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Unsere Praxis nimmt keine neuen Patienten auf

Unsere Praxis nimmt keine neuen Patienten auf

Marianna81

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diese Ansage habe ich mir jetzt 45 mal angehört als ich einen Arzttermin machen wollte. Was ist da los? Hat sich was verändert?


Trini

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Antwort auf Beitrag von Marianna81

als ich in KI nach einer/m Gyn suchte. Es gibt irgendwie (so erklärte mir meine Freundin, die niedergelassene Ärztin ist) einen Punkt, wo die Aufnahme zusätzlicher Patienten nicht mehr zu einer Einkommenssteigerung führt. Trini


sojamama

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Antwort auf Beitrag von Trini

Ja, das gibt es. Bei unserer Gyn. z.B. ist ne Terminvorlaufzeit von bis zu 6 Monaten.... die nimmt aktuell auch keine Neuen mehr auf. Es geht einfach auch nicht, wohin, wenn die "alten" schon keinen Termin mehr kriegen? Hört man oft. Andere Gründe sind natürlich auch Budget und Abrechnung, nicht alles, was der Arzt tut, bekommt er berechnet, bezahlt und anerkannt. Viele schließen zum Quartalsende ein paar Tage, um Budget zu schonen. melli


lilly1211

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Antwort auf Beitrag von Trini

Ja genau - das ist exakt so. Ein Freund von mir ist Pädiater und bekommt zur Zeit so viele Anrufe wegen U3s, also neue Patienten. In der ganzen Stadt und Landkreis nimmt die alle keiner mehr auf und wir haben darüber diskutiert ob das moralisch ok ist die abzulehnen wenn klar ist dass man nichts dafür bekommt - aber höhere Kosten hat. Die Helferinnen muss er ja auch bezahlen in der Zeit. Er arbeitet also nicht nur gratis für diese Kinder die dann ja regelmäßig erscheinen, sondern zahlt noch drauf.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Vollkommen idiotisches System. Aus dem Grunde waren wir wegen einer Hautgeschichte, die normaler Weise vom niedergelassenen Arzt behandelt werden konnte, in der Klinik , aber wir hätten eventuell in anderthalb Jajhren einen termin bekommen, ungünstig, wenn ein Kind was hat und der Hausarzt nicht mehr weiter weiß... Notfalls geht es ja noch über die Krankenkasse


mondstaub

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Hier nicht anders. Als neuer Patient einen Termin beim Orthopäden oder gar HNO-Arzt - no way. Selbst beim Hautarzt über ein halbes Jahr Wartezeit. Viele fahren sogar schon in die Notaufnahme, damit sie behandelt werden.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mondstaub

Da ist die Frage: Wollten die Krankenkassen das so haben? Wird das Verhalten bei der Terminvergabe von der Ärzteschaft gesteuert? Ist es wirklich so gewüscht, das man keine termine bekommt?


Franke

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Erzählt es dem Abgeordneten Eures Vertrauens. Bombardiert ihn mit E-Mails. Erzählt es jedem, von dem zu hören oder zu lesen ist, die ärztliche Versorgung in der Stadt oder im Landkreis sei gesichert, jeder bekomme in angemessener Zeit einen Termin. Was ist das für ein untaugliches System, das sagt, wenn Mediziner X Betrag Y verbraucht hat, dann ist Ende für dieses Vierteljahr? Überall sonst nimmt man an, dass große Nachfrage auf gute Qualität hindeutet, die in diesem Unternehmen offenbar erbracht wird und die Konsequenz ist ein steigendes Einkommen. Man soll doch bitte denen nachgehen, denen man nachweisen kann, dass sie Behandlungen durchführen, die nicht notwendig sind oder Leistungen abrechnen, die nicht erbracht wurden.


Franke

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- heute, morgen, vielleicht nächste Woche. Noch später nur, wenn nach ärztlicher Einschätzung erst ein gesundheitliches Problem gelöst werden muss, bevor ein anderes angegangen werden kann (also z.B. Operation erst nach Rückgang von Schwellungen oder Abmagerungskur oder Behebung der Herzschwäche). Oder ich habe kein gesundheitliches Problem, dann brauche keinen Arzttermin. Auf keinen Fall brauche ich einen Arzttermin in einem halben Jahr. Oder soll sich das entwickeln wie bei vielen Dingen in der DDR, die vorsorglich gekauft wurden, weil man sie mal brauchen oder eintauschen könnte? Im Ergebnis sind sie dann auf dem Dachboden vermodert und andere, die Bedarf hatten, haben sie im Laden nicht bekommen. Nun also vorsorglich für jedes Vierteljahr einen Termin bei verschiedenen Ärzten sichern? Absagen kann man immer noch oder dann eben über irgendwas quatschen. Also wenn ihr das nächste Mal einen Politiker sagen hört: Rationierung im Gesundheitswesen darf es niemals geben - Binnen 24 Stunden muss er die Mitteilung haben: Es gibt Rationierung im Gesundheitswesen!


Trini

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Antwort auf Beitrag von Franke

Das sind ALLE Vorsorgeuntersuchungen und Kontrolltermine. Dafür hat mein Pulmologe z.B. die Terminsprechstunden. Und dann hat er zwei Vormittage und einen Nachmittag ohne Terminvergabe. Andere Facharztpraxen hier handhaben es ähnlich. Auf dem platten Land siehrt es aber wahrscheinlich ganz anders aus. Trini


Katrin76

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Antwort auf Beitrag von Marianna81

Ich arbeite bei einem (Haus-) Arzt und auch wir nehmen seit dem Sommer keine neuen Patienten mehr auf. Hier auf dem Land haben innerhalb kürzester Zeit viele Ärzte aus Altersgründen aufgehört und leider keinen Nachfolger gefunden, was dazu geführt hat dass die verbliebenen Ärzte die Patienten auffangen mussten. Während wir früher ca. 800-1000 Patienten (Scheine) abgerechnet hatten sind es nun über 2000! Wobei tatsächlich abrechenbar nicht alle sind, d.h. viele Patienten werden umsonst behandelt. Hier in der Gegend gibt es nur noch einen Dermatologen, Wartezeit derzeit ~ 3/4 Jahr, "Notfalltermine" beim Kardiologen bekommt man derzeit im Februar. LG Katrin


Muts

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Antwort auf Beitrag von Marianna81

Gibt es bei uns oft- leider leben wir sehr ländlich, die Ärzte gehen in Ruhestand und es kommt kein Nachvolger- wohin dann? Habe auch nach einem neuen Gyn gesucht- und mir wurde geraten, doch "überm Berg" Richtung Rheintal zu suchen, weil unsere alle überlastet sind. Hab dann doch noch einen gefunden, der mich aufgenommen hat, aber der ist auch schon an die 60 Jahre alt...... LG Muts


Wurzelmaus

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Antwort auf Beitrag von Marianna81

Bei uns ist das schon seit Jahren so, vor allem bei Hausärzten und Augenärzten. Bei vielen anderen Fachärzten liegen die Wartezeiten auf einen Termin zwischen 3 Monaten und 1 Jahr.


2Seesterne

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Antwort auf Beitrag von Marianna81

Hachja, kenne ich. Ich hatte im Juli 13 meinen ersten Migräneanfall und habe kaum noch etwas gesehen und mir ging es sterbenselend. Man wusste auch nicht, ob es doch was schlimmeres im Kopf ist. Termin beim Neurologen wäre gewesen - Ende Februar 2014. Hätte ich nicht die finanziellen Mittel und FAmilie gehabt, die mich in einen anderen Landkreis chauffieren, dann hätte ich echt alt ausgesehen. DA habe ich übrigens einen Notfalltermin in 3 Wochen bekommen. Unglaublich. Man meint echt, dass man in der Zwischenzeit versterben sollte, damit man keine Kosten verursacht. Kopfschüttelnde Grüße 2seesterne