Mitglied inaktiv
Hallo Vera, ich war jetzt mal auf der Seite von Dr. Zobin, aber schlauer bin ich irgendwie immer noch nicht. Seine Behandlungsmethode wird ja nicht richtig erklärt, sondern nur diffus umschrieben - dieser Eindruck entsteht aber mit Sicherheit auch durch die grauenhafte Übersetzung. Der Übersetzer hat entweder von medizinischen Zusammenhängen null Ahnung oder ist des Deutschen nur begrenzt mächtig oder beides - vieles ist schlicht unverständlich und "mal so drumherum übersetzt" beschrieben. Irritierend finde ich, dass er von "Neuropeptid" (ohne Artikel!) spricht, als sei dies ein Medikamenten- oder Wirkstoffname. Eine nähere Klassifizierung erfolgt nicht. Neuropeptide sind aber eine Gruppe von verschiedenen Botenstoffen, die im Gehirn ausgeschüttet werden und verschiedene Mechanismen steuern. Noch mal zu deinem Posting unten: Ich zweifle nicht daran, dass du Menschen kennst, denen die Behandlungsmethode geholfen hat - das kann ich ja auch gar nicht beurteilen. Die Erklärungen dazu erscheinen mir aber immer noch dubios. Wenn man so genau wüsste, wie Süchte im Gehirn entstehen und ablaufen (in Zobins Modell wird das grob vereinfacht dargestellt, er geht ja davon aus, dass bestimmte Nervenzellrezeptoren pathologisch verändert sind und deshalb nach immer mehr Rauschdrogen verlangen, weil sie die normale Endorphinsynthese lahmlegen), wären wir in mancher Hinsicht einen Schritt weiter. Ich denke, diese Undurchschaubarkeit der Behandlungsmethode ist es u. a., die eine Zulassung hierzulande vereitelt. Mein Mann ist Neurobiologe, und ich weiß, dass die Kenntnisse darüber, wie im Gehirn verschiedene Neuropeptide und andere körpereigene Botenstoffe mit den Nervenzellrezeptoren interagieren und zu welchen Verhaltensweisen und psychischen und körperlichen Zuständen das führt, noch absolut in den Kinderschuhen stecken - das ist ein ungeheuer komplexes Thema, und ich finde es durchaus fahrlässig und fragwürdig, wenn, wie Zobin schreibt, ein Stoff "blindlings" injiziert (wo, habe ich aber in dem Text auch nicht herausgefunden, wird das in die Carotiden gespritzt?) verabreicht werden muss und man erst im Nachhinein feststellen kann, ob das Andocken an den Rezeptoren auch wirklich geglückt ist. Versteh mich nicht falsch: Ich zweifle nicht an, dass diese Therapie bei einigen Leuten Wirkung gezeigt hat, aber um zu einer anerkannten Therapiemethode zu werden, bedarf es schon einer schlüssigeren Darlegung, wie genau der Mechanismus funktioniert. So einerseits verworren und andererseits unzulässig vereinfachend, wie die Methode beschrieben wird, entsteht (sogar bei mir, die ich eigentlich medizinischer Laie bin) schlicht und ergreifend der Eindruck, dass es sich um eine äußerst dubiose Wunderkur handelt - da muss sich der gute Mann nicht wundern, dass er hier damit nicht anerkannt wird, und das liegt nicht an den bösen, bösen Wirtschaftsinteressen der Methadon-Hersteller, sondern in allererster Linie an Seriositätsmängeln in der eigenen Präsentation... LG Nicole
Nachdem das Thema aber nun doch noch einmal auf den Tisch kommt, möchte ich kurz einen kleinen Beitrag meinerseits beisteuern, der aber die Hauptproblematik einigermaßen ausreichend umreißen dürfte: Drogen lösen so extrem angenehme Lust- und Glücksgefühle aus, dass es praktisch unmöglich ist, sich der Sucht zu entziehen, eben diese Lust- und Glücksgefühle immer wieder herbeizuführen. Einem Drogensüchtigen müssen schon zumindest gleichwertige Glücks- oder Lustgefühle ins "Leben treten", damit er von Droge ablassen kann. Da helfen auch keine "Rezeptorenhemmer", denn die Ursache - nämlich die Sucht nach Erreichen dieser Glückszustände - wird dadurch nicht bereinigt. Die einzige Wirkung besteht darin, dass das Heroin dann nicht mehr in der Lage ist, der Auslöser der Glücksgefühle zu sein. LG JAcky
wäre das aber dann nicht das gewünschte ergebnis???
ich bescheinige mir selbst ein hohes Suchtpotential und habe im Herbst bemerkt, als ich Tilidin gegen Schmerzen bekam (was auch ein opiatähnliches Mittelchen ist), dass mir das sehr gut taugt Ich war wirklich auf der Wolke des Glücks und wollte diesen Zustand nie mehr verlassen müssen, bzw. habe ich noch im Rauschzustand beschlossen, mir noch mehr von der tollen Bedarfsmedikation geben zu lassen. Als ich am nächsten Tag versuchte aufzustehen, rauschte mein Blutdruck in den Keller, mir war kortzeschlecht und ich hatt eine starke Kollapsneigung und zwar den ganzen Tag, am >Abend lies ich mir wieder Tilidin geben und hatte das gleiche Erlebnis. Glücksrausch und danach der totale Absturz am nächsten Morgen. Ich bat dann den Arzt das Zeug abzusetzen, da es mir zu gut gefällt und muß sagen, dass ich bis heute keinen Drang mehr verspürt habe, es erneut zu nehmen. Ich hätte die Möglichkeit, denn wir haben es literweise in der Arbeit und es ist kein BTM und wird somit nicht abgezählt. Für mich hat Sucht doch einen anderen Hintergrund, ich habe eine Familie, ich bin in einem festen Lebensrhythmus und habe keinen Grund mir die Glücksgefühle (die echt supi waren) erneut zu holen. Oder sagen wir es so, das Leben ist hart und ich arbeite daran es nüchtern zu bewältigen, weil ich einen normalen Lebensumkreis habe. Ein Süchtiger hatte das eben nicht von Beginn an, auch wenn er versucht sein Umfeld zu wechseln, die Sucht war eben vorher da. Und das meist nicht grundlos.
mit dir, dass die Ursache der Drogensucht nicht das Verlangen nach extremen Orgasmen ist, um es mal etwas plakativ auszudrücken, sondern ganz andere, viel tiefer liegende Gründe hat. Aber: die Ursache des Nicht-weg-Kommens von der Droge ist nunmal fast immer der Mangel an Lebensumständen oder anderen Substanzen, die ähnliche Glücksgefühle vermitteln. Dein Leben ist o.k., deshalb hast du beschlossen, von selbst einen Rückzieher von jener Substanz zu machen. Aber diejenigen, welche der Droge "verfallen" sind, wären das nicht, wenn ihr Leben o.k. gewesen wäre. Da kommt mir in den Sinn: ... wenn das Wörtchen wenn nicht wär .... Drogen sind das hinter...tzigste Mittel, das zudem oft noch als Mittel zum Zweck missbraucht wird (und zwar von Drogendealern, aber auch von anderen, die materiell davon profitieren). Man kann sich nur wünschen und beten, dass man nie in einen wie auch immer gearteten Kontakt mit diesen Substanzen tritt. LG JAcky
es gibt selten leute, die in der blüte ihres lebens auf drogen abstürzen. die meisten fangen an als jugendliche an, zu experimentieren. sie versuchen es aus neugierde, sind jung und naiv und unterschätzen die folgen des konsums. viele kommen aus sehr gutem hause und lebten in einer heilen welt. nicht alle, aber viele. wie ich schon erwähnt habe, sind es zwei paar schuhe, warum man in die drogensucht verfällt und warum man nicht mehr raus kommt. ich kann absolut nicht behaupten, das jeder drogensüchtige süchtig geworden ist, weil in seinem leben etwas nicht stimmte. und sorry, aber einen grund findet man immer, schliesslich trägt jeder sein paket mit sich rum. nein nein, so einfach ist es nicht.........
Wie hoch ist denn wohl die Dunkelziffer, wo es schief gelaufen ist (welche nun vielleicht hilflos, dahinsiechend in einer Geschlossenen verweilen oder gar tot sind)
ne du, die verweilen nicht in einer geschlossen, für sowas gibt russland kein geld aus. wahrscheinlich ist die dunkeziffer hoch und sie sind alle tod. wären sie süchtig geblieben, wären sie das heute auch........ in russland gibt es keine substitution. die methode funktioniert, ob du's glaubst oder nicht. ich glaube, was ich gesehen hab.......... ich möchte keine weiteren diskussionen darüber führen. schliesslich verstehen die wenigsten leute die verzweiflung eines süchtigen, der bereits alle konventionellen methoden zig fach ausgeschöpft hat. ich meine es nicht böse, aber es bringt nichts, mit leuten zu diskutieren, die sowas nicht hautnah miterlebt haben. lg
nur weil es in Deinem Fall nicht klappt, kannst Du meine Kompetenz bezügl. des Themas nicht abtun. Ich kenne eben viele Fälle und sage, dass es eben nicht die Regel ist, die Du beschreibst. Find ich irgendwie arrogant, Deine Kommentare.
was findest du arrogant? wo habe ich deine kompetenzen abgetan? und was meinst du genau, wenn es in meinem fall nicht klappt? was klappt nicht? *auf dem schlauch steh*
""ich möchte keine weiteren diskussionen darüber führen. schliesslich verstehen die wenigsten leute die verzweiflung eines süchtigen, der bereits alle konventionellen methoden zig fach ausgeschöpft hat. ich meine es nicht böse, aber es bringt nichts, mit leuten zu diskutieren, die sowas nicht hautnah miterlebt haben."" Ich beziehe mich auf diesen Satz. Woher willst Du wissen, welche Leute hier welche Erfahrungen gemacht haben?
das erkennt man an den beiträgen. trau ich mich wetten.