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vielleicht will sich das wer gerne anschauen

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kikipt

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http://www.youtube.com/watch?v=J-sSOuysNn0&feature=share ond, Junk Bond - "What Moody's trashes, We treasure" - Portugal's response to Moody's rating vielleicht regt das zum nachdenken an.. nachdem nach portugal und griechenland nun auch irland auf der liste steht.. und als naechstes wohl italien und frankreich dran sind... und dann irgendwann mal deutschland??? europa klein halten als billigproduktionsfraktion??


carla72

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Antwort auf Beitrag von kikipt

Ich kann ja verstehen, dass die Portugiesen sich nicht geschmeichelt fühlen und dass man sich über die Ratingagenturen ärgern kann. Ich bin auch dafür, den Einfluss zu begrenzen; vor allem nach dem Totalausfall der Ratingagenturen bei den Subprime Loans. Aber diese berechtigte Kritik sollte nicht für die Wirklichkeit blind machen. Europa als Billigproduktionsgegend ist einfach nur abstrus. Nirgendwo wird teurer produziert als hier; dazu kann man wirklich in so ungefähr alle anderen Regionen der Welt fahren. Und wem sollte das nützen? Und für die schlechten Zahlen von Portugal kann man Moody´s auch nicht wirklich verantwortlich machen, oder?


Ralph

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Antwort auf Beitrag von carla72

Portugal, Griechenland und Italien haben seit Jahrzehnten eine mehr als abstruse Finanzierung ihrer Staaten auf's Parkett gelegt. Dafür wird nun einmal irgendwann die Rechnung präsentiert. Irland, Portugal und Griechenland haben es aus eigener Kraft nicht mehr hinbekommen, deshalb soll und muß Europa jetzt helfen. So weit so gut. Ein anderer Aspekt ist, daß die Ratingagenturen zerschlagen gehören. Mit welchem Recht wollen sie andere Staaten bewerten, sie, die noch kurz vor der Finanzkrise 2008 amerikanische Immobilienpapiere als DIE INVESTITION DES JAHRTAUSENDS angepriesen haben, die nur wenige Wochen später das Papier nicht mehr wert waren, auf dem sie gedruckt wurden? Und diese "Expertenfirmen" wollen jetzt glaubwürdig Staaten bewerten? Weshalb werden die USA nicht schon längst als Ramschstaat abgewertet, wo doch die Staatspleite in wenigen Wochen droht? Da wird eine Abwertung nur angedroht, aber nicht vollzogen. Da bleibt schon ein schaler Beigeschmack. Ralph


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Ralph

"Ein anderer Aspekt ist, daß die Ratingagenturen zerschlagen gehören. Mit welchem Recht wollen sie andere Staaten bewerten, sie, die noch kurz vor der Finanzkrise 2008 amerikanische Immobilienpapiere als DIE INVESTITION DES JAHRTAUSENDS angepriesen haben, die nur wenige Wochen später das Papier nicht mehr wert waren, auf dem sie gedruckt wurden? Und diese "Expertenfirmen" wollen jetzt glaubwürdig Staaten bewerten? Weshalb werden die USA nicht schon längst als Ramschstaat abgewertet, wo doch die Staatspleite in wenigen Wochen droht? Da wird eine Abwertung nur angedroht, aber nicht vollzogen." ==> Aber das wissen doch eh' alle.


carla72

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Antwort auf Beitrag von Ralph

Schrieb ich ja schon. Aber zerschlagen finde ich sinnlos. Es geht doch darum, den Einfluss zu begrenzen, das geht zwar in dieselbe Richtung, ist aber etwas anderes. Man kann die Ratings ja zur Kenntnis nehmen, sich anhören, auf welchen Informationen und Maßstäben sie beruhen und sie dann bei der Gesamtgewichtung berücksichtigen oder auch nicht. So wie Umweltsiegel oder Bestellerlisten oder die Meinung von 30 Nobelpreisträgern oder andere unverlässliche Kriterien eben auch. So ist es ja jetzt nicht, aber ich meine, so sollte es sein. carla72


Ralph

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Antwort auf Beitrag von carla72

... das "die Finanzmärkte" auf diese Rating-Agenturen hören, ob das nun realistisch ist oder nicht, der Fakt zählt ja. Da haben die deutschen DAX-Unternehmen volle Auftragsbücher, aber die Aktienkurse kommen nicht aus den Startlöchern. Es werden Hilfspakete für die PIIGS-Staaten geschnürt, aber es ist - oh wunder!! - nach wenigen Monaten ja noch immer keine Besserung zu sehen, wie auch? Das ist ein langwieriger Prozeß, der sich jedoch mit kurzfristigen Profiten nicht verträgt. Aber genau auf diese sind Agenturen, Hedgefonds & Co. aus! Hier regiert schon wieder die Skrupelosigkeit der internationalen Hochfinanz, die uns alle vor drei Jahren schon einmal in den Abgrund getrieben hat. Es nützt nichts, daß man als Bürger und Politiker Ruhe bewart und Vernunft walten läßt, wenn die Finanziers nur nach der nächstbesten Rendite schauen, ohne Rücksicht auf die menschen - weltweit. Ich will damit nicht sagen, daß ich von dem europäischen Krisenmanagement begeistert wäre, schon gar nicht von dem meiner Lieblings-Angie, aber permanent gegen die imaginären Milliarden der Finanzwelt anzukämpfen kann nicht zielbringend sein. Ralph


björg

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Antwort auf Beitrag von Ralph

Wer hat die Rating Firmen beauftragt, die Staaten zu bewerten? ((Groß-)Banken???) Mit welchen Mitteln, Kriterien hat diese Bewertung statt gefunden und sind diese Mittel angemessen (z.B. können an Banken/Wertpapiere und Staaten gleiche Maßstäbe angesetzt werden)? Ich finde es im ersten Schritt nicht schlimm, dass die Staaten nach ihrer Kreditwürdigkeit bewertet werden, solange dies tranparent geschieht. Warum hat sich noch niemand gemeldet, der ganz konkret zu einzelnen Bewertungskriterien Stellung nimmt? Schlimm ist im zweiten Schritt die Psychologie, die durch die Bewertung ausgelöst wird, das Gefühl der ganz konkreten Bedrohung. Die USA sind auch in Gefahr den Ramschstatus zu bekommen...aber auch mich würde es sehr wundern...


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Ralph

Pauschal gesagt - wenn Du Dir sicher bist, dass die deutschen DAX-Unternehmen mehr wert sind, als sie momentan bewertet werden, solltest Du kaufen. Jede Fehleinschätzung kann da nur nützen, denn spätestens, wenn sich die Auftragsbücher in Gewinne umgemünzt haben werden, erfolgt die Anpassung.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von björg

Die Rating-Agenturen sind nicht unabhängig. Die Eigentümer sind fast immer große Medienunternehmen bzw. - Achtung, schräg!!! - Investment-Unternehmen. Außerdem wurden die Bewertungen von dem bezahlt, der bewerten ließ. Also wenn die Commerzbank einen neuen Fond aufgelegt hat, dann hat sie die Bewertungen bei den Agenturen bezahlt. Unabhängigkeit stellt man so nicht her. Das wurde zwar geändert, aber erst vor einem Jahr - und ob sich aus der Abhängigkeit "mal eben" eine Unabhängigkeit entwickelt, das wage ich zu bezweifeln. Deswegen frage ich mich, ob DIESE Rating-Agenturen nicht tatsächlich besser zerschlagen werden sollten. Frage ist: Zugunsten von was? Irgendwas braucht man schon.... Desweiteren finde ich es irgendwie "gruselig", daß eine Bewertung den Wert den bewerteten Produkts verändert - und zwar so direkt und unmittelbar. Irgendein Politiker drückte es so aus: "Wenn das Fieberthermometer die Temperatur verändert, dann ist das Fieberthermometer falsch."


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

"Desweiteren finde ich es irgendwie "gruselig", daß eine Bewertung den Wert den bewerteten Produkts verändert - und zwar so direkt und unmittelbar." ==>Das stimmt nicht, der Wert ändert sich eben gerade nicht.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Doch. Moodys wertet eine Anleihe ab - und schon fällt sie an der Börse.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Der Börsenwert nicht.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Der aber nicht zwingend immer mit dem echten Wert übereinstimmen muss. Aus diesem Grund hat sich ja während der Finanzkrise so manches konstruiertes "Produkt" verpulverisiert - weil es eben nichts wert war.


carla72

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Das Problem ist doch, dass ein Bewertungsmaßstab gebraucht wird für Wertpapiere und Kreditwürdigkeit. Das ist unbedingt nötig, denn sonst kann ich meinem Vermögensverwalter nicht sagen, er darf nur Papiere halten, die mindestens ein X-Rating haben oder Banken dürfen Sicherheiten nur dann als werthaltig betrachten, wenn sie mindestens einem Y-Rating entsprechen, sonst müssen sie mit mehr Eigenkapital unterlegen, etc. Das ist wiederum erforderlich, um das Bankensystem und damit unsere Renten, Versicherungen etc. zu schützen. Könnte sein, dass einfach ein größerer Wettbewerb und eine europäische Ratingagentur schon ausreicht, weil sie stattdessen als Bezugspunkt genommen wird. Vielleicht eine Behörde, die nicht vom Auftraggeber bezahlt wird? Aber da wäre der politische Einfluss auch ein Problem. Und wer soll es sonst bezahlen? Also müsste man wahrscheinlich Alternativkriterien entwickeln, und die kann dann auch wieder nicht jeder nachvollziehen. Schon kompliziert. Aber Agenturen, die glauben, man könne aus Schrottimmobilien durch geniale Umverpackung am Ende Top-Wertpapiere zaubern, kann man natürlich auch nur begrenzt über den Weg trauen, da gebe ich Euch schon recht. LG, carla72


Petra28

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Antwort auf Beitrag von kikipt

so sehr ich Portugal mag, die Portugiesen immer als besonders liebenswert empfunden haben und die Sprache einfach wunderschön ist - das Land ist pleite. Und ich sehe auch nicht, dass sich das ändern wird. Mir fällt kein einziges portugiesisches Unternehmen ein, welches Weltmarktführer ist (mal abgesehen vom Kork). Deutschland wird nicht "dran" sein, denn es ist der große Profiteur.


kikipt

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Antwort auf Beitrag von Petra28

ach.. ich kenne einige die von dem land hier profitieren.. unter anderem deutschland es ist ja leicht hier produzieren zu lassen.. siehe z.b VW kork, oliven, olivenoel, wein.. einheimische produkte.. und dre fremdenverkehr.. der ja auch derzeit schoen gekanzelt wird durch solche "moodischen"aussagen.. ganz ploetzlich wird portugal von AAA runtergestuft und alle haengen sich drauf auf?? ja, portugal ist pleite.. aber es wird versucht hier drastisch einiges zu aendern.. aber wenn man schoen draufsteigt dann aendert sich nichts und nun wehren sich die portugiesen moodys seite ist schon wieder off... tja,, wenn nun spanier, portugiesen und griechen gleichzeitig nun auf moody klopfen geht deren server down..... loesung.. nein keine aber ein denkanstoss..


Petra28

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Antwort auf Beitrag von kikipt

Mit Kork und Olivenöl lässt sich eine Volkswirtschaft nicht auf Vordermann bringen. Und auch nicht damit, dass andere von euch profitieren. Moodys hat nur ausgesprochen, was längst bekannt war.


kikipt

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Antwort auf Beitrag von Petra28

aber die arbeitskraft.. waere die so extrem schlecht wuerden hier nciht viele firmen produzieren lassen oder? tja... unter anderem verdienen hier die leutchen weniger.. da kann man leicht seine firmen hinstellen...


carla72

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Antwort auf Beitrag von kikipt

Verstehe ich richtig, dass Du meinst, Deutschland profitiere davon, wenn es Portugal schlecht geht? Wovon nochmal genau? Dass die Portugiesen sich keine teuren deutschen Produkte mehr leisten können? Oder davon, dass die Deutschen ohne Ende in das Rettungsschirmsystem einzahlen? Oder davon, dass die Oliven jetzt 0,5c aufs Kilo billiger sind?


carla72

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Antwort auf Beitrag von kikipt

Äh, gerade Länder, denen es nicht so toll geht, buhlen ja um ausländische Direktinvestitionen in Form von Fabriken und Arbeitsplätzen. Was ja eigentlich auch sinnvoll ist. Aber wichtiger als billige Arbeit, die es übrigens in Osteuropa in mindestens genauso guter Qualität günstiger gibt, ist ein Absatzmarkt für die Waren. Und da sieht es leider in den Krisenländern nicht so toll aus.