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Erfahrungen KVB und Notfall am Wochenende

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Erfahrungen KVB und Notfall am Wochenende

Ruto

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Hallo in die Runde, ich wollte euch Mal fragen wie ihr das handhabt, wenn euer Kind ein akutes Gesundheitsproblem hat, für das ihr unter der Woche morgens bei eurer Praxis anrufen würdet, es aber leider Wochenende ist. Ich sah mich jetzt in den 3,5 Jahren, die meine Tochter alt ist, drei Mal veranlasst, eine KVB Praxis aufzusuchen. Einmal ging es um eine neue aufgetretene Mittelohrentzündung mit starken Ohrenschmerzen, einmal besorgniserregender Zustand während Influenza (Verdacht auf virale Meningitis) und einmal starke Bauch- und Schmerzen im Analbereich. Nur beim ersten Mal war der Besuch nicht umsonst bzw brachte etwas. Da gab's Antibiotika Tropfen und der Zustand besserte sich binnen kürzester Zeit enorm. Die anderen Male kam niches raus, was wir nicht schon selbst wussten. Es wurde aber auch nicht mehr als eine kurze Blickdiagnose gestellt. Unser Kinderarzt hätte bei Letztem beispielsweise sicher einen Ultraschall gemacht, beim zweiten Fall eine Infusion gegeben. Aber beides wurde quasi verwehrt. Wir sind nicht völlig fremd vom Fach, halten vor solchen Besuchen auch Rücksprache mit der Familie meines Mannes, die aus Medizinern unterschiedlicher Fachrichtungen besteht und teilweise noch (ehemalige oder aktuelle) Kolleg*innen befragen. Bei 41 Grad Fieber flippen wir nicht aus, sondern versuchen es erst selbst mit der Behandlung. Wenn wir also eine Praxis aufsuchen, dann schon, wenn wir wirklich Bedarf sehen und uns mit den üblichen Hausmitteln und Hausapotheke nicht mehr befähigt genug fühlen. In welchen Fällen geht man denn in eine Bereitschaftspraxis? Ich dachte eben, immer dann, wenn man auch am selben Tag noch zum Kinderarzt einberufen würde. Klar sollte man nicht zum Spaß fahren. Aber für lebensbedrohliche Zustände sind die ja auch nicht zuständig, da würde man ja die 112 statt 116117 wählen. Aber wenn ein Kind schon seit Stunden wegen Schmerzen weint - ist es dann zu viel verlangt, dass ein Arzt in einer KVB Praxis mal ein Gerät anschaltet und "innen" nachschaut? Oder eine Infusion gibt, wenn die Lippen schon blutig gesprungen sind (und das ganze Wochenende schon kaum mehr ansprechbar ist)? Hier liest man so oft: "Fahrt in die Klinik". Aber wann ist das denn jetzt wirklich angebracht? Und wann bekommt man überhaupt Hilfe und eine Untersuchung, die sich auch so nennen lässt? Mit frustrierten Grüßen


JoMiNa

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Ich wäre in den geschilderten Fällen auch zum Bereitschaftsdienst gefahren. Ich weiß jetzt nicht genau, was KBV ist, bei uns ist der kinderärztliche Notdienst im Krankenhaus. Es ist auch meine Erfahrung, dass die Ärzte dort einen schnell abfertigen wollen. Ich denke das liegt an der Überlastung durch die „schwarzen Schafe“ unter den Eltern, die nur hingehen, weil sie am Wochenende eher Zeit haben. Ein Tipp, falls ihr das noch nicht macht: Wenn jemand aus der Familie eine Verdachtdiagnose oder einen Therapievorschlag äußert, dies genau mit den Worten „Mein Schwager ist Arzt und meint, es könnte…“ sagen. Dann werden die Ärzte nochmal hellhörig und untersuchen entweder gründlicher oder halten nochmal Rücksprache. Eure konkreten „Beschwerden“ kann ich nicht beurteilen. Habe es noch nicht gehört, dass ein Kind ambulant eine Infusion bekommt, habe aber auch keinen medizinischen Hintergrund.


Astrid

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Hallo, die Bereitschaftspraxen taugen oft nicht viel. Bei meinem Sohn hat eine Kinderärztin, die Bereitschaftsdienst hatte, eine Lungenentzündung übersehen, als er erst 8 Monate alt war. Zum Glück hatte ich so ein komisches Gefühl, und wir sind dann abends doch noch in die Klinik gefahren. Die Entzündung war so heftig, dass er 9 Tage im Krankenhaus bleiben musste, zwei ABs parallel intravenös bekam und über eine Magensonde ernährt werden musste. Das war wirklich ein lebensgefährliches Versagen dieser Ärztin (kurz abgehört, für normalen Husten erklärt, fertig). Seitdem sind wir mit besorgniserregenden Zuständen immer gleich in die Ambulanz der Kinderklinik gefahren, aber z.B. auch mit Scharlach, weil es einem Kind da wirklich dreckig geht. Auch dort wird oft nicht sooo toll untersucht, man spart gern an Kindern, von denen man findet, sie hätten auch in die Bereitschaftspraxis gehen können. Aber na ja, meist wird doch akzeptabel geholfen und auch ein AB verschrieben, wenn nötig (allerdings ungern, es gibt offensichtlich ganz klar Sparvogaben für nicht-stationäre Kinder). MIt einer Mittelohrentzündung würde ich allerdings nur zum Bereitschaftsarzt, nicht in die Klinik fahren. Ebenso mit hohem Fieber. Vielleicht als Tipp, wann man ins Krankenhaus fährt: In der Kinderklinik sagte mir mal eine Ärztin: „Die Mütter wissen meist instinktiv, wann es Zeit ist, ins Krankenhaus zu fahren, und sie irren sich hier selten.“ Und mit diesem Bauchgefühl bin auch ich immer ganz gut gefahren. Man merkt, wenn ein Kind sehr reduziert wirkt und es keinen „normalen“ Infekt hat, sondern etwas nicht stimmt. LG


Ruto

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Achso zur Ergänzung: Die KVB Praxen sind die Bereitschaftspraxen. Hier sind die meist in Kliniken verortet. Dort wird man gern auch pauschal hingeschickt, wenn man bei der 116117 anruft und das Kind noch transportfähig ist (wissentlich, dass sie beim echten Notfall sowieso "rüber" geschickt werden). Danke schon Mal für die ersten Antworten.


Cafe2go

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Hallo, Wir waren mit dem Großen schon mehrmals im KH / Notfallambulanz. Bis auf 2x Magendarm, wo er dann wirklich stationär bleiben musste, jedes Mal "umsonst", weil die ansässigen Kinderärzte zu feige sind ein chronisch krankes Kind im Infektfall zu behandeln. Teilweise wurden wir schon am Telefon ins KH verwiesen, wo wir dann Standardmedikamente bekamen, die jeder Kiä verordnen kann. Also bei uns umgekehrt, aber trotzdem mühsam. Ich hätte so gerne einen kompetenten Kia, damit ich nicht wegen jedem Schmarrn ins KH fahren muss. Zuletzt wurden wir mit Vd auf Lungenentzündung in sie Uniklinik geschickt - es war eine bakterielle Mandelentzündung, aber den Hals hat die Kiä ja nichtmal angesehen, weil Husten, Sättigung "nur" 95 und chronisch krankes Kind... Diese Ärztin sieht uns nicht mehr. Ich verstehe deine Frustration und würde bei Gelegenheit euren Kinderarzt (der hört sich ja kompetent an) fragen, wo ihr in den beschriebenen Fällen hin sollt, um eine gute Behandlung zu bekommen.


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Cafe2go

Wäre es Dir lieber, sie würden behandeln, obwohl sie es sich nicht zutrauen? Am Ende steht der Arzt gerade, wenn was schiefgeht. Würde ich auch nicht machen.


Maluna

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Ich hab auch ein chronisch krankes Kind und musste den Kinderarzt letztendlich wechseln, weil unser alter Kinderarzt sich da auch bei sehr banalen Sachen schwer getan hat und uns wegen jedem Mist ins Krankenhaus geschickt hat. Dort haben die Fachleute nur gelacht, weil es halt völlig drüber war. Wenn einem sowas öfters passiert, ja, dann ist man genervt. Ich kann das voll verstehen. Vor allem wenn man so wie wir eben noch ein anderes Kleinkind hat, das bei einem Krankenhausbesuch eben mal schnell "untergebracht" werden muss. Bei einem chronisch kranken Kind ist ein Selbstsicherer, aber dennoch gründlicher und verantwortungsbewusster Kinderarzt nochmal wichtiger. Es geht ja nicht darum dass man es auf die leichte Schulter nehmen soll, aber ohne zu wissen, was das Kind von Cafe2go für eine Krankheit hat, auch bei chronisch kranken Kindern lassen sich die "0815"- Sachen in der Regel ambulant behandeln - zumal man als Eltern auch sensibilisiert ist, was die Warnzeichen sind, wenn es wirklich brenzlig wird.


Cafe2go

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Ein Kind mit Husten und Sättigung ÜBER 90 nichtmal anzusehen sondern direkt ins KH zu schicken, finde ich feige. Ein Kind mit mäßigem (abklingendem) Fieber und minimal erhöhten Entzündungswerte ins KH zu schicken, finde ich feige. Im ersteren Fall bekam Kind Salbutamol und wurde heimgeschickt (keinerlei Untersuchung, außer Sättigung messen und Lunge abhören) im zweiten Fall ein AB (keinerlei Untersuchung, außer den üblichen Hals Ohren ansehen, Lunge Abhören, Fingerpicksi, was auch die Kiä gemacht hat). Also 2x Fälle, bei denen kein KH nötig war (und wo ich eigentlich auch nicht ins KH gefahren wäre), aber wenn einen der Kia ins KH schickt, dann fährt man halt. Eine eitrige Mandelentzündung nicht zu erkennen finde ich inkompetent.


Cafe2go

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Antwort auf Beitrag von Maluna

@Maluna: Danke, genau das! Alle Ärzte, die sich bei meinem Sohn wirklich auskennen, sagen schon lange "Er ist bei allen Krankheiten, wie ein normales Kind zu behandeln", aber die niedergelassenen Ärzte trauen sich das nicht. Und im KH wird man dann, wie du schreibst, quasi ausgelacht. Aber trotz mehrerer Arztwechsel sind wir bisher nicht weiter :-/ ...


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Cafe2go

Sowas lässt sich so leicht schreiben, wenn man nicht in diesen Schuhen läuft. Kunstfehler sind nicht nur existenzbedrohend, die können auch strafrechtlich relevant sein. Und wenn irgendwas passiert, interessiert es die betroffenen Eltern nicht die Bohne, dass der oder diejenige auf dem Fachgebiet sich halt nicht so gut auskannte im Nachhinein.


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Maluna

Ich hab selber ein chronisch krankes Kind, ich kenne die Problematik zur Genüge. Dass die Fachärzte im Krankenhaus über ihre allgemein praktizierenden Kollegen lachen, wundert mich nicht, unter vielen Ärzten herrscht ziemlicher Standesdünkel und oft auch eine Gehässigkeit und gelinde gesagt ungute Fehlerkultur. Ich kenne aber eben auch die andere Seite, wenn man sich gegenseitig den Tag erzählt, wie schwer es für Allrounder wie KiÄ oder AÄ ist, bei allem auf einem möglichst guten Stand zu bleiben und wieviel man manchmal mit Nachhause schleppt, ob man alles richtig gemacht hat. Natürlich kennen wir Eltern uns gut mit der Krankheit aus, wir leben damit. Ich habe unendlich viel drüber gelesen, mir Vorträge angeschaut, bin mit anderen betroffenen Eltern vernetzt. Aber der betroffene Arzt doch nicht. Und ob Eltern sagen "Das passt schon", würdest Du Dich drauf verlassen, wenn Deine Existenz davon abhinge? Ich nicht.


Cafe2go

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Gut, du warst nicht dabei und du findest das was ich beschreibe wohl "normal". Fakt ist: für mich es ist einfach nervig, keinen kompetenten Kia zu haben, der banale Infekte auch als solche ambulant behandelt. Dann ersetze feige durch "nicht ausreichend kompetent" ;-).


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Cafe2go

Eltern von Kindern mit psychischen Erkrankungen warten hier aktuell 6-9 Monate nur auf die Diagnostik im SPZ. Dadurch dass immer mehr Fachabteilungen schließen, kommen in die hiesige Rheuma Kinder aus 100 km Entfernung für ihre regelmäßigen Check ups. Ich werde hier sicher nicht die Erkrankung meines Kindes breittreten, aber ich kann nicht im Ansatz beschreiben, wie müde ich bin, ständig für alles mich durch Bürokratie und Verwaltungen kämpfen zu müssen, was meinem Kind zusteht. Über all das kann man sich mE zurecht aufregen. Sowohl unser KiA als auch sein FA stehen kurz vor der Rente. Ich weiß nicht, ob die Praxen übernommen werden. Die anderen Praxen haben hier alle Aufnahmestopp. Wenn ein KiA seine Existenz nicht riskieren mag und man in ein näher gelegenenes KH weitergeschickt und dort fachgerecht zeitnah behandelt wird, empfinde ich das als gute Versorgung. Von Allgemeinärzten erwarte ich kein Facharztniveau.


Neverland

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Antwort auf Beitrag von Cafe2go

Ist doch super easy, schreibe dich einfach an der Uni ein und mach es besser


12Mami

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Also zum Bereitschaftsdienst brauche ich hier in der Großstadt garnicht gehen. Wir waren einmal Samstag, da standen die Familien bis auf die Straße raus und noch viel weiter zur Anmeldung. Da hätten wir locker 3-4 Std gewartete, wenn nicht noch mehr. Das brauche ich keinen kranken Kind antun. Also entweder bekomme ich es zuhause gewuppt oder ich fahr tatsächlich ins Krankenhaus.


Cpt_Elli

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Antwort auf Beitrag von 12Mami

Ich wette da stehen viele in der Schlange, die gar keinen KiA haben oder es innerhalb der Woche wegen ihrer Berufstätigkeit nicht schaffen, dort hinzugehen. Bei einigen mangelt es wahrscheinlich an Organisationsfähigkeit, aber es gibt halt auch zu wenig Plätze und in einem Niedriglohnjob mal eben kindkrank machen kann problematisch sein. Dazu gesellen sich dann noch die Überbesorgten, die generell wegen jedem Piepsle zum Arzt rennen. Und die, die eigentlich in die Klinik gehören. Momentan sind die aber u. a. wegen der heftigen Influenza-Saison total überlastet (bei uns muss das Uniklinikum bereits wieder in andere Häuser verlegen) und man hat Angst, dort wegtriagiert zu werden. Kindermedizin ist halt auf Kante genäht.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Cpt_Elli

"Kindermedizin ist halt auf Kante genäht" Ganz genau! Auch wenn ich eure Beobachtungen teile, dass manche (auch aus Gründen) zu ungeeigneten Zeiten ungeeignete Orte aufsuchen. Ich möchte aber gar niemanden verurteilen, hier im Forum sieht man an den Antworten ja auch sehr gut, dass das nicht jeder ganz gleich handhabt.


StiflersMom

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Mein KiA würde auch keine Infusion geben sondern stationär einweisen. Das ganze hat auch eine Grenze.


emilie.d.

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Hab gerade gegoogelt. Die KiÄ hier wechseln sich mit Bereitschaftsdienst ab, könnte man auch nachts anrufen. Ich war wenn dort oder bei Sachen, die genäht oder geklebt werden mussten bzw. Brüchen, in der Kinderchirurgie. Ob ein US oder eine Infusion indiziert waren, kann ich nicht beurteilen Wenn ich richtig lese, waren die Entscheidungen aber an sich richtig? Kind habt ihr so hydriert bekommen, vollständig genesen? Wer arbeitet denn in diesen Notfallpraxen bei Euch? Niedergelassene Kinderärzte, die dort Dienst schieben? Dann ist die Qualität sicher unterschiedlich, je nachdem, wer da ist. Wenn es Berufsanfänger wäre, würde ich auch davon ausgehen, dass die Qualität eher schlechter ist. Bei Infusionen bei Erwachsenen gehen die Meinungen echt auseinander. Eine Freundin von mir regt sich regelmäßig auf, wenn Patienten das haben wollen und habdhabt das sehr streng. Ich hab in der Vergangenheit einen anderen Freund (auch Hausarzt)gefragt, ob er mir was legt (mein Mann hängt die dann ab und macht die raus), der sieht das sehr locker. Eine Infusion bringt auch Risiken mit, sind klein, aber schon existent. Das wägen Ärzte unterschiedlich ab und bei Kindern überlegt man nochmal öfter, ob man einen Zugang legt. Total schwer, bin immer sehr beeindruckt, wie super die das hier vor Ort in der Radiologie machen, aber auch die erwischen mal die Klappe und stechen neu. Das tut weh. Bei einem normalen KiA, den ich nicht kenne, wäre ich sehr zurückhaltend mit sowas.


Häsle

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Was kam denn dann bei den Fällen raus, wo du meintest, ein/euer Kinderarzt hätte anders gehandelt? Hat es es sich eh von alleine erledigt (was der Arzt ggf. durch Abtasten etc. vorhergesehen hat) oder hat der Kinderarzt dann am nächsten/übernächsten Tag die Lage gerettet? Einen Fall für die Notaufnahme habt ihr und euer medizinisch bewandertes Umfeld ja scheinbar noch nicht gesehen. Meine Tochter hat es tatsächlich oft geschafft, zu den Schließzeiten unserer regulären Ärzte richtig krank zu werden (Ohrenentzündung, Blasenentzündung, Scharlach, Seitenstrangangina ...), oder sich ernsthafter und behandlungsbedürftig zu verletzen. In den ersten Jahren hatte tagsüber immer einer der Kinderärzte in der Region in seiner Praxis Notdienst, dann wurde die KVB-Praxis (auch nur tagsüber) in einer nahegelegenen Stadt eingerichtet, die zu reduzierten Zeiten auch einen Kinderarzt vor Ort hat. Meiner Erfahrung nach schauen die nicht weniger gut hin, ich hatte sogar das Gefühl, dass sie schneller ans Krankenhaus (nebenan) weiterschicken zur Untersuchung (wir hatten das mit Ultraschall und Röntgen). Wir waren auch einige Male mit den Kindern beim jeweiligen Bereitschaftler der örtlichen Hausärzte. Man braucht ja nicht für alles einen Kinderarzt und spart sich für Fahrerei. Aber sowas scheint es hier nicht mehr zu geben. Immer mal wieder wollen sie hier die KVB-Praxis schließen, aber die Ärzte setzen sich für den Erhalt ein. Darüber bin ich sehr froh. Und ja, für mich gelten für den Besuch beim KVB- oder Vertretungsarzt die gleichen Kriterien wie beim normalen Arzt. Zum Spaß geht man da nicht hin, sondern wenn's akut ist und notwendig erscheint. Wie bei euch.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Häsle

Ich bin auch froh, dass es die Möglichkeit überhaupt gibt. Oft geht es ja wirklich um Sicherheit oder erster Abgrenzung zu schlimmeren Sachen. Also bei der Sache mit der Influenza wurde zwei Tage später beim normalen Kinderarzt eine Lungenentzündung diagnostiziert. Aber fairerweise wars das zu dem Zeitpunkt vermutlicj noch nicht UND der Arzt hatte betont, dass es "für den Moment" nicht behandlungsbedürftig ist. Trotzdem hätte unser Kinderarzt zu dem Zeitpunkt schon was für die Flüssigkeit gegeben, laut seiner Aussage. Er war auch nicht zufrieden mit der Vorgehensweise. Die Meningitis hatten wir davor schon selbst ausgeschlossen, aber war trotzdem beruhigend, das auch nochmal offiziell zu hören, da einige Symptome darauf hinweisen. Bei den Bauchschmerzen war's dann eine Dickdarmentzündung, die in Folge auch noch zu blutigem Durchfall geführt hatte. Ob man das schon absehen hätte können, weiß ich nicht - aber der Arzt hatte sogar die Schmerzen meiner Tochter relativiert, was ein No-Go ist (wieso sollte sie das erfinden). Naja, was ich auf jeden Fall gelernt habe, auch aus euren Antworten: Man darf halt nicht zu viel erwarten, den üblichen Kinder-Arzt ersetzt es auch nicht. Wenn's was Dringendes abzuklären gibt, wofür das Krankenhaus noch nicht angemessen ist, ist es eine erste Anlaufstelle. Mehr aber auch nicht


Neverland

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Antwort auf Beitrag von Ruto

116117 wähle ich schon lange nicht mehr. da kommt außer dem Satz, fahren Sie zum Notdienst, das muss vor Ort geschaut werden, sowieso nichts anderes. Das weiß ich auch so. Dafür sitze ich nicht Ewigkeiten in der Warteschlange. Das nichts gemacht wird, außer Sichtkontrolle, noch nie erlebt. Wenn wir da hin fahren, dann weil wirklich nötig und dann wird geschaut. Dafür macht der Kinderarzt aber nichts. In 2 von 3 fällen rufe ich da an, schildere die Symptome und hole dann eine Stunde später Rezept für Medikamente und evtl die Krankschreibung an. Das der das Kind sieht - selten. Das der einen Ultraschall macht, noch nie erlebt. Könnte er wahrscheinlich auch gar nicht machen, mangels Gerät. Beim Arzt davor ist eines meiner Kinder im Wartezimmer kollabiert. Immerhin hat der Arzt sich bemüht, einen Platz in der Wunsch-Kinderklinik zu bekommen, obwohl auch die bereist voll war. Aber Krankenwagen rufen, obwohl der 5m weiter steht (Arzt ist direkt am Krankenhaus, ohne Kinderklinik), das war nicht möglich. Stattdessen musste ich mit meinem PKW - alleine mit dem deshydriertem Kind - zur Klinik fahren. Immerhin dann dort ohne Wartezeit, weil angemeldet, ging direkt in den Schockraum zur Infusion. Notdienst ist hier derartig überlaufen mit Zeckenbissen, leichten Infekten, komischen Bauchschmerzen welche seit Wochen bestehen und anderen Banalitäten. Dazwischen werden die Neugeborenen wegen der U2 durch geschoben. Weil es nicht mehr ausreichend Kinderärzte gibt wo das gemacht werden kann, auch nicht auf der Station. Alles ohne Abstand. Teils kommen die Leute aus 100km Umkreis. Wie gesagt, wenn ich mir das antue und dem Kind, dann weil es wirklich nicht anders geht und dann weil es wirklich sein muss und dann wird auch immer genau geschaut. Und auch danach im Anschluß geprüft ob die Apotheke mit Notdienst wo wir hin wollen, das Medikament hat.


Neverland

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Antwort auf Beitrag von Neverland

Notdienst bedeutet bei und Kinderklink, einen notärztlichen Kinderdienst gibt es nicht.


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von Ruto

bei uns haben immer 1-2 kinderärzte bereitschaftsdienst. es ist also, als würden wir "normal" zum arzt gehen, nur mit ggf. längeren wartezeiten. bisher sind wir immer hingegangen, wenn es für uns etwas neues war, was wir nicht einordnen konnten.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Wir handhaben es wie ihr und sind erst 1x im Bereitschaftsdienst mit unserer grossen Tochter gewesen - vor einer Woche, da wir eine Lungenentzündung vermutet haben. Wir haben wie ihr eine hohe Arztschwelle. Umso schockierter waren wir, als wir beim Bereitschaftsdienst fast ausschließlich quickfidele Kinder gesehen haben. Bei uns wechseln sich die niedergelassenen Kinderärzte der Region ab, sodass die Qualität mit dem diensthabenden Arzt steht und fällt. Am Wochenende hatten wir Glück und der Arzt hat lange und gründlich untersucht. Der Bereitschaftsdienst ist bei uns in der nächsten Kinderklinik verortet (und versorgt ein Einzugsgebiet von Radius 60km). Wegen einer Mittelohrentzündung fahre ich zB erst nach mehreren Tagen zum Arzt. In den anderen beiden Fällen wäre ich tatsächlich bei ungutem Gefühl danach noch in die Notaufnahme. Die Schwestern geben bereits bei Kurzgespräch eine Einschätzung, ob das nötig ist. Leider sind hier die Kliniken völlig überlastet. Wir wurden diese Woche mit beiden Kindern trotz Einweisung wieder heimgeschickt (k1 wg Lungenentzündung und K2 wegen Apnoe). Total frustrierend und unser Kinderarzt war gelinde gesagt irritiert. Habt ihr Vertrauen zu eurem Kinderarzt? Damn würde ich diesen fragen, wann und wohin ihr euch in solchen Fällen wenden sollt.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von misssilence

In einem anderen Fall hatte ich Mal den Montag Morgen abgewartet, und der Kinderarzt hatte uns eben diese Bereitschaftspraxis empfohlen. Also eigentlich glaube ich ein gutes Gefühl zu haben, wann es angebracht ist am Wochenende loszufahren. Aber die Erfahrungen waren wie beschrieben durchwachsen. Im letzten Fall war ich zu dem Zeitpunkt selbst so durch und irritiert, dass ich dann gar keine Kraft mehr hatte, noch irgendetwas anderes zu initiieren. Aber da hätte dann mein Mann übernehmen müssen und das weiter vorwärts treiben müssen. Letztlich war's ja wie vermutet nichts Lebensbedrohliches, aber wir hätten die Sicherheit im Umgang damit schon brauchen können. Hätte auch geeignete Mittel gegeben (was wir letztlich dann auch gegeben haben, nur Tage später eben, als wir eine ordentliche Diagnose hatten), mit denen wir sofort starten hätten können, um ihr das Ganze zu erleichtern. Aber dazu hätte der Arzt genauer hinschauen müssen. Hier sind die Kliniken auch schnell überlastet. Meines Wissens auch jetzt aktuell wieder, Dank RS- und Influenza-Hochsaison. Gute Besserung deinen Kindern!


kia-ora

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Antwort auf Beitrag von Ruto

JEDER Arztbesuch ist ein Glücksspiel. Mal wird dir geholfen und mal nicht. Leider weiß man das immer erst hinterher her. Wir waren heute zum Beispiel los. Kind brauchte eine "Wurmkur" und ich wollte nicht bis Aschermittwoch warten. Wir hatten Glück. Arzt war super und wir sind mit Medikament nach Hause. Hätte auch anders sein können. Dann würden wir jetzt Tee aus Birkenpoiling aufbrühen- wie Ötzi damals vor so langer Zeit.


die_ente_macht_nagnag

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Meine Kinder werden eigentlich immer außerhalb der Sprechzeiten vom KiA krank. Wir waren schon sehr häufig beim Kinderärztlichen Notdienst oder auch in der Klinik. Und es kommt drauf an, ich bin auch schon mal umsonst gefahren (Kind klagte über Schnerzen beim Pipi-Machen; war aber nix), meist wurde schon geholfen. Ich gehe z.B. konsequent sofort zum Arzt bei Bindehautentzündung, damit die Behandlung sofort starten kann. Ich fahre ehrlich gesagt lieber einmal zu oft, als zu spät. Wenn mein Kind nicht mehr ansprechbar ist, würde ich persönlich in die Klink fahren. Beim Kinderärztlichen Notdienst hat man keine Kapazitäten eine Infusion durchlaufen zu lassen.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

"Wenn mein Kind nicht mehr ansprechbar ist, würde ich persönlich in die Klink fahren." Ja, das habe ich aus der Sache auch gelernt.


Cpt_Elli

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Wir mussten bislang nur einmal hin mit einer Platzwunde, die geklebt wurde. Das lief alles ok, noch nicht mal mit viel Wartezeit. Nach meinem Verständnis sind die Bereitschaftspraxen vor allem für 08:15-Standardfälle da. Weder für kompliziertere Diagnostik noch für zeitintensivere Behandlungen. Da sitzt ein Berufsanfänger ohne fertige oder zumindest fortgeschrittene Facharztausbildung alleine, mit Basis-Gerätschaft und kümmert sich um Sachen wie die erwähnte Platzwunde oder die oben genannte Mittelohrentzündung. Zeug, das durchaus am Wochenende behandelt werden sollte, aber nicht in die Notaufnahme einer Kinderklinik gehört. Wenn der Verdacht auf etwas schlimmeres besteht wird man weitergeschickt. Mehr erwarte ich dort nicht.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Cpt_Elli

Bei uns arbeiten dort niedergelassenene Kinderärzte.


Cpt_Elli

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Hier sind die niedergelassenen Ärzte total überlastet, dazu gibt es immer mal wieder Artikel im Lokalblatt. Wir sind in einer Gemeinschaftspraxis und der Gründer macht freiwillig im Rentenalter in TZ weiter, damit seine Kapa nicht ganz wegfällt. Da reißt sich keiner um zusätzliche Klinikdienste am WE.