LittleT
Hallo zusammen, zu unserer Überraschung ist unser 5- jähriges Kind heute völlig verzweifelt in Tränen ausgebrochen , als mein Mann und ich besprochen haben, wann wir nächste Woche das alte Sofa entsorgen und dann das neue holen. Er hat sich sehr reingesteigert. Geschrien, bitterlich geweint mit Schnappatmung und Stressflecken und ließ sich durch nichts beruhigen. Ich habe ihm angeboten eines der Kissen behalten zu können. NEIN! Er könne sich für das neue Sofa ein extra Kuschelkissen im seiner Wunschfarbe aussuchen. NEIN! Wir würden am ersten Abend mit dem Sofa einen schönen Film gucken und Popcorn essen. NEIN! Nach über einer halben Stunde trösten, machen und Verständnis zeigen habe ich ihm gesagt, dass es jetzt reicht, es Entscheidungen gibt die Mama und Papa treffen und er damit leben muss. Zuvor habe ich auch gezeigt und erklärt, dass das Sofa seine beste Zeit hinter sich hat und wir jetzt ein fast neues und kaum genutztes Sofa innerhalb der Familie übernehmen können. Ist ihm alles egal. Ich befürchte, dass das nächste Woche völlig eskaliert. Hat noch jemand einen Tipp?
Das ne Trollfrage oder ? Ein Kleinkind muss nicht mitentscheiden ob und wann ein neues Sofa oder Auto oder eine neue Wohnung gemietet oder gekauft wird,sowas hat ein Kind nicht zu entscheiden. Punkt Ende aus.
Man kann es aber sehr wohl liebevoll begleiten, wenn es von der Veränderung überfordert ist. Nicht jede kindliche Emotion muss für dich als Erwachsene schlüssig sein, du musst auch nicht allem nachgeben, aber das sollte einen nicht daran hindern diese Gefühle zu begleiten.
Ähm nein!
Habe ich irgendwo geschrieben, dass das Kind entscheidet?
Ich war ehrlich gesagt von dieser heftigen Reaktion überrascht bis leicht überfordert.
Aber natürlich hat das Kind da nichts zu entscheiden.
Sie wollte n Tipp es ihm zu erklären nicht mehr und nicht weniger! Entschieden hat sie es doch hat sie geschrieben...sehr hilfreiche Antwort.... Ich würde morgen Mal abwarten evtl. sieht die Welt morgen ganz anders aus.
Sehe ich auch so. Kenne solche Reaktionen von meinem 3jährigen auch. Für ihn hat das einen emotionalen Wert und Gegenstände können zur Familie gehören. Da sprechen Trauer und Verzweiflung. Klar bleibt deswegen das Sofa nicht... Ich würde es am Wochenende nochmal thematisieren, dass an Tag x das Sofa weggebracht wird. Verständnisvoll sein "ich weiß, du magst das alte Sofa, aber wir werden es nicht behalten". Wenn du merkst er dreht wieder auf, spar dir Angebote wie Kissen behalten etc, da ist er wahrscheinlich eh grad nicht für zugänglich und halte einfach nur seine Reaktion aus. Bleibt er ruhig, kannst du ihm so ein Angebot ja nochmal machen. Für meinen am schlimmsten wäre auf jeden Fall es ohne weitere Vorwarnung auszutauschen. Er ist da (auch) sehr sensibel und reagiert auf solche Veränderungen heftig. Hat er davon vorher ein paarmal gehört, ist an Tag x alles halb so schlimm oder gar keine Aufregung mehr.
Auch dir vielen Dank.
Ja er ist allgemein sehr sensibel aber auch extrem willensstark.
Einfach austauschen, während er die Kita besucht wäre undenkbar.
Und auch wenn er natürlich keine Entscheidungsmacht in allen Belangen hat, ist er vollwertiges Mitglied der Familie und darf auch seine Meinung äußern.
Grundsätzlich gerne etwas weniger heftig ;)
Das aushalten ist die große Kunst.
Aber nach der Situation graut es ist schon vor der Einschulung kommenden Sommer.
Ich halte es nicht für einen Troll. Bei uns hatte mein Sohn damals schon Probleme, wenn er sich von einem geliebten Paar Schuhe trennen mußte. Allerdings haben wir da gar nicht groß diskutiert. Schuhe kaputt oder zu klein - weg damit. Meist dauerte der Anfall nicht lange.
Ich unterschreibe bei Chylina! Über so etwas informiere ich meine Kinder aber es gibt keine Diskussion. Ich entscheide und zahle! Punkt.
Hallo, ich glaube, dass das schon sein kann. Kinder sind Gewohnheitstiere und Veränderungen können manche schon irritieren. Mein 4 jähriger hat heute bitterlich geweint, als ich einen Bilderrahmen mit Fotos, der da schon immer war, abgehängt und was Neues aufgehängt habe. Natürlich musst du jetzt die neue Couch nicht stornieren, aber ich denke, dass du in der Situation auch nicht mit Argumenten wie neues eigenes Kissen, Popcorn usw. punkten kannst. Der Kleine ist während so eines Gefühlsausbruchs solchen Argumenten nicht zugänglich, also einfach bei ihm sein, ihm Trost anbieten und dann wird das. Lass ihn nicht alleine in seiner Trauer um das lieb gewordene Möbelstück und versuche dich nicht aufzuregen, auch wenn es bestimmt schwerfällt. Sei einfach die Schulter zum Ausweinen. Ganz liebe Grüße
Danke für deinen Ratschlag. Ja vielleicht hast du recht und morgen ist alles vergessen. Ich befürchte allerdings, dass es nicht so ist. Manchmal "vermisst" er unsere alte Essecke und möchte die zurück. Echt irre, was solche Lappalien aus Erwachsenensicht beim Kind auslösen können.
Wie wurde denn früher mit Veränderungen umgegangen? Steckt das Kind gerade in einer Trotz-Phase? Eventuell belastet das Kind ein anderes Ereignis und er ist emotional überfordert? Es hört sich ziemlich heftig an, für sollch eine alltägliche Angelegenheit, sodass ich mir gut vorstellen kann, dass da mehr / etwas anderes dahinter steckt. Hier ist ein Artikel, vielleicht kannst du etwas daraus mitnehmen: https://geborgen-wachsen.de/2019/08/09/kinder-bei-veraenderungen-begleiten/amp/
In dem Artikel gibt es auch Tipps wie man mit solchen Emotionen umgehen kann. Zwar sind die bekannt und man hat es schon oft gehört oder gelesen, aber eventuell ist es ganz gut die genau in der Situation nochmal vor den Augen zu haben und in Ruhe durchzugehen.
Vielen Dank für den Link. Da ist vieles wahres dran. Und ja genau eigentlich ist es einem bewusst, aber in der Situation handelt an ganz anders, als man es eigentlich aus der Theorie besser weiß. Veränderungen sind nicht sein Ding. Er braucht einen festen Rahmen, geregelte Tagesabläufe und Strukturen. Ebenso Auszeiten. Häufig ist ihm der Kitatag bis 14 Uhr eigentlich zu lang. Auch das muss ab Januar leider täglich klappen. Auch Corona hat was mit ihm gemacht. Er durfte fast 10 Monate nicht in den Kindergarten. Wenn er jetzt mal wegen Personalmangel nicht gehen darf, ist das ein Weltuntergang.
Wir hatten das bei meiner Großen in dem Alter auch mit einem Sofa. Sie durfte dann am Tag als das Sofa auf den Sperrmüll kam, ganz viele Erinnerungsfotos machen. Das hat ihr etwas geholfen. Sie tut sich immer noch schwer mit Veränderungen und beim Sachen aussortieren.
Auch eine Idee. Danke
Eines meiner Kinder tut sich mit Veränderungen auch sehr schwer und da gehören hier auch teilweise Möbel dazu. Kenne die Reaktion also sehr gut. Hier hat immer Zeit geholfen, also sich an die neue Situation gewöhnen zu können bevor die Veränderung einteitt. Da das Sofa bei euch erst nächste Woche kommt, hat dein Sohn ja auch noch Zeit und ich könnte mir vorstellen, dass es dann, wenn es soweit ist, gar nicht mehr so schlimm wird wie heute.
Guten Morgen,
Auch dir Danke. Ich hoffe wirklich, dass die Zeit es richten wird. Heute morgen bin ich schon mit geweine wegen dem Sofa geweckt worden.
Ich hoffe, dass bei allem Verständnis unsere klare Haltung das richen wird.
Blöderweise hat mein Mann ihm erzählt,dass das alte verbrannt wird.
Naja, Ihr habt ihm ja schon Vorschläge unterbreitet.. die Entscheidung liegt bei Euch, das ist keine Kinderentscheidung.
Ich habe hier auch so ein Kind. Leider wird hier auch jeglicher (ich nenne es Mal Müll) betrauert. Es geht immer halbwegs mit Abschiedsfotos. Auch z.B. wenn der Weihnachtsbaum entsorgt wird. Es werden Fotos gemacht, mit und ohne Kinder, dann danken wir dem Baum für die tolle Zeit und dann "sind wir Mal gespannt, was für Erlebnisse wir mit dem nächsten (XYZ) haben werden. Und vielleicht haben die Kinder dann auch schon Ideen. So lenkst du die Gedanken auf die Vorfreude. Viel Glück.
Meine inzwischen 6jährige ist auch so. Jede Neuerung ist ein Drama. Auch bei Kleinigkeiten. Gerade gestern Abend hat sie eine neue Zahnbürste bekommen - unter großen Tränen.
Ich nehme sie schon ernst, auch wenn das sehr anstrengend ist, und erkläre warum eine Sache ausgetauscht werden muss. Bei ihr hilft, wenn wir vorher ein Foto von der jeweiligen Sache machen und ich ihr verspreche, dass sie das Bild jederzeit angucken darf. Sie hat NOCH NIE tatsächlich eines der Bilder angeschaut, aber der Gedanke, dass sie KÖNNTE hilft ihr. Und ich hab halt einen Ordner mehr auf dem Telefon
Vielleicht schlägst du deinem Sohn noch ein paar Bilder vom Sofa zu machen und schaust mal ob ihm das auch hilft?
Ich verstehe manche Antworten nicht... natürlich ist das eine Entscheidung der Eltern und nicht die eines Kindes - aber darum ging es der AP doch gar nicht. Sie hat nach Tipps gefragt, wie sie mit der Situation bzw. dem verzweifelten Kind umgehen, ihm helfen kann. @LittleT Ich habe auch so ein sensibles Kind, welches nur sehr schwer mit Veränderungen umgehen kann. Hier kamen schon ein paar gute Ideen! Ansonsten würde ich nicht allzu viel Tamtam machen: bleib gelassen, nimm das Kind und seine Gefühle ernst und zeige Verständnis, ohne zu dramatisieren. LG!
Dein Kind befindet sich in der magischen Phase und ist vermutlich zudem besonders sensibel. Meine Tochter war auch so. Veränderungen waren schwierig, Möbel markierten das Umfeld, es wurde sogar für eine Wollmaus ein kleines Habitat mit Papphäuschen eingerichtet... Ich habe versucht, Neuerungen als spannendes Abenteuer zu "verkaufen". Für das alte Sofa würde ich eine kleine Abschiedsfeier zelebrieren, möglicherweise eine Verdiensturkunde überreichen und dann die Vorfreude auf das neue Sofa schüren. Nicht diskutieren, aber liebevoll erklären, dass auch Sofas mal in Rente gehen und dass sich das arme, alte Sofa darauf freut.
Bei meinem Kind war das ähnlich, aber nicht so stark ausgeprägt. "Das sehe ich nie mehr wieder" war dann seine Aussage. Geholfen hat, ein Foto zu machen, mit Kind und dem Möbelstück, das "entsorgt" werden sollte. Ich würde in einer ruhigen Minute mit dem Kind reden, dass die Entscheidung gefallen ist, und nicht zig Alternativen oder so anbieten, die den "Abschied" noch schlimmer machen. Das Sofa zu erneuern ist Eure Entscheidung, das würde ich nicht diskutieren. Wenn Du erwartest, dass es eskaliert, wird es das tun, Kinder erfüllen nämlich die Erwartungen. Gehe positiv daran, und nehme die Emotionen des Kindes nicht auf die Goldwaage. Stehe hinter der Entscheidung. Wenn er weint, dann nimm das an, aber mach daraus nicht mehr, als es ist. Wird das Kind hysterisch, würde ich schon deutlich aber freundlich sagen, dass es Eure Entscheidung ist, und Ihr diese nicht mehr ändert. Biete aber nicht während diesem irrationalen Ausbruch irgendwelche Alternativen oder so an, denn in diesem Moment ist kein Kind für rationale Überlegungen offen.
Nicht alles ist "Sensibilität". Ich war früher selbst manchmal so. Abschiede von Sachen waren manchmal schwer. (Ob ich deswegen auch als Erwachsene dreimal überlege, bevor ich etwas aussortiere? ;-)) Genau: Trost, körperliche Nähe, eine positive Perspektive für das Wegzuwerfende usw. Heute wäre ich dankbar für das Gehabte und könnte dann leichter loslssen, damals ging das noch nicht, glaube ich. Ähnlich wie Fotos: sich vor etwas stellen und es sich angucken, dann Augen schließen und prüfen, ob man es jetzt genug vor dem inneren Auge hat, sonst ggf. nochmal anschauen, bis es reicht. Viel Erfolg!
Ich danke euch allen für eure Antworten und guten Ideen
Ich bin ganz überrascht, dass es scheinbar bei einigen anderen auch so ist. Damit hätte ich nie gerechnet. Aus unserem Umfeld hat sowas nie jemand erzählt. Obwohl unser Kind häufiger in seiner Reaktion für mein Empfinden "extrem" ist, finde ich das schon sonderbar.
Aber wie immer beruhigt es zu wissen, damit nicht alleine zu sein und es waren ein paar wirklich gute Ideen dabei.
Ich bin gespannt wie sich die nächsten eineinhalb Wochen gestalten.