Elternforum Aktuell

@ Wilma

@ Wilma

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Habe da ein paar Fragen an Dich, die mir schon länger im Kopf rumgeistern, ich wußte nur nicht wen ich fragen soll, bis ich Deine Antwort bei Jovi eben las. Ab welchem Alter können denn Kinder das Reiten anfangen? Frage, weil meine Töchter mich damit nerven (wie viele kleinen Mädchen das nunmal machen:-)). Leonie ist 5, denke, das wäre vermutlich okay, aber Lea wird im Mai erst drei, ist aber geistig sehr weit und von der Größe her auch nur ein paar cm kürzer als ihre Schwester (wobei die extrem klein ist mit gerade mal 99cm). Außerdem ist die Kleine letztendlich die mutigere, der trau ich das tatsächlich zu, während ich bei der Großen eher glaube, daß sie kneift. Gibt es Schnupperstunden normalerweise auf Höfen? Muß oder sollten man sich einen richtigen Reiterhof suchen, oder macht das auch grob gesagt der Bauer von nebenan? Und wie sind da heutzutage die Preise? Bzw. kann man so eine Reitstunde auch durch zwei Kinder teilen? Denke sowieso daß die beiden nicht gleich jeweils eine ganze Stunde müssen/sollten/können:-)). Denke komplette Aurüstung brauch man nicht, oder? Zumindest hatte ich nur Stiefel und Kappe (praktisch, daß die beiden auch nur eine Nummer bei der Schuhgröße auseinander sind:-)). Ich würde halt gerne ihre Interessen etwas fördern und auch die sozialen Kontakte zu Tieren, soll ja Kinder geben, die noch nie ein Pferd gesehen haben (wobei meine Kinder auch der Meinung waren, schwarz-weiße Meerschweinchen wären kleine Kühe:-)). Würde mich über ein paar Tipps von Dir freuen! LG Nina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hi Nina, ich würde die beiden schon drauf los lassen. Motorisch sind die meisten Kinder schon mit drei Jahren in der Lage reiten zu lernen, aber selbstverständlich aus Sicherheitsgründen und um den Spaß zu erhalten an der Longe. Diesen Beitrag habe ich schon einmal für @alex geschrieben: "es wäre nicht schlecht, wenn du einen Stall finden könntest, in dem auch Ponies oder Kleinpferde für die Kinder angeboten werden. Denn die Kinder sollen ja nicht gleich Angst bekommen, dass die großen, starken Tiere mit ihnen machen was sie wollen. Wichtig ist, dass sie lernen die Pferde zu "pilotieren" und nicht nur von ihnen durch die Gegend getragen zu werden. Also müssen Kinder ihrer Größe entsprechend "motorisiert" werden. Ungefähre Faustregel für die richtige Größe: Länge des Unterarmes sollte in etwa der Länge des vorderen Röhrbeines des Pferdes entsprechen. Weiterer wichtiger Punkt: Für die ersten Stunden sollte Einzelunterricht an der Longe angeboten werden. Das dauert dann zwar meist nur eine halbe Stunde, reicht aber konditionell dicke hin... Hier sollte das Kind nicht nur den korrekten Sitz lernen, sondern auch Gleichgewichtsübungen machen und das Pferd zu kontrollieren üben. Kann das Kind dann schon leichtraben ohne sich festzuhalten und das Pferd ohne Longe aus allen drei Grundgangarten selbst zur nächst niedrigeren Gangart durchparieren, respektive anhalten, ist es Zeit für die Abteilung. Eine gute Abteilung für Anfänger sollte nie mehr als 4 bis 6 Pferde umfassen, da in einem "Tattersaalbetrieb" mit 12 Pferden in der Bahn kein Reitlehrer der Welt Krisensituationen - die immer mal wieder entstehen können, denn Pferde sind keine Maschinen - in den Griff bekommen kann. Von vernünftigem Unterricht ist in Massenbetrieben auch nichts zu erkennen. Wenn die Abteilungen so klein sind, ist der Unterricht nicht nur effektiver und sicherer, sondern es kann auch auf halbtote "Tragtiere" verzichtet werden. Nur so lernt deine Kleine auch vernünftig das Reiten. Ganz wichtig ist auch, dass mit Ausritten verantwortungsvoll umgegangen wird. Blutige Anfänger gehören nicht in den Wald. Sind die fortgeschrittenen Anfänger so weit, dass sie im leichten Sitz galoppieren können und auch kleine Sprünge heil überstehen (also korrekte Reiterpass-Reife), dann sind sie in der Lage die ersten durch Erwachsene geführten Ausritte in kleinen Gruppen möglichst unfallfrei zu überstehen. Der optische erste Eindruck eines Reitstalles wird oft überschätzt... Wirklich wichtig ist der Zustand der Pferde. Sie sollten in einem guten Futterzustand sein und auch ein gesundes Fell und gepflegte Hufe haben. Das Sattelzeug muss einwandfrei und vor allem kein Flickwerk sein. Da darf ruhig einmal etwas Stroh auf der Stallgasse liegen oder keine 20x60m-Halle vorhanden sein (ist für Anfänger eh viel zu viel Auslauf :-)!) Achte darauf, dass die Pferde zwar lieb, aber gut ausgebildet sind. Das bedeutet auch, dass sie von erfahrenen Reitern immer zwischen den Reitstunden-Einsätzen korrigiert werden. Gute Schulpferde sind in der Regel auch für Kinderprüfungen turniertauglich. Für Kinder sollte für die ersten Stunden, bis sich herausstellt, dass deine Kleine dabei bleibt, eine gute Leihreitkappe und, was noch wichtiger ist, eine Sturzweste oder Ähnliches vorhanden sein. In einigen Reitställen wird eher Wert auf die eigene Reitgerte gelegt... völliger Nonsens, Sicherheit geht vor und an der Longe braucht niemand eine eigene Gerte. Das sind eine ganze Menge Kriterien, die viele, viele Reitställe nicht im Entferntesten erfüllen... dazu gehören leider auch FN-Reitställe..." Das beantwortet deine Frage nach dem Bauern von Nebenan auch gleich... hier sind deine Kinder eher selten gut aufgehoben. Richtig reiten lernen sie dort wahrscheinlich nicht, womit die Unfallgefahr steigt. Wenn man mit Menschen spricht, die mal versucht haben zu reiten, aber dann durch einen Unfall Angst bekommen haben, sind die Ursachen meist die improvisierten Reitversuche auf dem Zottel der Freundin, oder dem Bauern, dessen Kinder keine Lust mehr an der Lotte haben, oder aber die schlechten Reitställe, welche Anfänger schon nach der 2. Reitstunde auf dem Max in den Wald schicken... Wenn die Kinder Longenstunden bekommen, dann wird das meist so geregelt, dass Jugendliche oder Erwachsene mit den Kindern die Ponies putzen und satteln, sodass sie auch hierin unterrichtet werden. Dann reiten sie eine halbe Stunde an der Longe und satteln hinterher das Pony wieder ab. Teilen würde ich diese Stunden nicht, weil sonst die Aufwärmzeit zu kurz wird. Der Preis in deiner Gegend...? Also hier kostet der Unterricht in guten Reitsställen ca. 10,-€, was ja auch bei dem Aufwand eines Einzelunterrichts durchaus fair ist... Auch, wenn das jetzt als sehr viel wirkt, wird sich durch den effizienteren Unterricht sehr viel schneller ein Fortschritt zeigen und die Kinder sind meist schon nach einigen Monaten mit der genügenden "Traute" in der Lage in die Abteilung zu wechseln. Die jüngste Reitschülerin meiner Schwester ist drei Jahre alt... und eine der Ehrgeizigsten. Natürlich darf man sich selbst von dem Ehrgeiz der Kleinen nicht anstecken lassen, denn es wird auch einmal eine Phase kommen, in der sie nicht ganz so viel Lust aufs Reiten haben und dann mal 4-8 Wochen nur sporadisch wollen... das legt sich dann aber wieder... Grundsatz ist und bleibt: Reiten macht Spaß! Ich hoffe, dass dir dieser "Roman" helfen kann... wenn du noch weitere Fragen hast, du weißt ja, wie du mich erreichen kannst... LG, W


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

wef