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Ärger mit dem Chef - wie verhalten?

Ärger mit dem Chef - wie verhalten?

SybilleN

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Guten Morgen zusammen! Bei mir fing der Morgen (meines eigentlichen URLAUBstages) leider mit einem deftigen virtuellen Streit mit meinem Chef an und ich bin mir echt gerade nicht sicher, wie ich mich weiter verhalten soll. Situation ist die: Wir brauchen dringend eine Entscheidung unserer obersten Leitung zur Einführung eines Systems. Wenn wir das nicht machen, kann das rechtlich und finanziell sehr schlimme Folgen haben. Nach knapp einem Jahr hab ich jetzt meinen Chef soweit, dass er das mitträgt. Die Zeit drängt inzwischen. Ich hab' so lange gebraucht, um ihn zu überzeugen, weil er leider fachlich keine Ahnung von dem Thema hat. Ich hab das studiert, ja, ich kenne mich da aus. Nun geht es darum, das unserer obersten Leitung zur Entscheidung vorzulegen. Und er will partout in der Präsentation / Entscheidungsvorlage, die ich geschrieben habe, dass ich etwas Wesentliches hineinschreibe, was fachlich absolut falsch ist!!! Ich meine, da steht mein Name und unsere oberste Leitung weiß, dass ich mich da auskenne und würde mir vertrauen. Aber es ist totaler Quark! Nun ist es so, dass wir uns zur Einführung dieses Systems ja auch noch einen externen Dienstleister dazu holen. Die fassen sich doch auch an den Kopf, wenn sie das sehen! Ich hab das meinem Chef freundlich formuliert gesagt und ihm eine andere Vorgehensweise, mit der wir beide unser Gesicht wahren, vorgeschlagen. Er weist das zurück (wörtlich: "Das ist Quatsch!") und beharrt auf seinen (falschen) Vorstellungen. Ich würde ja gerne sagen: "Dann setz' einfach dich als Bearbeiter ein und lass meinen Namen draußen." Oder ist das kindisch? Was würdet ihr tun?


KKM

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Antwort auf Beitrag von SybilleN

Bei uns gäbe es 2 Möglichkeiten. Entweder steht der Chef mit seinem Namen jn der Präsentation oder ich würde die Präsentation mit meinem Namen und dem Zusatz "auf Weisung" versehen. Dazu einen Aktenvermerk. Angenehm ist keine Lösung.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von KKM

So würde ich es auch machen. Ich verlange gerne fachlich falsche Weisungen schriftlich, egal ob vom Teamchef oder vom Chef...kommen seitdem irgendwie weniger.


lilly1211

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Antwort auf Beitrag von SybilleN

Ich würde unter meinem Namen nichts veröffentlichen was ich für falsch halte.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Mehr ist da nicht zu sagen. Aktenvermerk dazu. Ich würde es nicht unterschreiben. @AP, was hast Du zu verlieren außer Deinen guten Namen, Deine Reputation, wenn Du Dich beugst? Und welchen Grund hat Dein Vorgesetzter das von Dir zu verlangen?


zweizwerge

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Hältst Du die Präsentation oder gibst sie nur ab? Schriftlich würde ich (auch wenn Du vorträgst) vermerken: Mister X weist darauf hin, dass Bälle eckig seien und daher ein wegrollen der Bälle nicht zu befürchten sei. oder Wir diskutieren noch intern/aktueller Diskussionspunkt ist noch, ob Bälle eckig sind... Letzteres geht mE auch mündlich. Oder hält der Chef die Präsentation? Dann darf er bestimmen, was drin steht, muss aber auch unterschreiben. Aber auch hier kannst Du ihm vorschlagen, das noch als aktuell noch diskutierten Punkt zu kennzeichnen. Wer/was kann Dir helfen, ihn zu überzeugen? Ist der Punkt essentiell für die Firma und die Frstlegung der Strategie, oder kann man das (ggf. mit Zusatzarbeiit...) später korrigieren?


SybilleN

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Naja, der gute Name und die Reputation sind ganz schön viel. Dazu muss man wissen, dass ich an meinen jetzigen Job nur über einen "Fehler" der Personalabteilung gekommen bin. Ich kann das, was ich machen muss, aber ich konnte es zu dem Zeitpunkt nicht mit einem Zeugnis nachweisen und daher hält sich eine gewisse Skepsis mir gegenüber (nach dem Motto "die haben sie nur genommen, um eine Frauenquote erfüllen, die kann das gar nicht"). Insofern muss ich da aufpassen. Und es ist mir echt peinlich. Ist vielleicht vergleichbar mit einer Mathelehrerin, die unterschreiben soll, dass 15+6 = 921 sind. Die würde wohl kaum einer ernst nehmen... Mein Chef muss da halt mal Recht haben und zeigen, wer der Boss ist. Vielleicht auch, um sein Zögern der letzten Monate zu rechtfertigen ("ich hab nur deshalb so lange gebraucht, weil ich mich da eingelesen habe" - sorry, hat er nicht, sonst wüsste er, dass es Unfug ist!).


SybilleN

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Oh, du hast mich jetzt echt zum Lachen gebracht. Aber das mit den Bällen trifft es wirklich erstaunlich gut. Die Präsentation hält erstmal niemand, wegen Corona geht das nur in Dateiform (oder sogar in Papierform ausgedruckt!!) an die Hausspitze. Ich würde als Verantwortliche drinstehen. Eigentlich könnte man den Punkt meiner Meinung nach auch weglassen, weil es für die Entscheidung für das System nicht relevant ist ("Wir brauchen dringend Bälle, weil wir ohne diese unsere Arbeit aus rechtlichen Gründen nicht mehr korrekt machen können und in drei Jahren die Tore schließen können."). Ob die jetzt eckig oder rund sind, könnte man später klären. Aber mein Chef will das unbedingt drin stehen haben, dass Bälle eckig sind, damit wir zeigen, dass wir (höhö) so spät dran sind, weil wir uns damit so lange und intensiv mit Bällen beschäftigt haben. So lange, dass wir jetzt sogar festgestellt haben, dass Bälle eckig sind.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von SybilleN

ich verstehe dich und das du nicht das verkaufn kannst, hinter dem du nicht sthst. aber der chef ist nun mal chef und sitzt am längeren hebel, kann dir somit sagen ,was zu tun ist. mit dem kpf durch die wand ist hier die dümmste reaktion, clverness die bessere. mach ihm kar , das ihr hier nicht gegeneinander sondern als team für ein großes gemeinsames ziel arbeitet , was die irma betrifft. private befindlichkeiten sollten hier außen vor bleiben


Mitglied inaktiv

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So, wie Du es schreibst, und das ist nicht böse gemeint, bist Du eine Gefahr für ihn ( auch wenn es da Schatten gibt) Ich wäre im Allgemeinen sehr aufmerksam. Je weiter frau den Berg erklimmt, desto dünner wird die Luft und desto anstrengender wird die Wanderung mit dem Rucksack " ist ja nur reingekommen um die Quote zu erfüllen ". Meine Einschätzung durch Deine Zeilen, was Du damit machst, ist Deine Sache.


SybilleN

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Danke für deine Einschätzung. Sicherlich bin ich unangenehm: Da kommt eine kleine, deutlich jüngere Frau und weist auf die Schwachstellen hin. Genau dafür wurde ich aber eingestellt und hab witzigerweise von ihm dann die Teamleitung übertragen bekommen.


Mitglied inaktiv

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So, wie Du es schreibst, und das ist nicht böse gemeint, bist Du eine Gefahr für ihn ( auch wenn es da Schatten gibt) Ich wäre im Allgemeinen sehr aufmerksam. Je weiter frau den Berg erklimmt, desto dünner wird die Luft und desto anstrengender wird die Wanderung mit dem Rucksack " ist ja nur reingekommen um die Quote zu erfüllen ". Meine Einschätzung durch Deine Zeilen, was Du damit machst, ist Deine Sache.


Mitglied inaktiv

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Jetzt habe ich es noch einmal abgeschickt, ich Dussel


mellomania

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Antwort auf Beitrag von SybilleN

die anderen, die sich wie du, auskennen, werden schnell merken, dass das mumpitz ist. wenn SEIN Name druntersteht, worau ich bestehen würde, ist das dann sein ding. du hast da dann nix damit zu tun. und wenn er sich erdreistet, dich vorzuführen, um sein gesicht zu wahren ,wenn rauskommt dass es quatsch ist, würde ich micht auf die hinterfüße stellen und das original der von dir geschriebenen und vor der veränderung mit aktennotiz gespeichten präsentation, nachträglich vorlegen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von SybilleN

wer hält die Präsentation? Kannst Du an dem Punkt "16+4=921" deutlich darauf hinweisen, dass das nicht Deine Einschätzung ist? Wenn Dein Chef die Präsentation hält, wird er seine Tatsachen sowieso so verkaufen, wie er es für richtig hält. Egal was in der Präsi steht. Dann würde ich ihn tatsächlich bitten, seinen Namen in dieser Präsentation zu verwenden, dann kann er das auch anpassen. So schade es auch ist.


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von SybilleN

Hallo Sybille, 50% Energie gehen in vielen Abteilungen für Befindlihkeitsgerangel drauf. Schade, dass Ihr da keine Einigung finden könnt. Der Dieselskandal hat deutlich gezeigt, dass Mitarbeiteren, egal, ob angewiesen oder nicht, für falsche Handlungen oder Informationen geradestehen müssen. Dein Chef hat zwar Weisungsbefugnis, aber Du hast das Recht, abzulehnen, dass bei Falschaussagen Dein Name darunter steht. Das würde ich möglichst diplomatisch versuchen durchzusetzen. Das Skript trägt Deinen Namen, diese Stelle aber versiehst Du mit der Fußnote, dass die Frage, ob Bälle rund oder eckig sind (wirklich ein tolles Beispiel!), von der Autorin als strittig bezeichnet wird. Alternativ beinhaltet die Fußnote einen Hinweis, der den Namen Deines Chefs nennt und dies als sinngemäßes Zitat auslegt. So könntest Du dazu stehen. Eine falsche Aussage wider besseren Wissens auf Anweisung des Chefs, die wohlmöglich zu eklatanten Fehlentscheidungen in der Firma oder zu folgenbehaftetem Missverstehen der Sachlage durch die Führungskräfte führt, würde ich auf keinen Fall mit meinem Namen versehen. Möglicherweise - ich weiß nicht, ob Du das mit dem Chef so könntest - könntest Du aber auch die Metaebene ansprechen: "Ich habe den Eindruck, es ist Ihnen unangenehm, dass das Thema Bälle so viel Zeit in Anspruch genommen hat wurde und das zu Verzögerungen geführt hat. Es ist vielleicht sinnvoll, deutlich zu machen, warum dieses Thema so brisant ist, indem..." Gerade wenn Du einen wackeligen Stand aufgrund der Umstände bei Deiner Einstellung hast, wäre es gut, wenn Du am Ende mit gefestigter Position rauskämst. Gut wäre, wenn Du ihn den Ärger über seine mangelnde Sachkenntnis und Vernunft und das Verschleppen des Ganzen nicht anmerken ließest, sondern eher das Gefühl vermitteltest, Ihr säßet im selben Boot und hättet dasselbe Ziel. Die letzte Alternative, die ich sehr ungünstig finde, ist, dass Du die Diskussion mit Deinem Chef darüber schriftlich per Mail hältst und die entsprechenden Mails als Aktennotizen ablegst, mit dem Vermerk, dass Du diesen Passus gegen Deine ausdrücklich geäußerten Bedenken einfügen musstest. Dafür würde ich überlegen, ob es jemanden gibt, der im CC genannt werden kann, damit das Thema nicht nur ganz unter Euch diskutiert wurde. Das ist allerdings natürlich sehr heikel. Viel Erfolg! Blöde Situation! VG Sileick


Silvia3

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Recht haben und Recht bekommen sind nunmal unterschiedliche Dinge. Es ist unklug, sich den eigenen Chef zum Feind zu machen, und wenn du die Präsentation mit Anmerkungen/Aktenvermerken versiehst, steht dein Chef wie ein Idiot da. Diese Lösung würde ich daher auf keinen Fall wählen. Hast du einen Kollegen, dem sowohl du als auch der Chef vertrauen? Wenn ja, bitte diesen Kollegen, den Chef auf den Fehler in deiner Präsentation aufmerksam zu machen. So nach dem Motto "Chef, haben sie schon gesehen, was Frau Sybille hier geschrieben hat. Da müssen wir wohl nochmals ran ...." Wenn Chef das von 2 Seiten hört, glaubt er es vielleicht. Eventuell ist der Chef auch morgen, nachdem er noch einmal eine Nacht darüber geschlafen hat, einsichtiger. Versuche ihm einen gesichtswahrenden Kompromiss anzubieten. Beispielsweise, dass man nochmals die Meinung eines Dritten einholt (den du ggf. vorher briefen kannst), dass man das ganze sehr vage fomuliert und Interpretationsmöglichkeiten lässt. Halt irgendetwas, mit dem du deinem Chef die Möglichkeit gibst, das Gesicht zu wahren. Wenn das alles nicht geht, würde ich zumindest selbst nochmals eine Nacht darüber schlafen, bevor du irgendetwas machst. In Rage schreibt man schnell mal Dinge, die man hinterher bereut. Viel Erfolg! Silvia


SybilleN

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Vielen Dank für deine Meinung. Leider war das, was ich eingangs geschrieben hatte, seine Reaktion auf mein Angebot eines gesichtswahrenden Kompromisses (Es gäbe fachlich die Möglichkeit, Bälle von soweit oben zu betrachten, dass nicht festgelegt werden müsste, ob sie nun eckig oder rund sind.) Er bezeichnet das als Quatsch und besteht leider (auch zum Ärger anderer fachkundiger Kollegen) auf der Darstellung der eckigen Bälle.


SybilleN

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Antwort auf Beitrag von SybilleN

Vielen Dank für eure Rückmeldungen! Ich habe mich jetzt mit einem meiner Mitarbeiter unterhalten, der auch die "ist doch Quatsch"-Mail bekommen hatte. Er kennt sich in dem Thema fachlich mindestens ebenso gut aus, wie ich und hat sich noch mehr aufgeregt als ich Musste ihn erstmal beruhigen. Wir sind übereingekommen, dass er jetzt während meines Urlaubs die gesamten Änderungen in der Präsentation sichtet. Am Montag nach meinem Urlaub werden wir dann beide meinem Chef nahe legen, die Präsentation in seinem Namen macht. Wir brauchen das System und die externe Unterstützung, die Zeit rennt uns davon. Erst nach der Präsentation bekommen wir die finanziellen Mittel, um beides in Angriff zu nehmen. Mit etwas Glück habe ich ja dann die Möglichkeit, später den Externen persönlich zu erläutern, wie es zu dieser haarsträubenden Ersteinschätzung in der Präsentation kam und wir bekommen noch die Kurve.


Port

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Antwort auf Beitrag von SybilleN

Du wirst Dich wundern, wie er reagiert, wenn Du sagst, dass Du Deinen Namen dafür nicht hergibst. Er wird Dir nicht an die Karre fahren, das wäre mehr als albern. Und sollte er darauf bestehen, dass sein Name draußen bleibt und Deiner drin, dann frag ihn warum? Er wird einknicken müssen. Du bist erwachsen, Du hast einen Ruf zu verlieren. Du verweigerst ihm nicht die Arbeit, Du hast lediglich eine andere Meinung, was das Arbeitsergebnis betrifft. Soll er doch mit seinem Namen gerade stehen. Mach Dich gerade - Du darfst und musst das sogar!


MoneSi

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Antwort auf Beitrag von SybilleN

Ich habe nicht alles oben gelesen, aber möchte kurz mitteilen, dass man Unwissende meist in die gewünschte Richtung drängen kann, wenn man ihnen Angst macht und persönliche Haftung/Schadensersatz oder Abmahnung nicht ausschließt. Im Sinne von:“ Okay, dann schreib ich das jetzt so und nenne Ihren Namen. Mir persönlich wäre das zu heiß. Ich persönlich hätte keine Lust, als Sündenbock zu dienen, obwohl es andere total vergeigt haben. Wir wissen ja, wie das so läuft und wie die ticken,....“ So vage Aussagen reichen eigentlich schon.