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Wenn das Schicksal zuschlägt...

Wenn das Schicksal zuschlägt...

DoriDori

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Hallo, mein Mann und ich sind schon lange zusammen und haben so viele herbe Schicksalsschläge erleiden müssen, dass wir langsam nicht mehr wissen, wie wir damit umgehen sollen. Ein kleiner Auszug: finanzielle Pleite, weil Auftraggeber nicht gezahlt haben (eigentlich sind wir beide beruflich erfolgreich), 2 Kinder im ersten Lebensjahr an schweren Infektionen verloren, Eltern schwer erkrankt, Autounfälle in der Verwandtschaft, Haustiere gestorben etc. Natürlich gab es in dieser Zeit auch viele schöne Dinge (Geburt unseres 3. Kindes, Erfolg im Job, unsere Hochzeit etc.) Jetzt gab es einen riesigen Wetterschaden bei uns zu Hause, unklar, ob die Versicherung übernimmt und wir fragen uns, ob das irgendwann auch mal wieder aufhört... Unser Umfeld ist mit uns überfordert, da wir regelmäßig schlechte Nachrichten liefern, viele testen ihre eigenen Weltanschauungen an uns ("ihr müsst in eurem früheren Leben schreckliches gemacht haben" oder "ihr habt euch von Gott entfernt", "ihr seid irgendwann im Leben falsch abgebogen", "das Schicksal möchte euch etwas mitteilen"), und vieles mehr haben wir uns schon angehört. Wir sind nicht gläubig und eine eigentlich völlig normale und harmonische Familie. Was mich interessiert: Denkt ihr auch solche Dinge? Wie reagiert ihr, wenn ihr Menschen trefft, denen viel passiert ist? Denkt ihr, es gibt Zusammenhänge? Oder sind es einfach schlechte Zeiten? Freu mich über Antworten, Dori


fiammetta

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Antwort auf Beitrag von DoriDori

Hi, es gibt Jahre, die sind der blanke Horror. Ich habe allerdings festgestellt, dass Menschen, die schon in relativ jungen Jahren Übles erlebt haben, nicht nur empathiefähiger sind, sondern auch mit Krisen besser umgehen können. Erwischt einen das ganze Leben lang nichts, dann ist der mickrigste Pippifax ein unwerfendes Drama. Solche Menschen können auch mit anderen nicht mitfühlen, d.h. mehr als dümmliche Kommentare können sie nicht produzieren, denn sie wissen ja nicht, wie sich Krisen anfühlen. Menschen, die Schlimmes erleben, werden übrigens ganz grundsätzlich nach einiger Zeit wie ansteckende Leprakranke wahrgenommen, ganz einfach, weil sie nicht hinreichend lustig sind. Der Durchschnittsmensch will sich aber nur amüsieren und nichts vom real exististierenden Elend hören. Trifft es ihn jedoch umgekehrt irgendwann selbst, dann will er genauso Mitgefühl erleben und aufgebaut werden. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung nur den Ratschlag geben, Dich von den Menschen weit fernzuhalten, die derartige sinnfreien Kommentare absondern müssen. Solche Kraftvampire ziehen einen nur noch mehr runter, helfen einem nicht, erwarten allerdings irgendwann (und das ist so sicher wie das Amen in der Kirche) von Dir die liebevolle Unterstützung, die sie selbst nicht fähig sind zu geben. LG Fiammetta


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von DoriDori

erstmal: Stell bitte nie den Tod eines Tieres mit dem Tod eines Kindes gleich... ist nicht böse gemeint.. Ich habe auch ein Kind im ersten Lebensjahr verloren und würde nie um ein tier weinen. klar war es für mich auch schlimm, als meine katzen gestorben sind, aber ich würde es nie gleichstellen bzw um ein tier weinen. was die schicksale angeht, denk ich, gibt es viele denen es auch so geht. Ich kann da auch ein lied von singen :( manchmal denk ich, ich kann nicht mehr und pack das nicht mehr, aber dann seh ich meine kinder und das gibt mir kraft weiterzumachen. bei mir sind es auch.. drei kinder verloren, (zwei fehlgeburten und der Tod meiner tochter) papa gestorben, unfall mit meinen drei lebenden kindern, . wir hatten alle schutzengel die gerade zeit hatten. dann finanzielle probleme, probleme im job, ärger mit meiner mutter... alles was man sich vorstellen kann. aber es geht immer wieder weiter.. muß ja. ich bin ein sehr sensibler mensch und dinge, die andere kalt lassen, machen mich fertig. ich war sogar schon mal soweit und hab die telefonseelsorge angerufen. vielleicht wäre eine therapie für mich wichtig gewesen, aber ich wollte das nicht. ich hab probleme, wildfremden menschen von mir zu erzählen. Aber vielleicht könnte dir eine therapie helfen? was den schaden am haus angeht, wie schlimm ist es? wieso sollte die versicherung sich weigern? was andere menschen betrifft, ich binde es nicht sofort jedem auf die nase. ich erzähl z. b. selten von meinen verstorbenen kindern. eben weil viele nicht damit umgehen können. wenn mir jemand von seinen schicksalen erzählt, kann ich auch nicht immer damit umgehen. auf keinen fall sollte man einen wettbewerb starten: "ey, mein schicksal ist schlimmer als deins" das ist der falsche ansatz. Solltest du gar nicht mehr aus diesem strudel rauskommen, dann denk mal über eine kur nach. es gibt auch kuren mit psycholigischem hintergrund. erste anlaufstelle ist dein hausarzt. frag ihn einfach mal, welche möglichkeiten es gibt. du mußt etwas tun, sonst wird es nicht besser.


Sternspinne

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Wo stellt sie bitteschön den Tod eines Tieres mit dem Tod eines Kindes gleich? Sie zählt lediglich auf, was ihr alles Schlimmes passiert ist. Und nur weil du nicht über ein totes Haustier weinst, machen das andere Menschen sehr wohl. Und sie "darf" es sogar vergleichen, weil sie ja selber auch diese sehr schlimme Erfahrung gemacht hat.


suchepotentenmannfürsleben

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Antwort auf Beitrag von DoriDori

Mir gehts auch so. Gerade mal wieder - wobei mir schon seit jeher ständig irgendwelche Katastrophen passieren oder ich vor neue (ungeplante und-gewünschte) Aufgaben gestellt werde. Meine Aufzählung würde ähnlich wie deine klingen. Nach der letzten Phase war zumindest lange insoweit Ruhe, dass es eine Zeit über mehrere Jahre gab, in denen keine großen dramatischen und ganz schlimmen Dinge passierten. Aber irgendwas war immer und wenn ich zurückblicke lief so gut wie nie mal irgendwas nur geradeaus und "normal". Mittlerweile habe ich wieder so einen "Lauf", indem sich eine Katastrophe an die andere reiht und ich manchmal am Verzweifeln bin. (Wasserschaden ist hier auch das Neueste) Solche Sprüche wie du sie schreibst, habe ich ehrlich gesagt noch nie von meinem Umfeld gehört. Ich glaube, wenn mir jemand so kommen würde, käme von mir darauf eine Antwort, die sich gewaschen hat. Geht ja gar nicht! Die meisten in meinem Umfeld reagieren empathisch und mitfühlend. Nachdem ich von unserem letzten Katastrophenereignis, dem Wasserrohrbruch, berichtet habe, war meine Freundin einfach nur sprachlos. Ich frage mich auch oft, ob es da Zusammenhänge gibt. Ob manche Menschen "sowas" magisch anziehen? Und auch, ob es irgendwann mal besser wird. (ich hoffe sehr!) Was ich in meinem Leben beobachte ist, dass vieles im ersten Anlauf unverschuldet schief geht - und der zweite Anlauf dann das Glück bringt. Ganz ehrlich, solchen Menschen, die dir so dreist begegnen, würde ich gehörig die Meinung sagen. Wirkliche Freunde können das nicht sein. Ich schick dir viel Kraft! LG S


Patti1977

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Antwort auf Beitrag von DoriDori

was ich festgestellt habe: nette leute haben nur mist ab stiefel und die verfolgt das pech aber sie wissen familie zu schätzen. die größten a...löcher, den fliegt alles zu. wo tauben sind, kacken tauben hin ;-)


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von DoriDori

darüber hab ich keine zeit zum nachdenken..ich gehöre selber zu der kategorie mensch die überall "hier" schreien


Maximum

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Antwort auf Beitrag von DoriDori

was sollen da die Mütter sagen deren Kinder gestorben sind...ich finde das dies mit Abstand das schlimmste ist was einem Menschen wiederfahren kann...dagegen sind finanzielle Pleiten pillepalle... Was haben denn dann diese Frauen verbrochen das ihnen sowas schlimmes wiederfährt...alles dummes Geschwätz worauf man nix geben darf...


Johanna2

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Antwort auf Beitrag von DoriDori

Mal abgesehen von den kuriosen Antworten in Deinem Bekanntenkreis (die ja nun wirklich nicht weiter helfen) - ist das nicht das ganz normale Leben, das Du da beschreibst? Wenn ich überlege, was ich den letzten 15 Jahren an schlimmen Erfahrungen gemacht habe, ist das auch so einiges (kann ja auch mal aufzählen: 2 Fehlgeburten hatte ich auch, große Ehekrise mit zeitweiliger Trennung, Geldprobleme, Gesundheitsprobleme/Krankenhaus, 4 Todesfälle in der engen Familie innerhalb von 19 Monaten, darunter meine beiden Eltern, ungewisse berufliche Zukunft des Partners...). Ich fand/finde das zeitweise auch hammerhart, denke dann aber auch wieder, dass das einfach mit dem Lebensalter zu tun hat, in dem ich mich befinde (bin inzwischen ein paar Jährchen über 40). Viele Mütter haben ähnliche Erfahrungen, die eigenen Eltern werden älter, krank, sterben, der Arbeitsmarkt ist ganz und gar nicht mehr sicher und damit die Einkünfte auch nicht.... Je älter ich werde, desto mehr Lebenszeit habe ich doch auch für diese anstrengenden Erfahrungen. Ich finde und fand mich nicht von einem Schicksal gebeutelt, aber natürlich schon stark belastet. Für mich gehört das zum Leben dazu, auch wenn ich das so eigentlich gar nicht haben will. Wichtig für mich ist ein soziales Netz, das mir Halt gibt: mein Mann, meine Freunde, zur Not auch ein Therapeut. Und wichtig ist für mich auch, die schönen Seiten des Lebens nicht aus dem Blick zu verlieren, meinen Interessen nachzugehen und auch Freude zu haben. LG Johanna


babyproject

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Antwort auf Beitrag von DoriDori

Es tut mir sehr leid zu lesen, was Ihr alles habt durchmachen müssen und auch wenn ich selber 4 ganz üble Jahre hinter mir habe denke ich dass ich es noch gut hatte denn Kinder zu verlieren ist wohl das schlimmste was Eltern passieren kann darum wünsch ich Dir von Herzen dass es aufwärts geht und Ihr noch ganz glücklich sein dürft und vergiss das Gerede der Leute sowas ist absolut daneben!


*Suse*

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Antwort auf Beitrag von babyproject

Bei uns gab es auch schon Zeiten, in denen man sich fragte, warum einem das passieren musste (finanzielle Krisen, Job unverschuldet verloren, Fehlgeburt), und wo man nicht weiter wusste, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass man drüber reden muss und uns wurde auch immer irgendwie geholfen oder wir haben uns halt am eigenen Bart herausgezogen, wie man so schön sagt. Nicht dass wir über Jahre immer wieder und NUR einstecken mussten, aber es gibt im Leben halt Hochs und Tiefs. Uns ist darüber bewusst geworden, dass mein Mann und ich einerseits alles zusammen durchstehen und uns gegenseitig Kraft geben und andererseits (wir sind ÜBEHRAUPT NICHT religiös!) dass es nach jeder schlimmen Zeit oder jedem Schicksalsschlag wieder bergauf geht, etwas Schönes passiert oder sich etwas anderes Gutes ergibt. Manchmal wäre das Gute nicht möglich gewesen, wenn nicht genau das schlimme Ereignis vorher gewesen wäre, z.B. hätte mein Mann nicht seinen jetzigen supertollen Job, wenn er nicht vorher den anderen Job ganz gemein verloren hätte und länger arbeitslos gewesen wäre. Vielleicht hättest du nicht dein jetziges Kind, wenn deine anderen Babys nicht vorher gestorben wären, was nebenbei das Schlimmste ist, was ich mir vorstellen kann. Es ist eine Kunst, das Leben so zu nehmen wie es kommt, auch mal leiden zu können, aber grundsätzlich eine positive Lebenseinstellung und einen gewissen Optimismus nicht zu verlieren!! Diese Kunst beherrschen viele Leute nicht, werden griesgrämig, vermuten hinter jeden Ecke den nächsten Schicksalsschlag und übertragen diese schlimme Lebenseinstellung auch auf ihre Umgebung. Ich selbst umgebe mich nicht mit solchen Leuten, da es einen runterzieht. Auch Leute, die dir so dumme Sprüche drücken, die dir echt nicht weiterhelfen, da würde ich dir raten, dich nicht mit solchen Menschen zu umgeben!!! Natürlich darf und muss man eine Zeitlang in Trauer versinken, wenn jemand verstorben ist oder sowas, aber dann kommt auch die Zeit, dass man sich wieder zusammenreißen muss, in die Zukunft blickt und diese nicht auch schon von vornherein aufgibt. Ich wünsche dir für die Zukunft ganz doll viel Glück und dass du ein positiv gestimmter Mensch bleiben kannst, auch wenn man immer mal wieder durch knietiefe Sch**** waten muss. So weiß man das Glück, das man auch immer wieder erfahren darf, am Ende besser zu schätzen!!! Suse


TinaDA35

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Antwort auf Beitrag von *Suse*

Meine Oma hat letztes Jahr ihre beiden Söhne (mein Vater + Onkel) verloren. Sie ist 86 Jahre alt und sie hatte nur die 2 Kinder. Sie hat beide ihre Kinder überlebt...