Streuselchen
Hallo und guten Morgen, Ich habe eine Bekannte, die gerne und viel in Kurzurlaub fährt. Sie bittet mich regelmäßig, in der Zeit ein Auge auf ihr Haus zu haben, Mülltonne raus und Zeitungen mitnehmen. Auf dem Weg zur Arbeit komme ich eh bei ihr vorbei, also schau ich halt mal und mach was zu tun ist. Das mache ich gerne, denn wenn wir im Sommerurlaub sind, macht sie es bei uns genauso. Als Dankeschön bringe ich ihr immer eine Kleinigkeit (Blumen, Pralinen usw. ) vorbei. Umgekehrt bringt sie mir auch immer etwas mit, Kaffee, Honig usw. Ich denke mal, wir freuen uns gegenseitig über die kleinen Aufmerksamkeiten. Aber irgendwie fühle ich mich komisch. Wir waren einmal im Urlaub dieses Jahr, meine Bekannte aber *keine Ahnung, habe nicht gezählt* 4 oder 5 mal. Sie macht sich jedes Mal Gedanken und bringt wirklich jedes Mal was mit für mich. Ich weiß, sie ist sehr froh und dankbar, dass ich mich ein bisschen kümmere, weil keine Familie in der Nähe wohnt. Meint ihr, ich soll mal was zu ihr sagen, dass sie mir nicht immer was mitbringen muss? Ich kann´s gar nicht erklären, aber irgendwie fühle ich mich komisch. Versteht ihr, was ich meine? LG + schon mal Danke für eure Antworten. Streuselchen
Das ist ein bissl vertrackt. Ich glaube, Deine Bekannte hätte nämlich ein ebenso schlechtes Gefühl, wie Du jetzt, wenn sie Dir nichts zurückgeben dürfte. Denn schließlich machst Du Dir ja jedesmal Mühe. Vermutlich würde sie sich zukünftig schwer tun, Dich noch zu fragen, wenn Du nichts mehr annehmen willst. Noch ein Aspekt: Wenn Du nicht mehr gern etwas annimmst, dann kannst Du ihr auch nicht gut etwas mitbringen, wenn SIE Euer Haus hütet. Man kann ja schwer aufrechnen und sagen: Also, ich bringe DIR etwas mit, weil Du ja nicht so oft unser Haus hüten musst, aber ich möchte nichts mitgebracht haben, weil ich ja viel öfters Euer Haus hüte und es übertrieben ist, wenn ich jedes Mal was bekomme. Und selbst wenn Du andeutest, sie könne ja manchmal, aber eben nicht immer etwas mitbringen - das verunsichert sie auch, weil sie dann nicht weiß, soll ich dieses Mal was schenken oder nicht. Habe ich schon zu lange nichts geschenkt? Wie oft ist es okay, etwas mitzubringen oder eben auch nix mitzubringen...? Du siehst: Manchmal löst man mit so einer - natürlich total verständlichen - Bescheidenheit mehr Komplikationen aus, als wenn man alles so lässt, wie‘s ist. Nicht alles lässt sich halt perfekt lösen. Ich würde vielleicht die Dinge so lassen, wie sie sind. LG
sie will dir nur zeigen wie Dankbar sie ist, dass du für sie da bist. Ich würde gekränkt sein wenn mir jemand sagen würde du brauchst mir nichts geben, ich würde denken, es gefällt dir nicht, du magst die Geschenke nicht.. also ich wäre gekränkt, da will ich dir eine Freude machen und meine Dankbarkeit zeigen und du nimmst sie nicht gerne an
Du hilfst ihr häufig, also bringt sie dir etwas mit. Genau so ist es doch in Ordnung, denn du tust schließlich etwas für Sie!
Ist doch nett, und solange es kleine Aufmerksamkeiten und nichts Übertriebenes ist, würde ich mich einfach freuen. Wie meine Oma sagte "Nimm's und sag danke!" Ist doch schön, wenn sie das auch nach langer Zeit nicht für selbstverständlich hält, sondern zeigt, dass sie froh über Deine Hilfe ist. Du kannst ja mal beiläufig einfließen lassen, dass es nicht nötig ist, und Du auch ohne Geschenk aufs Haus aufpassen würdest, aber mehr würde ich nicht sagen.
Ich finde diese gut gemeinten Gesten toll. Wie sich das liest, finde ich das Deine Bekannte sich über Deine Hilfsbereitschaft freut. Klar kannst Du ihr sagen das sie nicht immer was mitbringen soll, aber ich finde solche zwischenmenschliche Gesten selten und Du musst kein schlechtes Gewissen haben. Wie viele Menschen sehen das als Selbstverständlich, Deine Bekannte honoriert Dein Entgegenkommen gerne. Das ist ja kein großer Aufwand den Du betreiben musst wenn Du bei ihr kurz nach dem rechten schaust.