Elternforum Rund ums Baby

Geht es nur mir so?

Geht es nur mir so?

Marylin

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Hallo in die Runde, puh, ich fühle mich momentan so sehr belastet und hab das Gefühl ich komme gar nicht mehr mit dem Leben mit. Ich arbeite momentan sehr viel (im Gesundheitswesen mit Wochenend- und Nachtarbeit), obwohl ich eigentlich reduziert arbeite. Ich bin nur am rennen, weiß gar nicht wie ich alles unter einen Hut bekommen soll. Alles wird zwischen Tür und Angel erledigt was erledigt werden muss. Am allermeisten tun mir meine beiden Kids (6 und 3) so leid. Ich habe kaum noch richtige Zeit mich in Ruhe mit ihnen zu beschäftigen. Dieses schlechte Gewissen nagt sehr an mir, so dass ich selbst kurze schöne Momente kaum genießen kann. Grundsätzlich bin ich eh gereizt und genervt. Ich reiße mich schon sehr zusammen, aber sie bekommen natürlich doch immer mal diese Stimmung ab. Wo ist die gelassene, geduldige, meist gut gelaunte Mama hin? Ich weiß im Moment echt nicht wo ich Kraft schöpfen kann. Die Kinder mussten schon zweimal in Quarantäne. Diese Organisation der Betreuung, obwohl wir eigentlich arbeiten müssen....es ist wirklich sehr anstrengend momentan. Meinem Mann geht es ähnlich. Wir versuchen uns schon so gut es geht aufzuteilen, aber es ist einfach nicht mehr schön im Moment. Was macht ihr in so Zeiten, was hilft euch? Ich muss ehrlich sagen ich kenne das so gar nicht, ich war noch nie so ausgelaugt und k.o. wie momentan. Ich möchte so gerne wieder gelassener, geduldiger und weniger impulsiv sein. Ich habe wirklich Angst, dass ich meinen Kindern Schaden zufüge, wenn sie mich längerfristig so gestresst und genervt erleben. Mir ist es wichtig ruhig und liebevoll miteinander umzugehen. Es fällt mir nur so schwer mit all diesen Belastungen im Moment. Puh, jetzt habe ich mich wenigstens schon mal etwas erleichtert.... Ich hoffe euch da draußen geht es besser und schickt mir ein paar positive Vibes...


ml1820

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Hallo Marylin, Ich kann mir vorstellen, dass das sehr belastend ist. Leider habe ich keine Tipps für dich, möchte dir aber auf alle Fälle für deinen Einsatz danken. Dass du auf dich achten solltest, weißt du, ob und wieweit es möglich ist, weißt du sicher auch besser als ich. Ich hoffe sehr auf bessere Zeiten für uns alle! Wenn es dir hilft, den ganzen Mist schriftlich abzuladen, dann tu es (immer wieder). Viele liebe Grüße!


Frolle

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Nein, es geht nicht nur dir so! Viele um mich herum sind ausgelaugt, vor allem die, die im Gesundheitswesen arbeiten und Familie haben. Meine Nachbarin hat sich kürzlich deswegen für 1 Woche krankschreiben lassen. Das ist nicht ideal, das Personal wird natürlich dringlichst gebraucht, aber das Gesundheitswesen hat auch nichts von langfristig erkranktem Personal, wenn zuvor Anzeichen der zu hohen Belastung ignoriert wurden. Vielleicht könntest du dich auch eine kurze Weile krankschreiben lassen und zur Ruhe kommen? Zu Hause ein bisschen was schaffen, Zeit für die Kinder haben, Plätzchen backen, Schlaf nachholen, ... Einfach den Körper einmal ein paar Tage auf Standby stellen. Danach hast du vielleicht wieder mehr Energie und Kraft für den Arbeitsalltag? Ich finde sowas in solchen Fällen gerechtfertigt. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Huhu ich fürchte im Moment geht es vielen so,ich hab drei Kinder zwischen 4 und 18,mein Mann und ich arbeiten beide Schicht in der Pflege,und ich versorge meine Eltern. Wir hatten während des lockdowns im Frühjahr nicht Mal Anspruch auf Betreuung weil mein Mann ja tagsüber Zuhause war (hier.mussten wir die Dienstpläne einreichen und das Jugendamt hat es nur bei denen genehmigt wo beide zur gleichen Zeit Dienst hatten), Quarantäne hatten wir auch schon mehrfach,klar meine Großen sind eigentlich aus dem Gröbsten raus,aber die Mittlere ist Autistin,also nie einfach und die Große hat schwere Depressionen,die im Moment natürlich auch komplett runter ziehen. Bei uns steppt in der Arbeit der Bär,ich hab eigentlich eine 75% Stelle,mache aber mehr Stunden als Vollzeit, obendrein werd ich meine Aufgabe als Vereinsvorstand in der Kita nicht los da ja keine Versammlungen erlaubt sind(ich lasse mich definitiv abwählen,mit einer realistischen 75% Stelle klappte das gut,jetzt ist es einfach alles drüber). Mein Mann ist letztens schon in der Arbeit zusammengeklappt und er ist eigentlich ein Kerl wie ein Baum,sie machen inzwischen Blöcke von 9 Nächten a 10 Stunden,sollen in den 5 Tagen frei dazwischen noch einspringen und sind in den Schichten natürlich chronisch unterbesetzt,dazu der Schlafmangel ,er wurde 5 Tage stationär aufgenommen. Inzwischen nehme ich Kindkrank wen die Maus krank ist,wir machen das so nicht mehr.Und ich Grenze mich auf der Arbeit inzwischen deutlich ab,ich habe meinen Stellenanteil nicht umsonst so gewählt,ich hab meiner Chefin ziemlich die Meinung gesagt(eigentlich sind wir alle heillos drüber,ständig noch kranke,logisch,aber sie nimmt Trotzdem noch neue Patienten ohne Ende auf,sonst hab ich unter der Woche von 8 bis 14 Uhr gearbeitet,am Wochenende Teildienst in 6 Tage Woche ohne Ausgleich, inzwischen bin ich unter der Woche froh wenn ich um 16:30 raus bin,dabei muss ich meine Kleine um 14: 30 aus der Kita holen. Ich hab mich im November als gar nichts mehr ging(wo mein Mann im Krankenhaus war) mit der Diagnose besondere familiäre Belastungssituation für eine Woche krank schreiben lassen klar blieb alles andere drumrum,aber ich war so am Ende ich hatte Angst dass ich mich dann zu meinem Mann ins Krankenzimmer legen kann. Zum Glück fängt mein Mann im Januar eine neue Stelle an in einem Haus wo es wirklich gut läuft,wenn bei ihm wieder ein normaler Rhythmus möglich ist dann werd ich auf der Arbeit ein Ultimatum stellen,entweder werde ich wieder nach Vertrag eingesetzt oder ich gehe . Wie gesagt bei uns ist das Problem ja hausgemacht,wenn das Personal für die vorhandenen Patienten nicht reicht und trotzdem aufgenommen wird,sie packen dann einfach die Patienten von vier Touren in drei im Spätdienst und im Früh geht's ähnlich,das mache ich auf Dauer nicht mit. Was ich jeden Abend mach wenn die Kinder im Bett sind ist ganz bewusst mindestens eine Stunde die Füße hoch und ganz einfach nix tun,egal ob noch was rumfliegt,das liegt morgen auch noch da,ich mach mir Tee und lese oder schau fern,das braucht man definitiv. Wenn absolut keine Zeit zum Kochen ist gibt es was aufgewärmt es oder wir bestellen auch schon Mal was,gebügelt wird Grad einfach nicht .... Und ich mache nachmittags grundsätzlich irgendwas mit den Kindern zusammen,sei es Basteln,oder auch Mal was lesen egal, Hauptsache die Zeit gehört ihnen allein,dann sind sie insgesamt auch ausgeglichener,und ehrlich gesagt ist es schöner entspannt etwas zusammen zu machen und danach irgendwas in Ruhe wegzuschaffen,als wenn die Kleine beim Haushalt ständig daneben steht und etwas möchte,so blöd das auch klingt, insgesamt schaffe ich so tatsächlich mehr in kürzerer Zeit.


Pebbie

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Antwort auf Beitrag von Marylin

Hallo, das sind Zeiten, an die wir uns wahrscheinlich ewig erinnern werden. "Wo ist die gelassene, geduldige, meist gut gelaunte Mama hin?" . Ich denke, das die Kinder , so klein sie auch noch sind, schon mitbekommen das alles anders ist als normal und es Dir / Euch deswegen nicht vorwerfen werden oder Schaden nehmen. Vielleicht könnt Ihr alle 4 Abends die Möglichkeit finden und Euch gemeinsam hinsetzen mit einem Tee oder warmen Kakao für alle und vom Tag erzählen und den Kindern noch was vorlesen. Die Kinder werden das bestimmt schön finden, und auch Ihr Eltern könnt runter kommen. Viele Grüße Pebbie