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Demokratie im Klassenzimmer

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Demokratie im Klassenzimmer

Pamo

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Heute vormittag in NRW im Klassenzimmer einer dritten Klasse: die erste Wahl des Klassensprechers. Ich lernte, dass die Kinder angewiesen worden waren, nicht sich selber zu wählen. Angegebener Grund: Wenn jeder sich selber wählt, dann kommt kein gültiges Ergebnis zustande. Da nicht alle Kinder zur Wahl standen, ist dies Argument m.E. redundant. Ich finde, man sollte denjenigen Kandidaten wählen, der am qualifiziertesten ist. Egal ob das Luca, Benny oder man selber ist. Die Wahl war anonym, da wäre eine Eigenwahl noch nicht einmal peinlich gewesen. Ich kanns nicht leiden, wenn man den Kindern bereits bei den Grundbegriffen der Demokratie Müll erzählt.


Mitglied inaktiv

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Hast du das Pamokind für eine eventuelle Debatte entsprechend geimpft?


Pamo

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Natürlich nicht, denn die Wahl des Klassensprechers wurde durch die faktisch existierende Nachrichtensperre vorher abgeschirmt. Das Kind ging gutgläubig und lehrerverehrend in die Schule. Jetzt bleibt leider nur noch die Minimierung der Verdummung des Kindes und eine Reduktion des Glaubens in die Lehrerinnenunfehlbarkeit. Anders wäre es mir lieber gewesen, aber wenn die Lehrerin denn unbedingt dumm dastehen will?


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Ähm, ich dachte eher in die Richtung, dass das Pamokind morgen sicher die Einberufung von Neuwahlen verlangen wird...


Pamo

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Nö, glaub ich nicht, die gewählten Kandidaten sind in ihrem Sinne. (Sind wirklich nette und vernünftige Kinder) Aber ich werde nochmal ganz konkret mit ihr durchgehen, dass unmöglich jeder sich selber wählen kann und ein Patt entstehen, wenn nicht alle Wähler Kandidaten sind. Sonst klappt Mathe eigentlich ganz ok...


lastunicorn

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Ebenfalls 3. Klasse: Klassenlehrerin schlägt jeweils einen Jungen und ein Mädchen selber als Kandidaten vor und fragt bei einer offenen Abstimmung, ob noch jemand dagegen wäre! DAS ist die gute, alte "Ostblock-Demokratie"!


Pamo

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Wow. Respekt. Dreister gehts nicht mehr... Wart mal, das war aber bei der Wahl der Elternvertreter beim Elternabend in der 2. Klasse auch so. Spontan bekam ich damals ein starkes Bedürfnis, den Störenfried-Nestbeschmutzer-Paragrafennenner-Zeitvergeuder zu mimen: "Äh, Entschuldigung, Frau X, wissen Sie was eine Suggestivfrage ist? Nein? Ich erklär das mal kurz..." Doch je nach Intelligenzquotient des Rezipienten ist das vergeudet - ich habs gelassen. Die Elternvertreterinnen sind nämlich tatsächlich nett und brauchbar. Zum Elternabend der 3. Klasse ging dann mein Mann. Ich bin mir sicher, dass man mich jetzt wieder besser zu schätzen weiß.


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Grade mein Kind interviewt: alles chic; Wahlen sind geheim, und keine undemokratischen Anweisungen der Lehrerin.


Pamo

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Die Pamo-Kind-Lehrerin ist auch toll, sie hat immerhin nicht ausschließlich die Mädchen angewiesen, nicht sich selber zu wählen. Glück gehabt!


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Yeah, Jungens wurden gleichgestellt!


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schon mal gendergerecht ;-) Bin mal gespannt, ob die Lehrerin heute wieder ganz schnell den Tagungspunkt "Lesemütter" in "Leseeltern" umwandelt, wenn sie mich sieht. Sie ist aber schon aufmerksamer geworden und korrigiert schon die Elternbriefe ihrer Kolleg-INNEN Mein Mann hatte sie einmal darauf angesprochen, das er ja keine Lesemutter werden kann, weil er ja ein Mann sei


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Bei uns heißen die "Lesepaten" - wobei... DER Pate, Hmm, ich glaube jetzt fühle ich mich diskriminiert.


Pamo

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LesepatInnen...


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Einfach Leseeltern, völlig gegendert ;-)


Franke

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ist eine solche Anweisung völlig gaga. Am Ende profitiert derjenige, der sie ignoriert. Nicht positiv, was man auf diesem Weg lernt, denke ich.


luna8

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Demokratisch heisst auf jeden Fall, dass man sich selbst wählen darf. A.Merkel hat sicher niemand anderes gewählt. Obwohl ich sonst eigentlich nicht so Eine bin, die sich in Klasseninterne Sachen einmischt bzw. Immer was zu meckern hat, würde ich das wahrscheinlich beim nächsten Elternabend schon mal ansprechen. So n Quatsch lernen ist ja auch nicht der Sinn der Sache.


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Ich habe gelernt, wenn man sich bei einer Wahl, bei der man angetreten ist, nicht selbst wählt, dann ist man nicht von sich überzeugt und somit irgendwie "unbrauchbar". Viele, insbesondere Frauen, sind jedoch so erzogen worden, das sie sich aus Scham, das sie vielleicht wirklich etwas wollen (z.B. 1. Vorsitzende, Elternvertreterin, Klassensprecherin) nicht selbst wählen. Wenn ich mich für ein Amt bereit erkläre, weil ich denke, das ich das schaffe, dann wähle ich mich selbst, es sei denn, ich will gar nicht gewählt werden, weil ich es mir selbst gar nicht zu traue.


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ick liebe dir!


Pamo

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Und ich erinnere mich, dass ich mich als Kind "heimlich" selber gewählt und dafür geschämt habe. Von irgendwoher wurde mir also der gleiche Quatsch eingeträufelt, den jetzt das Pamo-Kind serviert bekam. Die Löwin in mir ist nicht nur erwacht, sondern fletscht die Zähne...


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Das ist die Sache der Erziehung, vielleicht ist die Lehrerin auch so sozialisiert worden (sogar recht wahrscheinlich) Ich gebe zu, ich kämpfe damit aber auch, weil für mich irgendwann eine wichtige berufliche Frage stellt ;-)


Pamo

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Die meiste Ignoranz ist Sache der Erziehung - das ist aber nur eine Erklärung und keine Entschuldigung.


Pamo

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Ich stelle ja nicht zum ersten Mal fest, dass diese Dame zwar lieb, nett und bastelbegabt ist, aber ansonsten keine Leuchte. (Leider noch nicht einmal schlau genug, um zu wissen wann sie keinen Plan hat und dass es Zeit ist die Fresse zu halten.)


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Die Weiterentwicklung im Erwachsenenleben ist aber für viele begrenzt. Auch wenn man/frau sich hin und wieder wundert. Was hat mir mein alter WuK-Lehrer damals mal ins Poesiealbum geschrieben? "Lernen ist wie rudern gegen den Strom, sobald man aufhört, treibt man ab." Der weiseste Lehrerspruch in diesem Album ;-) Leider beenden einige Menschen das Lernen mit dem Abschlußzeugnis, vielleicht auch eine Sache der Erziehung, diese Ignoranz...


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;-)


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man merkt, du bist geladen... Dummerweise hält sie dich ja für eine Eislaufmutti, das trägt nun leider auch nicht zur allgemeinen Entspannung bei, von daher...


Pamo

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Ich kann ganz prima mit der Frau reden, ich muss nur das Gegenteil meiner eigentlichen Meinung vertreten. Dann macht die Dame genau das was ich will.


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Reverse Psychology! Beherrscht auch nicht jeder... Ich bin dafür leider viel zu ungeduldig und direkt.


Pamo

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Mir ist es auch zu blöd. Ganz ehrlich, das Niveau stimmt einfach nicht.


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Es besteht ja noch Hoffnung für die weiterführende Schule. Eventuell hast du (und das Pamokind) da mehr Glück...


Pamo

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Danke.


Häckse

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Beim Häcksenkind war im Ansatz alles gut: mehrere Kandidaten und Kandidatinnen, geheime Wahl, ohne komische Einschränkung. Aber dann: Stimmauszählung durch ein einzelnes Kind, das auch noch selbst kandidiert hat. Ratet mal, wer Klassensprecher wurde...


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Bei meiner Tochter(3. Klasse) sollte auch gewählt werden. Sie war sogar so mutig und stellte sich auch zur Wahl. Soll was heissen, normalerweise versteckt sie sich lieber. Okay, so weit so gut. Wahl im Gang, Wahlergebnis steht fest(Nein, mein Kind wurde es nicht), da beschließt die Lehrerin mal eben das sich die Kinder der Elternsprecher ganz hervorragend eignen und prompt wurde das so gemacht und fertig. Bei meinem Sohn in der vierten Klasse wird gar nicht neu gewählt, die "alten" Klassensprecher sollen einfach im Amt bleiben. Ein Mädchen mag nicht mehr und bekommt prompt gesagt, es MUSS aber


Pamo

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Da sind ja ein paar feine Geschichten zusammen gekommen. Jedenfalls habe ich vor dem Schlafengehen nochmal ein langes Gespräch mit dem Kinde über den Sinn von freien und geheimen Wahlen geführt. Mein Gelaber dazu fand sie offensichtlich überflüssig und etwas nervig. Als ich aber die Steffi'schen Argumente aufführte: "Rate mal, wer sich gerne an solche sinnlosen Regeln hält? Mädchen. Rate mal wer sich nicht an diese sinnlosen Regeln hält? Jungen. Rate mal, wer meist Klassensprecher wird?" "Jungs?!!!!" *empörter Blick und echtes Interesse* "Genau. Also, nächstes Mal wählst du frei und geheim und zwar genau wen du willst - auch wenn du es selber bist. Verstanden?" "Ja, verstanden..." *knurrt vernehmlich*


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Ich bin stolz auf dich!