Mitglied inaktiv
In den letzten Monaten komme ich aus den Kondolenzschreiben kaum raus. Im Juni waren es ein Freund und eine gute Bekannte, und Montag rief meine Nachbarin und Freundin an, völlig verzweifelt. Ihr Mann verstarb Freitag auf der Arbeit, Sekundentod. Einfach so... Ich bin dann sofort rüber und ehrlich, ich hab mich total erschrocken. Meine Freundin sah fertig aus, nicht nur das, sie ist völlig zerbrochen. Die Tochter ließ ihre Mutter Samstag in die Klinik einweisen, akute Selbstmordgefahr. Montag wurde meine Freundin wieder entlassen. Sie hat totale Existenzängste, Panik davor das gemeinsame Haus auch noch zu verlieren, möchte andererseits nicht ohne ihren Mann sein(36 Jahre zusammen, davon 30 verheiratet) und äußert sich auch dahingehend, dass sie zu ihrem Mann möchte. Ich hab ihre Kinder(vier, der Jüngste ist 16, die drei anderen wohnen nicht mehr Zuhause, sind aber abwechselnd da) eindringlich gebeten, ihre Mutter nicht aus den Augen zu lassen. Muss es doch mal sein, ein Anruf und ich bin da. Sie ist bis Februar selbstständig gewesen, dann ging alles den Bach runter. Aktuell hat sie eine Putzstelle, die sie momentan nicht antreten kann. Ich hab ehrlich Angst, dass sie sich was antut. Und weiß nicht genau, was ich ihr Gutes tun kann. Ausser da sein und ihr zuhören, sie trösten und in den Arm nehmen. Ich würde gerne mehr machen, ihr vorallem die Angst nehmen, dass sie das Haus verliert. Nur möchte ich mich auch anderseits nicht ungefragt in ihre Finanzen reinstecken. Klar ist jedoch, dass etwas gemacht werden muss und je schneller desto besser. Beerdigung fällt wegen Corona aus, Familie sind nur sie und die Kinder, ein paar enge Freunde(wohnen aber alle weiter weg), es gibt eine Seebestattung. Da darf ja keiner mit aufs Meer. Wollte nachher wieder hin, habt ihr Ideen oder Tipps? Jetzt hauptsächlich um sie zu entlasten, wobei die Kinder gerade viele Aufgaben übernommen haben(Einkaufen, Wäsche machen, Essen kochen, Aufräumen usw.).
Sozial psychiatrischer Dienst.. Sie braucht dringend stationäre Hilfe. Das was sie gerade braucht kannst weder du noch die Kinder leisten. Dazu wäre Medikamentengabe höchstwahrscheinlich nötig um sie zu beruhigen. Furchtbar, die arme Frau und die Kinder :-( Wie alt war er denn? Auch an dich als Freundin mein Beileid.
56 ist er geworden... Viel zu jung eigentlich. Dann werde ich mich mal mit den beiden ältesten zusammensetzen, dass da jemand für ihre Mutter kommt. Und auch für die Kinder einen Ansprechpartner sucht.
56 ist kein Alter
Ich finde,daß was du machst ist schon absolut toll! Du bist für sie da, versuchst sie in dieser furchtbaren Schocksituation zu unterstützen und hörst ihr zu. Ist sie denn vielleicht religiös? Gibt es da nicht auch so Seelsorger? Vielleicht könnte man da ja noch jemanden hinzuziehen. Oder von der Caritas o.ä. Die eben auch psychologisch begleitend wirken können. Deine Bekannte steht verständlicherweise unter Schock,sie wird Zeit brauchen. Genauso wie die Kinder, die man nicht vergessen darf. Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft !!!
Religiös ist sie nicht. Ich schrieb an Jolina schon, ich werde mich mit den beiden ältesten zusammensetzen und schauen, wie es weitergeht. Eben rief eine meiner besten Freundinnen an, ihr Mann liegt in der Klinik, Leukämie... Dieses Jahr ist zum wegrennen....
Ja, das ist es:( Alles gute für Deine Freundinnen.
Hallo Liebes ! Erstmal, es tut mir unendlich leid für deine Freundin und die Kinder....:-(( und auch für dich !!!, Michael, war ja auch 56 Jahre und wir waren auch etwa solange zusammen und 28 Jahre verheiratet. Bei mir, war es so, das ich die ersten Tage gar nicht weinen konnte....zu groß war der Schock. Kathrin, war fast immer den ganzen Tag bei mir, mein Schwager hat sich um alles gekümmert (Ämter, Witwenrente und so) und da war ja noch Nadinchen, damals noch so klein....um die ICH mich kümmern musste !!! Für Suizid, hätte ich gar keine Kraft gehabt, bzw. NIE daran gedacht. Aber, ich hatte ANGST, auch vorallem das ich das Haus nicht halten kann und wie ich je finanziell über den Monat kommen kann. Briefe (und es kommen viele!) konnte ich gar nicht öffnen, bzw. später konnte ich noch nicht mal die Post aus dem Briefkasten holen...das hat dann Kathrin für mich gemacht! Ich erinnere mich, das meine Angst sehr, sehr groß war....ich hatte Angst vorm Leben (damals) ohne Michael :-( Aber, ich hab es geschafft und das schafft deine Freundin auch, mit ihren Kinder und Freunden an ihrer Seite ! ICH war auch sehr froh und dankbar für meine beste Freundin und ihre Familie, die einfach immer da waren, für mich, für Nadine und überhaupt. Es ist toll, wenn DU auch so eine Freundin bist, was ich natürlich weiß :-) Du bist ein so toller, empathischer Mensch, deine Freundin kann froh sein, das sie DICH hat !!! glg, traurige, mitfühlende Grüße, Andrea ps. Steffi, pass aber auch auf dich auf...! Drück dich ganz lieb !!!
Danke Andrea. Ja, sie hat riesige Angst davor, ohne ihren Mann zu sein. Er war eben ihr Halt, ihr Fels und der Mensch, der angepackt hat und immer die Ruhe selbst war. Brauch ich dir ja nicht sagen, du musstest leider das Gleiche durchmachen. Das Haus ist immer noch eine einzige Baustelle, was er nicht konnte, war organisiert zu renovieren. Er hat immer ein Zimmer angefangen und statt beispielsweise das Laminat für das Zimmer zu kaufen kam er dann mit Fliesen für das Bad nach Hause. Es muss noch soviel gemacht werden, die Heizungsanlage ist zwar vorhanden, aber nicht angeschlossen. Warmwasser gibt es über den Ofen, der muss aber erst befeuert werden. Zum Glück kann mein Mann solche Dinge machen, ihr ältester Sohn würde helfen. Fliesen legen, Laminat verlegen und tapezieren können wir helfen, bei der die Elektronik auch. Nur muss halt das Material irgendwie bezahlt werden *seufz* Momentan sieht sie nur die Probleme, den Berg an Ausgaben und weiß nicht, wie sie es bewältigen kann. Ich helf ihr so gut ich kann, sie hat auch wahnsinnige Angst davor, das ihre Freunde sich abwenden und sie nachher niemanden zum Reden hat. Da hab ich ihr schon zumindest ein wenig die Angst nehmen können, ein gemeinsamer Freund von uns hat mich darum gebeten den Kontakt zu ihr wieder herzustellen, ich soll ihr seine Nummer geben. Damit sie sich melden kann, wenn ihr danach ist. Hab ich gemacht und ihm auch ihre Nummer geschickt. Ihren Jüngsten nimmt mein Sohn ein wenig unter seine Fittiche, die beiden gehen in die gleiche Klasse, sind auch seit der Grundschule befreundet. L. weiß auch, dass er jederzeit herkommen kann, wenn er es möchte. Momentan ist die Grosse vorübergehend eingezogen, hat erstmal Urlaub genommen. Wie es dann weitergeht, wenn sie wieder arbeiten muss, sehen wir dann. Heute ging es ein wenig besser, gestern habe sie sich noch von ihrem Mann und Vater verabschiedet. Morgen früh bin ich wieder drüben, wenn auch nur für ein paar Stunden. Aber ich glaube, das tut ihr gut. GGLG an dich und auch an Nadinchen!
Die letzten 10 Beiträge
- Freie Laufen
- Ferngesteuertes Auto für 4,5jährigen - Empfehlungen?
- Partner geht zum JGA an meinem Geburtstag
- Junggesellen Abschied an meinem Geburtstag
- 13 Monate
- Schwangerschaftsabbruch Erfahrungen
- Noch ein Kind nach Frühgeburt
- ✨🎄 Im RuB - Adventskalender gibt es großartige Preise zu gewinnen - es ist soweit! 🎄✨
- Erfahrungen Familienbett mit Neugeborenen
- Inspiration Geschenke für Senioren