Mitglied inaktiv
soll´s geben ! Oder war das auch wieder pietätslos ? Grüßle

Wie blöd muß man sein, um das nicht zu merken???
aua
Ach Du Sch....ande
(Kann ja kaum sein, daß das NIEMANDEM auffällt. Oder die Verwandtschaft hatte einen recht schrägen Humor)
ich glaub im Leben nicht, dass das eine richtieg Anzeige war...
bei uns stand mal eine totesanzeige drin. da stand dann drunter: Gott hat unsere liebe Mutter zu sich gerufen! Wurde aber auch Zeit ............... das kann man auch zweideutig verstehen. Entweder war der Tot eine erlösung und hätte sie schon früher von ihren schmerzen erlösen können oder aber, die kinder waren froh, daß sie endlich weg war tja, so kanns gehen
Unten bei dem Beitrag über H. habe ich geschrieben, daß nirgendwo soviel gelogen wird, wir auf Beerdigungen und Verabschiedungen. Unten wurde das angezweifelt und gefragt ob das stimmt. Ward ihr schonmal auf einer Beerdigung und dort wurde gesagt: Leider ist XY verstorben, aber seine Familie ist auch ein Stück befreit von seinen Launen, seiner cholerischen Art und seinem egoistischen Lebenstil???? Nein, aus ganz schlimmen Menschen werden nach dem Tod, die besten Väter, die tollsten Mütter. Wenn ich jemanden beerdige und ihn so gut kenne, daß ich mir ein Bild machen kann, sage ich solche Dinge nicht!!! Das bedeutet nicht, daß ich an den Pranger stelle, sondern ich sage gar nichts über sein Wesen. Manchmal muss man einfach mal hinhören, was jemand NICHT sagt. Vor einigen Wochen habe ich auf einer Beerdigung, mit Absprache der Angehörigen, gesagt, das der Verstorbene ein schwieriger Mensch war und seine Familie, besonders die Kinder es nicht immer einfach mit ihm hatten. Das war eine Befreiung für die ganze Familie und die Angehörigen, endlich war es mal ausgesprochen und so kann man viel besser Abschied nehmen, weil man sich nicht zu verstellen braucht. Damit meine ich nicht, daß sie froh über den Tod waren,sondern daß sie nicht dieses tolle Familienklischee aufrecht erhalten mussten, was jeder nach dem Tod erwartet.
Ich stimme Dir durchaus zu, was das Verschweigen von "unangenehmen" Eigenschaften des Verstorbenen. Aber es tut nicht immer gut, daß auch auszusprechen. Mein Opa, der Vater meines Vaters, war ein schwieriger Mensch. Ich war die einzige Enkelin, die mit ihm gut auskam. Meine Mutter konnte ihn nicht ab. Und auch meine Oma, seine Frau, hat sehr unter ihm gelitten. Als er noch lebte, hat sie das auch öfter mal so gesagt. Aber verlassen hat sie ihn nie. Es gab aber eine Art "Lästerritual" zwieschen meiner Mutter und meiner Oma, wo sich die beiden beim Kaffee augenrollend über seine neuesten "Nettigkeiten" ausgestauscht haben ("Weißt Du, was er vorgestern gesagt hat, als ich etwas mehr Haushaltsgeld für sein Geschäftsessen haben wollte? Was denkt er, was ich seinen Geschäftspartnern servieren soll? Griessuppe?") Kaum, daß er im Grab war, war er für meine Oma der beste aller Ehemänner gewesen. Meine Mutter hat danach mehrfach versucht, dieses Lästerritual aufleben zu lassen - es ging nicht mehr. Meine Oma wollte nichts Schlechtes mehr über ihn hören - und hat steif und fest geleugnet, selber jemals etwas Böses über ihn gesagt zu haben. Ich denke, sie hat sich ein bißchen selber Schuld an seinem Tod gegeben (er war lange schwer pflegebedürftig, war ein schwieriger Patient, sie war sehr überfordert und brachte ihn mehrfach in ein Pflegeheim, um selber mal wegfahren zu können, was er ihr SEHR übel nahm). Plus: Nach seinem Tod hat sie sich wohl selber die Frage nicht mehr beantworten können, warum sie ihn nie verlassen hat. Also mußte er gut gewesen sein, sonst fielen ihr (sich selber gegenüber!) keine Ausreden mehr ein. Es gibt wohl keine Patenrezepte, was man über wen sagen kann - weder vor noch nach seinem Tod.´ Gruß, Elisabeth.
So blöd das klingt ! Wenn ich am Grab meiner Oma bin "rede" ich auch mit ihr im Geiste und ich gehe davon aus sie hört mich ! Grüßle
Wir hatten eine Großtante; die war wirklich die Verkörperung des Bösen. Auf der Beerdigung wurde eine Rede gehalten; ich dachte wirklich, dass ich versehentlich auf der falschen Trauerfeier bin..... Wahrscheinlich gilt der Grundsatz: Über Tote redet man nicht schlecht....
Komischerweise glaube die Leute, dass die Menschen mit dem Tod besser werden. Gut, sie bleiben keine bösen Menschen mehr. Insofern halte ich es nicht mehr für nötig, die Missetaten auf der Beerdigung zu nennen. Aber Lobhudeln muss ich keinen Menschen, nur weil er gestorben ist. Man stirbt wie man gelebt hat, mit all den Schandtaten. Gut, nun kann man zwar keinen mehr ärgern, aber seelig sprechen? Schweigen finde ich eine gute Alternative. Ich bin nicht nur an den Beerdigungen überrascht mit was für wunderbaren Menschen ich zu tun hatte. Auch runde Geburtstage, Hochzeiten und Jubiläen bringen Helden hervor.
die frage "wird auf beerdigungen gelogen" möchte ich ausweiten auf die viel schwerer wiegende frage "wird danach weitergelogen“ „belügen sich die trauernden´" bzw. "halten sie ein trugbild des verstorbenen aufrecht". manchmal bringt erst der tod und der weg dorthin dinge ans licht. Über den verstorbenen. und die hinterbliebenen müssen ein schweres "erbe" antreten, von dem sie vorher nicht mal in ihren ärgsten albträumen geträumt hätten. ich bin deshalb z.b. bez. thema H. keine blinde, die von der farbe redet. und war selbst bereits gezwungen gewesen, scheinbare oder sogar echte tabus zu brechen. und wende schlauheiten für andere auch im eigenen leben an. Vor allem die: z.b. halte ich nichts von krampfhafter heiligenscheinputzerei der "nachlassverwalter", wenn es etwas aufzuarbeiten gilt. ob man will oder nicht. was bringt es dem verstorbenen und einem selber, wenn man wahrheiten verdrängt, wenn man sich verantwortlichkeiten entzieht, wenn man schönfärbt? auch so eine sache, diese einbildung je enger der verstorbene angehörige zu einem steht, um so blinder habe die liebe und treue zu ihm zu sein. nee. das halte ich für falsch, und für verfälschend, zum beispiel bez. der authentizität des verstorbenen, der eigenen position zu ihm. Uvm. Manchmal kann eine solche aufarbeitung ein ritt durch die hölle werden. Der schlimmstenfalls nie aufhört. Denn der tode selber gibt keine erklärungen mehr ab.
Scheinbar fühlt sich jeder dem Verstorbenen (der Hauptperson) gerade an seiner Beerdigung nahe. Lobhudeleien verbrüdern mit dem Toten, das hält dann halt einfach vor. ------ manchmal bringt erst der tod und der weg dorthin dinge ans licht. Über den verstorbenen. und die hinterbliebenen müssen ein schweres "erbe" antreten, von dem sie vorher nicht mal in ihren ärgsten albträumen geträumt hätten.----- OJA; und das gar nicht mal selten. Ich frage mich, ob die lobpreisenden Grabreden zu dem Zeitpunkt schon geschrieben waren....? Zum ThemaH..... ich denke, das Schönreden hat auch damit zu tun, dass viele sowieso glauben sterben spräche heilig. Und wer sich mit Heiligen verbrüdert ist gesegnet. .... oder so....