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Enttäuscht von KiGa-Start - bitte um Erfahrungen

Enttäuscht von KiGa-Start - bitte um Erfahrungen

Alice_15

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Heute hat mein Sohn seinen ersten Tag im KiGa gehabt. Wir sind im Juli umgezogen und somit ist das sein zweiter Kindergarten. Der erste startete vor einem Jahr mit knapp 3 Jahren. Der Start war wundervoll, weil die beiden, ein Erzieher und eine Erzieherin, sehr einfühlsam waren und sofort auf ihn zugegangen sind. Sie nahmen ihn an die Hand, setzten ihn neben sich beim Frühstück und bezogen ihn in Aktivitäten mit anderen Kindern ein. Ich konnte am ersten Tag für eine Stunde gehen! Mein Kind war glücklich und zufrieden. Die Eingewöhnung war nach zwei Tagen durch. Dazu gab es dort einen Paten, der unserem Sohn zur Seite stand. Mit ihm zusammen an der Hand lief, neben ihm beim Essen dass etc. Dies war ein Vorschulkind und ein Held für unseren Sohn. Außerdem war der Raum so viel schöner, liebevoller eingerichtet und mit wesentlich mehr Angeboten. Ich muss hinzufügen, dass es der Kindergarten der Deutschen Schule im Ausland war und somit eine private Einrichtung. Selbstverständlich sitzt da das Geld etwas lockerer. Das ist mir bewusst. Nun geht er in einen neuen Kindergarten, der eigentlich einen guten Ruf hat. Heute war ich eine Stunde mit ihm dort. Bis auf die Begrüßung wurde er von den beiden Erzieherinnen nicht angesprochen! Er wollte dementsprechend viel neben mir sein. Er nahm mich mit zu den jeweiligen Spielstationen und spielte dann mit mir. Gerne hätte er mit den Erzieherinnen gesprochen, aber die waren anderweitig beschäftigt. Irgendwann fragte ich eine Erzieherin, wann sie denn Kontakt zu ihm aufnehmen würden und die Dame sagte, dass dies erst nächste Woche geschehe. Heute würde er mit mir die Einrichtung erkunden. Sich den Raum ansehen, die Geräusche wahrnehmen, die Erzieherinnen in Aktion sehen etc etc. Morgen das gleiche Spiel über zwei Stunden. Ja, ich verstehe den Hintergrund, aber nicht, warum so gar kein Kontakt zu dem Kind aufgenommen wurde. Ich werde dies morgen auch ansprechen, weil ich weiß, dass mein Kind es braucht. Ich weiß, dass meine Enttäuschung gerade hauptsächlich aus dem Vergleich mit alten Einrichtung rührt. Und vielleicht ist mein Eindruck gerade durch diese Erfahrung gefärbt, sodass ich nicht positiv auf diese Eingewöhnung blicken kann. Daher würden mich eure Erfahrungen interessieren.


Claudia91

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Antwort auf Beitrag von Alice_15

Hallo Also das eine Eingewöhnung 2 Wochen dauern kann das stimmt schon. Aber das die erste Woche kein Kontakt zu dem Kind hergestellt wird verstehe ich nicht, das ist ja eher hinderlich in einer Eingewöhnung. Ja bei ganz kleinen haben wir es so gemacht das die erste 2 oder 3 Tage wir und vorsichtig genähert haben wenn das Kind das auch zugelassen hat. Aber wenn dein Sohn schon über 3 ist verstehe lch das nicht. Sprich sie auf jedenfall noch mal drauf an. Und das er Kindergarten ja eigentlich schon kennt und er Mi ins Geschehen mit einbezogen werden will. Alles Gute und es wird werden, Eingewöhnung macht jedes Haus und jede Pädagogin individuell.


Alice_15

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Antwort auf Beitrag von Claudia91

Danke für deine aufmunternden Worte! Ja, das stimmt. Jedes Haus handhabt es anders. Wie gesagt, ich habe leider noch die Erfahrungen aus dem ersten KiGa im Kopf und das ist hinderlich. Die Vorgehensweise hier ist eine andere und ich werde mir einfach ansehen, wie es sich weiterhin entwickelt.


12Mami

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Antwort auf Beitrag von Alice_15

Ich habe noch keine Erfahrung, weil unser Kitastart erst in Oktober beginnt aber ich weiß, dass es bei uns dann auch so gehandhabt wird, dass in den ersten Tage die Erzieherin NICHT offensiv auf das Kind zugehen wird. Das haben sie im Gespräch gesagt und es steht sogar explizit auch im Eingewöhnungsplan so drin, den wir bekommen haben. Ich kann es nicht mehr genau wiedergeben wie sie es Begründet haben aber ich empfinde es schon auch als sinnvoll, dass das Kind Zeit hat mit seiner Bezugsperson erstmal in Ruhe und Sicherheit alles Neue zu erkunden und nicht gleich “abgeschoben” wird (überspitzt jetzt gesagt). Es kann ja auch trotzdem auch eigenständig auf die Erzieherin zugehen, wenn es bereit dazu ist, dagegen spricht ja nichts. Hat dein Sohn denn auch explizite gesagt, dass er es so nicht gut fand oder ist es nur dein Gefühl? Also wie gesagt ich empfinde es jetzt als nichts außergewöhnliches. Letztendlich kann man aber sicherlich mit den Erzieher reden.


Alice_15

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Antwort auf Beitrag von 12Mami

Auch dir danke ich für die Antwort und den Hinweis darauf, dass eure Einrichtung ein ähnliches Vorgehen hat. In der Tat muss ich zugeben, dass es mir im ersten Kindergarten auch etwas schnell ging, als der Erzieher sagte: „Die Mamas gehen jetzt mal eine Runde ums Haus.“ Da mein Sohn sich so wohl gefühlt hat und auch an keinem Tag geäußert hat, dass er nicht in den KiGa möchte bzw.dort nie weinte, sah ich eine Bestätigung in dem Vorgehen. Der größte Unterschied liegt in den Personen. In der ersten Einrichtung waren es zwei ganz junge und „flippige“ ErzieherInnen und hier sind die Damen schon älter und auch gemächlicher, was nichts Schlechtes ist, nur anders. Auch sind sie nicht so herzlich wie die vorherigen. Wenngleich ich schon gesehen habe, wie die eine Erzieherin ein anderes Kind auf dem Schoß hatte. Der Junge suchte immer wieder ihre Nähe. „Vergleichen ist der Anfang des Unglücklichseins“ aus Hectors Reise und die Suche nach dem Glück. Das versuche ich mal zu beherzigen und es weiter auf mich zukommen zu lassen.


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von Alice_15

Es liegt in der Natur der Menschheit, dass Vergleiche gemacht werden. Es ist natürlich nicht gerade förderlich, aber man kann es auch nicht ändern. Ich drücke euch die Daumen, dass es dennoch in diesem Kiga auch klappt und dein Sohn sich dort bald wohlfühlt. Wir haben auch gerade die Eingewöhnung im Kiga. Am Montag haben wir angefangen. Am Montag waren wir etwa 1 Stunde gemeinsam dort und die Erzieher haben ihn schon immer wieder angesprochen, genauso haben sie schon versucht Kontakt aufzubauen und ihn in ein Gespräch oder Spiel zu verwickeln. Bei Kindern, die sehr schüchtern waren und nicht mit ihnen reden wollten, haben sie sich jedoch auch noch im Hintergrund gehalten und die Kinder einfach nur mit Mama alles machen lassen. Mein Kind ist zum Glück jedoch sehr offen und auch nicht mehr so klein und deshalb hat das gut geklappt. Am Dienstag ist er dann schon eine Stunde allein dort geblieben und dann war ich noch eine Stunde gemeinsam mit ihm dort. Gestern war er schon zwei Stunden alleine dort. Heute bereits 3 Stunden und morgen wird es noch einmal gesteigert. Nächste Woche kann er dann die gesamte Zeit, also bis Mittag dort bleiben und die Eingewöhnung wird bei uns sicher mit dieser Woche beendet sein. Die Trennung klappt auch wunderbar. Er hat seinen Teddybär mit, damit er nicht alleine ist. Die Erzieherin nimmt sich Zeit, sodass sie die Verabschiedung begleitet und ihm auch genau sagt, was sie vorhaben, was vom Zeitlichen im Großen und Ganzen gemacht wird und wann ich ihn wieder abhole. Dann gehen sie zusammen noch auf den Balkon hinaus und er winkt mir hinterher. Er hat bis jetzt noch nie geweint, es war auch immer in Ordnung für ihn, dass ich gehe und es macht ihm Spaß im Kiga. Er fragt angeblich immer wieder mal, wann ich ihn abholen komme, aber er jammert oder weint nicht. Und er erzählt mir gleich, was er alles gemacht hat, wenn ich ihn hole. Also bei uns läuft es zum Glück bis jetzt sehr gut. Ich hoffe, es bleibt so. Und die beiden Erzieher geben sich schon auch sehr viel Mühe, sind sehr liebevoll zu den Kindern, nehmen schon sehr viel Kontakt auf und helfen den Kindern auch bei der Trennung bzw. trösten auch ganz lieb, wenn ein Kind weint (was ich so von anderen Kindern gesehen habe). Ich kenne sie auch schon von meinem Großen, der auch bei ihnen in der Gruppe war und war dort schon von ihnen begeistert. Deshalb hab ich natürlich von vorn herein ein gutes Gefühl gehabt und einfach Vertrauen, weil ich weiß, dass sie super mit den Kindern umgehen. Alles Gute!


Lillimax

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Antwort auf Beitrag von Alice_15

Dass die Erzieherinnen Deinen Sohn deshalb nicht ansprechen, damit er die Einrichtung „erkunden“ kann, ist Quark. Es gibt kein Konzept, bei dem ein Kind ignoriert wird. Der „Ruf“ einer Einrichtung sagt leider fast gar nichts darüber aus, wie sie wirklich ist. Meistens bezieht man sein Wissen ja von maximal zwei, drei anderen Müttern - wenn überhaupt. Und es ist natürlich Geschmackssache, wie die den Kiga finden. Der Kiga bei uns im Stadtteil, der den besseren Ruf hat, ist in Wirklichkeit spießig, eng, streng, die Kinder dürfen nichts selbst entscheiden, nicht allein basteln, alles sieht perfekt aus - aber nur, weil die Erzieherinnen fast alles selbst basteln und dekorieren. Alles, was gemacht wird, wird vorgegeben, die Kinder müssen mitmachen. Ich habe dort hospitiert, und mir gefiel das überhaupt nicht. Der Kiga, wo wir dann waren, war ein Traum: Jedes Kind wurde von Anfang an begrüßt, eingebunden, an die Hand genommen. Die Erzieherinnen war fröhlich, zugewandt und engagiert. Jeden Morgen gab es eine von den Kindern selbst geleitete Kinderkonferenz, wo die Kinder selbst entscheiden durften, bei welchen Projekten sie mitmachen wollten. Es wurde gebacken, Gemüse angebaut, mit echten Künstlern gemalt, die eingeladen wurden, die Räume selbst dekoriert, in den Vitrinen die Arbeiten der Kinder ausgestellt, an denen kein Erwachsener herum-optimiert hatte usw. Vielen Eltern war dieses Konzept zu frei, nicht traditionell genug, daher der Ruf, dieser Kiga sei nur der zweitbeste. Dabei war er hochmodern und wirklich genial. Es gab dort auch die sog. Sanfte Eingewöhnung, bei der die Eltern wochenlang dabei bleiben durften, wenn sie wollten, egal wie lange es gedauert hat. Langer Rede kurzer Sinn: Vertrau auf Dein Bauchgefühl. Das stimmt in diesen Fällen immer. Und wenn sich die Situation nicht bessert, nochmal in ein, zwei anderen Kigas reinschauen. Gute Kigas erlauben gern das Hospitieren, dass man also mal ein, zwei Stunden dort bleibt und einfach zuschaut. Das ist extrem aufschlussreich. Notfalls kann man dann auch nochmal wechseln, also auf Kulanzbasis kündigen. Haben wir in einem Kia in einem anderen Ortsteil bei meiner Tochter auch einmal gemacht. LG


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Alice_15

Aus eigener Erfahrung wies ich, dass man sich von der Optik nicht so schnell täuschen lassen sollte. Ich glaube, unser KiGa wirkt auf viele auch etwas....abgenutzt. Und das stimmt sicher auch. Aber dennoch gibt es viele tolle Sachen, die mit den Kids gemacht werden, sie sind jeden (!) Tag draussen, machen Ausflüge... Da würde ich einfach abwarten. Und ansonsten: Kommunikation ist alles. Sag', was Du Dir wünschst und schau, was die Kita leisten kann und wie. Und dann wird das sicher werden. Gebt Euch etwas Zeit.


Katharina-K88

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Antwort auf Beitrag von Alice_15

Es gibt ja unterschiedliche Konzepte, euer Kiga wird eine sehr langsame Eingewöhnung umsetzen. Bei meinem Kind z.B. wäre das genau die richtige Vorgehensweise. Vielleicht haben Sie damit einfach gute Erfahrungen gemacht. Man müsste natürlich vorher wissen wie bei denen die Eingewöhnung abläuft um das richtig einschätzen zu können. Oft steht das ja im Internet auf deren Seite welchen Konzept sie verfolgen.