Elternforum Rund ums Baby

Abstillen

Abstillen

Beere97

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Hallo meine Tochter wird jetzt bald ein Jahr alt und ich möchte gerne abstillen. Tagsüber könnte ich sie von der brust iwie ablenken (obwohl sie sich die brust schon selber rausholt) aber nachts schaff ich es einfach nicht sie mit was anderem zufrieden zustellen. Habt ihr iwelche tipps für mich?


Phila83

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Antwort auf Beitrag von Beere97

Nein. Tagsüber weiter ablenken und nachts halt stillen. Man kann natürlich die totale Terrornummer (für alle) durchziehen, dann bist du roundabout in 2 Wochen - 2 Monaten, I don't know, damit durch. Dann seid ihr aber alle durch... Sie wird erst 1? Damit hat sie ja auch noch ganz großen Milchbedarf. Wenn du jetzt, oder in 3-6 Monaten komplett abstillen willst, dann solltest du Flasche mit PRE einführen. Oder abpumpen. Bis mindestens zum 2. Geburtstag sollte, wenn möglich, weitergestillt werden. Oder PRE. Grobe Vereinfachung der WHO: 0-6 Monate: nur Milch 6-12 Monate: Anfangen mit Beikost und langsam steigern 12 Monate: Verhältnis Milch/Beikost 50/50 Bis 24 Monate sollte Milch noch ungefähr 20% der Nahrung ausmachen. Das natürliche Abstillalter beim Menschen liegt zwischen 2-5 Jahren. Mit Milch meine ich immer MuMi oder PRE!


Beere97

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Antwort auf Beitrag von Phila83

Danke Ja sie wird erst 1. Ich stille eigentlich gerne aber sie will nachts ständig an die brust. Das Schlaucht schon extrem. Meine Freundin hat ihre Tochter auch mit 1 jahr und 2 Monaten abgestillt und sie meinte seit dem schläft die kleine supper. Natürlich weiss ich, dass es bei mir vielleicht nicht genau so wird aber ich erhoffe mir einfach nur etwas bessere Nächte für sie und für mich. Dann wäre da noch das ständige beißen :( das macht mich total verrückt


User-1751036869

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Antwort auf Beitrag von Beere97

Bei beißen konsequent abdocken Das kapieren sie dann eigentlich ganz schnell das dass nicht geht Nachts ständig an die Brust klingt eher als wieder einschlaf Hilfe als Hunger Du kannst versuchen eine Stillmahlzeit nach der anderen abzugewöhnen Mit einer Stillmahlzeit anfangen und jede Nacht eine Minute kürzer stillen bis sie die Mahlzeit dann hoffentlich irgendwann überspringt Und so eine Stillmahlzeit nach der anderen abgewöhnen Dabei darauf achten ob sie dafür tagsüber mehr isst oder trinkt


BabyBoy20

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Antwort auf Beitrag von User-1751036869

Für mich hört es sich auch mehr nach Einschlafhilde an als nach Hunger. Wir haben das so gemacht: 1. Einschlafstillen abgeschafft: Schlafanzug, stillen, Papa bringt ins Bett Dadurch wurde das nächtliche Stillen automatisch auch weniger 2. wollte ich die Hungermahlzeit um 4 Uhr mit Pre ersetzen. Flasche wollte er nicht. Brei nur 3 Tage. Seitdem schläft er durch. Nebeneffekt: er hat sich dann direkt komplett abgestillt. Dafür war ich eigentlich noch nicht bereit


BabyBoy20

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Antwort auf Beitrag von Phila83

Was soll denn das? Beere97 hat um Hilfe gebeten, nicht um Verurteilungen! Ich denke, wir sind uns alle einig, dass nur eine Mutter, der es gut geht, sich auch dauerhaft gut um ihr Kind kümmern kann. Und Berre97 geht es mit der jetzigen Situation nicht gut. Sie hat um Tipps gebeten um die Situation zu verändern - nicht um völlig abzustillen. Die Empfehlung der WHO sind weltweite Empfehlungen, die vor allem darauf abzielen Unterernährung und Kindersterblichkeite entgegenzuwirken (s unten). In D haben wir zum Glück sauberes Trinkwasser und genug Möglichkeiten, dass unsere Kinder im Zweifelsfall auch ohne Stillen nicht in Gefahr laufen zu verhungern. Wieso also jemanden deswegen verurteilen? Kinder über einem Jahr sollen laut dem Forschungsdepartement Kinderernährung (FKE) 300g Milchprodukte pro Tag erhalten. Das dürfte in den meisten europäischen Haushalt finanziell und organisatorisch möglich sein, selbst ohne Stillen oder Pre. Meine Meinung. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/infant-and-young-child-feeding „WHO and UNICEF recommend: … exclusive breastfeeding for the first 6 months of life; and introduction of nutritionally-adequate and safe complementary (solid) foods at 6 months together with continued breastfeeding UP TO 2 years of age or beyond. … Breast-milk CAN provide half or more of a child’s energy needs between the ages of 6 and 12 months, and one third of energy needs between 12 and 24 months.“ „ The systematic review's findings suggest that exclusive breastfeeding of infants with only breast milk, and no other foods or liquids, for six months has several advantages over exclusive breastfeeding for 3-4 months followed by mixed breastfeeding. These advantages include a lower risk of gastrointestinal infection for the baby, more rapid maternal weight loss after birth, and delayed return of menstrual periods. No reduced risks of other infections or of allergic diseases have been demonstrated. No adverse effects on growth have been documented with exclusive breastfeeding for six months. But a reduced level of iron has been observed in some developing country settings.“ > Positiven Effekte von ausschließlichem Stillen 6 Monate gegenüber 3-4 Monaten überwiegen v.a. in Entwicklungsländern


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von BabyBoy20

... was ich so bedauerlich finde! Beere (sorry, wenn ich hier jetzt gerade über Dich schreibe, Beere) darf selbstverständlich selbst über ihr weiteres Vorgehen entscheiden. Ich denke dennoch, dass es nicht falsch ist, die grundsätzlichen Hinweise zum Stillen (übrigens erklärterweise ALLER Babys, auch der aus den westlichen Industriestaaten, auch das wurde von der WHO deutlich bestätigt) durch die WHO hier zu erwähnen, weil sie nämlich meist nur lückenhaft bekannt sind. Davon unabhängig ist, wie sich eine Frau am Ende entscheidet und was sie für sich als machbar und zumutbar empfindet. Ver- oder beurteilen kann man das nicht. Stillen ist so individuell, da gibt es keine für alle anwendbaren, gleichen Vorgaben oder Regeln, zum Glück nicht. Vielleicht wusste sie ja auch gar nichts davon, dass es durchaus von der WHO angeraten wird, zwei Jahre oder länger zu stillen. Ich schreibe jetzt noch mal was direkt an Beere. VG Sileick


Phila83

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Antwort auf Beitrag von Phila83

Es tut mir leid, wenn es so rüber kam, ich wollte keinen "Grabenkrieg" initiieren! Ich wollte nur darauf hinweisen, dass das Kind (Baby! Säugling!) noch ein Milchbedürfnis hat. Dazu habe ich auch geschrieben, dass ich mit Milch Mumi oder PRE meine.


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Phila83

Hallo Phila, ich habe das gar nicht Dich bezogen. Was Du geschrieben hast, war ja soweit Stand der Dinge und Empfehlungen. :-) VG Sileick


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Beere97

Hallo Beere, wenn Du abstillen möchtest, wird gewöhnlich empfohlen, erst einmal das Stillen tagsüber zu reduzieren. Gut klappt meistens, das nach dem Prinzip "Biete nicht an, aber lehne auch nicht unbedingt ab". Also Situationen vermeiden, in denen das Baby sonst gern stillen wollte, gerne auch ablenken und schöne Dinge machen, so dass das Stillen "vergessen" wird usw., aber bevor es zum großen Geschrei kommt, eben doch noch mal zu stillen. Wenn man das dann geschafft hat, also tagsüber nicht mehr zu stillen, geht es meist nachts auch besser. Dazu ein Zitat meiner Tochter, die sehr lange gestillt hat. Ein sprechendes Stillkind kann ja ganz kompetent dazu Stellung nehmen, aus Kindersicht: "Mama, wenn du nachts neben mir liegst, ist das, als wäre da ein Bonbon, den ich nicht essen darf. Dann liege ich da und denke immer nur an den Bonbon und möchte ihn so gern haben, aber ich darf nicht. Wenn du nicht da bist, kann ich einfach schlafen." Wir haben unserer Tochter mit 18 Monaten beigebracht, dass nachts eine Stillpause ist (bei uns vom letzten Stillen vor dem Schlafengehen bis ca. 5:00 Uhr morgens bzw. wenn Licht durch die Vorhänge kommt, morgens), indem wir ihr das vorher genau erklärten und mein Mann mit ihr schlafen gegangen ist. Er hat sie sehr geduldig und liebevoll begleitet, während ich im anderen Zimmer nicht verfügbar war. Sie hat auch vorher gefühlt nur an der Brust gehangen, nachts, und doch ging das erstaunlich gut. Die erste Nacht klappte es sofort, ohne weinen, auch die kommenden Nächte. Später wachte sie auch mal auf und weinte, aber mein Mann konnte sie immer wieder trösten und neu in den Schlaf begleiten. Es hat gar nicht lange gedauert. Am schwersten war es vermutlich für mich, mir das dann anzuhören. Die beiden kamen ziemlich gut klar. Und seitdem schlafen hier alle nachts gut, außer natürlich bei Krankheiten. Da durfte dann auch wieder gestillt werden, worüber ich sehr lange sehr froh war, weil das Krankheiten viel leichter zu überstehen machte, auch für uns Eltern. Nun ist Dein Kind erst 13 Monate, und da kann man noch nicht so viel Verstehen erwarten, und evlt. ist es noch zu früh, damit es so reibungslos gehen kann. Ihr müsst schauen, wie lange es für Euch so geht. Erfahrungsgemäß schlafen die Babys beim Papa etwas längere Phasen, ohne nach der Brust zu suchen, weil sie die leckere Milch nicht riechen. Einen Versuch wäre es wert. Zum Beißen: Wenn das Kind beißt, den Saugschluss lösen (entweder Kind fest an die Brust drücken, damit es loslässt um zu atmen, oder mit dem Finger im Mundwinkel des Kindes den Saugschluss lösen, damit man die Brust entziehen kann) und dem Kind erklären, dass das weh tut. Nach kurzem Protest kann dann die andere Seite noch einmal probiert werden. Finger immer in Habachtstellung am Anfang, um schnell den Saugschluss wieder zu lösen und das Kind abzudocken, wenn es wieder beißt. Beißen muss nicht sein. Das lernen sie recht schnell, wenn man konsequent ist. Dazu ist keine Strenge nötig, nur gelassene Konsequenz. Ggf. ist nach mehreren Wechselversuchen auch dann das Stillen beendet, Geschrei hin oder her. Das war bei uns nie nötig. Sie hat es irgendwie so verstanden. Vielleicht hilft Euch das ja auch. Mir hat es nachts sehr geholfen, meine Haltung zum nächtlichen Stillen zu ändern. Überall lauerte die Erwartung der anderen, dass das doch nun mal beendet werden und das Kind durchschlafen müsse. Tat es aber nicht, was soll man da tun. Kinder sind verschieden. Ich habe dann schließlich einfach akzeptiert, dass es so ist, alle Uhren aus dem Schlafzimmer verbannt und mit Stillshirt geschlafen, Kind neben mir. Wenn sie stillen wollte, tat sie es, ich habe oft einfach weitergeschlafen, und es gab Nächte, da meinte mein Mann, wir hätten so oft gestillt, aber ich konnte mich nur an zweimal erinnern. Von dem Zeitpunkt an habe ich ziemlich viel Schlaf dabei bekommen. Wenn das aber nicht der Fall ist und für Dich nicht geht, kannst Du dem Kind auch das nächtliche Stillen abgewöhnen oder die Intervalle verlängern. Optimal fand ich, mit dem Kind schlafen zu gehen, denn normalerweise schlafen sie am Anfang die längsten Intervalle, und wenn man die selbst auch schläft, bekommt man genügend Erholung. Oder Du ziehst es wirklich durch, nicht mehr zu stillen. Dafür kannst Du bei Biggi im Stillexpertenforum mal googeln, was sie so für Tipps dazu hat. Es ist eine harte Zeit, das zu machen, aber Du kannst Deinem Kind beibringen, dass nachts nicht mehr oder nur zu bestimmten Zeiten gestillt wird. Ob das Kind dann nicht dennoch immer wieder aufwacht und anders beruhigt werden muss, kann man nicht sagen. Das ist ja mehr ein Reifeproblem als ein Essensproblem. Die Zeit ist so kurz, die es so ist, und früher oder später wird ohnehin durchgeschlafen. Ich bin heute ziemlich froh, dass wir das so lange gemütlich genossen haben und so lange kuschelig waren. Aber es gibt viele Gründe, vor allem die Arbeit der Mama, weshalb das nicht für alle so lange gut passt. Wir haben tatsächlich erst nachts das Stillen gestoppt, also eine Pause von mindestens 6 Stunden eingefordert, bevor dann auch das stillen tagsüber reduziert wurde. Das ergab sich dann aber auch durch äußere Faktoren - Kinderbesuche, Kindergarten, ich wollte in bestimmten Situationen nicht und habe das durchgesetzt (was ich übrigens nie problematisch fand, ging immer sehr gut). Ich hätte auch nicht haben wollen, dass das Kind sich (außer nachts) selbst bedient. Das T-Shirthochziehen, von dem überall die Rede ist, habe ich mir verbeten. Mein Kind konnte das sehr gut wechseln. Ich wollte halt auch gefragt werden. Ich bin kein Kühlschrank, sondern ein Mensch, und wie Biggi immer so schön schreibt: "Stillen ist eine Zweierbeziehung", und das muss für beide stimmen. Falls Du dem Kind noch etwas Zeit nachts mit dem Stillen schenkst (gerade um das vollendete erste Lebensjahr passiert so viel im Kopf, so viel Entwicklung, die verarbeitet werden will, da hilft das einfach auch und tut gut), dann kannst du vielleicht für Dich weitere Wege zur Entlastung finden, z.B., dass der Papa das Kind mal für 2-3 Stunden nimmt und Du in der Zeit schlafen kannst oder Papa am Wochenende morgens übernimmt, damit Du ausschlafen kannst usw. Babysitter mit Wagen um den Block schicken geht auch. Und wenn das alles für Dich nichts ist, lasse Dir von niemandem einreden, dass Du es falsch machst, wenn Du abstillst. Das ist dann ok und wird auch für Dein Kind richtig sein. Am Ende steht und fällt das Lebensglück des Kindes eben doch auch mit dem Lebensglück der Eltern. Da ist eine zufriedene Mama sehr wichtig. Viel Erfolg und viele Grüße Sileick


Beere97

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Hallo Silkeick Danke erstmal für den ausführlichen Bericht. Ich werde das mit dem " beißen" noch einmal probieren. Nach dem Text hast Du mich wirklich ermutigt noch ein bisschen weiter zu stillen :) lg Beere