Mitglied inaktiv
der eigenen Kinder oder hört man eher auf Bauchgefuehl und Erfahrung? Einfach als Frage an euch, da ich immer Fragen lese, die mich staunen lassen, wie schwer es sich einige selber machen. Ohne das ich jetzt das nicht ernst nehme, jeder hat ja seine Prioritäten und \\ oder steht noch am Anfang vom Leben mit Kind aber trotzdem fällt mir auf das man manchmal dann fast das eigene Familienleben zur Studie machtf? wäre manchmal Intuition nicht besser als vermeintliche Expertise. ?? Ich selber bin Bauchmensch und habe schon Erziehungsweisen geändert ,da es nicht so verlief wie erhofft und bin in andere Richtungen gegangen aber immer mit dem Ziel " wir finden den richtigen weg schon noch für uns" Meine Tochter ist nun 12 und ich immer noch in der Entwicklungsphase unserer Zusammenlebens , so wie sie auch u d Fehler dürfen gemacht werden , denn daraus lernen wir. Mich interessiert eure Meinung und wie ihr das so lebt.
Hier auch nach Bauchgefühl. Habe zwar auch eine pädagogische Ausbildung und denke hier und da auch mal aus diesem Blickwinkel über Sachen nach, aber mein Gefühl gewinnt zu 99,9%. Mir dann auch egal, was vermeintliche Experten sagen.
Muss man andere immer dafür hernehmen, um seine eigene Sicht zu zeigen, gar zu untermauern bzw. ganz krass, zu zementieren. In diesem Sinne, dir nen schönen Abend.
Tue ich nicht, liegt mir fern . Es ist eine Frage , nicht mehr und nicht weniger ....ganz ohne Vorführeffekt
Ich denke, genau das ist bei all deinen Antworten die Intention. Dieses übertriebene : ich bin so, so ist es richtig, basta. Ich sehe das anders, egal. Ich lass andere auch sie sein ;)
Deine Meinung und ich nehme sie so an:)
Das ist auf jeden Fall eine gute Eigenschaft ;) Kritik annehmen .... woher auch immer . Unterschiedliche Ansichten sind ja erstmal nix Schlimmes ‚ ...
Definitiv...ich bin leider kein guter streitbarer part ,daher lebe ich und lasse leben ,jeden eben mit seiner Sichtweise.
Klar habe ich mich, in meiner ersten Schwangerschaft auch belesen und mir Ratgeber besorgt. Ansonsten habe ich auch meine Mama viel um Rat gefragt, aber auch viel aus dem Bauch heraus entschieden. Auf manche (blöde) Fragen, die ich hier immer so lese, wäre ich ihm Leben nicht gekommen.
Vieles kommt dann mit der eigenen Erfahrung, oder mit dem eigenen Erleben als Kind.
Ja genau ,vieles kommt dann immer noch aus dem eigenen inneren Kind und dessen Leben mit den eigene Eltern . Daher kann eine Erziehung ja nicht einheitlich , wissenschaftlich uebertragbar auf alle sein....p.s. Es ist nur meine Meinung ,mehr nicht;);)
Sehe ich auch so, klar gibt es sicherlich so Eckpfeiler an die man sich auch - wissenschaftlich erwiesen- halten kann, aber ganz viele Dinge muss man einfach selber lernen und entscheiden.....
ICH versteh dich schon und ja, ich habe damals auch viel aus dem Bauch heraus entschieden. Und vor allem war mir klar, daß man mit Kindern auch mal schwierige und anstrengende Phasen durchmacht. Vor allem was das Schlafen betrifft. Damals gab es halt noch kein Internet, bzw. nicht so eines wie man es heute kennt. Damals fragte man noch Freundinnen, die auch Kinder hatten oder in der Verwandtschaft bei älteren Müttern mit schon größeren Kindern.
Ich glaube, beim ersten Kind, will man alles richtig machen und meint, dass zb Erziehungsratgeber das richtige vorgeben. Gerade im ersten Jahr wächst man noch in die Mutterrolle und hat vllt noch nicht in allen Bereichen die Selbstsicherheit voll und ganz auf sein Bauchgefühl zu hören, denn genau dieses ist ja auch durch die Erfahrung beeinflusst. Dann lernt man ja auch noch den kleinen Menschen kennen, der einen zur Mutter gemacht hat, also weiß da auch noch nicht 100% immer was für das EIGENE Kind richtig ist. Erziehung sollte eine Mischung aus Bauchgefühl und "Wissenschaft " sein.
Hallo Regina87, ".. Erziehung sollte eine Mischung aus Bauchgefühl und "Wissenschaft " sein." genau so sehe ich das auch. Einen guten Wochenanfang und Grüße
Ich stimme deinem letzten Satz genau zu! Ich habe schon den ein oder anderen Ratgeber gelesen bzw. mir eher Tipps von erfahrenen Erzieherinnen, Kursleiterinnen und meiner Mutter (kommt aus der Frühpädagogik) geholt. ABER selbstverständlich habe ich nur Dinge umgesetzt, die mir bzw meiner Tochter entsprochen haben. Ich finde es überhaupt nicht schlimm sich an der Erfahrung anderer zu bedienen, „früher“ gab es oft noch das Mehrgenerationenhaus, da war es doch auch völlig normal sich den ein oder anderen Tipp anzuhören.
Wir hatten bei K1 viel zu tun und keine Zeit für Ratgeber -> Bauchgefühl :-)
Huhu Interessante Frage ;) Zum einen glaube ich, dass jeder es erst einmal mit Bauchgefühl und Intuition versucht, wenn der Wurm geboren wurde. Dann kommt allerdings das erste "Problemchen" (Blähungen, Schreibaby, etc...) und genau DAS (und die drölfzigtausend darauf folgenden) lassen uns unsicher werden und manchmal, für andere, schwachsinnige Fragen stellen. Jeder, aber wirklich jeder (naja, okay, fast jeder) , hat bei diesen Problemchen einen gut gemeinen Rat. So hat man natürlich viele verschiedene Meinungen, was der Grund ist und wie man es beheben kann bzw. "besser" machen kann. Läuft es 1x falsch, kümmert es uns eventuell nicht, aber je mehr Probleme dazu kommen, desto unsicher werden wir und desto mehr sinkt auch unser Selbstbewußtsein. Und die Fragen, die hier einige blödsinnig finden, sind dann wichtig für diejenigen. Manchmal steht man auch einfach auf dem Schlauch ;) Zum Anderen haben viele von uns auch einfach verlernt auf ihr Bauchgefühl zu hören. Und das nicht nur im Bereich Schwangerschaft und Kindererziehung. Auch noch bedenken sollte man den gesellschaftlichen Druck. Selbstverständlich ist man von Anfang an die geborene Mutter und muss nicht erst in seine Rolle finden und lernen. Und man hat in der heutigen Zeit auch sofort auf alles eine Antwort zu haben. Nur mal so als Beispiel : Wenn das Kind geboren wurde, sollte es möglichst schnell lernen, alleine in seinem Bett zu schlafen. Aber ohne es schreien zu lassen, ohne zu stillen (Hunger angewöhnen) , ohne Schnuller (schlecht für die Zähne). Familienbett gibt es natürlich nicht, da gewöhnt man ja nur was an... Und Tragetuch auch nicht, da verwöhnt man das Kind ja zu sehr, wenn man es ständig rum schleppt. Sonst wird das Kind natürlich die ersten 6 Monate nur gestillt (wenn es nicht klappt ist natürlich Mutti schuld). Der Text kann beliebig variiert werden ;) ich hoffe, dass das verständlich ist, was ich sagen möchte :)
Ich belese mich, wenn ich ein Problem habe oder einfach informiert sein will. Das betrifft doch alle Lebensbereiche. Aber nach zwei Ratgeberbüchern, die völlig gegensätzlich waren, wenn man es runter bricht, hab ich einfach die Nase voll.
Finde ich etwas zu viel Selbstbauchpinselei. Ja, natürlich sollten Mütter, generell wohl alle Menschen auch mal auf ihr Bauchgefühl hören. Da wird schon öfter mal was Gutes bei rum kommen. Jedoch ist gerade beim Thema Erziehung, je nachdem in welchem sozialen Umfeld man sich befindet, das Bauchgefühl durch eigene Erfahrungen nicht so verlässlich, wie bei anderen. Es gibt Menschen, die haben eine andere Realität gelebt, für die sind andere Normen normal geworden. Und jetzt kommen vielleicht ein paar dieser Menschen hilfesuchend in solche Foren oder auf ähnliche Plattformen, weil sie ihr Bauchgefühl hinterfragen, das ihnen eventuell dazu rät, das 3 Tage alte Baby schreien zu lassen, denn das muss ja auch lernen, "dass Mama und Papa eigene Bedürfnisse haben". So wurde es einem ja selbst beigebracht und im Echo Chamber des sozialen Mikrokosmos auch immer wieder bestätigt. Zum Glück hinterfragen manche dort ihr "Bauchgefühl" und holen sich lieber "wissenschaftlichen" Rat online. Zum Glück gibt es für diese Menschen solch eine Möglichkeit. Denn hier kann man lernen, es geht auch anders, vielleicht sogar besser. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man in einem "Mutti-Forum" unterwegs sein kann, um sich dann zu echauffieren, dass Muttis nach immer selben Ratschlägen suchen, bei den immer selben Problemen. Sind halt immer neue Mütter, die Probleme dürfen sie ja aber trotzdem haben, ist schließlich nicht ihr 1000. Kind, auch wenn's der 1000. Beitrag zum Thema Schlafen sein mag. Um das ganze kurz abzurunden - Ich bin sehr sehr froh als Schwangere auf dieses Forum gestoßen zu sein. Tat ich zu Beginn die meisten erzieherischen Maßnahmen, die hier vorgeschlagen werden, noch als das Geschwafel von ein paar altgewordenen Hippiemüttern ab, konnte ich mich dank der Unablässlichkeit mancher User komplett mit Informationen eindecken, die mir zuvor völlig fremd waren, aber unglaublich viel im Umgang mit meinem Sohn geholfen haben. Stichwort schreien lassen, Familienbett, Entwicklungsschritte- und Phasen, sowie der Umgang mit grenzwertigen Situationen. Hätte ich da auf mein früheres Bauchgefühl und mein Umfeld gehört, na gute Nacht Marie. Also Danke an die Mütter, die ein gutes Bauchgefühl haben, aber noch wichtiger, immer wieder unentwegt anderen Eltern an ihren Erfahrungen teilhaben lassen, auch wenn es zum x-ten mal zum Thema "warum schläft mein 3 Wochen altes Baby noch keine 10 Stunden durch?" Ist. Und das sogar ohne begleitend den geistigen Zustand des Elternteils jedes Mal in Frage zu stellen. Ihr seid meine Alltagshelden.
Sehe ich genauso. Manchmal erwische ich mich auch dabei, wie ich denke, Mensch es ist ein kleines Baby, das MUSS noch gar nichts. Und noch dazu kommt die Frage alle paar Monate auf von unterschiedlichen Usern. Aber, wie du schon sagst, wir alle hatten Mal das erste Kind und waren völlig ahnungslos, was Babys/Kinder tun. Bei mir kamen auch verunsichernde Kommentare der Verwandtschaft dazu. Schreienlassen und auch Mal links liegen lassen, das Kind tanzt euch doch sonst auf der Nase, waren die krassesten. Mein Bauchgefühl sagte mir was anderes, aber ich hatte trotzdem keinen Plan. Gottlob gab und gibt es das Internet. Ich bin mit meinen Kindern gewachsen.
Hallo, ich finde nicht das das eine das andere ausschließt. Ich bin halt irgendwie ein logischer Kopfmensch und versuche immer meine Entscheidungen logisch zu durchdenken. Und kann da auch mal sehr selbstkritisch sein und versuche zumindest meine eigenen Schwächen auch zu erkennen. Wenn es um Erziehung geht, versuche ich mich zumindest zu informieren - z.B. wie nimmt ein Kind etwas war, was kann es in welchem Alter verstehen was nicht... Wenn man z.B. mal verstanden hat was ein Impulskontrolle ist - dann kann man ja sein Kind auch mit beobachen - hat es diese Kontrolle bereits und versteht etwas - oder kann es das noch gar nicht verstehen - und je nachdem reagiert man dann natürlich auch anders darauf. Ich versuche zumindest zu verstehen was in meinen Teenagern während der Pubertät so vor sich geht - ich weiß das vieles sich gar nicht gegen mich(uns) richtet und kann deswegen deutlich verständnissvoller sein als ich es bei dem Verhalten sonst vielleicht wäre. Aber natürlich sind viele Reaktionen immer noch aus dem Bauch heraus - manchmal reagiert man halt einfach. Manchmal ist das gut so - manchmal schieße ich da deutlich übers Ziel hinaus, und dann muss ich mich auch mal entschuldigen. Ich denke trotzdem, das Wissen über die Theorien dazu führt, das man in der Praxis machmal auch aus dem Bauch heraus anders handelt, als man es ohne das getan hätte. Und mache Tipps aus "Erziehungslektüren" fand ich im täglichen Umgang dann einfach praktisch - z.B. kaputte Schallplatte - manches kann man 1x erklären, nochmal erklären, nochmal erklären... geht beim Kind durch ein Ohr rein, zum anderen raus - da ist es deutlich hilfreicher nicht mehr zu erklären sondern einfach immer wieder wie ein kaputte Schallplatte zu wiederholen "Nein, an der Straße wird an der Hand gegangen." - ohne Erklärung (bin sicher die kannten meine Kinder alle, trotzdem gab es die Phase wo sie halt nicht an der Hand laufen wollen... aber da gibts halt keine Alternative) Gruß Dhana
Hallo pauline-maus, das ist eine Frage der geschichtlich-gesellschaftlichen Situation, in der wir uns befinden. Gerade in D haben wir eine lange Zeit der Fehlentwicklung in Sachen Erziehung hinter uns. Die Zeit beziffert sich in Jahrhunderten. Fehlentwicklung, weil ein Bild von Kindern zugrunde lag und teilweise noch liegt, das davon ausgeht, Kinder seien entweder ein unbeschriebenes Blatt, das erst durch die Erwachsenen "beschrieben" bzw. wie ein Stück Lehm, das erst durch die Erziehenden geformt würde oder sie seien von Natur aus egoistisch und unsozial, also müsse man sie so formen, ggf. auch brechen, damit sie in der Gesellschaft angemessen funktionieren. Gepaart mit einer Gesellschaft, die an vielen Stellen Menschen nicht artgerecht behandelt (hat), gehört eine nicht artgerechte Erziehung dazu. Heute sind wir dabei, diese Entwicklung zu korrigieren, zu verändern, und wir haben alle dafür leider keine oder nur unzulängliche Vorbilder. Genau das ist der Grund, weshalb wir ein Stück weit wissenschaftliche Untermauerung bzw. Erklärung brauchen. Der "Bauch" wurde ja doch auch beeinflusst von jahrhundertelanger Erziehung, die so nicht hätte sein sollen, die Anti-Bauch war. Wir bewegen uns an vielen Stellen im leeren Raum. Dazu kommt die Verkleinerung der sozialen Verbände: Aus Großfamilien bzw. gar Dörfern sind nun Kleinstfamilien geworden. Die früheren Verhaltensweisen der Eltern gelingen heute nicht, weil die Eltern oft weitgehend allein mit ihren Kindern auf weiter Flur stehen. Was ihnen hilft, sind institutionelle Erziehungsanstalten (Tagesmutter, Kita, Kindergarten, Schule, in gewisser Weise auch noch Vereine; einige davon sind mit dem "Dorf" von früher vergleichbar). Individuelle Entwicklung wird durch Institutionalisierung schwieriger. Der "Bauch" fällt dann oft den Gegebenheiten zum Opfer, ebenso die Tatsache, dass das Arbeitsleben so aussieht, dass Kinder nicht dabei sein können oder sollen, so dass sich weitere Zwänge ergeben, die oft genug verursachen, dass Eltern ihr Bauchgefühl verlassen und gegen den Bauch agieren müssen. Wie immer in Zeiten der Veränderung herrschen eine Unmenge an Dogmen. Kinder müssen schreien, um selbst einschlafen zu lernen. Kinder dürfen nicht so lange stillen, das macht sie... Man darf Kindern nicht ihren Willen lassen, sie testen so lange, bis sie alles bekommen müssen. Alle Kinder haben eine Trotzphase, in der sie die Eltern extrem testen. Wenn man Kinder zu viel trägt, werden sie zu abhängig und kleben an den Eltern. Ein Kind, das unleidlich und stressig ist, testet die Eltern bzw. ist schlecht erzogen. Anders herum: Wenn Kinder nicht (genug) getragen werden, entwickeln sie sich nicht gesund. Kinder müssen mindestens 2 Jahre gestillt werden, sonst... ... Man könnte ewig weitermachen. Es gibt eine Unmenge solcher Dogmen, und alle werden durch irgendwelche Literatur bestätigt. Aber das stellen wir doch alle fest: Es gibt keine allgemeingültigen Erziehungsstandards, die bei allen Kindern bzw. Familien passen. Es gibt so individuelle Wege wie wir alle individuell sehr verschieden sind. Der Druck aber auf Eltern ist unheimlich groß. Immer steht man im Rampenlicht: Das Kind der Zeiger, ob "man" es richtig gemacht oder versagt hat. Also suchen sich alle die Wege, die für sie passend erscheinen. Manche lesen viel, wälzen sich durch Fachliteratur, andere reagieren spontan, andere hören auf die Altvorderen, wieder andere versuchen bewusst, neue, kreative Ideen zu entwickeln. Und bei sehr vielen erzieht es sich einfach so dahin, wie es gerade kommt, ohne viel nachzudenken. Die, die viel lesen, suchen sich aus dem Gelesenen das heraus, was ihrem Bauchgefühl entspricht, und dem versuchen sie meist zu folgen. Man sieht das eindrucksvoll an der nie endenden Diskussion zum Thema "Jedes Kind kann schlafen lernen". Einige Eltern finden das absolut einleuchtend, und es passt zu ihren Vorstellungen und Bauchgefühlen, andere können das absolut nicht verstehen und lehnen es vehement ab, weil das den Bauchgefühlen komplett widerstrebt. Also ja, ich glaube, wir befinden uns in einer spannenden Zeit, in der neue Ideen zum Umgang mit jungen Menschen blühen und wachsen, viele durch wissenschaftliche Forschung segensreich angestoßen, andere durch die Veränderung der Gesellschaft usw. Man wird sehen, was daraus wird. Viele Grüße und eine schöne Nacht! Sileick
Hallo Schniesenase, vielen herzlichen Dank für diese wertvollen Ausführungen über die Entwicklungen. Ich erlebe es auch so. Wir müssen nicht jedes Detail vorgebraten kriegen, Es reichen einige Fertigkeiten. Einen guten Wochenanfang Perspektiven
Hm, ich finde Kindererziehung durchaus kompliziert. Vor meinem ersten Kind hatte ich auch keine Ahnung von Babys. Dadurch habe ich mich schon viel belesen. Wusste nicht was Clusterfeeding ist usw. Meine Eltern waren da auch keine Hilfe, da man es vor fast 40 Jahren „anders“ machte. Alle 4 Stunden eine Flasche. Kind wecken oder rauszögern etc. Das ist ja Meilenweit vom Stillen nach Bedarf entfernt. Nur als Beispiel. Es kommt ja auch aufs Kind an. Grade bei Problemen sucht man doch Hilfe. Wenn man pflegeleichte Kinder hat kann man natürlich auf sein Bauchgefühl hören. Und Erfahrung hatte ich wie gesagt keine. Woher soll man die beim ersten Kind auch schon haben? Also mein Fazit: Es ist eine Mischung aus beiden. LG
So sehe ich das auch!
Sehr interessante Frage! Also bei Kind 1 habe ich noch alles wie aus dem Lehrbuch durchgezogen. Ab Kind 2 war ich viel viel lockerer und Kind 3 jetzt läuft irgendwie einfach so mit. Ich bin übrigens nicht der Meinung dass man Kinder mit pädagogischem (eigenen) Hintergrund besser erziehen könnte,als jede Mutter,die ihren normalen Menschenverstand anwendet. Ich bin auch eher ein Bauchmensch und entscheide eher intuitiv.
Ich finde es immer interessant, ernstgemeinte Anregungen von außen zu bekommen, weil man im tagtäglichen trantran manche Dinge einfach gar nicht mehr sieht. Wirklich hilfreiche Anregungen kommen bei uns zwar meistens von Schwester, Mutter, Freunden, Nachbarn und eher selten aus Büchern - aber warum nicht? Die Entscheidung treffen am Ende ja immer noch wir.
Beides! Bauchgefühl und dazu das Verständnis davon, wie wir heutzutage wissen wie Kinder funktionieren. Psychisch sowie physisch ect. . . . Das kann sehr gut zusammen funktionieren.
Sehe ich ähnlich. Bei manchen Dingen ist es aber nicht verkehrt sich zu informieren, wie die kindliche Entwicklung überhaupt funktioniert, wie man der gerade aktuellen Phase beikommen kann etc. Das ist mit einem Kind vllt auch bedeutend weniger wichtig als bei mehreren. Bei einem kann sich alles von früh bis spät um dieses eine Kind drehen, man kann beobachten, auf es eingehen. Bei mehreren ist es viel wuseliger und mir hilft es mir bewusst zu machen/machen zu lassen, warum etwas gerade so ist, wie es ist, was steckt dahinter, wie kann ich gegensteuern oder aussitzen. Bei allem muß man natürlich authentisch bleiben in seinen Reaktionen und Aktionen. Ein gutes Bauchgefühl ist wichtig. Mir fällt zu diesem Thread ein Thread aus dem Kigaforum ein, in dem es darum ging einem Kind geschichtliche Ereignisse naheuubringen. Einem Kiga-Kind vom Holocaust zu erzählen ist absolut gegen mein Bauchgefühl. Bildung ist gut und wichtig. Ob das alles im Kiga-alter sein muß,bezweifle ich. Und auch da schrieb jemand von der kindlichen Entwicklung, die das noch nicht packt. Also falls das Bauchgefühl der Mutter sagt, dass das Kind jetzt lernen muß, muß in den Fall der Verstand her. Oder andersrum,je nachdem
Guten Morgen, wahrscheinlich bin ich eine von denen, die es sich beim ersten Kind zu kompliziert gemacht haben, weil ich zu viele Ratgeber gelesen habe. Aber, wenn man jung ist, die erste im Freundeskreis mit Kind, Eltern berufstätig und etwas weiter weg, man also den ganzen Tag allein ist, dazu noch mit einem Kind, dass den ganzen Tag am meckern, schreien ist, unzufrieden, nur an der Brust hängt und sich von jedem noch so kleinen Geräusch komplett aus dem Tritt bringen lässt... dann liest Du eben. Und liest. Du möchtest Deinem Kind ja helfen, wenn Du das Gefühl hast:"so gehts nicht, da stimmt was nicht" . Auch die junge Hebamme war keine Hilfe.... Bei den folgenden zwei Kindern habe ich keine Bücher mehr gebraucht. Erfahrung mit dem ersten und gerade Nr. 3 war so ein "Anfängerbaby", da war ich mir sicher, dass meine Intuition genau die richtige ist.
Das Problem war mit den Ratgebern , dass mein Kind die nicht gelesen hat. Da Kind 1 ja nicht wie andere Kinder war , war auch erstmal Bauch und Kopf absolut nicht in Einklang zubringen , also suchte man Antworten . Da man aber irgendwann merkte, och der stirbt nicht , nur weil er kein Gemüse isst und einen andere Mütter irgendwann eh nur noch tuschelnd ansahen .....gewann nach einiger Zeit das Bauch - und leckt mich doch am Arsch- mein Kind -Gefühl. Bei Kind 2 sowieso.
Wenn man selbst eine liebevolle und stabile Erziehung hatte, kann man sehr gut nach Bauchgefühl erziehen. Denn das Bauchgefühl ist dann nichts Anderes als das, was man selbst erfahren hat und daher automatisch weitergeben kann. Wir prägen uns Verhaltensmuster ein und können sie wiederholen, ohne darüber nachzudenken. Wenn wir aber eine dysfunktionale Familie hatten und die Kindheit problematisch war, dann brauchen die meisten Menschen etwas „Anleitung“. Aber keine Erziehungsratgeber, sondern Bücher über die normalen Entwicklungsschritte eines Kindes. Sonst missversteht man das Kind, weil man unbewusst die negativen Deutungen seiner Eltern übernimmt. Beispiel: Das Kind lacht, wenn man mit ihm schimpft. Wer sich nicht auskennt denkt, das Kind wolle provozieren. In Wirklichkeit ist das Lachen eine stressbedingte Übersprunghandlung. Außerdem triggern Kinder immer unsere eigenen Verletzungen zu triggern. Denn Kinder sind manchmal auch anstrengend und fordernd, und sie erwischen einen an den eigenen emotionalen Schwachpunkten. Es entsteht dann schnell so eine unterschwellige Gereiztheit gegenüber dem Kind. Ich selbst hatte eine schwierige Kindheit, und mir haben Bücher über Kinderentwicklung (z. B. Jean Liedloff: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück) sehr geholfen, die Fehler meiner Eltern nicht zu wiederholen. Denn es reicht nicht, zu beschließen, „alles anders“ zu machen. Es funktioniert nicht so einfach, wenn man nicht weiß, wie das geht. Und was man macht, wenn man mal wirklich starke Emotionen (Wut, Ungeduld, Übermüdung etc.) hat. Der gute Vorsatz reicht da nicht. Von daher: Nach einer wirklich glücklichen Kindheit braucht man meiner Meinung nach keine Ratgeberbücher, nach einer schwierigen aber unbedingt. Man lernt so viel dadurch über die Empfindungen des Kindes, warum es sich jetzt „schwierig“ verhalten muss, warum es sich ablösen muss, warum es „trotzt“ usw. Ich bin so froh, dass ich das alles gelernt habe, denn ich habe tatsächlich alles anders gemacht - aber mit Wissen und Know How. LG
So sehe ich das auch! Für mich ist "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" von Jean Liedloff auch eines der wertvollsten Bücher!
Das hast du gut geschrieben und es leuchtet ein. Ich frag mich oft ( nicht nur hier im Forum), warum andere solche Probleme haben, also derart, und denk mir dann: hab ich soo viel richtig gemacht? Aber ich hatte eine ganz gute Kindheit und manche Dinge sind selbstverständlich. Deshalb muss ich des trotzdem nicht so raushängen lassen, und die „guten“ Erfahrungen sind ja auch recht unterschiedlich. ( also die AP) Aber super erklärt.
Ich denke, die Wissenschaft bzw. Entwicklungspsychologie hilft, die verschiedenen Phasen besser zu verstehen/einordnen zu können und damit auch, besser darauf reagieren zu können. zB die früher als Trotzphase deklarierte Selbstbestimmungsphase. Früher ging man einfach davon aus, das Kind lehne sich gegen seine Eltern auf, um deren Autorität in Frage zu stellen bzw. bewusst! untergraben zu wollen. Dank der Wissenschaft weiß man heute eben, dass die Kinder dies nicht in der Absicht tun, ihren Eltern nicht mehr "gehorchen" zu wollen, sie absichtlich (also vorausschauend und damit gezielt) ärgern zu wollen. Wie man dann auf sein Kind reagiert, welche Maßnahmen passend sind, ist ja nun eben bei jedem Kind unterschiedlich und damit sicher auch bauchgesteuert oder instinktiv passend für das eigene Kind. Das setzt meiner Meinung nach aber auch voraus, man hinterfragt sich selbst und seine Absichten immer wieder mal und auch, dass mein sein Kind verstehen WILL. DIE richtige Methode gibt es sicher nicht. Und meines Wissens nach behauptet auch kein Psychologe oder Wissenschaftler, das Erkenntnisse automatisch zu einer einzig richtigen Form der Erziehung führen. Sie sind doch lediglich als Erkenntnisse, Basis/Hintergrundwissen zu verstehen. Alles, was mit Menschen und deren Verhalten, Reaktionen etc zu tun hat, ist niemals exakte Wissenschaft, aus der sich ein definitives "Richtig" ergibt. "Falsch" hingegen gibt es schon - finde ich zumindest. Falsch ist meiner Meinung nach alles, was einen Menschen in all seiner Individualität nicht respektiert bzw. ausschließlich meine eigenen Bedürfnisse und Ansichten in den Vordergrund stellt, während die des Anderen (ob Kind oder Erwachsener) als immer zweitrangig betrachtet werden.
Guten Morgen cube, vielen Dank! Ich habe erkannt:Fertigkeitenund der rest ist Gefühl. Eine gute Woche.
Eine Mischung aus allem. Man wird als Mutter nicht automatisch allwissend, bloß weil man Mutter wird, die Entwicklungsforschung bringt neue Erkenntnisse.
Ich setze Bauchgefühl und Kopf ein, völlig unverkopft.
Habe einiges gelesen (Remo Largo), und deswegen erfahren, dass zB das Trotzalter mit "Trotz" wenig zu tun hat, entsprechend meine Erziehung angepasst, und tadaa: Kind war plötzlich viel entspannter, und Eltern auch. Oder dass es mit Aufsässigkeit so gar nichts zu tun hat, wenn ein Kleinkind einen angrinst, während man schimpft.
Schadet also nicht, zu lesen.
Wir haben dem Kind "Flügel" gegeben, es von Anfang an als vollwertigen Mensch behandelt, mich (wir uns als Eltern) nicht so ernst genommen, uns bei Fehlern entschuldigt, ihm Grenzen aufgezeigt, seine Grenzen beachtet. Wir lachen heute noch viel, haben alle den gleichen Humor fürs Skurrile.
Dass man Erziehung und das Miteinander kindgerecht flexibel hält, ist selbstverständlich, dachte ich.
Guten Morgen what " .... von Anfang an als vollwertigen Mensch behandelt, .." habe ich für mich besonders mitgenommen. Eine schöne Woche
Also... ohne jetzt alle anderen Beiträge gelesen zu haben...
Wenn alles easy ist, klappt das mit dem Bauchgefühl natürlich prima - so wie bei mir und Kind 1.
Aber wehe, es läuft mal nicht so, wie gedacht oder geplant, wenn man voller Selbstzweifel ist im Wechsel mit Sorgen um das Kind - so wie bei mir und Kind 2.
Ja, da wäre ich froh gewesen um Menschen um mich herum, die mich hätten stärken können, die mir hätten sagen können, wie ich die Situation handhaben kann. Somit mußte ich mich belesen, mich informieren, austauschen,...
Ein für mich sehr wertvolles Buch war z.B. "In Liebe wachsen" von Gonzalez.
Mir hat es sehr geholfen, mein Baby besser zu verstehen!
Und darauf basierend habe ich viele weitere Bücher gelesen. Aus Interesse und Neugier. Sie alle (ob hilfreich oder nicht) haben meinen Horizont erweitert!
Also ja, warum nicht darauf zurückgreifen, wennes einen stärken kann!
Ach - und ein nicht unwichtiger Aspekt ist wohl die Unsicherheit in der heutigen Elterngeneration. Früher hatte Kindererziehung einen anderen Stellenwert. Es wurde überwiegend autoritär erzogen, Kinder hatten nichts zu sagen.
Man will es heute "besser" machen. Nur das WIE??!
Die paar Tipps, welche ich von meiner Mama und meinem Umfeld erhalten habe konnte ich in die Tonne klopfen. Da war von Schreien lassen bin hin zu in Vodka getränkten Zipfel vom Schmusetuch alles dabei
Da lese ich lieber ein Buch...
Tipps aus Familie und Freundeskreis (die schon 10 Jahre vor mir die Kinder bekamen) waren echt für den Müll. Meine Freunde, hatten z.B. alle nie gestillt, so wie niemand aus der Familie. Da kam eben immer nur, so auch aus der Familie, warum nimmst Du nicht die Flasche, schreien lassen etc., selber Schuld, wenn das Kind nicht durchschläft etc. und etc. Ich hatte allerdings auch gar nicht den Nerv, mich zu belesen. Ich war, obwohl Kind eins, sehr pflegeleicht war, immer so müde...... LG maxikid
Ja, die ach so tollen Tipps - heute kann man ja fast schon darüber lachen...! Angefangen mich zu belesen habe ich auch (leider erst), als Zwerg 3-4 Monate alt war.
ich habe ein pädagogisches Studium absolviert und bin die erste in meinem Freundeskreis mit kind. "Erziehungsratgeber" bzw pädagogische Fachliteratur lese ich deshalb schon immer allein aus beruflichen Gründen. hier aber querbeet, also auch sehr kontroverse Ansichten und Extreme in jegliche Richtungen. natürlich darf man nichts davon als ultimative Wahrheit ansehen, es geht viel mehr darum, sich mit dem thema zu beschäftigen und dinge zu hinterfragen. vom großteil der Generation meiner Eltern bekommt man so hilfreiche Tipps wie brei unbedingt mit 3 Monaten füttern, lieber Flasche als stillen, schreien lassen, ja nicht verwöhnen usw. ich verlasse mich größtenteils auf mein Bauchgefühl und wenn Probleme auftreten, wird mal gegoogelt und ich frage Menschen in meinem Umfeld, die mir kompetent erscheinen. allgemein habe ich das Gefühl, dass Müttern immer mehr abgesprochen wird, selbst zu dingen imstande sein zu können. stillen? unbedingt stillberater! tragen? unbedingt trageberatung! kindersitz? auf jeden fall experten fragen! das kind läuft nicht schon mit 9 Monaten? geh zum osteopath, kinderarzt, mach Physio, ergo usw das kleinkind bockt? unbedingt zur erziehungsberatung! brei oder blw? dafür gibt's kurse, da wird dir alles erklärt. das kind hat plötzlich Angst vor dem Monster im Schrank? da muss unbedingt ein psychologe her! versteht mich nicht falsch, all diese Dinge haben ihre Berechtigung. und es gibt Kinder, da ist das ein oder andere angebracht. auch trageberatung usw macht alles sinn. was mich stört, ist, dass, wenn Mütter andere fragen, keine auskunft mehr erhalten, sondern immer mehr in vielen Fragen auf professionelle Angebote verwiesen wird. und diese nicht als Möglichkeit aufgezeigt werden, sondern als zwingend notwendig. ich bin der Meinung, eine Mutter ist meistens selbst in der Lage, sich zu informieren und selbst zu entscheiden, ob es professioneller hilfe bedarf oder nur einige Tipps notwendig sind.
Toll geschrieben!
Ich stimme dir zum Teil zu. ABER: Trageberatung macht deshalb Sinn, weil ein Tuch gar nicht so easy zu binden ist. Ich habe Mal eine Dame gesehen, die sich ein Tragetuch einfach um die Hüfte gebunden hat, Kind saß hinten einfach dran völlig im Hohlkreuz. Dass das dem Kind nachhaltig Schäden kann, steht außer Frage. Genau wie solche vorwärts gerichteten Tragen. Man meint ja, dass die Kinder was sehen wollen, aber zum einen schadet es dem Rücken, zum anderen kommt es so bei kleinen Kindern zur Reizüberflutung. Also macht das tatsächlich Sinn. Stillen kann man auch nur bedingt erklären. Da muß man ggf schon draufgucken. Bei anderen Dingen stimme ich dir aber zu
danke ihr lieben für eine großartige Diskussion , die viele interessante aspekte hervorbrachte ....great
Ich weiß nicht, ob "man" das braucht. Ich glaube, es ist zum einen einfach ein bisschen Charaktersache - die eine fühlt sich nach der Lektüre sicherer und gestärkt und hat das Gefühl, jetzt etwas in der Hand zu haben, auf das sie aufbauen kann, die andere fühlt sich danach erst recht verunsichert und weiß gar nicht meht, was jetzt Sache ist (ich gehöre tendenziell eher zu letzteren). Ich bin aber auf jeden Fall der Ansicht, dass ein bisschen Kenntnis der Literatur, der vermittelten Methoden und Ansichten nicht schadet. Ich selbst bin die Sache "Kinderkriegen und Erziehung" ziemlich unbedarft angegangen, habe nichts gelesen und keine Kurse besucht (außer Geburtsvorbereitungskurs und rein praktischen Babypflegekurs). Im Nachhinein muss ich sagen, das hatte Vor-, aber auch Nachteile. Ich denke, ich war/bin dadurch sehr authentisch und habe meinen eigenen "Stil" entwickelt. Andererseits hat manchmal vielleicht etwas "Basiswissen" gefehlt und ich hatte bei Unsicherheiten nichts, woran ich mich festhalten konnte, wobei ich dann Mutter, Schwiegermutter oder Schwester gefragt habe und persönlichen, praktischen Austausch hatte, was auch gut war. Ich bin auch jetzt noch nicht der Typ, der Ratgeber und Literatur en masse verschlingt, aber ab und zu lese ich Zeitungs-/Zeitschriftenartikel oder Dinge im Internet oder in Auszügen nach, um darüber nachzudenken. Was ich problematisch finde, ist, wenn das Ganze in ein Dogma ausartet und alle anderen Wege sind des Teufels oder wenn sehr schnell ge- und verurteilt wird für etwas, das vielleicht gerade nicht dem gängigen Bild entspricht oder eonfach erwas anders aufgefasst oder angegangen wird. Wenn ich da z.B. an den "Strafen und Konsequenzen"-Thread im Erziehungsforum denke ... Was da der AP (die, ja, natürlich provokant aufgetregen ist, aber trotzdem ...) gesagt wurde ... : "arme Kinder" oder "man wird ja sehen, was in ein paar Jahren rauskommt!" Letzteres natürlich mit dem Hintergedanken, dass das Kind bis dahin völlig verkorkst ist ... Ja aber wenn nicht, wenn es dann ein toller Jugendlicher und Erwachsener wird? Ja mei, dann war das halt Glück. Beim eigenen Kind ist das dann aber natürlich nur auf die tolle, "ratgebergerechte" eigene Erziehung zurückzuführen ... Und wenn's eigene Kind "missrät"? Tsja, ganz großes Pech oder es war das böse Scbulsystem, der blöde Kindsvater (falls da inzwischen die Beziehung nicht mehr gut ist oder man getrennt) oder was auch immer, aber niemals nicht die eigene Erziehung oder was? Ich finde, man muss da seinen eigenen Weg finden, schauen, was klappt, was tut mir, dem Gesamtgefüge Familie und natürloch nicht zuletzt dem Kind/den Kindern gut. Und das KANN im Einzelfall und unter bestimmten Umständen auch mal die Anwendung von Methoden aus "Jedes Kond kann schlafen lernen" sein ...
Hallo Sille74 und auch Andere, für mich war es ein Vorteil mit Grundlagen vorbereitet gewesen zu sein. Das hat mir manche Unsicherheit erspart. Ich denke, das spüren Kinder. Allerdings genaue Rezepte für jeden Fall wollte ich nicht. Den speziellen Umgang wollte ich selbst erarbeiten, so wie es hier oft als Bauchgefühl bezeichnet. Ein Ratgeber kann mir meine Einzigartigkeit und die der jeweiligen Kinder in spezifischen Situationen nicht ersetzen. Dazu muss ich mich selbst einsetzen. Wenn ich erst in der akuten Situation in einem Buch einen Rat suchen muss, kann es für die Lösung besonders im Stress schon zu spät sein. Früher hat man mal gesagt: man braucht Phantasie. Eine schöne Woche
Mit diesem Beitrag machst Du Dich sozusagen zum Beispiel, was ich meine , nämlich, dass es charakter- bzw. einfach personenabhängig ist, wie man es mit Ratgebern, Literatur und Wissenschaft im Bereich Erziehung hält.
Für die einen ist unglaublich wichtig, sich (möglichst schon im Voraus) zu informieren, zu belesen und vielleicht auch schon eine gewisse "Marschroute" zu haben, wie die Erziehung aussehen soll. Das gibt denjenigen dann ein gutes Gefühl und Sicherheit und damit auch eine gewisse Gelassenheit. Das ist dann gut und absolut richtig so für diese Person und letztlich auch das Kind.
Für die anderen ist das (zu viele) Lesen von derartiger Literatur eher eine Belastung und setzt unter Druck und führt zu Unsicherheiten. Zu diesen Personen gehöre ich tendenziell. Ich bin nach (übermäßiger) Lektüre dann ständig am Hinterfragen und Überlegen, ob ich es jetzt auch ja richtig mache und bin dann irgendwie nicht mehr ich selbst und alles andere als sicher, entspannt und gelassen. Ich lese daher bis heute Derartiges eigentlich nur aus einem konkretem Anlass heraus, wenn ich denke: " hmm, da könnte jetzt Renz-Polster (oder wer auch immer) weiterhelfen" und dann lese ich auch nur das Passende zum Anlass und nicht alles, oder, genau das Gegenteil, ich bin mit mir gerade im Reinen und lese auszugsweise allein aus Interesse.
Ich finde, beide Herangehensweisen haben ihre Vor- und Nachteile. Ich finde, erstere ist manchmal etwas zu theorielastig und verkopft und gerät leicht ins Dogmatische. Dafür hat man wirklich eine Basis an Wissen. Mit der zweiten ist man doch oft recht unbedarft und ahnungslos und sichermanchmal auf einem Holzweg, dafür aber immer authentisch und man macht viele Erfahrungen ganz urselbst. Ich finde z.B., dass ich durch diese Unbelecktheit gerade das "einfühlsame Beobachten" der Kinder sehr gut gelernt habe bzw. lernen musste (ganz abgesehen davon, dass ich glaube, dass mir da meine Mutter eine gute Basis mitgegeben hat). Ich hatte ja keine Ahnung von Phasen, "Schüben" und Entwicklungsschritten etc. und musste mir das alles selbst erschließen - durch Beobachten meiner Kinder.
"Allerdings genaue Rezepte für jeden Fall wollte ich nicht. Den speziellen Umgang wollte ich selbst erarbeiten, so wie es hier oft als Bauchgefühl bezeichnet.
Ein Ratgeber kann mir meine Einzigartigkeit und die der jeweiligen Kinder in spezifischen Situationen nicht ersetzen. Dazu muss ich mich selbst einsetzen.
Wenn ich erst in der akuten Situation in einem Buch einen Rat suchen muss, kann es für die Lösung besonders im Stress schon zu spät sein."
Diesen Absatz von Dir finde ich im übrigen sehr schön und "einfühlsam"
LG,
Sille
Hallo Sille74, ich gehe davon aus, dass du mir geantwortet hast. Vielen Dank. Nebenbei: Ich habe die Anregungen von Schniesenase gern angenommen und hoffe, dass eine Zuordnung meiner Beiträge einfach möglich ist. Was die üblichen Ratgeber betrifft, würde ich wahrscheinlich bald den Wald vor lauter verschiedener Bäume nicht mehr erkennen können. Z. B.hat die Familienkonferenz von Thomas Gordon und auch das Familienteam von Johanna Graf einen anderen Charakter. Sie können niemals das natürliche Bauchgefühl ersetzen. Ich finde es so gut an diesen Methoden, dass die Eltern daraus Eignes entwickeln können. Z. B. ausgehend von Problembesitz entscheide ich, was zu tun ist, um das Problem kennen zu lernen (Problemart). Danach erfolgt die Möglichkeit nach Lösungen zu suchen. Diese Methoden sind bei allen Problemen gleich welcher Art einsetzbar. Phantasie und Gefühl für die anschließenden Problemlösungen kann man damit nicht ersetzen. Insofern sind das keine üblichen Ratgeber, sondern Möglichkeiten mit Problemen und Konflikten, welcher Art auch, umgehen zu können. Das finde ich so gut daran. Viele Grüße
Hallo Sille74, 2. Absatz: " nach (übermäßiger) Lektüre.. und bin dann irgendwie nicht mehr ich selbst und alles andere als sicher, entspannt und gelassen." Das kann ich voll unterschreiben. Wenn ich mich nicht mehr als ich selbst fühle, spüren das sicherlich auch die Kinder. Das könnte zu einem Vertrauensverlust werden. Dann muss ich dir voll zustimmen. Familienbezogene Grüße Perpektiven
Hallo Sille74, Bei: "Ich hatte ja keine Ahnung von Phasen, "Schüben" und Entwicklungsschritten etc. und musste mir das alles selbst erschließen - durch Beobachten meiner Kinder." denke ich an das im Umgang mit Kindern gelernte "einfühlsame Beobachten" = erschließen. Es ist aus meiner Sicht genauer als nur hingucken. Herzliche Grüße auch an die liebe Familie
Ja genau, es ist mehr als nur hingucken. Man "muss" sich ja auch die Bedürfnisse des Kindes daraus erschließen und dann entsprechend handeln. Da reicht hinschauen nicht. Das ist echt nicht immer einfach und immer wieder deutet man auch erst mal etwas falsch. Aber ich glaube, das geht jedem so, pb man sich jetzt typentsprechend vorher reichlich belesen hat oder nicht. Die "Praxis" ist halt, wie bei so vielem, doch nochmal etwas ganz anderes ...
Hallo Sille74, vielen Dank für dein großes Interesse an diesem Thema. Ich verstehe, dass es nicht immer einfach ist. Das einfühlsame Beobachten kann ebenso wie der Türöffner (Gordon) eine Vorstufe zum einfühlsamen Zuhören sein. Das wird bei zunehmendem Alter der Kinder leichter, wenn sie schon sprechen können. Auch für die Ich-Botschaft ist ein gleichzeitiges einfühlsames Beobachten und wenn bereits spontan Rückmeldungen vom Kind komme auch das einfühlsame Zuhören hilfreich. Wenn eine AP die Antworten hier im Forum bekommt, könnten diese Methoden trotzdem für sie hilfreich sein. Sie unterstützen das Bauchgefühl noch zusätzlich. Andere übliche Fähigkeiten einer Mutter können durch meine angebotenen Umgangsarten nicht ersetzt werden. Das wäre auch nicht fair. Wir haben Kinder aus anderen Ländern bei der Betreuung, die in der Regel erst ab 3 Jahren Deutsch lernen. Da muss ich mit dem einfühlsamen Beobachten beginnen, weil ich sie kennen lernen muss. Bei euch Mütter ist das sicherlich anders, deshalb gibt es im Umgang große Unterschiede. Anders ist es auch als Großeltern, die ihre Enkelkinder nicht so oft erleben. Deshalb darf ich aus meinem Angebot keine Norm machen. Ich will auch nur Grundlagen liefern, keine Ratschläge, denn dann muss ich die jeweilige Situation der AP möglichst gut einschätzen können. Ich hoffe, durch deine Hilfe mehr Klarheit einzubringen. Vielen Dank für dein Vertrauen. Diese Gedanken müsste ich in meine Ausarbeitungen noch einarbeiten. Somit lernen ich durch diese Diskussionen hier dazu. Herzliche Grüße und hoffentlich wenig Stress für dich.
Hallo zusammen, aus ges gesundheitlichen Gründen kann ich leider nicht so viel schreiben wie ich gerne möchte. ich sehe vieles genauso wie Schniesenase, was die Leerstellen betrifft. Das Bauchgefühl ist ein sehr zweischneidiges Schwert. Ich arbeite als Psyhologin mit vielen sehr wohlerzogenen (gezogenen?) und zugleich tief traurigen oder ängstlichen Patienten zusammen und oft haben deren Eltern und ihr Bauchgefühl ja auch nur das Beste gewollt. Aber das Bauchgefühl ist zuweilen sehr geprägt von unseren eigenen Erfahrungen, den nicht hinterfragten Glaubenssätzen unserer eigenen Kindheit und unseren oft unbewussten Wünschen an unsere Kinder. Auch ist es soziokulturell beeinflusst: was unserer westliches Bauchgefühl so fühlt, lässt Mütter anderer Kulturen oder Gesellschaften den Kopf schütteln. Ja, manchmal frage ich mich auch, ob wir uns von einer guten Intuition nicht eher entfernen? Da finde ich die Wissenschaft sehr hilfreich. Sie kann zum Nachdenken anregen und ja, auch unbequeme Wahrheiten aufzeigen. Gerade die Bindungsforschung hat hier so viel Wertvolles geleistet. Ohne ins Detail zu gehen, im Bereich frühe Fremdbetreuung, vermeidende Bindung und Stresshormone sind die Erkenntnisse so eindeutig, dass sie uns m.E. gesellschaftlich und politisch zum Nachdenken bringen sollten! Auch bei Herrn Posth konnte man m.E. immer gut nachlesen, wo bestimmte Intuition auch fehllaufen kann. Das ist dann doch keine "vermeintliche" Expertise mehr. Andererseits gebe ich auch zu, dass mein Wissen und berufliche Erfahrung mir vielleicht auch manchmal im Weg stehen dabei, "einfach dem Bauch zu folgen". Dass ich soz. weiß, was alles schieflaufen kann und dann manchmal unsicher bin. Dazu kommt, dass ich trotz eigentlich ganz verlässlichem Bauchgefühl kein ganz pflegeleichtes Kind durchs Leben begleite. Ich finde deshalb zuweilen toll, mir im Forum Anregungen von anderen, erfahreneren Müttern,Vätern (leider zu wenige) und Großeltern holen zu können, wenn sie mir empathisch erscheinen. In deinen Augen machen es sich einige selber schwer, in meinen aber auch manche selber sehr leicht. Natürlich machen wir alle Fehler und lernen daraus, aber wenn man dadurch, dass man sich umfassend informiert oder weiterbildet einen vermeiden kann, warum sich dem verweigern? Nicht alles lässt sich nämlich so leicht wieder aus der Welt / dem Menschlein schaffen. Zusammenfassend: Bauchgefühl ist was tolles, was uns zu unseren Kindern führt. Wenn es mit anderen und wissenschaftlichen Erkenntnissen kollidiert, darf man sich aber auch mal selbst hinterfragen und entdecken-was ja auch spannend ist!
Hallo Elchkäfer, interessante Aussagen für mich zum Nachdenken. Betrifft der Hinweis mit Herrn Posth seinen Aufsatz „Frühkindliche Entwicklung, Bindung und erweiterte Bindungstheorie“ mit den 2 Teilen? Oder gibt es da auch noch etwas, was ich noch nicht gefunden habe? Vielen Dank für die Aufklärung und freundliche Grüße Perspektiven
Als mir mein Frauenarzt sagte ich seie Schwanger gab er mir direkt einen Schwung Ratgeber mit. Schwiegermutti und meine eigene Mutter brachten mir auch direkt was vorbei und in den diversen Foren in denen ich anfangs unterwegs war empfahl man mir auch direkt das ein oder andere Buch. Gelesen habe ich nicht ein einziges. Ich war daran null komma gar nicht interessiert. Meine Meinung war: Kind wächst in Bauch, Kind kommt raus, Kind wird versorgt. Mein "LieblingsHassWort" ist ja Familienbett. Habe ich bevor ich in dieses Forum kam ja noch nie gehört. Wüsste auch nicht warum das so eine Wissenschaft sein soll. Mein Sohn schläft von Anfang an bei uns im Bett, auch heute mit 8 kommt er jede Nacht zwischen Mitternacht und 02Uhr zu uns ins Bett und bleibt bis zum aufstehen bei uns. Das ist für mich kein Familienbett. Das ist Kind schläft bei Mama und Papa im Bett. Keine Wissenschaft, sondern einfach eine Tatsache. Und auch nicht weil es so gesund für die Eltern Kind Bindung ist, sondern einfach weil das so ist. Weil er so will und weil es uns nicht stört. Ebenso könnte er auch jede Nacht bei sich bleiben. Macht für mich keinen großen Unterschied, ausser das ich in dem Fall nicht ständig einen Ellenbogen ins Gesicht geknallt bekomme.
Ich finde es schon wichtig Expertenmeinungen und den aktuellen Stand über Kinderpsychologie zu haben. Für mich waren da schon ein paar Augenoeffner dabei. Meine Schwiegereltern wuerden so ganz aus dem Bauch entscheiden, dass Kinder öfter geschlagen werden sollten und alle meine Verwandten haben die Babys in den Schlaf schreien lassen, bis sie sich übergeben haben. Danach wurde umgezogen und man hat das Kind weiter brüllen lassen. Weil man halt auch Schlaf braucht und die Oma das auch so gemacht hat usw. Ein bisschen informieren sollte man sich dann doch was das anrichten kann. Eltern, die allerdings nach einem gewissen Konzept erziehen, finde ich auch schräg, z. B. gibt es ja welche, die aus Prinzip nicht loben.
Ich denke, man kann bestimmte Verhaltensweisen/ Reaktionen besser verstehen, auch bei sich selbst, wenn man sich informiert hat und im besten Fall kann man dann auch besser damit umgehen. Nicht nur bei Kindern. Nicht umsonst haben viele leitende Angestellte diverse Trainings absolviert. Natürlich sollte man als Eltern nicht völlig verkopft werden und jedes Wort und jeden Vorfall analysieren, aber ich denke schon, dass ein kleiner wissenschaftlicher Exkurs durchaus sinnvoll sein kann.
Hallo Tini_79, ".. ein kleiner wissenschaftlicher Exkurs .." biete ich z. B. an. Ich will damit junge Eltern stärken helfen. Er wird kein Forum ersetzen können, nur unterstüzend wirken. Alles läuft überwiegend auf der Gefühlsebene. Freundlicher Gruß Perspektiven