Mitglied inaktiv
Es wird wieder gejagt in Kanada: 280.000 Robben sollen sterben. Die Empörung darüber gleicht einem Ritual. Dabei stirbt die Robbe auf dem Eis nicht grausamer als das Schwein im Schlachthof. Der Unterschied: Es ist ein öffentliches Gemetzel. Und doch ist es gut, dass der Tod der Tiere berührt. Die kanadische Filmproduktion „Artek“ dreht 1964 den Schockfilm „Les Phoques“ (Die Robben), das Startsignal für eine Protestbewegung, die bis heute anhält. 1966 zeigt Bernhard Grzimek die scheußlichen Szenen im deutschen Fernsehen. Tausende Zuschauer spenden Geld, damit diese Grausamkeit abgeschafft wird. Später stellt sich heraus, dass die Filmemacher einen Robbenjäger bezahlt hatten, um einem Tier die Haut bei lebendigem Leibe abzuziehen. Grzimek setzt sich an die Spitze der weltweiten Proteste. Das kanadische Fischereiministerium gerät unter internationalen Druck und erlässt Verordnungen, die die Jagd einschränken und streng regulieren. 1972 erklärt Grzimek, dass dank der Proteste die Jagdmethoden nun akzeptabel seien. Brian Davies, der die Proteste in Kanada organisiert, fragt ihn, warum er nicht für die grundsätzliche Abschaffung eintritt. Grzimeks Antwort: „Wenn sie sachgemäß getötet werden, sollte man es nicht ablehnen.“ Er steigt aus, doch die Protestmaschine läuft weiter. Es ist fast schon zum Ritual geworden: Wenn die Jäger ans Werk gehen, steigen die Aktivisten in ihre Hubschrauber und verfolgen sie mit Kameras. Mehrere Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen aus den USA und Europa nehmen durch die Spenden für ihren Robbenprotest alljährlich hohe zweistellige Millionen-Dollar-Beträge ein. Man kann ohne Zynismus behaupten, dass sie ein Problem hätten, sollte die Jagd tatsächlich eingestellt werden. „Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher“, heißt es in „Animal Farm“. Kanadische Robben rufen mehr Mitleid hervor als irgendeine andere Tierart. Der Grund ist offensichtlich: Sie sehen extrem niedlich aus, können sogar weinen und erinnern an Babys. Die Vorstellung, dass ein Mensch in der Lage ist, solchen kleinen Wesen den Schädel einzuschlagen, ist abstoßend und unheimlich. Obendrein werden beim Robbenschlachten mehr Säugetiere in kurzer Zeit getötet als bei irgendeiner anderen Form der Jagd. Und alles findet nicht hinter hohen Schlachthofmauern statt, sondern öffentlich auf dem Packeis. Das Thema ist moralisch vermint. Wer versucht, sich ihm rational zu nähern, setzt sich dem Vorwurf der Herzenskälte aus. Doch Bürger aus Nationen, die alljährlich Millionen Stalltiere für größtenteils nicht lebensnotwendige Zwecke verbrauchen, haben kein Recht, die Kanadier pauschal zu verdammen. Warum soll es uns erlaubt sein, auf Hasen und Rehe zu schießen, den Kanadiern jedoch nicht, Robben zu erlegen? Wenn man wie Grzimek das Töten von Tieren nicht grundsätzlich ablehnt, gibt es drei Argumente dagegen. Wenn Jagd die Art bedroht. Wenn sie grausam ist. Wenn der Mensch dadurch verroht. Ersteres wird von keiner Naturschutzorganisation behauptet. Mit einem Bestand von über fünf Millionen Tieren allein in kanadischen Gewässern (plus einigen Millionen in der Barentssee und im Weißen Meer), fallen die Sattelrobben nicht unter Artenschutz. Der Streit konzentriert sich daher seit Jahren auf die Frage, ob die Methoden grausam sind. Die auf dem Eis liegenden Jungtiere werden größtenteils mit Kopfschüssen erlegt oder aus nächster Nähe mit einem Knüppel erschlagen. Dies wird von staatlichen Kontrolleuren überwacht und ist strengen Regeln unterworfen. Die Fachleute, darunter eine vom WWF finanzierte internationale Tierärztekommission, kamen immer wieder zu dem Ergebnis, dass diese Tötungsweisen ebenso sicher sind wie das Bolzenschussgerät und die Elektrozange auf den Schlachthöfen. Dass manche Tiere danach noch zappeln, wie Filmaufnahmen immer wieder zeigen, erklären Zoologen mit dem Schwimmreflex von Robben, der auch bei zerstörtem Gehirn eintritt. Bliebe als Argument, dass durch die blutige Tat der Jäger selbst seelischen Schaden nimmt. Kant argumentierte, dass Menschen moralisch verrohen, wenn sie Tieren Gewalt antun. Das gilt für jeden Jäger oder Kopfschlächter. Doch der Gedanke erhält besonderes Gewicht, wenn es um ein hilfloses Tier geht, das dem in jedem Menschen unterbewusst wirkenden Kindchenschema so sehr entspricht. Bei allem Respekt vor kanadischen Fischern, die ein hartes Leben führen und mit der Robbenjagd oftmals ein Drittel des Familieneinkommens erwirtschaften. Dieses Töten erschüttert nicht nur sentimentale Tierfreunde. Man müsste sich mehr Sorgen um die Menschheit machen, wenn sie anders empfände.
trifft zwar jetzt nicht genau den Kern deiner Frage, regt aber trotzdem zum Nachdenken an.. Habe mit meinem Mann gestern über den Sinn/Unsinn der 10 Gebote diskutiert. Genauer gesagt über das Gebot: Du sollst nicht töten. Unserer Meinung nach nicht mit dem Überleben der menschheit vereinbar und absolut gegen die Evolution.... Zurück zu den Robben.... solange das ganze kein abschlachten sondern ein Töten ist um ein Produkt zu gewinnen, und solange die Art nicht bedroht wird...why not...? Lg Reni
hat Rußland die Robben jagd von Jungtieren bis zu einem gewissen Alter soweit ich weiß komplett verboten. Die Frage ist, wofür benutzen die kanadier die Robben? Zum Essen, als "Gutes" Nahrungsmittel? Für mich besteht ein Unterschied, ob man ein Tier fast ganz aufessen kann, oder z.B. nur ein Teil als Delikatesse angeboten wird, dann finde ich das unnötig, oder als sogenannte Potenzmittelchen (auch da gibt es Tiere, die sterben müssen, weil manch einer daran glaubt, daß irgendein Körperteil potenz fördernd ist), ich halte auch nichts davon wenn Tiere als Assecoir; Modefummel oder als Pelzmäntel enden. Gewisse Sachen ist kulturabhängig, manche mögen Hunde und Katzen, andere Schwein und Huhn, was die einen als normal ansehen ist für ander undenkbar. Ist die katze wirklich niedlicher als das Scheinchen oder Lämmchen oder hat sie mehr Rechte zu leben? Hmm, ich würde vom Kopf her sagen nein, aber als in Deutschland normal mit Schweinefleisch und Kuh auf dem Teller aufgewachser Mensch empfinde ich es als falsch einen Hund, Igel oder Katze zu essen. Ich sage mal laut LEIDER wird es immer mehr Mode Essen aus fremden Ländern zu übernehmen, früher hat kaum wer mal Strauss oder Känguruh gegessen, heute gibts das teilweise schon bei Lidl und Aldi:-((. LG Nina
Hallo Solange es Abnehmer gibt, als Kunden wird das schlachten weitergehen. Ist doch egal um was es geht. und die bedrohten Tiger, Elefanten, Wale, Robben...usw Erst wenn die Nachfrage nächlässt, lässt man die Robben in Ruhe... Tierbabys zu töten ist schon grausig:( Ist auch bei Lämmern so...meinst wie die Muttertiere schrein... und das Tagelang!! Ich kom vom Land!! Meine Tochter isst gerne Fleisch... möchte aber kein Pferdefleisch essen.. das ist hier kulturell ja so geprägt. Ich bin Vegetarier und verzichte drauf... auch auf Lederschuhe und Pelzmanter..usw LG
natürlich hat es bei vielen damit zu tun, wie das tier aussieht. da blutet das herz schon mal eher bei der kleinen robbe als bei der legehenne. kurz vor weihnachten kamen auch ein paar berichte über mastgänse....*kotz* wenn kühe unter schlimmen bedingungen zig kilometer eng gezwängt auf einem lader stehen, schweine komplett im dunkeln leben, sich gegenseitig anknabbern, legehennen blutige füsse von der käfighalting haben,das ist alles zum kotzen. ich finde die tötung eines tieres sollte einen zweck erfüllen. wenn sich eskimos in robbenhaut hüllen, finde ich das nicht sonderlich schlimm. wenn sich westliche damen in hermelin kleiden und tote füchse um den hals haben, würde ich am liebsten schreien.denn das ist sinnlos. wenn die population eines tieres seine umgebung gefährdet, dann finde ich es legitim zu töten...(dabei stellt sich mir die frage ob man das bei menschen auch machen sollte...wobei die das ja selbst erledigen). waale abschlachten um potenzmittelchen herzustellen...grausam. und ich muss,so wie nina schon sagte, auch nicht unbedingt verstehen, warum man sein straussensteak auf dem teller haben muss, das hier lebende schwein oder rind tut´s doch auch. ansonsten unterschreibe ich nochmal bei nina. gruss mad
Ich habe mal eine dumme Frage: Essen die Menschen dort das Fleisch der Robben, oder verarbeiten sie nur das Fell, oder was tun sie mit dem getöteten Tier? Ich weiß ja, dass man so gut wie alle Tiere (und theoretisch auch Menschen) essen kann, aber tun sie das wirklich? Ist das Fleisch besonders "gut"? Im Grunde sollte es keine Rangliste geben, welches Tier moralisch eher zum Schlachten geeignet ist und welches nicht. Ich habe aber seltsamerweise mehr Probleme damit, wenn ein wildes freilebendes Tier dafür getötet wird, als wenn es ein extra dafür gezüchtetes Tier trifft. Ziemlich krank, oder? Auf alle Fälle sollte der Tod für die Tiere schnell kommen. Es sollte mit einem Schuss erledigt sein, das auf den Schädel einschlagen, bis er Matsch ist, fände ich furchtbar. Bzgl. der besonderen Gefahr der Verrohung, weil die Robben so süß aussehen: Ich denke, dass ein Bauer, der seine Tiere von klein auf aufzieht, streichelt, mit ihnen spricht, etc., dann doch noch viel mehr verroht sein müsste, da er seine Tiere ja "persönlich" kennt. Und trotzdem gibt es Bauern, die selbst schlachten oder zumindest beim Schlachten mithelfen. Die Robbenjäger (und alle anderen Jäger) töten ja nur "fremde" Tiere. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Männer in der Hinsicht meist ganz anders ticken als Frauen. Für die ist ein Reh halt kein Bambi. Ich persönlich finde Kühe sehr süß, liebe aber auch Steak. Wenn ich allerdings selbst töten müsste, wäre ich ganz sicher Vegetarier. Wie schon gesagt, eigentlich scheinheilig und krank.
solche leute finde ich zum
die jagd dient schließlich nicht der ernährung - sondern nur des spaßes am metzeln, damit sich irgendwelche blöden weiber mit pelzen schmücken können.
...sondern weil sie den Fischern zuviel Fisch wegfressen. Die dürfen doch erst nach dem Fellwechsel gejagt werden und ich glaube, nur Inuit essen Robben und dann sicher nicht so viele Robben
Wer kann einem hilflosen Wesen -EGAL zu welchen Zweck auch immer- den Schädel einschlagen, Fell abziehen usw. Das ist krank. Das macht doch echt Angst, was für kranke Arschlöcher, Verzeihung, unter uns Menschen leben. Jemand der Tieren was antun kann, der macht doch auch kein Halt vor Menschen. Von mir aus müsste es kein Fleisch geben. Sind ja nicht in der Steinzeit. Fell brauch ich auch nicht. Also klares NEIN und es geht ja auch eher um die Fischindustrie. Mein Gott, ich hoffe, es gibt tatsächlich Gerechtigkeit und jeder muss das verantworten, was er tut. Ich beziehe das jetzt nicht nur auf die Robben. Es ist so respektlos gegenüber dem Leben, wenn man tote Tiere in Massen im Supermarkt kaufen kann, tiefgefroren, zerhackt, vorher gequält. Man sollte doch mehr Respekt vor dem Leben haben. Und jedes Wesen hat das Recht auf Leben. Wer gibt uns das Recht ein anderes Leben zu beenden? WER?????? Pfui. Und das Schlimme ist, das die Gesellschaft immer mehr verroht. Elli
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