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Beziehung zu Kind

Beziehung zu Kind

Macana

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Hallo zusammen, mich beschäftigt eine Sache schon länger, aber ich traue mich tatsächlich nicht es mit irgendjemandem aus meinem Umfeld zu besprechen. Es ist mir unangenehm und irgendwie schäme ich mich auch, auch wenn man ja für Gefühle nichts kann. Hört sich jetzt fast überdramatisiert an, aber vielleicht kann ja der ein oder andere meine Gefühlslage verstehen. Ich mag meine Nichte einfach nicht besonders Sie ist jetzt 1,5J, ich bin ihre Patentante. Ich schaffe es nicht einen Draht zu ihr aufzubauen, obwohl ich sie regelmäßig sehe und seit ich eigene Kinder habe auch gut mit Kindern kann. Ich habe auch noch andere Patenkinder und zu allen eine gute Beziehung. Nur zu diesem einen Kind bekomme ich keine richtige Basis und ich habe deswegen ständig ein schlechtes Gewissen. Kennt das jemand? Ist das wirklich so schlimm wie ich denke oder übertreibe ich? Danke euch!


Mamamaike

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Hallo, ich habe ein Kind in der Verwandtschaft, das ich lange Zeit nicht mochte. Ich habe mich über ihn und sein Verhalten (das wirklich unterirdisch war) aufgeregt, bis mir klar wurde, dass dieses Verhalten an den Eltern liegt. Beide haben "nicht" erzogen, der Sohn durfte/darf machen, was er wollte. Da er insgesamt kein einfacher Charakter ist, war er eben auch ein wenig gesellschaftskompatibles Kind. Ich habe schnell für mich beschlossen, dass ich dieses Kind einfach ignoriere, damit ging es mir besser. Seit er in der Schule ist, wo die anderen Kinder die Sozialisation übernommen haben, ist es übrigens deutlich einfacher mit ihm, er grüßt von sich aus und man kann sogar ein paar Sätze mit ihm wechseln... Ist sie Dein Patenkind? Das macht es natürlich schwieriger, sie nicht zu mögen. Ich finde es legitim, jemanden nicht zu mögen. Mir hat es erleichtert, den Grund für dieses Nicht-Mögen zu finden. Vielleicht findest Du den auch? Ansonsten rate ich zum Abwarten, vielleicht ändern sich Deine Gefühle/Dein Zugang zu ihr für sie ja im Laufe der Zeit. Viele Grüße


Sommer2019

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Ich finde nicht, dass du deshalb ein schlechtes Gewissen haben musst. Man muss nicht jeden mögen, egal ob klein oder groß. Als mein Neffe im Alter deiner nichte war, fand ich ihn einfach nur nervig. Ich konnte mit ihm auch überhaupt nichts anfangen, obwohl wir uns fast jede Woche gesehen haben. Mittlerweile ist er 3 Jahre alt und ich freue mich immer, wenn er zu Besuch ist oder wir dort sind. Wir spielen und lachen viel zusammen. Mein Neffe und meine Kinder sind ein Herz und eine Seele. Die Beziehung zwischen dir und deiner nichte kann sich also noch zum besseren verändern. Hilfreich dabei ist es, sich nicht auf den Gedanken des nicht-mögen zu versteifen. Wenn ihr euch seht, beobachte, was sie gerade macht und biete an mitzuspielen, sei es bauklötze stapeln, Bücher schauen etc. An jeder Beziehung kann man arbeiten.


SybilleN

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Ich kenne das sehr gut. Mir geht das immer wieder mit anderen Kindern so. Wenn ich mich selbst reflektiere, überlege, komme ich meistens drauf WARUM das bei dem einzelnen Kind so ist. Je nach Grund arbeite ich daran oder auch nicht. Beispiel: Es gibt zwei Kinder in unserer Nachbarschaft, mit denen ich nicht gut kann. Ich habe versucht, mich zu beobachten, als wäre ich eine dritte Person. Ergebnis: Das eine Kind ist an sich ein wirklich nettes. Nur sehr "überdreht", energiegeladen und tut sich gleichzeitig schwer, Dinge zu begreifen. Also viel schwerer als andere Kinder. Auf dem Spielplatz tobt, hüpft er herum wie ein Verrückter und bringt andere Kinder damit in Gefahr, macht anderen das Spielzeug kaputt. Er braucht aber viele Erklärungen, bevor er ein Spiel versteht. Damit tu' ich mir schwer. Aber wenn ich auf dem Spielplatz ein Buch vorlese, kommt (bzw. kam) er sehr gern. Das ist jetzt unser Link. Das andere Kind (8) ist einfach nur "unerzogen". Schlägt und tritt nach seinen Eltern. Kennt keine Grenzen, macht Sachen anderer Leute kaputt etc. Ich muss so ein Kind nicht mögen.


emilie.d.

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Ich würde mich selbst an der Stelle schon ein bisschen kritisch hinterfragen. Auf Kinder projeziert man manchmal schlechte Eigenschaften, die einen eigentlich an den Eltern nerven. Oder das Kind hat eine Eigenschaft, die man an sich selbst nicht mag (z.B. Übergewicht) und lehnt dann das Kind ab, obwohl man sich eigentlich an die eigene Nase fassen müsste. Wir haben einige behinderte Kinder in der Familie, auch die legen teilweise wenig nettes Verhalten an den Tag. Ich finde, da muss man das Kind dirt abholen, wo es steht. Was macht dieses Kind gern? Kannst Du irgendwie beschreiben oder fassen, was Du nicht magst? Wenn es z.B. schlecht Kontakt fasst, hibbelig, unruhig ist, Dinge absichtlich rum schmeißt, könnte das auch auf Störungen hindeuten.


StiflersMom

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Muss man alle Kinder mögen. Sicherlich nicht. Wenn es ein Erwachsener wäre hättest du kein schlechtes gewissen, oder? Ich mag das Kind meiner Freundin auch nicht und ich glaube nicht, dass sich das ändern.


Thiara82

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Ich kann dich verstehen, wenn auch von der anderen Seite. Unsere Tochter hat auch zwei Paten (Ehepaar). Sie standen schon vor der Geburt für uns fest, weil sie hier unsere engsten Freunde waren. Nun hat sich in den letzten Jahren leider gezeigt, dass sie gar kein Interesse an unserer Tochter haben. Ja, sie ist hoch sensibel und nicht immer einfach, aber wir haben uns anfangs wirklich fast täglich gesehen und wenn sie sich mit ihr beschäftigt hätten, dann hätten sie jetzt auch einen guten Draht zueinander. Natürlich bin ich traurig darüber. Ich hatte es mir für sie ganz anders vorgestellt, zumal wir hier keine Familie haben. Aber sowas kann man eben nicht erzwingen. Mit anderen Kindern kommen sie gut klar und beschäftigen sich auch mit ihnen. Wir lösen jetzt von unserer Seite die Patenschaft auf (hat noch andere Gründe), denn ich finde, sie sollten sich nicht verpflichtet fühlen, irgendwie aktiv zu werden. Ich möchte auch an der Stelle keine Geschenke mehr. Das fühlt sich nicht mehr echt an. Ich glaube, das Problem ist immer, dass Paten ja in der Regel sehr früh festgelegt werden und man gar nicht sehen kann, mit welchen Personen das Kind eine geeignete Beziehung eingehen will. Hilft dir jetzt wahrscheinlich nicht, aber ich wollte nur sagen: es ist nicht schlimm, wenn man da keinen Draht hat. Das ist einfach manchmal so und kann sich natürlich auch noch ändern!


Nina677

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Ja ich kenne das auch und es stimmt, man traut sich kaum, darüber zu sprechen, erst recht, wenn das Kind aus der eigenen Familie /Verwandtschaft kommt. Wir haben auch so ein Kind in der Familie und auch hier ist es so, dass das Kind "schlecht" erzogen ist, es macht, was es will, hat immer das letzte Wort, weiß alles besser, zeigt für sein Alter wenig Empathie - bestimmt stecken da auch die ersten Vorboten der Pubertät dahinter, aber dennoch... Eigentlich sind die Kinder die Leidtragenden und obwohl man das als Erwachsener ja weiß, tut man sich schwer damit, seine Antipathie (ist jetzt vielleicht etwas hart formuliert) zu unterdrücken. Man muss nicht alle Kinder mögen und auch nicht alle Kinder lieb haben, das ist ja mit den Erwachsenen ebenso. Viele Grüße


Jolina2019

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Einerseits versteh ich es, andererseits irgendwie auch nicht sooo. Das Kind ist ja noch sehr jung und da versteh ich nicht sooo ganz was man da doof findet oder nicht mag. So ab 3 Jahren können die lieben Kleinen anstrengend, hochnäsig etc sein was die Sympathie schmälern kann, darunter finde ich es etwas schwierig und würde bei mir hinterfragen was genau mich stört und warum.


Reh77

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Man muss nicht jeden Menschen mögen. Egal ob Erwachsener oder Kind. Wobei es sich bei Kindern noch eher ändern kann, als bei Erwachsenen. Ich habe mehrere Patenkinder, darunter auch 2 Mädels, die Geschwister sind. Dir Große war ein süßes Baby und hatte sofort einen Platz in meinem Herzen, sie war mir auf Anhieb sympathisch. Die Kleine knapp 2 Jahre jünger, war ein süßes Baby, aber diese Sympathie war nicht gegeben. Der Bruder 3 Jahre jünger, war immer sympathisch, da hat sich nie etwas geändert. Als die Große etwa 4 Jahre alt wurde verlor sich die Sympathie irgendwie, es ging langsam. So mit 7J. war sie richtig unsympathisch. Ein sehr Ich-bezogenes Kind. Bei allem, was ihr Missfiel gab es Tränen und Gebrüll. Alles war ihrs, sie musste sofort und immer als erste, wehe ihre Schwester oder ihr Bruder bekam vor ihr einen Luftballon, Gebrüll. Und immer wenn kein Erwachsener hinsah, wurde die Schwester geärgert, gehauen, gekniffen. Schaute ein Elternteil hin gab es Gebrüll, weil die Schwester hat ja. Dabei hat die Kleine nichts gemacht, sich nicht einmal gewehrt. Die Kleine wurde mir hingegen immer sympathischer, sie war ein Sonnenschein, lieb, freundlich, höflich, konnte warten, ... Erstaunlich, dass diese Mädels zusammen in einem Haushalt aufwachsen und dieselben Eltern haben, so unterschiedlich sind sie. Heute sind beide in der Pubertät und es hat sich an der Sympathie wenig geändert. Mit der Jüngeren verbringe ich richtig gerne Zeit.


Baerchie90

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Ich denke auch, dass man nicht jeden mögen muss, auch nicht jedes Kind. Manchmal passt es einfach nicht. Deine Nichte ist mit 1,5 Jahren ja aber nun wirklich noch sehr jung, ich denke da kann sich ja noch alles mögliche entwickeln zwischen euch und (vielleicht etwas unliebsame Eigenschaften) verwachsen. Wie ist sie denn so und was macht sie gerne? Und wie bist du so und was machst du gerne? Das würde ich mich fragen und nach Gemeinsamkeiten suchen. :-) Mein Sohn ist beispielsweise ein recht wildes Kind, das super gerne tobt und wie ein Flummi durch die Gegend hüpft. Damit kann ich nur leider überhaupt nichts anfangen. Also überlasse ich das meinem Mann. Hinterher setzen wir uns dann gerne zusammen an den Tisch und malen oder basteln. Das finde ich toll und solange es sein Thema ist, ist er auch mit Begeisterung dabei. ^^ Auch Puzzle ich sehr gerne mit ihm. :-)


bea+Michelle

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Antwort auf Beitrag von Baerchie90

Als die Kinder meiner Schwägerin klein waren, mochte ich die nicht besonders. Das waren richtige Radaubrüder. aber seitdem sie erwachsen sind, sind es mir fast die liebsten Neffen. Die haben sich sowas von verändert.


NaduNadu

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Ich hatte das auch... Ich war zeitgleich mit meiner Schwester schwanger... Ich habe mein gesundes Kind wegen ein stark wachsenden Myom in der 14 SSW verloren... Meine Schwester hat es ausgetragen. Als Baby hatte ich eine grosse Distanz zu ihm. Wohl als Selbstschutz. Es war auch immer sehr Mama bezogen und wollte nicht so zu anderen Leuten... Anderes als ihre anderen Kinder. Es wurde mit der Zeit immer besser um so größer er wurde. Jetzt mit 3 Jahren kommt er auch mal zu mir auf n Arm. Aber wir kommen auch so gut zurecht. Gibt halt Kuschelmonster und Kinder die lieber ihren Raum brauchen.


aeonflux

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Hallo, als unsere Tochter zur Welt kam, war für uns klar, wer Patenonkel wird. Der Mann hatte einen guten Draht zu unserem Sohn, auch schon, als dieser klein war, spielte offen und mit Spaß mit ihm, so dass wir dachten, eine tolle Wahl fürs nächste Kind. Er freute sich und wurde Patenonkel. Meine Tochter war aber ganz anders als mein Sohn und sie fand alle außer Mama doof, besonders Männer... Seine offene Art fand sie besonders doof und oft schrie sie, wenn er es eigentlich gut meinte und sie zum Spielen auffordern wollte... Manchmal taten mir beide leid, es passte nicht... Heute ist sie 7 Jahre alt und findet ihren Patenonkel toll und er sie auch. Es hat einfach gedauert bis es passte. Ich würde nicht sagen, er konnte sie nicht leiden, aber auch wenn er sie oft sah, konnte er mit 1,5 Jahren nichts mit ihr anfangen und es lag nicht an ihm... Also abwarten... Gruß Aeonflux


Macana

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Antwort auf Beitrag von Macana

Vielen Dank für eure Beiträge! Es tut gut, das ich es einfach mal geäußert habe, auch wenn es „nur“ hier online ist. Ich versuche mich nochmal nach Besuchen zu reflektieren, vielleicht komme ich ja ein Stück weiter. Danke!