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Demenz wird ignoriert

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Demenz wird ignoriert

wolfsfrau

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Guten Morgen zusammen, die Tante meines Mannes lebt nach dem Tod ihres Mannes allein. Sie hat drei Kinder, die aber bis auf ein Sohn, weiter weg wohnen - auch dieser Sohn fährt ca. eine halbe Stunde, bevor er bei ihr sein kann. Vor Ort sind mein Mann und ich, wir sind in fünf Minuten da. Sie ist fast 80 und wird zunehmend dement. Kann sich nicht mehr richtig anziehen (falsch rum, manchmal Hose nur halb oben, Schuhe nicht zu), ißt und trinkt kaum, verliert die Orientierung (zeitlich und auch örtlich), lässt Kaffeemaschine und Herd an (neulich hat sie den Wasserkocher auf die Herdplatte gestellt und dann angerufen, als der Rauchmelder losging, hat es aber nicht zusammengebracht). Wir versuchen, jeden Tag einmal bei ihr zu sein. Hat auch noch eine Freundin, die oft da ist. Mit ihren Kindern telefoniert sie mehrmals täglich. Sie sagen, sie kennen die Probleme und kümmern sich. Aber keiner trifft eine Entscheidung... Ist einer von ihnen dann da (meistens einen Tag wg längerer Fahrt, sehr selten mal über mehrere Tage), heißt es, dass es ja doch irgendwie schon noch geht. Es würde ja soweit ganz gut laufen. Sie ist auch nicht durchgehend verwirrt oder vergeßlich. Aber sie bräuchte jemanden, der jeden Tag ein-, besser zweimal nach ihr sieht. Der im Blick hat, was sie ißt und trinkt, ob sie noch Lebensmittel da hat, ob die alle noch gut sind (ich weiß nicht, wieviel verschimmeltes ich schon weg geworfen habe, ich fürchte, sie ißt es auch, wenn man mal was nicht findet), Lebensmittel finden sich schon mal im Kleiderschrank, Schuhschrank oder in Küchenschränken (obwohl sie gekühlt werden müssten). Der ihr bei der Körperpflege und beim anziehen hilft. Der Arzttermine organisiert. Und es fehlt ihr einfach der Kontakt zu Menschen. So gesehen geht es natürlich irgendwie, aber eben nicht gut. Und es geht nur, weil wir da sind. Ich weiß mir gerade nicht mehr zu helfen - wir bemühen uns wirklich, mehr können wir aber nicht leisten. Und ehrlich gesagt, fühle ich mich verschaukelt und ausgenutzt, da die Kinder, die die eigentliche Verantwortung tragen, diese nicht wahrnehmen und so gesehen auf uns abwälzen. Auf der anderen Seite fühle ich mich moralisch verpflichtet, ich könnte sie nicht hängen lassen und z.B nicht hinfahren, wenn sie weinend anruft. Ich weiß gerade überhaupt keine Lösung. Hat jemand eine Idee? Wie man ihnen das Problem deutlich machen kann?


Cuci

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Das ist eine schwierige Situation. Zumindestens würde ich versuchen, alle Dinge die euch auffallen, mit Fotos zu dokumentieren, um es Ihnen begreiflich zu machen. Dass es nicht immer gleich schlimm ist, kenne ich. Bei meinem Papa war es stark tagesformabhängig und vor allem bei starker Hitze sehr ausgeprägt. Einen ähnlichen Fall, wo der Opa plötzlich den eigenen Lieblings-Enkel nicht mehr erkannte und siezte- und nichts unternommen wurde- kenne ich aus der Familie meines Mannes. Ich hätte sofort den Notarzt gerufen oder zumindest ab zum Arzt. Auch dass er mehrmals anrief bei seiner Tochter und ich ran ging, und er nur komisches Zeug faselte, wurde ignoriert. Naja, mit 90 darf man schon mal tüddelig sein, kam dann nur. Ja sicher. Bis zu nem gewissen Grad schon! Aber irgendwann muss man auch mal realistisch sein. Und das konnte meine Schwiegermutter -die selbst Betreuungskraft für Schwer-Demenzkranke ist- bei ihrem eigenen Vater nun mal nicht Aber die direkten Angehörigen haben leider oft nicht so den objektiven Blick darauf, weil es natürlich einerseits weh tut den Verfall zu sehen und zweitens eine Entscheidung zu treffen, zb ob Pflegeheim oder nicht. Wenn aber im Falle eurer Tante sogar die Gefahr besteht, dass sie sich selbst oder vielleicht sogar ein Mehrparteienhaus abfackelt, ist es schon ernst zu nehmen.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von Cuci

Das mit den Fotos ist eine gute Idee. Gestern z.B. hatte sie alle Flächen in der Küche voll mit Krimskrams - das kann man sich gar nicht vorstellen. Als ob da alles aus den Schubladen gekramt wurde. Ist nicht gefährlich, aber zeigt so das Chaos in ihrem Kopf.... Sie lebt im eigenen Haus, das macht die Einsamkeit ja so groß. Und auch die Gefahr, das etwas passiert.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Hi. Meine Omi (66 Jahre) entwickelt auch eine Demenz. Die Symptome kamen von jetzt auf gleich. Ich habe eine Vollmacht, mit ihrer Hausärztin zu sprechen. Das habe ich gemacht, alles geschildert und diese hat (ohne Pflegestufe, oder Anträge) eine häusliche Pflege verordnet, per Rezept. Also läuft das jetzt wie folgt: der Mitarbeiter vom mobilen Pflegedienst kommt 1x tägl. und schaut nach dem Rechten. Legt Medikamente zurecht, achtet auf die Einnahme. Schaut auch so nach dem Rechten. Das läuft super. Ich rufe mind. alle 2 Tage an und erkundige mich. Vielleicht hilft dir das weiter. Ich wünsche euch alles Gute.


wolfsfrau

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Danke schön - der Tip ist gut.


Mitglied inaktiv

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Gern, kannst dich auch gern per PN melden, dann kann ich dir bei Bedarf noch mehr dazu erklären.


hormoni

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Hallo! Wenn du dich für einen mobilen Pflegedienst entscheidest, hol unbedingt den Hausarzt mit ins Boot. Die euch zustehenden Leistungen sind mitunter abhängig vom Pflegegrad (den sie sicher hat). Hol dir Angebote von verschiedenen Pflegediensten und lass dir einen Kostenvoranschlag machen. Ggf wäre in den Angeboten eine kleine hauswirtschaftliche Versorgung auch sinnvoll?! Zusätzlich zur Körperpflege oder der Med-Überwachung. Ich habe eine Zeit lang in der mobilen Pflege gearbeitet und kann dir sagen: Pflegedienst ist nicht gleich Pflegedienst! LG h


Mitglied inaktiv

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Solltest Du zufällig aus Niedersachsen kommen, setze Dich für ein Beratungsgespräch mit dem Senioren- und Pflegestützpunkt in Verbindung. Für Niedersachsen kann ich Dir etwas Raussuchen per PN mit Wohnort. Die Möglichkeiten anderer Bundesländer musst Du selbst herausfinden.


wolfsfrau

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Ja, wir sind in Nds. Das Problem ist ja, das die Kinder da sind und auch die Vollmachten haben. Wir können ja gar nicht alles regeln.


Mitglied inaktiv

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Aber Du könntest die Sachen schon einmal heraus suchen und den Verantwortlichen sagen, das man dort eine unabhängige Beratung bekommt. Liegt es an der Angst, zur finanziellen Mitwirkung heran gezogen zu werden? Es gibt Möglichkeiten doch viele wissen nicht, wo nach sie suchen müssen


Shaddi

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Das mit dem Abwälzen kenne ich auch. Problem bei sowas ist häufig, dass die anderen den Ernst der Lage nicht einschätzen können. Bei uns waren alle total hysterisch, obwohl nix war. Bei dir geht's in die andere Richtung. Könntet ihr ihren Herd vom Strom nehmen und andere offensichtlich gefährliche Gegenstände (Streichhölzer und so) abholen? Dann wäre die Gefahr zumindest etwas gebannt. Wenn es mal wieder zu unschönen Szenen kommt, könntet ihr das filmen und den Kindern zeigen? Wenn die sehen, wie ihre Mutter ein Brot mit gammeliger Wurst isst und behauptet, es wäre Apfelkuchen, sehen sie es vielleicht doch ein. Oder verlangt Geld für eure Arbeit in der Pflege, die ihr da täglich leisten müsst? Ich habe ne Weile Essen ausgefahren fürs rote Kreuz. Da waren einige alte Leute dabei, bei denen du nie genau wusstest, was dich erwartet. Eine hatte einen Herd mit solchen Aufsätzen, die man vorm Kochen runternehmen muss. Hat sie nicht immer gemacht, dann hat's gestunken und gequalmt. Irgendwann fragte sie mich, wieso ihr Herd denn nicht mehr funktioniert. Da hatte sich jemand gekümmert. Essen hat sie ja trotzdem bekommen, sie sollte gar nicht mehr kochen, aber das vergaß sie halt immer. Wenn die Kinder es gar nicht einsehen wollen, kann man doch sicherlich auch bei irgendeiner Stelle Hilfe suchen und den Fall schildern.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von Shaddi

Ja, der Herd ist vom Strom. Sie bekommt Essen auf Rädern, was sie aber nicht immer isst bzw. was zwar warm ankommt, aber nicht immer gleich und nicht immer ganz gegessen wird. Dann steht es durchaus mehrere Tage rum (sie füllt es um) und sie kann es nicht mal warm machen. Gestern war anscheinend den ganzen Tag die kaffeemaschine an.


einafets

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Unsere schaltet sich glaub nach 30 Minuten ab. Kostet nicht die Welt.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von einafets

Ich weiß - meine auch. Sie kann aber keine andere bedienen und wir würden aus dem kaufen nicht mehr rauskommen. Aber sie benutzt die neuen Dinge und ehrlich gesagt, sehe ich es auch nicht ein - die Kinder stehen finanziell gut da, nur sehen sie es nicht ein.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Soll natürlich heißen "sie benutzt die neuen Dinge NICHT"


einafets

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Vielleicht eine Zeitschaltuhr so einstecken dass sie nur in einem bestimmten Zeitfenster Strom hat?


JakobsMutti

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Du könntest eine Betreuung anregen, dann wird es offiziell und die Kinder auch offiziell informiert und in die Verantwortung genommen. Halte ich für sinnvoll. Wie du eine Betreuung anregen kannst, erfährst du im Link: https://www.familienratgeber.de/rechte-leistungen/rechte/rechtliche-betreuung.php


Mara_Kiri

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Bei diesem Tipp möchte ich mich abschließen, den hätte ich dir auch gegeben. Es ist super, dass ihr euch so um die Tante kümmert!


StiflersMom

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Du kannst dich auch wenn Kinder vorhanden sind dich an den sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt/Kreis wenden. Dann kommt jemand raus und schaut sich die Verhältnisse vor Ort an und macht eine Einschätzung. Auch wenn die Kinder die Vorsorgevollmacht haben oder sie eine Betreuung übernommen haben, kann man intervenieren wenn sich nicht ausreichend gekümmert wird. Sonst sprich auch mit den Kindern. Vielleicht ist es erstmal ausreichend, wenn ein ambulanter Dienst vorbeikommt,wenn die Dame das denn will. Die Kosten trägt die KK bei erreichen eines Pflegegrads. Der Antrag zur Einstufung eines Pflegegrads stellst du bei der KK der Dame.


Sonnenkäferchen

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Antwort auf Beitrag von StiflersMom

In Niedersachsen machen das die Senioren-und Pflegestützpunkte und nicht der SpDi. Die werden nur bei Unterbringungen tätig. Bei vorhandenen Vorsorgevollmachten wird in der Regel keine gesetzliche Betreuung zusätzlich eingerichtet. Ich würde dokumentieren, die Kinder informieren und mitteilen, dass ich mich an die zuständige Stelle wenden werde um mich bezüglich der Situation beraten zu lassen. Gerade wenn so Geschichten dazu kommen wie Elektrogeräte anlassen, sollte dann doch etwas mehr Unterstützung rein. Pflegegrad ist schon vorhanden? Wenn ja, wie wird der genutzt? Werden die entlastenden Leistungen in Anspruch genommen?


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

Nein, noch kein Pflegegrad vorhanden und auch noch nicht eingereicht. Es wurde gesagt, es wird sich gekümmert, aber es passiert nichts. Ich schreibe jetzt seit zwei Wochen fast alles auf - meistens nur das, was noch relativ ungewöhnlich oder neu ist. Alles andere wissen wir, z.B., was wir jeden Tag kontrollieren und suchen. Auch alles, was uns von Nachbarn oder in Geschäften erzählt wird.


Meyla

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Einfach polizei oder RTW anrufen wenn so etwas wieder passiert. Die Angehörigen sind nicht ihre Eigentümer. Wenn sie dann immer noch verweigern, dass sie Hilfe bekommt, müssen sie haften. Meistens wollen sie dsd dann nicht.


misses-cat

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Antwort auf Beitrag von Meyla

Ich bin ganz bei meyla, würde das den Kindern vorher noch sagen und das ihr gerne die Tante besucht und ihr auch Mal helft, ihr aber sonst raus seit


wolfsfrau

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an euch :) Meine Gedanken sind klarer und es sind tolle Informationen dabei! Mir hilft es oft schon, alles aufzuschreiben, um mir darüber klar zu werden, was jetzt gerade der Knackpunkt ist und besonders, was ICH will. Danke schon deshalb fürs lesen ;)


drosera

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Hi, Mir fällt dazu ein: - die Tante braucht einen Pflegegrad, den sie ohne weiteres auch bekäme - meine Gemeinde hat eine Pflegeberatung. Gibt es bei euch so etwas auch? Gibt es vielleicht auch "Familienschwestern"? - wenn jemand aus der Familie pflegt, bekommt der übrigens dann Rentenpunkte und Pflegegeld dafür. Ein mobiler Pflegedienst wäre hier aber vermutlich besser. - meine Oma hatte (in den 90ern) Essen auf Rädern mit Aufwärmen. Das Essen kam für eine Woche auf Vorrat gefroren und wurde im Wasserbad erhitzt. Vielleicht wäre das organisatorisch geeigneter? Mein Vater hat das dann immer abends gemacht und beaufsichtigt. Meine demente Oma, die zudem keinen Appetit hatte, hat nämlich unbewacht das Essen im Klo runtergespült. Auch mal ein ganzes Kotelett mit Knochen .... Zu dem eigentlichen Problem "wie bewege ich die Geschwister" habe ich aber keine Idee. Da scheint mir Meylas Ansatz schon der richtige zu sein.


Meyla

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Ich bin ein bisschen erstaunt, wie locker man eine heimische Unterbringung hier sieht, nur weil die einen PG bekommen kann. Ich habe ebenfalls ambulant gearbeitet, in einem Pflegeheim und bin schnell wieder zurück in die klinik.... An dem Punkt, wo ein Mensch zu Hause nicht mehr vernünftig isst, verschimmelte Lebensmittel verzehrt und die Elektrogeräte nicht mehr im Griff hat, ist das Alleineleben zu Hause vorbei. Es hilft nicht 3x am Tag die Ambulanten gucken zu lassen. Solche Menschen steigen dann auch irgendwann mal auf einen Stuhl um eine Glühbirne zu wechseln oder imaginäre Mäuse zu verscheuchen und stürzen. Mit glück ist dann nur der Schenkelhals durch, mit pech die Wirbelsäule. Oder sie trinken zu wenig und kippen einfach um. Dann war mal Waschbecken oder Wanne im Weg und man findet eine tote Oma, statt einer verwahrlosten. So eine Person braucht 24/7 Betreuung. Nicht weniger.


Puschelchen

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Hallo. Ich hab mir deinen Bericht jetzt 2x durchgelesen. Ich bin Einsatzleitung in einem ambulanten Pflegedienst. Also zunächst einmal stellt sich mir die Frage : Die Demenz wurde vom Arzt diagnostiziert? Dann solltest du mit der Begründung dass die Angehörigen ihren Vollmachten nicht nachkommen, durchaus einen Betreuungsantrag beim Gericht stellen. Es wird sowieso erstmal überprüft. Es muss dringend ein Pflegegrad her. Und um hier auch mal ein bisschen den Wind aus den Segeln zu nehmen zwecks Unterbringung. Auch schwerstdemente/ schwerstverwirrte können in ihren Wohnungen leben! Sicherlich muss da ein Sicherheitskonzept her. Aber es ist nicht unmöglich. Lasst euch auch unbedingt beraten. Ja es gibt Pflege auf Rezept/Avo, allerdings wird diese von den Kassen so schlecht bezahlt dass viele Pflegedienste das ablehnen. Nimmt die Dame Medikamente? Bekommt sie Kompressionsstrümpfe oder Kompressionswickel? Dann lasst euch einen ärztliche Verordnung dafür ausstellen und lasst diese Dinge vom Pflegedienst übernehmen. Diese kosten werden von der Kasse übernommen und der Pflegedienst ist schon mal drin! Immer gut, wenn dann diverse Begutachtungen durch das Gericht oder den Mdk statt finden Für weitere Fragen gerne eine Pn Ansonsten alles gute für euch


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Wurde sie denn in eine Klinik oder mal zum Arzt gebracht und weitestgehend auf Demenz oder Alzheimer untersucht? Das wäre nämlich ein muss um weitere Schritte einzuleiten, ggf. sie zu Medikamentieren. Meine Oma hat Demenz. Es viel meinen Opa auf als sie zunehmend vergesslicher wurde, ihre Persönlichkeit änderte (kann auch je nach Form vorkommen), ihre Familie nicht erkannte, vergaß Namen und ging eines Tages auf meinen Opa nachts los. Mein Cousin der in der Psychiatrie arbeitet, hat sie vom Honzius zu Pilatus geschickt, bis sie ich glaube von einen Neurologen gründlich untersucht wurde. Sie wurde dann auf Medikamente eingestellt, was natürlich etwas dauert. Seitdem sie diese nimmt ist es soweit ganz gut, vergesslich ist sie immer noch aber nicht mehr so extrem. Mein Opa muss stets darauf achten das sie ihre Medikamente nimmt sonst kippt alles. Wenn er im Krankenhaus ist muss täglich 1-3 mal am Tag jemand nach ihr schauen. Würde er sterben müsste wahrscheinlich ein ambulanter Pflegedienst hinzugezogen werden, denn ohne Betreuer gehts nicht.


tanzmit

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Was will denn die Tante? Das Problem ist, es gibt in Deutschland tatsächlich ein Recht auf Verwahrlosung, so blöde das klingt. Haben wir bei beiden Großmüttern die letzten Jahre durchgehabt. Solange die"keine Fremden im Haus" haben wollen oder "nicht hier weg" wollen, darf man nur versuchen, die Leute zu überreden. Erst mit einer Fremdgefährdung hast du eine Chance, wir haben die eine Großmutter tatsächlich erst nach mehreren körperlichen Angriffen auf Unbeteiligte mit Polizeieskorte letztlich zur Pflege geben können. Sehr unerfreulich. Tatsächlich kannst du nicht viel machen, egal, ob verschimmelte Lebensmittel oder was auch immer. Aber Sachen wie Kaffeemaschine und Co gut dokumentieren, da kann man mit Fremdgefährdung hinterher argumentieren. Reißt die Tante sich bei den Kindern sehr zusammen? Bei uns war es erstaunlich, wie enorm der Unterschied im Verhalten war, je nachdem, wer da war. Zwischen "die ist noch topfit" und "weiß ihren eigenen Namen nicht mehr" war alles dabei. Ist die Tante zu Dingen wie betreutem Wohnen, Kurzzeit- / Tagespflege, polnischen Pflegekräften zu überzeugen? Das Problem ist vermutlich auch, dass bei Antrag auf Pflegegrad sie sich bei der Begutachtung wegen der Aufregung stark zusammennimmt ("wie sieht das denn sonst aus, wenn ich sage, ich kann meinen Haushalt nicht mehr führen?") und ggf dann Dinge als "kann ich noch" behauptet, die so nicht stimmen. Die Phase ist extrem blöd, ich wünsche euch starke Nerven!