Spirit
und gerade aufgewühlt bin. Warum werden kleine Kinder (1Jahr und 5 Jahre) vom JA gezwungen den anderen Elternteil in 200 km Entfernung zu besuchen? Und das obwohl der Kontakt schon seit Monaten nicht mehr besteht und das ältere Kind schon vor der bevorstehenden Abreise total verstört ist deswegen. Das Paar ist auch schon seit Monaten getrennt und lebt in Scheidung und der eine Elternteil hat plötzlich eine neue Liebe gefunden und zog 200 km weit weg. Was ist der Hintergrund? Sollte nicht das Kindeswohl im Vordergrund stehen? Das ist mir unverständlich und wühlt mich einfach nur auf.
Reine Vermutung, weil ich das so im engen Familienkreis mitbekommen habe.... Vielleicht wird beim Jugendamt vermutet daß die Kinder gar nicht von sich aus "verstört" sind, sondern das es ihnen eingeredet wird? Wie gesagt, im engeren Familienkreis hatten wir so einen Fall. Da hat der Vater die Kids gehabt und ihnen Horrorgeschichten von der Mutter erzählt. Daraufhin wollten sie dort nicht mehr hin. Erst als sie quasi "gezwungen" waren und regelmäßig Kontakt zur Mutter bekamen, haben sie gemerkt das Mama doch ganz anders ist und Papa nur zum Eigennutz gelogen hat. Das haben damals nicht mal die beiden Psychologen bei Gericht gemerkt das die Kids so manipuliert wurden. Der hat das ganz geschickt gemacht. Klar, gibt auch Situationen die man einfach nicht verstehen kann. Die falsch entschieden wurden etc pp. Aber ich habe das durch die miterlebe Situation in der Familie eben immer im Hinterkopf das es sich auch um ein sehr manipulierendes Elternteil handeln könnte...
Möglich, ich kenne die Familie jetzt nich so gut wie die die Familie im Verwandtenkreis. Aber 200 km finde ich, abgesehen vom Verstörtsein, schon auch weit für so kleine Kinder. Das ist einfache Fahrt und die müssen das jetzt Freitag und Sonntag mitmachen. Beim Besuch von Monaten waren beide Kinder dreckig und haben gestunken. Das wurde auch bildlich festgehalten, aber das JA sieht das nicht als Beweis, dass es den Kindern nicht gut geht.
Wenn ich meine Kinder aus der Kita hole, sind sie auch dreckig und stinken. Ich sehe das eher als Zeichen dafür dass sie einen tollen Tag hatten. ;-) Ich will damit nur sagen: Man bekommt im Gespräch mit Bekannten doch immer nur die eine Seite präsentiert, in der sich die betreffende Person selbst versucht ins gute Licht zu rücken. Darauf sollte man nicht so viel geben und sich lieber raushalten.
Ich hoffe, dass sie nicht nach Zigarettenrauch stinken. Ich mische mich übrigens bei der genannten Familie nicht ein. Es wurde mir auch nur auf Nachfrage genannt und warum ich nachgefragt habe, erzähle ich nicht hier öffentlich. Sorry, Gern über PN, aber nicht hier. Hier möchte ich nur allgemein sprechen und nicht ins Detail gehen.
Ok, musst du auch nicht. Aber allgemein kann man sowas nicht diskutieren, da es immer auf den Einzelfall ankommt. In deinem AP stand nichts davon dass die Kinder in irgendeiner Art gefährdet sind.
Es ging in meinem AP nur allgemeine Richtlinien und nicht um spezielle Fälle. Einfach, dass ich es verstehe. Ich wollte und will hier auch keine Diskussion starten.
Ich kenne die Hintergründe nicht, aber 200 km Entfernung und eine neue Liebe sind ja nun wirklich kein Grund einen Elternteil bzw. seine Kinder nicht mehr zu sehen! Und natürlich ist das 5jährige Kind verstört, wenn es seit Monaten nur eine Perspektive mitbekommt und sich zwangsläufig mit dem Elternteil solidarisiert bei dem es lebt.
wenn ein Kind Kontakt zu beiden Elternteilen hat. Wenn ein Kind diesen Kontakt nicht möchte und es jünger als 9 oder 10 Jahre alt ist, wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass der andere Elternteil es entsprechend manipuliert hat. Das ist der aktuelle Stand der Rechtssprechung.
Oh Gott ich bin sprachlos. Leider habe ich noch einen schlimmeren "Fall" wo ich wirklich am JA zweifle. Abr auch das möchte ich hier öffentlich nicht besprechen.
Das Jugendamt kann sich nicht gegen die Rechtslage stellen. Damit der Umgang nicht mehr kindeswohlförderlich angesehen wird, muss sehr viel passiert sein. Ein bloßes "auf einem Parkplatz einer Landstraße im Kleinkindalter allein stehen lassen während man woanders allein spazieren geht" reichte hier zum Beispiel nicht, da war später sogar noch mehr Umgang drin... Auch das Hantieren mit scharfen Waffen durch das Kind war kein Grund, den betreffenden Elternteil wenigstens mal zu rügen.
Oh mein Gott, das kann doch nicht wahr sein. Warum sind die Gesetze so? Warum wird da nicht härter durchgegriffen? Warum sind die Regeln nicht strenger?
Die Gesetze und die dazugehörige Rechtssprechung sind schon ganz in Ordnung, auch wenn es im Einzelfall manchmal ungünstig ist. Mein Kind hat das trotzdem - noch im Grundschulalter aber schon gerichtserfahren - so formuliert: "Es geht nie um die Kinder, sondern immer um die Eltern." (Im Sinne von "es geht nie um die Bedürfnisse der Kinder, sondern immer um die Bedürfnisse der Eltern".) Das war gut erkannt.
Wo ist das denn bitte Teil der Rechtssprechung? Was ein Quatsch! Niemand geht davon aus, dass automatisch eine Beeinflussung durch das andere Elternteil stattgefunden hat. Leider ist dies aber häufig der Fall, was in jedem einzelnen Fall individuell geprüft wird (und meistens nicht zu beweisen ist). Kinder haben ein Recht auf den Umgang zu beiden Elternteilen (und nicht wie häufig gedacht, dass das Recht allein bei den Eltern liegt) und solange es keine kindeswohlgefährdenden Aspekte gibt, wird der Umgang eben gefördert und gefordert. Wie müssen die Kids denn die 200 km bewerkstelligen? Werden sie vom Kindesvater abgeholt oder von der Mutter gebracht? Sie werden ja in dem Alter keine Bahnfahrt alleine bewerkstelligen. 200 km sind nicht wenig, sind aber kein Grund um den Umgang zu untersagen.
So weit ich weiß werden sie vom dort lebenden Elternteil geholt und dann auch wieder zum daheim gebliebenen Elternteil gebracht. Der daheim gebliebene Elternteil macht sich halt Sorgen, weil seit Monaten kein Kontakt (auch nicht per Telefon) stattgefunden hat und der weg gezogene Elternteil an einer psychischen Erkrankung leidet und oft stationär in Behandlung war. Ich glaube es geht in erster Linie nicht um die Entfernung, sondern darum wie mit den Kindern in den letzten Monaten umgegangen wurde. Nämlich gar nicht. Und jetzt wird sich gefragt wie die Kinder es finden ein ganzes Wochenende bei "fremden" Leuten zu verbringen. Ich kann der Familie nicht helfen, das ist mir klar und das ist auch gar nicht meine Aufgabe. Dennoch bin ich in letzter Zeit schon etwas skeptisch gegenüber den Vorgaben des JA. Habe noch einen anderen "Fall". Da handelt es sich um eine Herausnehme aus der Familie mit der Polizei. Mutter nun auf Entzug und soll jetzt jedes 2. WE selbige in der Klinik besuchen und vorher einen negativen CoronaTest vorlegen. Das Kind ist 2,5 Jahre alt.
https://community.beck.de/2012/10/25/und-du-besuchst-jetzt-deinen-vater Die Mutter hätte darlegen müssen, "mit welchen erzieherischen Mittel sie konkret auf das Kind eingewirkt haben will, um es zum Umgang mit dem Antragsteller zu veranlassen." Das hat sie nicht - also ging das Gericht von einer Beeinflussung durch die Mutter aus. Das ist nicht das einzige Urteil zu diesem Thema, in allen, die ich gelesen habe, muss die Mutter beweisen, dass sie das Kind nicht beeinflusst hat - und eben nicht anders herum.
"mit welchen erzieherischen Mittel sie konkret auf das Kind eingewirkt haben will, um es zum Umgang mit dem Antragsteller zu veranlassen." bedeutet nicht, dass die Mutter beweisen muss, dass sie die Kinder nicht negativ beeinflusst hat, sondern das sie darlegen muss, wie sie den Umgang versucht hat zu fördern, denn das ist tatsächlich ihre Aufgabe (oder die des Vaters, wenn die Kinder dort ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben).
Man muss sich immer vor Augen halten, dass die Kinder, egal unter welchen Umständen sie groß werden, ihre Eltern lieben. Auch eine drogenabhängige Mutter wird von ihrem 2,5 jährigen Kind geliebt und vermisst. Wenn kein Kontakt stattfinden würde, wäre das traumatischer!! Und gerade im Entzug befindet sich das Kind in einem geschützten Rahmen. In der Jugendhilfe muss man seine 'gutbürgerliche' brille absetzen. Das, was man selbst als normal und gut ansieht, kann eben nicht auf jede Familie umgemünzt werden. Und wenn in manchen Familien eben "nur" die Mindestanforderungen erfüllt werden, so ist es genau diese Umgebung in der dann diese Kinder groß werden. Klingt hart, ist aber so. Man kann nicht für alle Kinder die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen.
Ob das Kind eine starke Bindung zur Mutter hat, weiß ich nicht, wage ich aber zu bezweifeln. Es hatte während der ganze KiGa-Eingewöhnung mit einem Jahr nicht einmal nach der Mama gefragt und war von morgens 7 Uhr bis nachmittags um 16 Uhr im Kindergarten. Die Mutter hat das arme Ding Nachts alleine gelassen und ist feiern gegangen. Wenn sie jetzt mit ihrer Mama telefonieren muss, sagt sie kein Wort. Sie versteht wie telefonieren geht, weil sie mit der Halbschwester und deren Oma sehr gerne telefoniert. Zur Pflegemutter sagt sie Mama, aber das ist sicher nicht ungewöhnlich, weil da ja noch die Kinder der Pflegefamilie sind und die sagen auch Mama. Da ist die 2,5jährige noch zu klein um das zu überreißen, bzw. einen Unterschied festzustellen. Auch der Umgang mit dem Vater wird nicht im begleitenden Rahmen durchgeführt. Was zur Folge hat, dass das Kind die Nacht danach schreiend aufwacht und kaum zu beruhigen ist. Sie schreit so sehr, dass sie zu atmen aufhört. Als sie in die Pflegefamilie kam und den Vater sah, hat sie gebrüllt und war total panisch. Ich kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen, dass das gut für die Entwicklung des Kindes sein kann. Es ist ja durch die polizeiliche Herausnehme schon traumatisierte und jetzt soll sie alle 14 Tage einen Corona Test machen um die Mutter im Entzug zu besuchen. Das ist mir einfach unverständlich.
Das kommt doch auf das gleiche heraus: zunächst wird angenommen, dass sie den Umgang nicht gefördert hat, anschließend muss sie beweisen, dass sie es getan hat. In einem anderen Urteil ging das soweit, dass die Mutter sämtliche Hobbys des umgangsunwilligen Kindes hätte streichen sollen. Das hatte sie nicht getan, also nicht alle erzieherischen Mittel ausgeschöpft, sie war also schuld an der Umgangsunwilligkeit des Kindes. Mir ist schon klar, dass es nicht wenige Mütter gibt, die den Umgang zum liebevollen Vater nicht fördern. Nur bringt es die Mutter, dessen Kind sich zurecht weigert, Umgang zum Vater zu haben (etwa weil es dort gedemütigt und herabgewürdigt wird) in große Schwierigkeiten.
In welcher Funktion bist du denn in dem Fall involviert? 200 km ist ja jetzt keine Weltreise. Warum der Kontakt nicht stattgefunden hat, kann an verschiedene Gründen liegen. Vielleicht hat auch die Mutter den Kontakt nicht zugelassen? Ich habe schon beruflich viel erlebt und es wird so viel gelogen, wenn es um den Umgang geht; oft auf Seite der Person, bei der die Kinder leben. Kinder lieben beide Elternteile.
Das möchte ich hier öffentlich nicht mitteilen, da mir der Datenschutz sehr wichtig ist und man nie weiß wer hier alles angemeldet ist und mitliest. Ich bitte um Verständnis. Es ging mir wirklich nur darum ob das Vorgehen Gang und Gäbe ist oder ob die zwei einfach einen "blöden" Sachbearbeiter erwischt haben. Ich bin noch nicht so vertraut mit dem Vorgehen vom JA. Das ist erst meine 3. "Begegnung" damit.
Spirit, das Jugendamt ist überfordert. Zu viele Fälle auf zu wenige Sachbearbeiter. Tragisch und beschämend. Wie viele Kinder hat das schon das Leben gekostet. Yagmur, Tayler, Alessio, Luca, Jessica, Lara-Mia...und jedes Mal hat das Jugendamt gepatzt. Die Liste ist endlos lang...