Elternforum Rund ums Baby

Gretchenfrage

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makkipakki

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Guten Abend, Ich vermute ich werde hier vermutlich eine Grundsatzdiskussion auslösen, das ist allerdings gar nicht mein Ansinnen... Also vielleicht geht es ja auch ohne xD Ich selbst bin vollkommen ohne jegliche Religion erzogen worden, wenn nicht sogar gänzlich ohne Glauben, vielleicht sogar agnostisch... Und gestern Abend fragte ich meinen Mann, wie unsere Kinder das wohl mal erfahren werden Mein Mann hat noch weniger Religion in seinem Leben wie ich... Jedenfalls stellte ich fest, dass ich grundsätzlich schon zu bestimmten Anlässen allgemeines Wissen habe. Denn grundsätzlich halte ich ein Wissen über Glauben für Allgemeinbildung. Lange Rede gar kein Sinn, welchen Stellenwert hat Religion in eurem Leben? Wie vermittelt ihr das euren Kindern, ist es euch wichtig? Und die die nicht glauben... Wollt ihr euren Kindern diese Tür verschließen oder eben auch die Möglichkeit für eigene Erfahrungen geben? Ich selbst bin mir vollkommen unschlüssig, denn hier in meiner Heimat ist Religion so unwichtig, egal welche... ich kenne wirklich niemanden der glaubt... also doch einfach übergehen? Oder rudimentäre Grundwissen vermitteln?


ZoeSophia

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Wir sind nicht tief mit unserer Religion verbunden, haben aber die Kinder Taufen lassen, besuchen ab und zu ein „KinderMorgen“ in der Kirche und feiern Weihnachten und Ostern. Das was wir feiern, möchte ich auch die Geschichte dazu den Kindern vermitteln, den Rest dürfen sie, wenn sie grösser sind, selbst entscheiden! Den Kirchenmorgen finde ich ganz gut, da dort meist auf Kindliche weise die Geschichte und die Feste erklärt werden, auch wenn Kinder bezüglich der Religion fragen haben, können sie ungeniert den Pfarrer fragen....


curvi0815

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Wir sind auch sowas von nicht religiös. Wir haben zu den großen Anlässen wie Weihnachten, Sankt Martin, Ostern, Nikolaus einfach Bücher gelesen. (Wir lesen aber auch sonst wie die Blöden.) Auch die Geschichte von der Arche Noah haben wir gelesen, denn ob religiös oder nicht, manche Dinge gehören für mich zur Allgemeinbildung. Ich habe meinem Kind erklärt, dass es Menschen gibt, die an einen Gott glauben und zu diesem beten oder sich zum Feiern des Glaubens in der Kirche treffen. Und dass er das auch gerne glauben darf. Er sagte, er möchte das auch und ich habe daraufhin auch von den "30 besten" die Kirchenlieder für Kinder bestellt. Und ich hab angefangen mich zu belesen um ihm Sachen gut erklären zu können aber das ebbte nach und nach wieder ab. Ich würde ihn, wenn er sich erneut dafür interessiert, natürlich unterstützen. Wie bei allem anderen eben auch.


curvi0815

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Wir habrn mit den Büchern von "Der kleine Himmelsbote" angefangen. Also Nikolaus, Weihnachtsgeschichte etc. Kommt aufs Alter an. Viel Glück beim Suchen


niklas2006

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Schwierig, denn wie will man etwas vermitteln, an das man selber nicht glaubt? Wir sind beide konfirmiert und getauft, mein Mann ist jedoch schon lange aus der Kirche ausgetreten und kann mit Religion so gar nichts anfangen. Ich würde mich auch nicht wirklich als gläubig bezeichnen, dennoch genieße ich es tatsächlich, wenn ich mal in einem Gottesdienst bin (sehr, sehr selten und annlassbezogen), wir haben unseren Sohn taufen lassen und er wurde konfirmiert. Ich glaube, für uns ist der Stellenwert sehr mit Traditionen verknüpft und weniger mit der Religion ansich: Weihnachten mit Gottesdienst, Ostern,.... Gar nicht mal religiös, sondern "es gehört dazu" und es wäre schade, wenn es nicht mehr so wäre. Mir war es immer wichtig, dass unser Kind die religiöse Seite auch kennenlernt, um sich seine eigene Meinung bilden zu können - und das kann man - finde ich - auch nur, wenn man sich damit aktiv beschäftig. Jetzt nach der Konfirmation haben wir ihm quasi alles freigestellt, bisher ist er noch in der Kirche und hat auch freiwillig erneut den evangelischen Religionsunterricht gewählt. Von unserer Seite gab es da weder eine Empfehlung oder Wertung - die vermutlich auch von meinem Mann und mir unterschiedlich ausfallen würden. Was das allgemeine Wissen angeht: ich finde schon, dass es wichtig ist, zumindest ein Grundwissen über verschiedene Religionen zu haben und für mich ist Deutschland ein christlich geprägtes Land, was bedeutet, dass man wissen und erleben sollte, warum Feste gefeiert werden. Was man daraus macht, sollte jedem selber überlassen sein.


magistra

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Ich bin gläubig und vermittle das auch den Kindern, durch biblische Geschichten und Kirchgang und Gespräche. Zudem segne ich sie immer abends. Das grundlegende Wissen um Geschichten aus der Bibel und Grundlagen des christlichen Glaubens halte ich für Allgemeinbildung, die auch für andere Bereiche (Verständnis von Literatur und Kunst) wichtig ist und unabhängig vom Glauben. Und, ja, ich halte auch Grundlagenwissen zu den anderen Weltreligionen für Allgemeinbildung.


Mamamaike

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Hallo, ich bin gläubig, und da auch mein Beruf mit diesem Thema zu tun hat, hat der Glaube schon einen hohen Stellenwert für mich. Auch meinem Sohn bringe ich kindgerecht Glauben nahe, er ist auch getauft, aber wenn er sich mal anders entscheiden sollte, ist das vollkommen in Ordnung für mich. Ich denke, es gibt kein pauschales "Kindern mit dem Glauben konfrontieren" oder eben nicht. Das hängt immer von den familiären und sozialen Umständen ab, ob zB die Familie gläubig ist, in welchem Umfeld sie lebt, welchen Stellenwert sie Religion zuschreibt usw (wobei Glaube und Religion ja überhaupt keine Schnittmenge haben müssen). Ich glaube auch wie Du, dass Grundkenntnisse von Religion(en) oder Brauchtum zum Allgemeinwissen gehört, da wir ja nicht in einem religionslosen Umfeld leben und häufig religiöses Brauchtum leben (zB Weihnachten oder Ostern als Tage des Zusammenseins und Schenkens/Beschenktwerdens, auch ohne religiösen Gehalt). Aber das "mit Absicht" zu vermitteln, könnte irgendwie aufgesetzt wirken (ist nicht persönlich gemeint). Lass doch auf Dich zukommen, ob sich Fragen entwickeln. Wenn eure Kinder in die Kita gehen, wird da üblicherweise auch kindgerecht im Bereich der Religionspädagogik gearbeitet, damit Kinder auch diese Facette kennenlernen und entwickeln können. Viele Grüße


Mamamaike

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Nachtrag: Es gibt tolle Bilderbücher zu diversen Festen, die gar nicht "belehrend" sind. Und da man mit Büchern eh fast nichts falsch machen kann, wäre das doch ein guter, weil kindgerechter Ansatz.


makkipakki

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Hast du eventuell ein paar Tipps? Wir lesen wirklich gerne, aber die kinderbibel ist mir zu viel des guten...


makkipakki

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Ich bin Erzieherin im Kidnergarten. Auch dort wird hier bei uns kaum vermittelt worum es geht,weil es selber keiner so ge au weiß...


makkipakki

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Ich bin Erzieherin im Kidnergarten. Auch dort wird hier bei uns kaum vermittelt worum es geht,weil es selber keiner so ge au weiß...


Mamamaike

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Wie alt sind denn Deine Kinder? Mein Sohn (2einhalb) mag im Moment gerne Erzähl mir von der Schöpfung, Münster 2019 (bibelnah), Lene März/Rike Janßen: Lasst uns Sankt Martin feiern, Stuttgart 2020 (geht mehr auf das Brauchtum ein), Damaris Knapp/Carmen Hochmann: Das große Wimmelbuch der Feste, Stuttgart 2020 (mit Erklärungen für Erwachsene), Sabine Kraushaar/Henriette Sich: Morgen kommt der Nikolaus, Hamburg 2019 (Kindergartenkinder bereiten sich auf Nikolaus vor), Maria Brigade/Annette Moser: Wann kommst du, liebes Christkind? Hamburg 2019 (ein kleiner Bär will dem Christkind eine Freude bereiten). Von der Deutschen Bibelgesellschaft gibt es in der Reihe "Was uns die Bibel erzählt" biblische Geschichten kindgerecht als Pixiebuch mit Bildern von Kees der Kort und mit Nachwort für Erwachsene, zB zur Schöpfung oder Arche Noah, aber auch zu Jesus. Zum Spielen gibt es vom "kleinen" Pl*ym*b*l eine Arche Noah, die sogar schwimmen kann, und eine wirklich schöne, umfangreiche Krippe. Wenn Du mehr oder zu Speziellerem Bücher oder Sonstiges suchst, liefere ich wenn möglich gerne nach.


makkipakki

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Der große wird Sonntag drei, die kleine istsamstag ein Jahr geworden. Also ähnliches Alter. Tatsächlich interessieren mich die Bücher auch für die Arbeit im kiga... da sind meine kids immer die testobjekte xD


Lewanna

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Mein Mann und ich sind beide evangelisch. Unsere Kinder sind auch evangelisch getauft. Sie gehen bzw. gingen in einen evangelischen Kindergarten, Sohn geht in eine katholische Grundschule. Mir war es schon wichtig, dass sie wissen warum wir Weihnachten und Ostern feiern, auch wenn wir kaum in die Kirche gehen. Ich fände es auch gut, wenn sie in der Schule auch was über andere Religionen lernen. Wenn sie älter sind habe ich aber auch kein Problem damit, wenn sie sich nicht konfirmieren lassen wollen oder später mal aus der Kirche austreten. LG


LUpE

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Also ich bin davon überzeugt, dass es Jesus gab und finde, er war ein herausragender Mensch, an dessen Weltbild man sich orientieren sollte. Das erzähle ich auch meinen Kindern. Ob er jetzt über Wasser gehen konnte oder nicht und ob Maria Jungfrau war oder nicht ist für mich unerheblich. Ich finde, wenn mehr Menschen denken würden wie Jesus, wäre es eine gute Gesellschaft, in der jeder sich wertgeschätzt fühlen kann. Ich erhoffe mir keine Erlösung davon. Ich erzähle auch, was St. Martin und Nikolaus gutes getan haben.


Tini_79

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Ich bin nicht religiös, aber hin und wieder mit Gläubigen in Berührung gekommen (über Nachbarskinder, die mich mit zur Bibelstunde nahmen, später Krabbelgruppe der Stadtmission mit meinem ersten Kind, der Orchesterleiter meiner Tochter ist Pfarrer usw.) Als meine jüngere Tochter im Urlaub in Österreich immer mehr Fragen stellte (in Brandenburg ist man eher wenig mit christlichen Zeichen konfrontiert :-) ) haben wir u.a. eine kommentierte und erklärte Bibel gekauft, einfach aus Interesse. Bei uns steht eher im Vordergrund zu vermitteln, was andere ungefähr glauben, nicht, dass es so ist. Ich könnte z.B. nicht einfach unkommentiert eine Bibelgeschichte vorlesen, das wäre für mich persönlich einfach unlogisch, eher wie ein Märchen. Aber mit Erklärungen finde ich es selbst ganz spannend.


mausebär2011

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Ich bin nicht religiös und halte davon auch wenig. Mein Mann glaubt zwar an Gott, hat aber ansich keinen Bezug zur Kirche. Als der große zur Welt kam, fragten wir uns also wie wir ihn erziehen wollen und ob er getauft wird oder ob wir lieber abwarten und ihn selbst entscheiden lassen. Meinem Mann war es wichtig ihn zu taufen und ihn auch halbwegs religiös zu erziehen. (Also ihm Grundwissen übermitteln) Mir war wichtig das er frei entscheiden kann welche bzw ob eine Religion für ihn richtig ist. Daher war mir wichtig ihn nicht in eine Ecke zu drängen, also nicht evangelisch lutherisch zu erziehen, sondern jede Religion gleichwertig zu behandeln. Egal was wir selbst davon halten. So haben wir letztendlich den Mittelweg gewählt. Wir haben ihn mit einem halben Jahr taufen lassen, wie mein Mann es wünschte. Und ich habe die "religiöse" Erziehung übernommen. Ich finde nämlich, um frei entscheiden zu können muss man alle Seiten kennen. Zb als er eine Kirche besuchen wollte. Haben wir gemacht, aber nur unter der Bedingung verschiedene "Gotteshäuser" zu besuchen. Und so waren wir dann nicht nur in der evangelischen Kirche nebenan, sondern auch in der katholischen, in einer Moschee, in einem buddhistischen Tempel und einer jüdischen Synagoge. (Kann ich übrigens sehr empfehlen, die meisten freuen sich wirklich über interessierte Besucher und man "lernt" so mit viel mehr Freude)


SarahV

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Mein Mann und ich sind beide evangelisch getauft, aber schon vor 30 Jahren aus der Kirche ausgetreten. Religion spielt in unserem Leben keine Rolle. Unser Sohn ist nicht getauft, nimmt aber seit 7 Jahren am Religionsunterricht teil. Er möchte jedoch nicht konfirmiert werden und entscheidet von Jahr zu Jahr neu, ob er weiter Religionsunterricht haben möchte. VG


Cuci

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Ich war noch nie besonders gläubig. Meine Eltern legten da keinen Wert drauf. Trotzdem bin ich getauft und konfirmiert und habe ein gewisses Allgemeinwissen. Denn auch in der Schule wird das ja behandelt, sogar bis in die 13. Klasse mitunter, wenn dann auch mit unterschiedlichem Schwerpunkt. Ich bin auch vor Jahren schon aus der Kirche ausgetreten. Mein Mann ist nicht besonders religiös. Glaubt aber an Gott. Ist in der Kirche. Nun kam ja mittlerweile schon unser zweites Kind. Beim ersten ging es schon darum ib Taufe ja oder nein. Er sagte natürlich werden die getauft. Ich war mir unsicher, ob es dann zumindest in Bezug auf mich nicht heuchlerisch wäre, vorne zu stehen und zu sagen, man erzieht das Kind nach christlichen Werten, wenn man gar nicht dran glaubt. Da sagte er aber ziemlich tiefsinnig, auch wenn du nicht in der Kirche bist, wo kommen deine Werte denn her? Also sprich, die allgemein gültigen Werte nach denen wir leben, entsprechen ja schon denen aus dem Christentum. Dann konnte ich mich damit versöhnen und nun sollen die Mädels nächstes Jahr getauft werden. Wenn es denn wieder alles normal möglich ist (Corona).


Mitglied inaktiv

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Ich bin Jahrgang 1967 und nicht getauft, was damals noch recht exotisch war. Als ich zur Grundschule ging, musste ich aus Betreuungsgründen entweder mit im evangelischen Religionsunterricht sitzen, oder es gab für mich (zusammen mit den muslimischen Kindern aus der Klasse) Ersatzaufgaben. Hier im katholischen Südwesten ist es allerdings an manchen Schulen immer noch so, dass es keinen Ethikunterricht in der Grundschule gibt. Meine Eltern haben das mit der konfessionslosen Erziehung damals gut gemeint, meine Mutter war von der 68er-Bewegung ziemlich geprägt und mein Vater sehr technisch-naturwissenschaftlich orientiert, beide hielten Religion deshalb für komplett überflüssig im Leben. Ich habe mich aber schon relativ früh dagegen gewehrt, nicht nur, weil ich dadurch "anders" war als alle anderen, sondern auch, weil es an dem Ort, an dem ich lebte, viele Angebote für Kinder und Jugendliche nur im christlichen Rahmen gab - von den Pfadfindern über den CVJM bis hin zu sonstigen Zeltlager- und Freizeitaktivitäten. Später habe ich mich dann selbst für den evangelischen Religionsunterricht gemeldet, und wir hatten einen sehr friedens- und antiatomkraftbewegten Gemeindediakon, der mit uns auch viel über Politik, Abrüstung und Pazifismus im Generellen diskutiert hat und mit dem wir zwei Mal auf dem Kirchentag waren. Ich bin bis heute konfessionslos und mein Sohn ebenfalls (meine Tochter ist auf Wunsch ihres Vaters katholisch getauft, hatte Erstkommunion, ist aber nicht gefirmt und wird sicher auch aus der Kirche austreten), aber ich halte bis heute Religion für einen unabdingbaren "Bezugsrahmen", um gesellschaftliche, politische, geschichtliche und kunsthistorische Zusammenhänge zu verstehen. Auch wenn du deinen Kindern selbst keinen Glauben im spirituellen Sinne vermitteln kannst - was ich total verstehe, mir selbst gelingt dieser Bezug auch nur über die Musik -, wirst du doch nicht drumherum kommen, ihnen manche Inhalte zu vermitteln. Und selbst in laizistischen Staaten wie Frankreich, wo Staat und Kirche komplett getrennt sind, ist der Jahresrhythmus durch kirchliche Feste geprägt.


Sommer2019

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Mein Mann ist Heide. Ich bin katholisch getauft und bin zur Kommunion gegangen, wurde aber nicht religiös erzogen. Religion hat bei uns keinen Stellenwert. Unsere Kinder sind nicht getauft. Darüber dürfen sie, wenn sie es selbst möchten, frei entscheiden. Meine Mutter wünscht sich im Nachhinein, dass sie mich und meine Geschwister mehr über Religion gelehrt hätte. Nicht übers Christentum oder dergleichen, eher um Glaube generell. Meine Kinder gehen in einen katholischen Kindergarten. Der ist keine 100m entfernt. Vor allem meine Große findet die Geschichten von Jesus und die Kirche toll und faszinierend. Dem mittleren ist das ziemlich egal und der kleinste ist noch zu jung. Die dürfen sich da völlig frei entfalten, was glaube und Religion anbelangt. Ich stelle mich dem nicht in den Weg, lebe aber auch nicht vor. Die Feste werden gefeiert, wie man es traditionell macht, um den Kindern eine Freude zu bereiten, nicht weil ich es bräuchte.


Mitglied inaktiv

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Hallo makkipakki, wenn ich darf, würde ich gerne etwas ausholen, um Deine Frage zu beantworten. Ich selbst bin katholisch getauft, in groben Zügen wurde ich auch christlich erzogen, als Kind ging ich Sonntags mit der Familie in die Kirche, später nur noch an Weihnachten und Ostern... Vor etwa 10 Jahren bin ich (gemeinsam mit meiner älteren Tochter) aus diversen Gründen zur evangelischen Kirche konvertiert und letztendlich bin ich vor ein paar Jahren, nach der Konfirmation meiner Tochter, ausgetreten. Kind klein ist nicht getauft. Leider ist mir der Glaube komplett entglitten. Ich "kann" nicht mehr glauben, je mehr ich mich damit auseinander setzte. Dafür bin ich einfach zu rational eingestellt. Ich glaube auch nicht an einen Himmel und an ein Leben nach dem Tod. Da ich Gott (und alles drum herum) aber aus Mangel an Beweisen auch nicht leugnen kann und will, bezeichne ich mich als Agnostiker. Ich gestehe, mir macht die Thematik rund um den Tod zu schaffen. Es ist nun mal kein tröstlicher Gedanke, später als Materie Teil der Natur zu werden. Kein Himmel, kein ewiges Leben. Ich knabbere auch noch immer sehr an dem Tod meines Vaters 2017. Ich könnte noch oft einfach in Tränen ausbrechen, sobald ich an ihn denke, ein Foto von ihm sehe. Er ist weg. Einfach so. Und ich vermisse ihn. Es wäre schön zu wissen, er ist im Himmel und es geht ihm gut, nachdem er die 4 letzten Jahre seines Lebens so schrecklich "unmenschlich" leiden mußte. Und es wäre schön, glauben zu können, wir würden uns wieder sehen. Ich tue es aber nunmal nicht. Sorry, ich schweife ab... Ja, ich bin Agnostiker, selbst meine ältere Tochter, inzwischen 16, glaubt nicht an Gott. Spätestens wenn sie Steuern zahlen muß, wird sie schätzungsweise aus der Kirche austreten. Wir diskutieren aber gerne sehr leidenschaftlich über die Thematik! Inzwischen auch mit meiner 7-jährigen (ungetauft). Sie ist sehr interessiert an den "großen" philosophischen Fragen und religiösen Themen. Also, wir reden darüber, ich höre mir ihre Meinung an, ohne ihr meine überzustülpen. Ich lese ihr auf Wunsch aus der Kinderbibel vor, ich erkläre ihr, warum wir Weihnachten und Ostern feiern. Ja, das tun wir nämlich! ;-) Und auf eigenen Wunsch besucht sie den ev. Religionsunterricht. Dieser soll, "durch die Vermittlung der Grundlagen des Glaubens und der christlich geprägten Kultur, zur Orientierung beitragen und unserer Tochter dabei unterstützen einen eigenen Standpunkt zu entwickeln." - so meine Begründung ;-) Ich muß erwähnen, dass wir im tiefsten Bayern wohnen, ursprünglich sehr katholisch geprägt. Jedoch nehme ich wahr, dass die Religion an sich hier nicht mehr so einen großen Stellenwert hat. Sprich man wird nicht schief angeschaut, wenn das katholische Kind nicht "kommuniert" wird bzw. erst gar nicht getauft ist. LG!


Caot

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Antwort auf Beitrag von makkipakki

...ich glaube nicht. Aber ich glaube, dass es unabdingbar ist, die christlichen Werte zu vermitteln und sich hier mit den Traditionen und Gebräuchen auseinander zu setzen. Meine Kinder habe ich nicht getauft. Ich mochte ihnen das nicht überstülpen, nur weil man das so macht. Meine haben sich, mittlerweile Teenager dafür entschieden, keiner Religion beizutreten. in der Schule haben meine Ethik. Beide erleben Religion. Beide haben an mehr Gottesdiensten und Brächen (katholisch wie evangelisch)teil genommen als manch Getaufter, der, nur weil die Eltern das bestimmten, eben ein "Christ" ist. Ich finde, dass ich nicht Christ bin, weil ich getauft bin, sondern ich mich als Christ bezeichnen darf, weil ich handle.


Pebbie

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Danke, Caot


MmeGims

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Ich bin liberale Muslima. Mein Mann ist sehr streng christlich erzogen. Unsere Ehe war ein großes Problem für meine Schwiegereltern. Die Kinder gehen in Ethik. Sie sind nicht getauft. Die Jungen sind nicht beschnitten - wenn sie das wollen, können sie ab 12 selbst entscheiden. Sie erhalten die Gemeinsamkeiten unserer Religionen. Wir beten vor dem Essen. Wir sagen "Danke,Gott". Wir legen in Gottes " Hände " was wir nicht beeinflussen können. Wir erklären die Feste unserer Religionen. Und auch die des Judentums, soweit wir sie kennen. Ich denke es liegt der Wille Gottes in jeder Religion. Er hat oft versucht das zu zeigen. Bestimmt erschafft er keinen Menschen, damit ein anderer ihn verletzt oder tötet!! Wir glauben an Gott. Das gibt einen guten Rahmen im Leben. Es fängt auf. Es gibt Dankbarkeit für kleine Dinge.


Salkinila

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Weder mein Mann noch ich sind religiös. Wir sind beide evangelisch getauft, konfirmiert und hatten 13 Jahre lang evangelischen Religionsunterricht. Beide sind wir aber, sobald wir erwachsen waren, aus der Kirche ausgetreten. Wir sind Atheisten und davon überzeugt, dass es so etwas wie einen Gott nicht gibt. Daher spielt Religion in unserem Leben eigentlich gar keine Rolle. Unseren Sohn haben wir auch so erzogen. Wir haben erklärt, warum Ostern und Weihnachten gefeiert wird - das hat er ja auch im Kindergarten mitbekommen, der war zwar nicht konfessionell, aber diese Feste wurden gefeiert - aber dass wir nicht daran glauben. Ein paar Jahre lange war er mit einem Jungen befreundet, der aus einem sehr religiösen Elternhaus kommt (freiprotestantisch) und hat da mitbekommen, welche große Rolle Religion auch im Alltagsleben dieser Familie spielt. Was er sehr befremdlich fand und ihn in seinem Nichtglauben noch bestärkte. Wir haben ihm zwar immer die Möglichkeit gegeben, sich auch anders zu orientieren, aber natürlich prägt das Vorbild der Eltern doch sehr. Als sich viele seiner Freunde dann konfirmieren ließen und wir ihm sagten, dass wir natürlich nichts dagegen hätten, wenn er das auch für sich will, hat er sich sehr vehement dagegen entschieden.


Berlin!

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Ich bin Christin. Natürlich vermittle ich meinen Kindern meinen Glauben, weil ich es für gut und richtig halte. Ich orientiere mich dabei eher an der Bibel als an kirchlichen Lehren, den Katholizismus und die katholische Kirche zum Beispiel lehne ich für mich (und auch ganz allgemein) ab. Allerdings völlig ohne jeden Druck, es ist einfach ganz normal, dass wir abends zusammen beten. Wollen sie das nicht, dann beten wir eben nicht. Wir haben Kinderbibeln, Bilderbücher mit biblischen Geschichten. Aber natürlich nicht nur. Beide sind in eine evangelische Kita gegangen (der Kleine noch), aber auch eher, weil die halt einen Platz frei hatten. Dort gibt es ein Mal im Monat einen Kindergottesdienst, der wirklich schön gemacht ist. Speziell für die Kita-Kinder. Wir gehen zu den Familiengottesdiensten. ganz allgemein hat Glauben (nicht: Religion) einfach einen Platz in unserem Leben. Wir Eltern leben das vor und hoffen, dass die Jungs das annehmen. Wir bieten es ihnen an und sie können das annehmen oder nicht.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Wir sind zwar alle getauft und evangelisch (Schwiegervater war Pastor), aber wir sind nicht gläubig. Höchstens mein Mann geht ab und an in die Kirche. Ich pers. glaube nicht an Gott. Als Kind war ich in einen ev. KiGA und meine Mutter arbeitete in der Kirche. Meine Große ist Konfirmiert. Hat aber doch sehr starke Zweifel. LG


Maxikid

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Kind Groß hat Religion nach der 7. Klasse abgewählt und Philosophie genommen. Kind Klein, 6. Klasse hat bisher in jeder Religionsarbeit immer eine 5 oder 6 geschrieben....sie mag das gar nicht. LG


juleba

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Mein Mann und ich sind evangelisch. Wir sind aber absolut nicht gläubig und gehen auch nicht zur Kirche. Unseren Sohn haben wir nicht taufen lassen, weil er das später mal selbst entscheiden soll. Wenn er sich irgendwann für Religion interessieren sollte, werden wir zusammen mit ihm eine Entdeckungstour durch die großen Weltreligionen machen, verschiedene Gotteshäuser besuchen, aber auch über die problematischen Aspekte von Religion sprechen (historisch und aktuell). Er soll sich eine eigene Meinung bilden und darf glauben, was er möchte. Ich mache ihm da keine Vorgaben - und mein Mann auch nicht.


DortmundLady124

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In meinen Augen gibt es nichts besseres als Eltern zu haben, die voller lebendigem und überzeugendem Glauben sind. Meine Eltern haben uns immer vermittelt, dass wir einen liebenden Vater im Himmel haben, der uns absolut bedingungslos liebt und annimmt, genau so wie wir sind. Sie haben uns in dem Wissen erzogen, dass es am Ende nicht auf unsere Leistungen ankommt. wir sind in dem Glauben aufgewachsen, dass dieses Leben verdammt viel Sinn macht, auch wenn die Bedingungen vielleicht schlimm sind, auch wenn wir viel Leid, Krankheit ertragen müssen. Und das Wichtigste: es gibt ein Leben nach dem Tod. Das was wir hier erleben ist einfach nur ein ganz ganz kurzes Zeitfenster im Vergleich zur Ewigkeit. Ich bin (nach vielen Umwegen) auch überzeugt von diesem Glauben und teile das von Herzen gerne mit meinen Kindern. Ich hoffe sehr, dass ich sie auf ihrem Glaubensweg begleiten kann. Die Entscheidung müssen sie jedoch für sich treffen.