Mitglied inaktiv
„Angst“ - ich weiß keinen anderen Ausdruck im Moment, aber hier mal meine Problemschilderung: Mein Kind wird mit einer isolierten Balkenagenesie zur Welt kommen. Dort ist von ... bis... alles an Entwicklung gegeben. In 70-80% der Fallverläufe kommt es lediglich zu leichten Entwicklungsverzögerungen/-störungen. Nun bekommt eine gute Bekannte (gleicher Freundeskreis) auch ein Kind. Sie ist 4 Wochen weiter als ich. Es fängt jetzt schon an mit: „L.‘s Bauch ist aber viel größer als deiner.“ „L. macht das so und so.“ Also habe ich „Angst“ vor direktem Vergleich der Kinder, zumal wir nichtmal unserer Familie etwas von der „Behinderung“ erzählt haben, weil wir erst sehen wollen, wo die Reise hingeht. Ich weiß, dass es mich kränken wird wenn dann kommt „L.‘s Kind kann schon das und das.“ ich möchte auch nicht irgendwann rausplatzen und sagen „Bei L.‘s Kind ist das Gehirn ja auch vollständig.“ Ich hoffe, ihr wisst was ich meine. Mich stört nicht die „Behinderung“ an sich. Sondern eher bereits jetzt schon die Vergleiche und ich weiß absolut nicht, wie ich damit umgehen soll. Habt ihr sowas ähnliches erlebt?
Wieso sagst du ihr nicht einfach mal, dass das völlig daneben ist? Bevor das msl zwischen euch steht, würde ich dad einfach mal ansprechen. Das es dir nicht gefällt, immer wieder Vergleiche zu ziehen. Bevor das nachher arg zwischen euch steht....
Wir sind nur Bekannte. Sehen uns mal bei nem Grillabend unter Freunden, aber mehr nicht. Wir haben halt „nur“ gemeinsame Freunde, sehen uns vllt. 3-4 Mal im Jahr. Es kommt immer von den gemeinsamen Freunden, da habe ich aber schon verlauten lassen, dass ich das nicht ok finde. Aber es kommen doch immerwieder Vergleiche. Ihr persönlich werfe ich nichts vor - sie verliert darüber kein Wort.
Ich würde tatsächlich mit offenen Karten spielen, aber auch sagen, dass bei 70-80% aller Fälle nur leichte Verzögerungen auftreten. Auch wenn bei mir in der Familie (Gott sei Dann) niemand Vergleiche zieht, können die nur Rücksicht darauf nehmen, wenn sie etwas davon wissen. Du kannst leider nicht erwarten, dass sowas nicht auch mal ein belangloses und beiläufiges Gesprächsthema wird. Red mit deinen Nächsten offen darüber. Von der körperlichen Entwicklung sind einfach alle Kinder unterschiedlich. Das würde ich mir nicht zu Herzen nehmen. Meine Tochter kam 2,5 Wochen zu früh und war schon immer auf der 4. Perzentile. Das sagt überhaupt nichts aus. Lass dich davon bitte nicht verrückt machen. Wichtig ist nur, dass dein Kind sich weiter auf seinen Stufen entwickelt. An Mütter, die ihre eignen Kinder für das NonPlusUltra halten von Können und Entwicklung wirst du leider immer geraten. Versuch da drüber zu stehen. Viele Mütter vergleichen ihre Kinder mit anderen um vorzugeben, wie viel weiter und besser ihr eigenes Kind ist. Kinder sind aber keine Maschinen und entwickeln sich unterschiedlich schnell. Und sie lernen Dinge zu verschiedenen Zeitpunkten. Das eine Kind krabbelt, dafür kann es halt nicht sitzen. Ein anderes Kind kann sitzen, dafür nicht krabbeln. Sein dahingehend ganz selbstbewusst, schalt deine Ohren auf Durchzug und lass dein Kind in seinem Tempo das lernen, was es in dem Moment lernen möchte. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und dass dein Wurm noch besser als erwartet damit umgeht :)
Danke für die Antwort!
Aber du hast es auch bei gesunden Kindern.
Kinder sind unterschiedlich! Ich hasse so vergleiche. Ja beim Ersten habe ich schon viel geguckt und verglichen (nicht böse, aber dennoch) . Meine erste Tochter war immer sehr weit in allen...
Mein zweites Kind (8 wiederholt gerade die 1. Klasse) ist behindert (Autist und Lernbehinderrung) ja der war schon immer anders. Und klar habe ich guckt, es hat mich ist traurig gemacht weil er von Anfang an hinterher war.
Das 3. Kind kam zeitlich mit dem Baby einer Freundin! Ja auch ihr Kind war immer etwas weiter, war mir aber mittlerweile total egal. Beide sind gesund, beide haben ihr Tempo, meiner konnte alles später. Jetzt kommen die die Schule und ja, glaube er hat immer noch die Nase vorn. Aber mir total egal!
Kind 4 war / ist in allen wieder etwas weiter. Was soll's! Kind 5, ja eher normal.
Wir ist wichtig das die Kinder glücklich sind und in ihren Tempo lernen können! Auch bei meinen behinderten Kind, ich würde damit niemanden tauchten, sein Herz ist so groß. Und wie er kämpft ist Warnsinn bei allem.
Danke auch dir für deine Antwort.
Kinder sind alle anders, mein ältester Sohn hat zweimal in einen IQ Test beim Psychiater einen Wert über 130 gehabt, er gilt damit als hochbegabt. Gelaufen ist er erst mit 17 Monaten, lesen fand er uninteressant und hat es erst in der Schule gelernt. Der adoptivbruder meines Mannes ist durch eine Alkohol trinkende Mutter in der Schwangerschaft schwer behindert, er hat lesen und schreiben gelernt Dank einer fantastischen Förderung seitens meiner verstorbenen Schwiegermutter ( die Prognose war düster, wirklich düster) Glücklicher im Leben von den beiden ist definitiv mein Schwager. Ich würde mir aber überlegen ob eure Freunde , wirkliche Freunde sind wenn du es schon angesprochen hast und sie es immer noch machen
Mh sagen wir so:
Meine wirklich engen Freunde machen es nicht. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sie selber alle keine Kinder haben und nicht wissen, dass sowas auch verletzend sein kann?
Solche Gespräche einfach versuchen zu ignorieren. Ich weiß das wird dir schwer fallen, verständlich. Aber dein Kind ist besonders, besonders anders. Sage immer ein Kind mit Extras. Meine Schwägerin hat einen autistischen Sohn, der 18 ist. Im Kindergarten durfte die sich selbst als es diagnostiziert wurde diverse "Vergleiche" anhören. Dazu kommt noch eine schwere Epilepsie. Genauso hatte meine Stiefnichte eine fiese Stiefmutter, die sich ständig über sie aufregte. Die kleine ist zurückgeblieben. Sie ist 12 und auf den Stand aufgrund ihrer Behinderung eines 7 jährigen Kindes, zudem hat sie ADHS und wurde aufgrund der Aussage sie sei ihr zu anstrengend abgeschoben. Ihre leibliche Mütter ist psychisch nicht fähig zu nehmen und meine Stiefmutter ist dran das sie dauerhaft aus dem Heim zu ihr darf. Abet ich finde auch jetzt innerhalb der Familie wird viel verglichen. Ich habs bei dir verfolgt und auch belesen. Viele Kinder lernen nur langsamer und leiden meist an Epilepsie. Es gibt auch gesunde Kinder mit einer Lernschwäche. Außerdem frag ich mich selbst was dieses vergleichen bringt. Deswegen bekommt Mutter XX auch kein Novellpreis verliehen. Ein Ohr rein, im anderen raus.
In meiner Familie möchte ich irgendwie nicht, dass es jemand weiß. Die Verhältnisse sind sehr kaputt zu meiner bzw unseren Familien. Ich zB habe keinen Kontakt zu meinem Erzeuger mehr seit ca 4 Jahren. Aber zu seiner Mutter/Meiner Oma. Sie würde ihm das brühwarm erzählen, ich will aber nicht, dass er irgendwas weiß. Meine andere Oma hat Demenz im Anfangsstadium. Sie denkt noch immer, dass es mein erstes Kind ist, was ich aber letztes Jahr still geboren habe. Sie würde es nicht verstehen.
Die Eltern meines Partners, naja, keinen Kontakt und sie würden es auf Grund „intelligenzmangels“ auch nicht verstehen.
Und meine Freunde, ich weiß nicht. Ich will dass mein Kind so genommen wird, wie es ist. Dass halt nicht auf Besonderheiten geachtet wird. Ich möchte es behandeln wie ein „normales“ Kind. Wenn es erst mit 18 Monaten laufen kann, egal
Und wenn es nicht mit 6 in die Schule kommt, dann eben mit 7.
Ich bin bei Vergleichen dolle empfindlich geworden seitdem.
Als erstes, mit 18 Monaten ist das Kind im normalen was laufen angeht. Dein Kind hat eine Besonderheit, die mehr oder weniger ausgeprägt sein kann das ist nicht schlimm so sind wir alle keiner perfekt. Für mich sind deine Freunde allenfalls dann gute Bekannte auf denen ich sehr gut Verzichten könnte. Das du es nicht sagen willst solltest du überdenken, dein Kind lernt so von klein auf das etwas verbergen muss. Ich weiß das du deine kleine liebst und du sollst es auch nicht auf dem Marktplatz eurer Stadt hinaus brüllen aber wirklichen Freunden sollte man es sagen, die tragen einen durch schwere Zeiten und feiern die Erfolge mit einem.
"Ich will das mein Kind so genommen wird, wie es ist." Mit 18 Monaten fangen übrigens etliche Kinder erst an zu laufen, auch ohne Behinderung. Mein Kind läuft mit 8 Monaten zügig an Gegenständen entlang. Dafür plapperte es lange Zeit nicht, hatte andere Defizite und musste zum Logopäden mit 8 Monaten.
Meine Freundin bekam kurz nach der Geburt unseres 2. Kindes ihr Kind. Sie war wie alle Mütter im 7. Himmel... zwei Wochen lang. Dann kam ein Ergebnis eines Routinegentests. Lebenserwartung 25 bis 35... grausam.
Was ich toll finde. Sie möchte tatsächlich kein Mitleid und keine Sonderbehandlung.
Schreibt sie ihr Kind habe 10 Stunden am Stück geschlafen, kann ich ohne nachdenken zu müssen, einfach schreiben: Neid . Schreibt sie: 240 ml getrunken
... kann ich sorglos schreiben: Flasche klappt immer noch nicht. Ist zum Verzweifeln
.
Es ist in all den Monaten nur 1 x vorgekommen, dass sie auf einen belanglosen Kommentar schrieb: Du hast dafür zwei gesunde Kinder.
Es tat ihr im Moment des Absendens bereits leid...
Sie darf das jederzeit schreiben. Weiß sie auch aber ich war auch so frei sie daran zu erinnern, dass sie eine "normale" Behandlung einfordert und für ihr Kind möchte.
Daher mit Nachdruck... Seid ehrlich gegenüber Menschen die Euch wichtig sind.
Und gewöhnt Euch daran, dass da im Umgang auch mal was "schiefgehen" wird. Menschlich.
Da unterstütz ich dein Denken voll und ganz
Man kann nicht Stillschweigen und dann Sonderstellung und Übervorsicht im Miteinander erwarten. Mit mir waren mehrere Frauen schwanger und ja, mein Bauch war der Größte. Ja mei. Was soll's. Ein XXL Bauch ist kein Vorteil. Freunde tauschen sich gern aus und mit "Fremden" ist es eben auch ein Smalltalk-Thema. Unsere Kinder sehen übrigens "identlich" aus. Ich könnte ein Babybild von Kind 1 nehmen und ins Babyalbum von Kind 2 kleben. Wir Eltern, die Großeltern und alle ringsherum vergleichen. Na und? Ab und an freut man sich dann über festgestellte Unterschiede. Z.B. Kind 1 liebte Schnuller und Kind 2 will keine. Man erkennt also am Schnuller auf den Bildern um welches Kind es sich handelt. Kinder sind verschieden und manchmal auch ähnlich... optisch, motorisch usw. . Vergleichen / Austauschen / Berichten ist nichts schlimmes. Meiner Meinung stört dich die Behinderung sehr wohl. Alles andere wäre für mich unverständlich. Man braucht Familie aber auch Freunde... sagt die Wahrheit... Gut gemeinter Rat. Macht's einfacher für Euch und Euer Umfeld, die tun Euch dann nicht mehr unabsichtlich weh. Alles Gute.
Mich stört die Behinderung nicht, weil ich eben nichtmal weiß, welche Auswirkungen sie haben wird. Deswegen haben wir auch nicht darüber gesprochen. Warum die Rehe aufscheuchen, wenn keine Jagt ist? Viele von uns haben keine Kinder. Deswegen meine Unsicherheit, wie ich reagieren soll. Ich erwarte keine Sonderbehandlung oder Mitleid. Sonst hätte ich es sofort mitgeteilt und gesagt dass das ganz ganz schlimm für mich ist. Ist es ja aber nicht. Ich erwarte halt nur keine Vergleiche, weiß nicht. Fände ich bei „normalen“ Kindern auch nicht gut.
Gerade Kinderlose haben oft nicht so wirklich ein Gefühl dafür, dass derartige Vergleicherei einfach nicht angebracht ist. Wenn es Dich stört, dann sag es den Betreffenden einfach. Das ist völlig unabhängig von eventuellen Behinderungen. Abgesehen davon - wer sagt denn, dass das Kind Deiner Bekannten das unproblematischere Kind sein wird, an dem Dein Kind gemessen werden wird? Vielleicht ist es ja auch andersherum?
Es werden immer vergleiche gemacht ab dem Zeitpunkt wo man schwanger ist und das hört nie wieder auf. Gerade wenn man von ausgeht das Kinder gesund sind
Hallo, ich kann deine Unsicherheit doch verstehen. Mein Sohn kam vor 8 Jahre vollkommen gesund auf die Welt. Es war eine schwere Geburt und er steckte doch ziemlich lange fest. Während der Kleinkindzeit hatte er mehrere Unfälle die leider immer mit seinem Kopf zu tun hatten ( Schädelbruch war auch dabei). Als er älter wurde, hat man die ersten Defizite gemerkt. Er war in allen hinterher als die anderen. Die kinderpsycholgin diagnostizierte, sein kognitives Denken ist schwer beeinträchtigt. In der Zeit musste ich mir auch ständig anhören, warum er das noch nicht kann, andere können das auch, er sollte aber schon.... und und und. Irgendwann hab ich dann erklärt was Sache ist und dann war es gut Lass es auf dich zu kommen, du kannst immer noch erklären warum er sich eventuell mit gewissen Dingen schwer tut Alles liebe
Bin da ganz der Meinung von misses-cat... Erfahrung aus zwei Schwangerschaften ...
Mach Dich nicht verrückt. Ich glaube das 'Problem' ist, dass Du auf Grund der Diagnose quasi schon Verzögerungen erwartest. Aber dass kann bei jedem Kind der Fall sein.
Meine Tochter ist z. B. erst mit 18 Monaten gelaufen. Ich habe das nicht untersuchen lassen, sie hat sich in ihrem Tempo entwickelt. Aber ich habe bestimmte Situationen gemieden, wo es aufgefallen wäre, dass sie noch nicht läuft. Heute denke ich, wie konnte ich nur so doof sein.
Im ersten Lebensjahr habe ich mir oft Gedanken gemacht, wenn ich sah, wie weit gleichaltrige oder jüngere Kinder waren. Aber es ist fast nie etwas Blödes von den anderen Müttern gekommen. Ganz im Gegenteil: oft haben sie mir gezeigt, was meine Tochter seit dem letzten Treffen gelernt hatte.
Im September wird sie vier. Sie kann Sachen, die einiger Kumpels und Kumpelinen noch nicht können. Dafür hängt sie sprachlich hinterher. Da sie recht groß ist, fällt es den Leuten teilweise auf. Bisher beobachten wir es gemeinsam mit dem Kinderarzt und einer Logopädin.
Scherzhaft sage ich manchmal, dass schon die Eizelle langsam war. Die hing in der Tat zwei Tage hinter meinem 'normalen' Zyklus hinterher...
Ich kann Deine Sorgen aber durchaus verstehen. Mein Beitrag liest sich etwas sorgloser, als ich die Situationen teilweise während der jeweiligen Zeit erlebt habe. Auf jeden Fall gute Nerven. Du liest Dich für mich aber immer sehr reflektiert und überlegt, so dass ich sicher bin, dass ihr einen guten Weg finden werdet!
Ich bin ein Mensch, ich bereite mich immer auf den Worst-Case vor. Schon immer, leider.
Ich erwarte Verzögerungen. Aber ich muss gestehen, es ist besser als nach Diagnosestellung. Da saß ich wirklich tränenüberströmt auf dem Bett und hab gesagt „Wie soll ich es mit einem behinderten Kind schaffen?“ und habe mir ausgemalt, dass das Kind nie alleine atmen wird.
Von daher bin ich mit dieser Erwartungshaltung schon ganz „zufrieden“.
Wir haben uns auf Anraten der Pränataldiagnostiker und in Absprache mit Kinderneurologen bereits beim SPZ zur Kontrolle angemeldet. Dass dort von Anfang an überwacht wird um frühzeitig zu erkennen und kompensieren zu können. Wenn man das macht, kann man bis zum 2. LJ wohl sehr viel ausgleichen.
Es ist schwierig für mich, das möchte ich nicjt abstreiten. Ich habe kein Problem mit der Behinderung. Wirklich nicht. Möchte auch kein Mitleid. Denn ich liebe dieses Gottesgeschenk. Ich hab eher Angst, zu viel zu machen und so eine üüüüüübermäßige Helikopter- oder Rasenmähermutter zu werden
Ich hab halt wirklich nur Respekt vor der Situation, wenn wirklich mal die Karten auf den Tisch kommen.
Vorbereiten und vorbereiten sind zweierlei Dinge, finde ich. Sich frühzeitig über die Förderungsmöglichkeiten Gedanken zu machen ist auch für mich extrem wichtig. Ich möchte mir später nicht vorwerfen müssen, dass durch mein mangelndes Engagement Defizite bleiben, die problemlos behoben hätten werden können. Sich aber über andere / fremde und somit unwichtige Leute Gedanken zu machen, kann ein Fass ohne Boden werden. Unbewusst entsteht dann eine Vermeidungshaltung und damit nimmt man sich (zumindest teilweise) die Chance auf unerwartet schöne Erlebnisse / Begegnungen usw. Mein Leben war auch sehr geplant. 'Nur nicht zu früh schwanger werden, wir möchten erst noch soviel machen.' Mit dem Wissen von heute kann ich da nur drüber lachen. 'Wenn das Kind erst da ist, schnell wieder Struktur in den Tag bringen.' Die ersten Monate haben mein Mann und ich geschaut, wie wir den Tag möglichst reizarm gestalten, da sich unsere Tochter sonst nur 'weggeschrien' hat. Hatte ich auch irgendwie anders geplant... Nach gut 1,5 Jahren hat mein Mann seinen Job verloren. Er hat richtig Mist auf der Arbeit gebaut, hätte auch die Endstation des Lebenslaufes bedeuten können. Das er psychisch nicht 100 % belastbar ist, wusste ich. Dass die Geburt unserer Tochter (evtl. auch die ganze Zeit vor und während der Schwangerschaft) einen Rückfall auslöst und die Depression nach über 15 Jahren wiederkommt, damit hätte ich nie gerechnet. Und ich bin froh, dass ich dran nie gedacht habe, denn dann gäbe es unsere Tochter nicht. Durch den neuen Beruf meines Mannes muss ich viel zurück stecken. Das war auch mal anders geplant.... Noch vor einigen Monaten habe ich viel mit der Situation gehardert. Ich fand es ungerecht, dass ich scheinbar so gar kein Mitspracherecht an meinem Leben mehr habe. Mittlerweile kann ich es besser annehmen und damit kann ich wieder aktiv nach Möglichkeiten suchen, die für mich bzw. für uns als Familie passen. Was ich damit sagen möchte: Sieh nicht zu sehr das Negative bevor es wirklich richtig los geht oder wie Du sagst, die Karten auf den Tisch kommen. Wenn es dann doch unrund läuft: gibt es bei euch den Buten Kreis, die euch nach der Geburt konkret unterstützen können? Ich wünsche Dir und Deinem Mann auf jeden Fall viel Kraft, denn eine leichte Aufgabe ist es wahrlich nicht!
Ich würde garantiert nicht jedem erzählen, dass euer Wunder etwas ganz besonderes ist. Geht doch nicht jeden etwas an. Kann nämlich passieren, dass dein Kind danach unberechtigterweise anders behandelt wird. Und das Gerede erst richtig los geht. Vergleiche wirst du leider nicht immer verhindern können. Wenn du jemanden wirklich verblüffen willst, dann reagiere immer ruhig und besonnen. Sollte dein Kind etwas noch nicht können und andere Vergleichen ihr "Super-Kind" mit deinem, dann lächle und sage überfreundlich: "Ich liebe mein Kind wie es ist, es darf sich frei entwickeln. Einen Wettbewerb brauchen wir nicht!" Bei nur Bekannten, könntest du sogar auf ein Sie zurückgreifen. Wieder lächeln und überfreundlich: "Sie können gerne Vergleichen wie Sie wollen, unser Kind ist super wie es ist. Und bei der Hochzeit fragt keiner, wann es gelaufen ist / Mama gesagt hat / Rolle rückwärts konnte." Es ist auch möglich, zu betonen, was euer Kind schon kann. Das führt aber meist zu weiteren Vergleichen. Glück, Zufriedenheit, Liebe selbst Erfolg hat nichts aber auch gar nichts damit zu tun, wann ein Kind etwas kann. Auch nicht damit welche Schule es besucht. Jemand ganz ohne Schulabschluss kann im Leben glücklicher und zufriedener sein, wie jemand mit Abitur. Wichtig ist, dass man mit sich im reinen ist, dass man seinen Platz gefunden hat. Es wird immer jemanden geben der irgendetwas schneller oder besser kann.
Danke dafür. Das mit dem aufzählen, was sie schon kann ist eine sehr gute Idee!
Ich glaube mit dem Sie, oh, damit hätte ich Probleme. Wir sind alle zwischen 20 und 30 Jahre alt. Das ist glaube ganz dolle komisch.
Mit dem Schulabschluss hast du recht. Guck dir Mark Zuckerberg an. Studium abgebrochen - kommt vor Lachen nicht in den Schlaf
Ich werde meinem Kind den besten Weg bereiten, den ich ihr bieten kann.
Das "Sie" soll komisch sein. Es soll deutlich machen, dass diese Art von Vergleichen auch kränkend ist. Unsere Zwillinge sind ja im Februar 1 Jahr alt geworden. Top fit, gesund und motorisch weiter als andere Kinder, vergleichbaren Alters. Trotzdem gibt es Menschen in unserer Umgebung, die immer darauf pochen, dass sie noch kein einziges Wort sprechen. Sie sehen nur was noch nicht ist, nie das was schon ist. Ich mache mir keine Sorgen, bin mir sicher auch sie sprechen irgendwann. Ich bin mir ganz sicher du/ihr werdet ein wundervolles Kind haben. Und sollte es wirklich Schwierigkeiten geben, werdet ihr das meistern.
Ich danke dir für dein Feedback! Da werde ich mir definitiv etwas von annehmen.
Mich hat das vergleichen auch oft genervt.... aber, ich hab auch so gekontert, ich hab dafür aufgezählt was meine Kinder schon können, und nicht was noch nicht passt.... Und, wenn jemand ganz „doof“ und aufdringlich war, hab ich richtig schnippisch geantwortet „dafür hat mein Kind blaue Augen.... blonde Haare.... schon Zähne.... spricht schon....“ das geht natürlich nur, wenn das gegenüber etwas nicht kann/hat.... aber, das auch nur bei Menschen die mir egal waren....
Wirst du von mir keine Kopfstreichler bekommen.
Das Thema hatten wir bereits und nach Kopfstreichlern suche ich nicht, sondern nach einem Rat :) Um hier keine hitzige Diskussion anzufechten: Ich habe im Zusammenhang mit einer Diskussion zu sexuellem Missbrauch die Aussage „mein behinderter Stiefvater“ benutzt. Mir macht, wie gesagt, die Behinderung an sich nichts aus und sie steht nicht über der Liebe zu meinem Kind. Dass da einer sehr allergisch reagiert, ist mir bewusst. Aber man muss ja nicht mit jedem auf einer Wellenlänge sein.
4 Wochen Abstand zwischen 2 Kindern bzw aktuell Schwangerschaft können schon viel ausmachen. Entsprechend werden die sich nie vergleichen lassen bis in kindergartenalter hinein. Also schau das du das jetzt schon lernst von die abprallem zu lassen.
Das dritte Kind meiner Schwester ist auch ein besonderes Kind. Er lag aufgrund von erheblichem Sauerstoffmangel während der Geburt, die ersten 4/5 Lebenswochen im Koma. Anfangs haben wir viel drüber geredet und ja, auch verglichen. Egal wie sehr man es eigentlich nicht wollte. Irgendwie tut man es dann doch immer ein bisschen. Aufgehört hat das nur weil meine Schwester ihn nie als besonderes Kind vorgestellt hat. Sein schwieriger Start und die damit einhergehenden Folgen, das alles war nie ein Thema. Je normaler sie dieses ganze gesehen und gelebt hat, desto normaler wurde es für uns andere auch. Heute kräht da kein Hahn mehr nach. Er ist jetzt im Januar 6 geworden, wird dieses Jahr eingeschult. Er wird behandelt wie jedes anderen 08/15 Kind. Kein bevorzugen, kein entschuldigen, kein rechtfertigen. Er kann was er kann und was er nicht kann, das kann er eben nicht. Das einzige mal wo mein Mann und ich uns wirklich mal etwas drüber unterhalten haben war vorletztes Jahr Ostern. Da hat er zwischen Weihnachten und Ostern einen dermaßen riesigen Sprung gemacht, das wir uns seit langem mal wieder über seine Startschwierigkeiten unterhalten haben. Da war es nämlich so das man ihn Weihnachten null komme gar nicht verstehen konnte und er auch nur ganz wenig und wie gesagt sehr sehr schlecht sprach. Und Ostern sprach er auf einmal dermaßen gut und fast schon professionell das man echt dachte "Huch, was geht denn hier ab?" Da haben wir später zu Hause eine Weile drüber geredet wie toll er sich doch entwickelt hätte trotz seiner Besonderheit. Soll heißen: Je normaler die besonderheit deiner Kindes für dich ist und je normaler du es anderen vermitteln kannst, desto normaler wird es auch für dein Umfeld.
Tut mir leid, dass ihr so eine Diagnose erhalten habt. Diese Vergleiche werden Dich überall treffen. Die komplette Kindheit hindurch. Deiner Bekannten kannst Du ja wenn es ganz dumm läuft aus dem Weg gehen oder einmal die Meinung deutlich sagen. In der Babymassage/Pekip/Babyschwimmen/dann Krabbelgruppe, in der Krippe, Kita, Grundschule... Eben solange diese leichten Entwicklungsverzögerungen offensichtlich sind. Und viele Mütter haben den Drang genau hinzusehen und alles ständig zu vergleichen. Jetzt warte einfach mal ab, wie die Entwicklung wird. Die ungelegten Eier die noch nicht bebrütet werden müssen. Ein Schritt nach dem anderen. Und akzeptiere, dass die Eltern vergleichen. Müssen. Aus eigener Unsicherheit vielleicht oder weil sich im ersten Jahr einfach alles um jeden minimalen Entwicklungsschritt dreht und es nichts wichtigeres gibt, als ob er schon lächelt, schon greift, selber sitzen kann... das erste Mama, der erste Zahn... es gibt vor allem für Erstmütter nichts wichtigeres. Die Weisheit, dass alle Kinder das mit zwei Jahren können und es kein Garant für ein besonders gutes oder nicht ganz so perfektes Leben ist, kommt mit weiteren Kindern oder mit der Lebenserfahrung.
Danke
Hej Noah!
ich hab jetzt nicht alles gelesen und hoffe, ich langweilie nicht mit etwas, w3as schon mehrmals kam ,dann nimm es als Bestötigung .
Aber 1. würde ich nicht gleich auf den schlimmsten Fall der Fälle fokussieren, sondern abwarten.
Die einzige Konstante bei Kindern, ist, das es immer wieder anders ist, als man sich das vorher denkt.
Egal um was geht. Wieso also auch ausgerechnet mit Deinem Kind, mit Deiner Freundin, mit deren Kind?
Und 2.
alle haben Stärken und Schwächen.
Kam mit jemand damit, daß meine Jüngste ja immer noch nicht sprach (sie fing sehr spät an und alle waren die Quasselstrippe große Schwester gewohnt), sagte ich eben: Dafür kann sie eben prima laufen, den Puppenwagern um die Ecke schieben, dies oder jenes.
Fokussier auf das Gute, das tut Dir besser, Deinem Kind, Deiner Umgebung besser.
Und positiv gestimmt ist man immer besser aufgelegt --- vieles geht viel leichter, wenn man positiv sucht und denkt!
Sollte sich Deine Freundin dann wirklich als Dauervergleicherin entpuppen,was Du ja noch nicht weißt, kannst Du sie doch freundlich darauf hinweisen, daß es Dich verletzt und sowieso nichts bringt, denn selbst 2 Geschwisterkinder sind absolut unterschiedlich in der Entwicklung. Also: Frag nach, was sie damit sagen will?
(Ein dickerer Bauch ist doch nun auch nichts, worauf sie stolz sein kann - sie hat es weder "gemacht" noch sagt der irgendwas aus über Baby oder ihre Mutterschaft. )
AllesGute - Ursel, DK
Das „kuriose“ ist, nicht sie zieht Vergleiche. Sondern andere vergleichen uns beide miteinander. Also Leute die wir beide kennen.
Nein, habe ich nicht. Aber mir ist per se auch egal was andere in meinem Umfeld denken. Über sich oder über mich oder über sonstwem. Ich bin so wie ich bin und so bin ich gut. Meine Kinder sind so wie sie sind und so sind sie gut. Meine Schwangerschaften waren so sie sie waren und so war es gut. Ich wüsste auch nicht was der Bauchumfang einer Schwangeren aussagen soll. Ich hatte immer den größten Bauch, bes. bei Kind 2. Das liegt an meiner Größe und es halt nach unten und oben nicht viel Platz fürs Baby gab. Ich bin ein Hobbit, also wuchs der Bauch unweigerlich nach vorne. Deshalb hatte ich aber keine Riesen im Bauch oder besonders tolle Kinder. Ich gebe dir genau einen Tipp: leg dir ein dickes Fell zu und lass es von dir abprallen, sei bei dir selbst und nicht bei anderen. Ups, doch mehr Tips. Eine schöne Schwangerschaft.
Ich würde sagen: Du wirst nicht alle in eurem sozialen Umfeld missionieren können. Also bleibt im Umkehrschluss nur, dass du auf deiner Seite tust was du kannst: Ändere/verbessere deine Sichtweise, deine Haltung. Zumal ein Vergleich als solches ja keine Wertung darstellt, das vergessen viele. Ein größerer Bauch zum Beispiel ist nicht besser oder schlechter als ein kleinerer Bauch. Ob das Kind mit 10,12, oder 18 Monaten läuft… Was sagt das aus? Wie dir ja schon geschrieben wurde, selbst unter so genannten gesunden Kindern gibt es eine weite Bandbreite, und dieses permanente größer schneller weiter kann man mitmachen… Muss man aber nicht. Wenn dir also eine Mutter sagt: mein Kind zieht sich jetzt schon hoch! Dann kannst du es einfach hinnehmen, und sagen: „ ah ja“... Oder wenn es definitiv wertend gemeint ist würde ich fragen: „und warum ist das jetzt besonders gut?“ Man könnte es auch mit den Worten umschreiben: lege dir ein dickes Fell zu und lass es dir am A.... vorbeigehen, das hilft definitiv auch allgemein im Leben, besonders mit Kindern! Gute Nerven und eine wunderbare Baby Zeit wünscht D
Hallo, ich hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen, daher kann es sein, dass ich etwas schreibe, dass bereits geschrieben wurde. Unabhängig von Behinderungen, Krankheiten, Entwicklungsverzögerungen usw. gibt es so viele unterschiedliche Kinder wie es Kinder gibt. Manche tun Dinge früher, manche erst später, in seltenen Fällen können Kinder bestimmte Fertigkeiten nicht entwickeln. Das gilt für ALLE Kinder. Ein "blödes" Beispiel: Ich kann weder Rad schlagen noch bin ich gut in Mathe. Interessiert logischerweise keinen (mehr), und ich denke, genauso sollte man das auch mit Kindern sehen. Nicht umsonst spricht man von EntwicklungszeitRÄUMEN, nicht -zeitPUNKTEN, eben weil die Variationen so vielfältig sind. Da ist es meiner Erfahrung nach recht egal, wieviel älter das "vergleichbare" Kind ist, wieviel "gesünder" es ist, ob aus dem Freundeskreis, der Familie oder gar von Unbekannten - verglichen wird immer. Manche schaffen es, das wertschätzend zu formulieren, andere wollen "gewinnen". Das einzige, was man selbst machen kann, ist, da nicht mitzumachen, indem man sein Kind eben als etwas Besonderes versteht - nicht nur so "mamamäßig", sondern grundsätzlich. Das macht es einfacher, solche Vergleiche abperlen zu lassen. Ich kann verstehen, dass Du Dir aufgrund Deiner besonderen Situation auch besonders Gedanken machst, aber ich denke, diese elende Vergleicherei betrifft fast jede Mutter und nervt sehr viele. Versuch irgendwie, das nicht auf Deine spezielle Situation zu beziehen, vor allem, wenn Dein Gegenüber nichts davon weiß. Viele Grüße
Unser Sohn hat seit der Geburt eine Muskelhypotonie und ist dementsprechend entwicklungsverzögert. 20 Monate alt und macht die ersten 4 bis 5 Schritte frei. Wird aber sicherlich noch 2 Monate dauern bis er gehen wird. Ich habe sehr lange gebraucht, mich zu trauen in Krabbelgruppen zu gehen. Das machen wir erst seit 2 monaten.... Grund : es tut unheimlich weh, blöde Kommentare und Blicke zu bekommen. Ich habe mich damit abgefunden. Was ich total schlimm finde ist, dass ich bereits 2 Mütter getroffen habe, die auch entwicklungsverzögerte Kleinkinder haben und dann trotzdem vergleichen und dumme Sprüche machen : wie das kann er noch nicht? Gesprächig ist er ja nicht. Da kann ich einfach nur mit dem Kopf schütteln. Alles Gute euch
Hallo noah220819, Du schreibst dich wird es kränken, wenn Freunde dann diese Vergleiche anstellen. Kränkt es dich vielleicht auch, weil dies dann deine eigenen Sorgen um dein Kind verstärkt? Meiner Meinung nach fängt das "höher, schneller, weiter" unserer Gesellschaft inzwischen schon früh an. Wir definieren uns und andere über bestimmte Leistungsmaßstäbe (Geld Schönheit Status) und geben das so an unsere Kinder weiter (früh: laufen, sprechen, trocken sein, später Schulnoten und-stufen etc.). Auf diesen Dimensionen wird verglichen. Andere (wie Geselligkeit, Kreativität, Zugewandheit etc.) vernachlässigen wir, weil sie nicht so mit "Erfolg" assoziiert werden. An jedem Kind ist aber etwas schönes zu finden und Dinge, an denen es Freude findet. Leider haben wir verlernt, unsere Kinder mit sich selbst zu vergleichen, mit dem kleinen Wesen, dass sie am ersten Tag waren und wie ihre Fortschritte seitdem sind -und zwar im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten. Stattdessen vergleichen wir sie untereinander. Genau die Wörter sage ich übrigens auch oft wenn ich das mitbekomme, dass Kinder verglichen werden: "ja, ja, höher, schneller,weiter" Beruflich erlebe ich tagtäglich dass Wohlbefinden nicht mit Klugheit, Schönheit etc. einhergeht. Sehr viele "Alphatiere" sind leider sehr unglücklich, obwohl sie auf vielen Dimensionen gut abschneiden im gängigen Vergleich. Privat ist unser Sohn oft der, der "das und das aber schon viel besser kann und weiß", er schneidet auf vielen der "Angeber-Positionen" ganz gut ab. Und ich hingegen wünsche einfach nur, dass er sich mal über andere Kids freuen würde und zumindest einen einzigen guten Freund finden wird. So hat jedes Kind sein "Profil", will ich damit sagen. Wenn Freunde von mir immer nur das hervorheben würden, wo mein Kind vermeintlich schlechter abschneidet als andere würde ich die Freundschaft infragestellen. Mich aber auch fragen, was die Motivation dahinter ist(Neid vielleicht)? Sind das viele Freunde die das machen und wie steht ihr sonst zueinander? Hast du eigentlich die Möglichkeit Kontakte zu Eltern von Kindern mit Corpus-Collosum-Auffälligkeit zu knüpfen? Alles Gute!
Ich sag dir, in dem Moment wo du ein Kind bekommst ob mit oder ohne Behinderung, fühlen sich Leute automatisch berufen solche Sachen raus zu hauen. Ich kann dir ein Lied davon singen.... Mein Großer hat eine logopädische Einschränkung, die er sehr gut aufgeholt hat, aber ein Teil davon wird höchstwahrscheinlich bleiben und ihn in seinem Leben begleiten. Du glaubst ja gar nicht was ich mir alles anhören durfte von "er ist sicher Autist" bis "warum spricht der so komisch". Und das von erwachsenen Menschen und überwiegend von der eigenen Familie. Zum Teil haben wir uns distanziert um unser Kind zu schützen, er hat zwar ein logopädisches Problem aber seine Ohren funktionieren einwandfrei und er hört sehr gut was da VOR ihm raus gehauen wird. Wichtig ist nur zu lernen drüber zu stehen, auch wenn es gerade zu Anfang nicht leicht ist, aber mit der Zeit schafft man das und sich dann evtl von solchen Menschen zurück ziehen. Ihr beiden liebt und akzeptiert eure Maus so wie sie ist und nur das zählt. Alle anderen sind da irrelevant. Warum Menschen so sind, keine Ahnung.
Ich habe meistens den Eindruck, dass viele vergleichen weil sie sich beruhigen möchten im Sinne "Puh, mein Kind kann das schon, dann ist ja alles gut". Soll höchstwahrscheinlich eigene Unsicherheiten besänftigen gerade in den ersten 2 Jahren. Eigentlich müsste man recht direkt den Vergleichenden fragen "warum vergleichst du? Hast du Angst, dass mit deinem Kind etwas nicht ok ist?".
Hallo, Ich würde sagen, die Vergleiche sind normal und erleben alle (oder fast alle) Schwangeren und Eltern (v.a. Von Babys und Kleinkinder). Ich denke allerdings, dass du besonders sensibel auf diese Thematik reagierst. Ist doch klar, dass 4 Wochen in der Schwangerschaft einen Riesenunterschied machen. Wer weiß, wie du in 4 Wochen aussiehst. Vielleicht ist dein Bauch zu diesem Zeitpunkt noch größer. Ich denke, die Bekannte hat einen Kommentar gemacht, den sie nicht böse oder negativ meinte. Sie hat was festgestellt, ausgesprochen und bei dir ist es negativ angekommen. Hätte die andere Schwangere das gehört, wäre sie vielleicht beleidigt gewesen, da sie von eurer gemeinsamen Bekannten als dick bezeichnet wurde. Wer weiß.... Ich kenne das, dass man in besonderen Situationen sehr sensibel ist. Wie haben mich die ständigen Vergleiche genervt. Zeitgleich mit meinem Frühchen (31 SSW) wurden Mehrlinge im Bekanntenkreis geboren. Dauernd haben mir die Leute von denen erzählt. Wie sie aussehen, was sie schon alles können, wie lange ihre Haare schon sind usw und v.a. Wie weit sie schon in ihrer Entwicklung sind und was sie schon alles können im Vergleich zu meinem Kind. Die anderen hatten aber eine viel längere Schwangerschaft genossen und Lungenreifespritze... erworben. Klar dass meiner da nicht mithalten konnte. Ich habe irgendwann eine Abneigung gegen diese Mehrlingsfamilie entwickelt, die ja eigentlich nichts dafür könnte. Im Kindergarten waren unsere Kids befreundet und wir Eltern haben diese Vergleiche auch thematisiert. Diese Eltern waren genauso genervt wie ich, dass ihre Kids immer in den Mittelpunkt gestellt wurden. Mein Rat an dich, versuche das Ganze nicht so nah an dich rankommen zu lassen. Manche Kommentare sind auch anders gemeint, als man sie selbst versteht. Wenn du Lust hast, weise auf die positiven Eigenschaften deines Kindes hin (bei Vergleichen). Wenn nicht lass es einfach im Raum stehen. Du musst nicht so viel abnehmen, wenn dein Bauch so klein ist, dein Kind krabbelt vielleicht noch nicht, hat aber ein sehr freundliches Wesen und lächelt den ganzen Tag, du kannst sie überall mithinnehmen, da es zufrieden im Kinderwageniegt und kein Schreibaby ist... Alles Gute Luvi
Hallo,
auch wenn ich die Problematik für dich verstehen kann, finde ich es nicht so unnormal Vergleiche zu ziehen. Tun wir das nicht alle, nicht nur auf die Kinder bezogen.
Das eure gemeinsamen Bekannten sehen wie die Bäuche wachsen, darüber sprechen, spricht doch auch für das Interesse. Vor kurzem war jemand enttäuscht wegen des mangelnden Interesses der Freundin am Kind. Natürlich entwickeln sich Kinder, egal ob mit oder ohne Einschränkungen, unterschiedlich und oftmals sind in den ersten Monaten 4 Wochen noch eine Menge.
Aber wenn Vergleiche nicht dafür genutzt werden andere runter zu machen oder sich selbst aufzuwerten, gehören sie irgendwie zum Alltag. Und solange keiner weiß, dass möglicherweise eine Beeinträchtigung vorliegt, kann man auch keine Sensibilität diesbezüglich erwarten.
Mach dich von der Abwertung frei, warte ab, wie dein Kind sich entwickelt und richte den Fokus auf die positiven Dinge.
Alles Gute
Aeonflux
Ich würde auch die Wahrheit sagen, dass euer Kind eben "besonders" sein könnte. Ich bin immer eher der Fall, dass ich mit offenen Karten spiele. Mein Kleiner ist ein Frühchen und entwicklungsverzögert, er hatte Hirnblutungen und dadurch auch eine leichte motorische Beeinträchtigung. Wir wussten auch lange nicht, wie es tatsächlich wird und auch jetzt kann man noch nicht sagen, wie sich alles weiterentwickelt. Aber das habe ich jedem, der irgendwie was gesagt hat, etc. einfach so erzählt, wie es ist, mal kurz und knapp und mal in weiterer Ausführung, je nachdem wie ich gerade wollte oder wie es vom Gespräch her gepasst hat. Wenn man ihn nur anschaut, sieht man es ihm nicht an, aber wenn man sich mehr mit ihm beschäftigt, sieht man eben, dass er viele Dinge noch nicht kann, die Kinder in seinem Alter eben schon können. Er ist hinterher, er macht Fortschritte, aber er ist eben hinterher und ich rede das nicht schön, noch übertreibe ich es. Aber wenn irgendwer irgendwas sagt, warum er dieses und jenes noch nicht kann und das müsste er doch in seinem Alter schon können, dann sage ich klipp und klar, dass er eben länger braucht, weil er ein Frühchen ist und seine Beeinträchtigung dadurch hat. Auch beim Großen, der ein "normales" Kind war, habe ich diese Vergleiche schon nicht gemocht und ich habe dann immer dazu gesagt, wenn jemand damit ankam, jedes Kind ist anders, jedes hat sein eigenes Tempo und meiner kann halt was anderes schon, was deiner vielleicht noch nicht kann. Später kräht kein Hahn mehr danach, wann Kind X oder Kind Y gelaufen, geklettert, geredet, etc, ist/hat. Tritt selbstbewusst auf und lass dich nicht von dummen Aussagen verunsichern oder kränken! Je sicherer du selbst bist und je weniger du solche Vergleiche an dich heranlässt, desto weniger machen sie dir aus und desto leichter kannst du damit umgehen. Und das merkt dann auch dein Gegenüber. Und ich bin mit der Wahrheit immer ganz gut gefahren, es ist nichts Schlechteres, wenn man eben ein Kind hat, das nicht der Norm entspricht oder nicht so ist, wie die Gesellschaft es haben will, dafür muss man sich weder schämen noch muss man es verheimlichen. Es ist trotzdem ein Kind wie jedes andere und je normaler man ein "besonderes" Kind mit seinen Schwächen und genauso auch vielen Stärken annimmt und überall miteinbezieht, desto normaler ist es für andere und für das eigene Kind selbst auch. Ich wünsche dir alles Gute!