Elternforum Rund ums Baby

Geht es jemandem wie mir oder stimmt mit mir etwas nicht?

Anzeige kindersitze von thule
Geht es jemandem wie mir oder stimmt mit mir etwas nicht?

Anna31.12.2023

Beitrag melden

Hallo an alle Mamis Ich weiß im Moment leider garnicht mehr weiter und bin ziemlich verzweifelt. Ich habe vor 17 Tagen meine erste Tochter bekommen. Die Schwangerschaft war nicht so einfach und auch die Entbindung war alles andere als toll weil ich eingeleitet wurde wegen einer Schwangerschaftsvergiftung. Danach ging es mir selbst nicht so toll und ich hatte Probleme mich um die kleine zu kümmern. Allerdings habe ich mich von den Mitarbeitern im Krankenhaus sehr im Stich gelassen gefühlt. Mir hat keiner richtig gezeigt wie ich sie zum stillen anlegen soll oder sonst etwas. Darauf hat sie dann unheimlich abgenommen und ich habe angefangen nurnoch Angst zu haben, dass sie verhungert. Sie war sehr gelb und hat nur noch geschlafen und ich konnte sie anlegen wie viel ich wollte, sie hat nicht getrunken. Am Ende war ich so verzweifelt und wusste nicht mehr weiter, dass ich dann nicht mehr stillen wollte sondern Pre Nahrung gegeben habe um wenigstens zu sehen, wie viel sie isst. Beim abpumpen ist nämlich keine Milch gekommen. Alles in allem waren die Mitarbeiter sehr ungeduldig und garnicht richtig für uns da. Ich habe mich furchtbar allein gefühlt und missverstanden und geachämt habe ich mich die ganze Zeit auch. Seit wir jetzt Zuhause sind habe ich nochmal versucht zu stillen und abzupumpen, aber es hat nicht geklappt und unsere kleine bekommt nurnoch pre Nahrung. Damit habe ich mich jetzt abgefunden, aber leid tut es mir trotzdem. Allerdings habe ich mittlerweile ein ganz anderes Problem. Ich kann meine negativen Gedanken nicht ablegen. Ich habe zu jedem Zeitpunkt des Tages Angst, etwas falsch mit unserer Tochter zu machen. Das ich nicht richtig für sie sorgen kann, das ich keine Ahnung habe was ich mache und das durch einen Fehler von mir alles bei ihr schief gehen wird. Meine Hebamme sagt ich leide an einer Wochenbettdepression und das denke ich auch. Ich freue mich eigentlich über nichts sondern habe wirklich nur Angst und Sorgen. Ich weiß, dass ich niemals aktiv etwas tun würde um der kleinen zu schaden. Aber ich habe einfach diese andauernden negativen Gedanken. Vor allem weil ich wirklich noch garnicht richtig geschlafen habe, denn bei jedem Geräusch von der kleinen Maus schrecke ich hoch und schaue nach ob es ihr gut geht. Und sie ist nachts sowieso fast durchgehend wach. Ich Frage mich, ob es jemandem auch so ging und jemand mich versteht oder ob ich einfach langsam verrückt werde. Es wäre wundervol, wenn jemand mir sagen könnte, dass es einfach bald aufhört so schlimm zu sein.


Gustavina

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Anna31.12.2023

Natürlich geht es anderen Frauen wie dir. Sonst gäbe es das Wort „Wochenbettdepression“ doch gar nicht. Du bist eine ganz normale und gute Mutter. Du bist eine ganz normale und gute Mutter - die grade leidet. Bitte hole dir zeitnah Hilfe. Niemand hier kann dir sagen, ob und wie schnell es besser wird, da das zumindest individuell ist. Du hast Hilfe verdient - IHR habt Hilfe verdient. Frag vielleicht nochmal deine Hebamme nach Tipps oder rufe sonst einfach mal alle Psychologen in deiner Gegend an; erwähne immer, dass du frisch entbunden bist und es deswegen dringend ist. Sprich mit deinem Hausarzt, auch der könnte dich weiter verweisen. Aber leide nicht aus falschen Stolz oder falscher Sorge. Dein Problem ist so normal (und so lästig) wie Fußpilz - und dafür holt man sich doch auch Hilfe? Alles Gute!


EraZa

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Gustavina

Mir ging es die ersten 3 Monate so.. meine war leider auch ein Schreibaby und hatte viel mit Blähungen zu kämpfen. Es wird besser! Du bist eine gute Mutter! Alles gute


ZippZappZeppelin

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Anna31.12.2023

Hey, ich kenne mich mit der Wochenbettdepression nicht aus, wünsche dir aber alles Gute. Und natürlich bist du keine schlechte Mutter. Weißt du, bei meinem zweiten Kind habe ich mich im Krankenhaus ähnlich schlecht betreut gefühlt. Hätte ich nicht die Erfahrung vom ersten Kind gehabt, hätte das absolut nicht geklappt. Ich kam mir sehr allein gelassen vor mit meinen Problemen und weil der Milcheinschuss nicht kam, wollte die eine oder andere Schwester mich zum Zufüttern überreden. Beim ersten Kind hatte ich mich darauf eingelassen weil ich auch Angst hatte und es auch nicht besser wusste. Im Endeffekt war es aber "nur" Zeitmangel, weil keiner auf der Station Zeit hatte, mir das Anlegen richtig zu zeigen. Du musst dich nicht schämen deswegen, absolut gar nicht. Auch Pre ist super, sie nimmt bestimmt gut damit zu und es ist für manche auch einfacher zu handhaben. Und: ich war beim ersten Kind anfangs auch oftmals überfordert und hatte Bedenken, was falsch zu machen - ganz ohne Wochenbettdepression. Ich hoffe, du findest bald Hilfe, damit es dir wieder besser geht.


DK-Ursel

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von ZippZappZeppelin

Mit Dir ist nichts verkehrt, aber es ist nicht nur schade, es ist ganz und gar verkehrt, daß Du keinen kompetenten Ansprechpartner in Sachen Babys ,aber auch solcher Siegen wie den Deinen hast! Denn gerade beim ersten Kind sind wir alle noch unsicher und wollen doch so gern alles richtig machen. Aber versuch mal , ein bißchen zu entspannen! Dein Kind nämlich merkt wie ein kl. Seismograph , wie es Dir geht und reagiert darauf. D.h. Auch, DEINE Unruhe, DEINE Sorgen übertragen sich auf Dein Kind, darauf aber reagierst auch Du wieder, noch mehr Unruhe, die wiederum Dein Kind spürt… siehst Du den Teufelskreis? Ich wünsche Dir, daß Du bald jemanden hast, der Dir zur Seite stehen kann und die Dinge relativiert, Das tut Dir und somit Deinem Kind gut! Alles Gute!


Anke768

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Anna31.12.2023

Hat deine Hebamme dir denn auch konkret Hilfsangebote aufgezeigt? Also Punkt 1: Du wirst Fehler machen, macht jede von uns jeden Tag. Wenn ich dran denke was ich bei meinem Großen alles "falsch" gemacht habe........ Man hat einfach keine Ahnung und muss da rein wachsen, das geht jeder so. Egal was man dir erzählt, niemand wird als perfekte Mutter geboren. Punkt 2: ich finde es gut dass du Pre gibst, deine Tochter wird satt und das ist das wichtigste. Hormonell ist das natürlich krass für dich, wenn der Körper eigentlich auf stillen aus ist abstillen ist einfach ein riesen Umschwung. Allgemein bist du ganz frisch im Wochenbett, alles spielt verrückt momentan. Punkt 3: meine 1. Entbindung war auch furchtbar, mir hat auch keiner im KH geholfen, da personalnot. Keine Zeit, kein Verständnis, keine Empathie. Es war wirklich schrecklich. Ich kann also sehr gut nachvollziehen wie es dir geht. Auch ich habe den ersten Monat kaum geschlafen, immer auf der hut ob mit dem Baby alles gut ist. Es ist eine riesen Verantwortung die einen da überrollt während man zeitgleich so verwundbar und überfordert ist wie man es nur sein kann. Also nein, du bist nicht allein, mir ging es ganz ähnlich beim ersten Kind. Auch zum zweiten konnte ich länger keine Bindung aufbauen, hatte Probleme mit dem Wochenbett. Ich kann dich nur bestärken erneut auf deine Hebamme oder gyn zuzugehen, ebenso auf deinen Partner, Familie, jeden der dir unter die Arme greifen kann. Du brauchst einfach ein wenig Unterstützung. Du wirst nicht verrückt und du bist definitiv nicht die einzige der es so geht.


Wonderful2023

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Anna31.12.2023

Hi Anna, Dieser Beitrag könnte von mir sein. Schwangerschaftsvergiftung, Stillproblematik, hektisches Krankenhauspersonal, Ängste etc als das habe ich letztes Jahr durchgemacht. Ich habe mich an die "frühen Hilfen" gewandt, leider erst als die kleine schon vier Monate alt war. Es war das beste was ich getan habe. Ich habe eine sehr verständnisvolle und einfühlsame Person zur Seite gestellt bekommen, die uns fast ein halbes Jahr begleitet hat. Auch war ich beim sozialpsychiatrischen Dienst wegen Verdacht auf Wochenbettdepression. Ich wünsche dir alles Gute und scheue dich nicht Hilfe in Anspruch zu nehmen


User-1721826469

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Anna31.12.2023

War bei mir ganz genauso, leider. Präeklampsie, Hellp, Intensiv (meine Tochter und ich), keinerlei psychische Unterstützung im Krankenhaus. Es ging quasi nur ums Überleben. Für alles andere war während der Corona Hochzeit leider kein Platz. Beim Abpumpen bekam ich Unterstützung, mehr nicht. Stillen hat nie geklappt. Bei mir ist das jetzt 2,5 Jahre her. Fast 2,5 Jahre hat es bei mir gedauert, bis ich mich an eine Beratungsstelle (empfohlen durch meine Hebamme jetzt in der 2. SS) gewandt habe. Viel zu lange habe ich gewartet. Es wird nicht einfach so von allein besser. Also es wird schon besser, aber dann kommt es irgendwann wieder hoch. Frag deine Hebamme konkret wohin du dich wenden kannst. Es gibt sehr viele Angebote für Schwangere und junge Mütter. Frag deine Frauenärztin oder Hausarzt. Alle können dir helfen und es hilft wirklich. Du bist nicht allein, unter deinen Umständen ist deine Reaktion und deine Gefühle auch total normal. Hilfe braucht man trotzdem. Für dich und dein Kind und die bekommst du auch. Und es hilft und es wird besser! Versprochen.


Schnecki2014

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Anna31.12.2023

Hier ist noch eine Stimme für: Es ist zwar nicht schön, aber ganz normal. Ich hatte nach der Geburt meiner zweiten Kinder (Zwillinge) auch eine leichte Form. Ich konnte mich gar nicht über sie freuen und wollte nur nach Hause zu meiner Tochter. Das ging aber nicht, weil mein einer Sohn ein paar Tage auf der Intensivstation verbringen musste. Ich glaube ich habe zehn Tage am Stück nur geweint. Nachdem ich zu Hause war, hat sich die Situation von selbst verbessert und als die Kleinen etwa 4 Wochen alt waren, war es vorbei. Es kann dir aber niemand sagen, ob das bei dir genau so ist. Und bevor du einen Tag zu viel leidest, hol dir Hilfe. Für eine Wochenbettdepression muss man sich wirklich nicht schämen. Das sind nur die Hormone. Alles Gute


Mammar

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Anna31.12.2023

Such dir Hilfe das ist das beste was du jetzt für dich tun kannst,es ist keine Schande,niemand kann da etwas für das passiert leider vielen Frauen und es ist soo tabubelegt weil man ja gefälligst glücklich sein muss als frisch gebackene Mutter Ich selber habe zwar keine Depressionen gehabt aber auch sehr unschöne Geburten gehabt,die erste wurde aufgrund der Gestose eingeleitet,mich selber hat man gar nicht ernst genommen,sie hätten tagelang weiter gemacht,aber meine Tochter hat zum Glück die Medikamente nicht vertragen,erst da würde ein KS gemacht und ich bin noch im OP entgleist und hatte Postpartales Hellp,hing tagellang am Infusionen und ha sehr lange gebraucht mich überhaupt zu erholen Meine dritte und vierte hatten eine schwere Neugeborenengelbsucht Das das bei dir mit dem stillen nicht geklappt hat liegt nicht an dir,dadurch dass dein Baby die Gelbsucht hat ist es einfach zu müde zum effektiven Trinken,die Flasche ist da einfacher ,meine ist auch direkt beim Nuckeln wieder eingeschlafen (die dritte hatte von eh nur 2345g auf unter 1900g abgenommen),das ist zwar schnell aufgefallen und ich bin zum pumpen übergegangen,aber das muss eben auch gescheit erklärt werden und es kommt bei niemandem sofort etwas,aber obwohl meine Milch bei den großen beim Stillen für zwei gereicht hätte hab ich nach 4 Monaten auch nichts mehr zusammen gepumpt bekommen und hab es dann sein gelassen Das gute ist doch das wir sichere Milch zur Verfügung haben auch wenn das Stillen nicht klappt und die Zeit die ich hinterher mit vergeblichem Pumpen verbracht hab hab ich lieber mit meinen Kindern verbracht Wenn du jemanden hast dem du vertraust gibt dein Kind ruhig mal kurzfristig ab und Leg dich einfach ungestört schlafen,eins,zwei Stunden machen gerade am Anfang einen riesen Unterschied


Lena0105

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Anna31.12.2023

Hallo, es tut mir Leid, dass es so schwierig für dich war/ist. Auf den Wochenbettstationen in vielen Krankenhäusern wird es frischen Mütter oft sehr schwer gemacht. (Klar, auch aufgrund Personalmangels usw.) Meine Tipps für dich: - was eine Vorschreiben schon geschrieben hat: wende dich an die frühen Hilfen! - frag beim Gyn, ob er dir die Wochenbettdepression bestätigt. Dann kannst du evtl. eine Haushaltshilfe bei KK beantragen - Schlaf!! Schlaf so viel du nur kannst!! Baby zum Papa, Oma etc. und dann schlaf (notfalls mithilfe von Baldriantee/kapseln oder so) - Me-Time!! Du brauchst Zeit für dich! Langes Bad, Buch, Sport wenn du es wieder darfst,... - Nackt mit dem Baby kuscheln! Stärkt die Bindung und wirkt sich positiv aufs Hormonchaos aus - im Gespräch mit deiner Hebamme oder irgendeiner anderen Vertrauensperson bleiben, deine Sorgen aussprechen - falls es nicht zeitnah besser wird psychiatrische Hilfe suchen. (Ich habe eine Hebamme gefunden, die sich auf die psychiatrische Unterstützung von Müttern mit Wochenbettdepression spezialisiert hatte) Bitte nicht einfach warten, dass es von allein mit der Zeit besser wird. Es wird besser aber nicht so wie es sein sollte. Wie jede Erkrankung sollte es behandelt werden. Eine Wochenbettdepression kann sich zu einer chronischen Depression entwickeln wenn nichts getan wird. P.S.: Sorge jetzt gut für dich und Gib die Hoffnung nicht auf! Bei meiner Tochter wurde es stetig besser, nach ca. 1 J. fühlte ich mich komplett gesund. Jetzt bei meinem Sohn konnte ich endlich erfahren, wie sich schöne Muttergefühle auch von Beginn an anfühlen können :)