Mephis
Rein aus Interesse.
Ab wann unterscheiden Kinder Gerüche und bewerten diese? Das habe ich mich letzte Tage gefragt als ich mit meiner 12 Monate alten Tochter den Windeleimer geleert habe. Ich konnte kaum atmen vor Gestank und sie hat daneben gespielt als wenn nichts wäre
Genau weiss ich es nicht, aber ich denke "unterscheiden" können sie es schon sehr früh würde ich sagen . Sie kennen nur das Wort nicht dazu. Mir ist aufgefallen dass sie halt an gut riechenden Dingen gerne nochmal ausgiebig schnuppern. ZB Vanille oder Zimt... Seit meine Große sprechen kann sagt sie sowas wie "das riecht gut" oder das riecht "komisch". Das "stinkt" sagt sie nie, weil ich das eigentlich auch kaum sage. Mein Resümee würde sein, dass die Kinder das möglicherweise anders kategorisieren in zB vertraute Gerüche und weniger vertraute. Wie ein Geruch tatsächlich eingeordnet wird ist oft auch Geschmackssache und kann man auch "lernen". Das kommt glaub ich darauf an was deine Kinder hören und sehen. Ich versuche zu vermeiden sowas zu sagen. Will nicht dass es jemanden unangenehm ist zB sein Geschäft zu verrichten. Es "stinkt" kann ja irgendwie eine negative Bewertung sein. Wenn das Baby in die Windel gemacht hat, dann sagt die Große nicht: "das Baby stinkt" sondern "das Baby hat Gacki" gemacht. Bin gespannt ob jemand weiss wie es wirklich funktioniert mit dem Riechen.
Du hast das schon gut zusammengefasst. Riechen können babies schon im Mutterleib, erkennen auch direkt den Geruch ihrer Mutter und deren Milch. Es ist sogar der erste Sinn, mit dem sie sich in der Welt mit Hilfe ihrer Reflexe orientieren. (Natürlich funktionieren die übrigen auch) Wie sie es kategorisieren ist tatsächlich Prägung (entweder phylogenetisch, ontogenetisch oder eben gelernt). Es beginnt mit vertraut/neu, wobei vertrautes ignoriert wird und neues vorsichtig interessiert aufgenommen wird. Gegen Ende des 8. Monats ca (weiß nicht mehr ganz genau wsnn) beginnt es, dass deutliche Präferenzen entstehen (Geruch der Mutter, "wohlfühlgerüche" wie der Geruch von badeschaum oder Cremes, und vor allem leckeres Essen (Banane, Vanille, Schokolade etc.) Und dass du kein wertendes "hier stinkts!" Benutzt finde ich klasse! Das vermittelt, dass es etwas normales ist.
Dass meine Tochter riechen kann, da gehe ich einfach mal von aus. Sie riecht auch Grundsätzlich erstmal an allem (neuen) bevor sie es sich dann in den Mund steckt. Dementsprechend sieht ihr Gesicht nach dem Essen dann auch aus. Ich habe bisher nur noch nicht beobachtet können, dass sie da groß unterscheidet zwischen gut und schlecht. Natürlich ist das bei jedem anders, aber so eine Windel mit ordentlich Stuhlgang finden wohl die wenigsten wohlriechenden. Das große Geschäft nicht als stinkend zu bezeichnen finde ich aber gar nicht so verkehrt. Ich werde versuchen das zu übernehmen. Wenn sich die Maus dann irgendwann besser ausdrücken kann, kann ich sie ja fragen ob sie den Geruch eher positiv oder negativ empfindet.
Kurz zur eigentlichen Frage: Meine Tochter ist jetzt knappe 2 Jahre alt und kann das seit ca 3 oder 4 Monaten benennen, entweder "riecht gut" oder aber "stinkt"... aber ich bin jetzt ehrlich gerade beim "stinkt" hängengeblieben...
Ich muss gestehen, ich bzw. wir sagen das schon. Nicht mit einem übertrieben ekligen Ausdruck oder so (wenn ihr versteht, was ich meine) aber doch, wir sagen schon, dass das Kacka stink, oder wenn der Schwager draußen das Feld düngt, dass der Misthaufen stinkt, etc.
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/emotionen_wegweiser_durchs_leben/pwieekelwennabneigungextremwird100.html „Die Ekelreaktion selbst ist kein angeborener Instinkt, sie wird erlernt. Babys und Kleinkinder kennen keinen Ekel und stecken sich auch Kot oder Würmer in den Mund. Erst mit zwei bis vier Jahren entwickeln sie ein Ekelgefühl, das kulturell geprägt ist und je nach Gesellschaft unterschiedlich aussieht.“ Unterscheiden kann sie die Gerüche also schon, nur Ekel empfindet sie dabei noch nicht. Interessant!
Ich sollte mir also meine eigenen negativen Bewertungen in Form von "das stinkt" oder "iih bah" einfach mal verkneifen.
Mal sehen ob ich meinen Mann auch davon überzeugen kann.
Haha, ja man muss es nicht übertreiben mit der Ekelreaktion, aber eine gewisse Form von Ekel ist ja durchaus sinnvoll und dient dem Schutz der Gesundheit. Das Kind soll ja keine verfaulten Sachen essen oder mit Exkrementen spielen...
Hallo,
genauso sehe ich das auch!
Ich bin nur soo genervt wenn Kinder wegen ein paar Schlammspritzern ausflippen oder wegen ein bisschen Kuhmist so run als würden sie sterben
Ausserdem hatte ich mal eine Schulfreundin in der Unterstufe, die den Stuhl eingehalten hat weil sie sich gschämt hat wenns dann in der Toilette nicht gut riecht.
Oder wenn die Kinder so lange mit Duft oder Deosprays herumsprühen bis man meint man würde an den Gasen ersticken...
Leider sind die "Ekelreaktionen" im Schnitt einfach maßlos übertrieben. Bei uns würde man vermutlich nichtmal krank wenn man aus der Toilette trinkt -- und da sag ich auch bähhhh.
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