Soltom
Also meine Frage ist folgende. Meine Mutter ist schon sehr lange tot und meine Tochter hat sie demnach natürlich nie kennenlernt (sie ist jetzt knapp 2 1/2). Sie hat eine OmA ( Schwiegermutter). Von meiner Mutter rede ich immer als „Omi.. die nicht mehr da ist“. Sie hat auch Bilder von ihr gesehen und weiß dass es meine Mama ist. Jetzt wollte ich mit ihr mal zum Grab meiner Mutter fahren, bzw. Fahren wir ja ohnehin ab und an dorthin, nur frage ich mich jetzt wie ich es ihr erklären soll, was genau sterben und ein Grab sind ohne dass sie irgendwie Angst bekommt. Also weil es ja meine Mama ist die recht jung gestorben ist, dass sie dann kapiert, dass eben nicht nur alte Menschen irgendwann sterben sondern auch jüngere. Und sie dann realisieren könnte, dass ich auch irgendwann sterbe. dazu kommt noch dass in der Nähe vom Grab meiner Mutter das Grab einer sehr guten Freundin von mir ist die mit acht Jahren gestorben ist. Es gehört für mich dazu dass ich auch dort immer hingehe und Blumen hinlege. Das finde ich ist noch schwerer zu erklären…dass auch Kinder sterben. Wäre ich Christin wäre das einfacher, dann könnte ich einfach eine Geschichte vom Himmel und von Engeln etc. Erzählen. Bin ich nun aber nicht.. Wie habt ihr das erklärt und muss ich überhaupt mit solchen Fragen rechnen in ihrem Alter? Würde sie überhaupt verstehen worum es geht? (Ich vermute mal nein, aber tatsächlich habe ich den Besuch des Grabes in den letzten Monaten ein bisschen vor mir her geschoben weil ich nicht so recht weiß wie ich das erklären soll FALLS Fragen kommen…)
Leb wohl, kleiner Dachs. Kernbotschaft ist, sich immer an das gute erinnern
Schau ich mir mal an, danke!
Hallo, also, meine Tochter habe ich fragen lassen (hier nach dem großen Bruder, der es leider nicht lebend auf die Welt geschafft hat). In dem Alter, in dem Deine Tochter jetzt ist, hat es meine Tochter einfach hingenommen, dass wir ihren großen Bruder auf dem Friedhof besuchen und ihm auch zuhause gedenken. Fragen kamen später - nach und nach. Irgendwann zwischen 3,5 und 4 gab es auch eine sehr intensive Phase, in denen sie teils etwas makaber anmutende Fragen gestellt hat. Durch Bücher und Gespräche haben wir das Thema Tod bisher aber ohne Ängste vermitteln können - obwohl sie auch schon auf die Idee gekommen ist, dass auch Mama und Papa irgendwann sterben werden. In den Gesprächen habe ich (selbst nicht religiös) ihr auch erklärt, dass wir Menschen nicht wissen, was mit der „Seele“ nach dem Tod passiert, es aber Menschen gibt, die dies oder jenes glauben. Und was sie denn glaubt… Mein Rat wäre also, Deine Mama und die Freundin, so wie es zu eurem Leben gehört, auf dem Friedhof zu besuchen, oder sie auch zuhause zu thematisieren und abzuwarten, welche Fragen eure Tochter stellt. Wir sind jedenfalls damit sehr gut gefahren. Unsere Tochter hat uns immer sehr genau gezeigt, für welche Informationen sie zu welchem Zeitpunkt bereit war… Alles Gute!
Ja das klingt sehr stimmig. Ich werde abwarten was sie wirklich für Fragen stellt und dann entsprechend darauf reagieren so wie es mir richtig vorkommt. Und da ich meine Tochter nicht anlügen werde, werde ich garantiert nichts von „friedlich einschlafen“ erzählen…(aber natürlich auch nicht die volle Wahrheit…) Ich denke ich werde es schon irgendwie hinkriegen sie sanft durch dieses Thema zu begleiten. Aber gut zu wissen, dass sie im jetzigen Alter wohl echt noch keine Zusammenhänge herstellen wird. Ich bin vielleicht auch einfach deshalb so ein bisschen ängstlich weil ich als Kind null zu diesem Thema begleitet wurde. Als ich neun war ist meine Freundin gestorben und von einem Tag auf dem anderen wurde ich plötzlich mit dem Thema konfrontiert ohne dass irgendjemand mit mir darüber geredet hätte. Mir wurde sogar verboten auf die Beerdigung zu gehen so dass ich noch nichtmal Abschied nehmen konnte. Ich will das bei meiner Tochter echt besser machen und ihr jede Möglichkeit geben, mir alle Fragen zu stellen und für sie da zu sein.
"Und da ich meine Tochter nicht anlügen werde, werde ich garantiert nichts von „friedlich einschlafen“ erzählen…(aber natürlich auch nicht die volle Wahrheit…)" Ich verstehe Dich, und trotzdem... Hast Du mit Deiner Tochter mal über andere schwierige Themen gesprochen? Bei uns zB in ähnlichem Alter bereits gewesen: - diverse Themen rund um Verkehrsmittel und Elektrizität - Umweltzerstörung - Stau (ja, auch nicht so einfach verständlich, wieso manche Staus passieren, oder? ;-)) - Impfungen und Krankheitserreger - ... Da erzähle ich natürlich nicht "alles", aber eben nicht, um mein Kind zu schützen... sondern weil es das einfach nicht versteht. Ich würde Tod eher genauso angehen. Übrigens habe ich hier schon früh(er) das Wort "gestorben" eingeführt, das mein Kind noch überhaupt nicht versteht. (Zeitweilig wurde erklärt, irgendwelche Lebenden seien "gestorben", auch ich bin laut Kind zT mal "gestorben"...) Und wir waren auf Friedhöfen. Prinzip: Eher mal Themen schon anstoßen, die dann später vertieft werden. Aber dann gibt es schon Bezugspunkte, das macht es einfacher. Und genauso dürfte es für Euch sein: Du stößt damit ein Thema an... und irgendwann kommen die nächsten Fragen. Hab keine Angst, weil *Deine* Gefühle schwierig sind - die hat Dein Kind ja noch nicht. Und Empathie kommt auch erst später. :-)
2,5 ist noch sehr klein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da allzu viele Fragen kommen, weil es doch noch sehr abstrakt ist. Mein 3-Jähriger hat mich kürzlich gefragt, was Tod heißt. Ich habe gesagt, dass beim Tod der Körper aufhört zu funktionieren. Das klang für ihn logisch und er hat es dabei belassen. Ganz, ganz wichtig in dem Kontext ist, dass du nichts von "friedlich einschlafen" oder irgendeinen Bezug zu "Augen für immer zumachen" erwähnst, in guter Intention, es windgerecht zu halten. Damit sind sämtliche Paranoia vor dem Zubettgehen vorprogrammiert.
Ja, da stimmte ich zu. Man sollte auf jeden Fall auf die Wortwahl achten, um nicht unnötige Ängste auszulösen. Kinder nehmen es oft wortwörtlich^^
Meine Tochter ist im selben Alter. Sie hat ebenfalls einen Opa, der bereits vor ihrer Geburt verstorben ist. Sie durfte hin und wieder das schon recht alte Pferd einer Bekannten reiten, vor einigen Wochen wurde das Pferd eingeschläfert. Wir haben ihr erklärt, dass das Pferd schon alt war und nun für immer eingeschlafen ist und sie es eben nicht mehr reiten und auch nicht mehr besuchen kann. Wir haben ihr gesagt, dass das "gestorben" heißt. Sie hat das ohne Traurigkeit so hingenommen. Als dann die Sprache auf den verstorbenen Opa kam, haben wir gesagt, dass es bei ihm genauso ist wie bei dem Pferd, dass er gestorben ist. Bisher akzeptiert sie das so. Es scheint sie nicht zu ängstigen und sie stellt noch keine detaillierteren Fragen dazu. Meiner Erfahrung nach ist das im diesem Alter also recht unproblematisch.
Mit 2 ½ Jahren können Kinder zwar Fragen stellen doch ist es schwer die Zusammenhänge zu erfassen. Ich würde gar nichts "erklären wollen" solange keine Fragen kommen Ich glaube nicht das es mit Religion zu tun hat was man den Kindern erzählt sondern was für Dich selbst stimmig ist. Wenn es für dich nur körperliche Gestalten auf der Erde gibt und keine geistigen Gestalten dann erkläre auch so das wir geboren werden und auch sterben können. Wir schlafen nicht ein, sondern wir sterben. Das macht für Kinder einen ganz großen elementaren Unterschied im Umgang damit. Ein Tod ist endlich, Schlaf nicht. Also kann kein Mensch für immer schlafen. Wenn du selbst doch an geistige Körperlichkeit glaubst dann kannst Du davon genau so erzählen. Schwierig wird es für Kinder wenn sie spüren das wir nicht die "Wahrheit" erzählen. Und das bezieht sich immer auch auf die persönliche Wahrheit.
Wichtig ist, dass du ihr das erzählst, was für dich stimmig ist. Jede noch so gut gemeinte Lüge bemerken Kinder und das führt zu Verunsicherung. Wir sind nicht gläubig, aber das steht für uns nicht im Widerspruch zur Existenz eines Himmels. Das ist halt sehr individuell.
Ich bin gläubig, und mein 3-jähriger weiß, dass es einen Himmel gibt. Er ist wirklich clever, aber ich denke nicht, dass er es richtig verstanden hat. Ansonsten kann es ja trotzdem einen schönen Ort geben, an dem sich alle später treffen und was tolles machen. Ich erzähle meinem, dass wir im Himmel eine Party machen, dass dort keiner ärgert und keiner tut sich weh.
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