel" ist sehr schmal. Aber was möchte man (später) seinen Kindern vermitteln? Alkohol Teufelszeug? Probieren werden es die meisten. Eben weil es gesellschaftlich "normal" ist... der Krug Bier, das Gläschen Wein... Persönlich habe ich (noch) die Meinung, einen gesunden Mittelweg zu nehmen. Es nicht zu verteufeln aber das richtige Maß zu vermitteln.


Kolkrabe

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Antwort auf Beitrag von nilo1988

was man lernt oder was man nicht lernt, die kann ich auf jeden Bericht, jede Reportage, jeden Zeitungsartikel anwenden. Ich geh mit gesundem Menschenverstand (meine ich) an die Sache, und ich interpretiere die Dinge für mich. Logisch dass meine Interpretation eine andere sein wird als die anderer, das trifft aber - wie gesagt - auf ALLES zu was wir in irgendeiner Form aufnehmen. Wie ich schrieb - das Thema Alkohol ist nach wie vor ein gesellschaftliches Tabuthema, zumindest die Sucht, und ich habe alle erdenklichen Stufen des Alkoholkonsums meiner Familie mitgemacht - bis wir Kinder letzendlich aus der Familie kamen. Aus dieser Sicht, mit dieser Erfahrung habe ich mir die Reportage angesehen. Ich bin ja nun nicht in der Situation dass ich meinen Konsum in Frage stelle, denke aber dass man sich dann so einen Bericht sowieso nicht ansehen würde, oder?! Ich verteufel Alkohol aber nicht, auch wenn ich keinen Alkohol trinke. Letztendlich muss jeder doch selber wissen wie er mit den Informationen umgeht; ich aber hatte zu keiner Zeit das Gefühl dass der Suff verharmlost wird.


nilo1988

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Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

Grad Suchtthemen sind Themen, die man in meinen Augen nicht durch einen Film vermitteln kann. Und ich finde nicht, dass es ein Tabuthema ist... aber ich bin ja auch schon eine andere Generation. Jedoch empfinde ich auch, dass das richtige Maß nicht richtig vermittelt wird. Alleine solche Veranstaltungen wie Karneval oder Oktoberfest und ander Großveranstaltungen... da gehört der Alkoholkonsum zum guten Ton und das empfinde ich als Falsch. Ich wäre die letzte, die nicht auch ein Bierchen auf so einem Fest trinken würde... aber bei wievielen bleibt es bei dem einen? Wer kennt sein Maß? Wer will sein Maß kennen und wem ist es egal? Es ist ein schwieriges Thema. Übrigens hatten wir ein anderes Suchtthema auch so behandelt in der Schule wie das Alkoholthema. Also allgemein die Essstörungen. (Jedoch ist/war die Klinik dazu auch in der Nachbarschaft.) Und auch da muss ich sagen, kein Lehrer, kein andere hätte es uns je so vermitteln können, wie die Betroffenen selbst.


sandra1509

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Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

...mal eine die sich die Reportage angeschaut hat..und danach noch sagt das es gar nicht so übel war was gezeigt wurde. Prinzipiell war das doch ein "Aufklärungsbericht" und nicht einfach nur "ich sauf jetzt 4 Wochen und schau mal was passiert". So wie viele es hier dachten. Ja doof wenn man sich täuscht....