dr.snuggles
Ist mein Kind noch normal? ZDF-Dokumentation über Familien im Therapiestress Laut Statistik wächst an den Schulen eine Generation von Kranken und Verhaltensauffälligen heran. Fast die Hälfte aller Schulkinder hat schon einmal heiltherapeutische Hilfe bekommen, 18 Prozent der Jungen und 12 Prozent der Mädchen gelten als verhaltensauffällig, bei mehr als 10 Prozent eines Jahrgangs wird "ADHS" diagnostiziert. Sind unsere Kinder wirklich krank? Oder gilt nur das genormte Kind als gesund? Das ist das Thema der "37°"-Dokumentation am Dienstag, 8. März 2011, 22.15 Uhr: "Ist mein Kind noch normal? - Familien im Therapiestress". Der Film von Katrin Wegner porträtiert drei Familien im Therapiestress. Ihre Kinder fallen auf, weil sie nicht der Norm entsprechen. Es beginnt eine Odyssee von Arztbesuchen und Therapien. Die Dokumentation stellt die Frage, welchen Preis die Kinder für den vermeintlichen Erfolg zahlen und was es für die Eltern bedeutet, die Entwicklung ihrer Kinder in die Hände von Fachleuten zu geben. Der 14-jährige William führt gern Selbstgespräche. "Ich kann dann alles besser verarbeiten", sagt er. Aber seine Umwelt stört sich daran - schon seit dem Kindergarten. Es folgten unzählige Arztbesuche, Diagnosen, Therapien. Seine Eltern kritisieren: "Früher war es Aufgabe der Lehrer, Kindern bei Schwächen zu helfen. Heute müssen wir die Förderung bei Therapeuten suchen und selbst bezahlen, damit unsere Kinder mithalten können." Als der heute achtjährige Luca eingeschult wurde, hatte er Schwierigkeiten, sich zu integrieren. Er störte den Unterricht. Eine Psychologin hielt ihn für hyperaktiv und forderte die Mutter auf, dem Kind "Ritalin" verschreiben zu lassen, doch sie weigerte sich. Luca wechselte an eine kleine Grundschule. Der Schulakte zufolge erwartete man dort ein kleines Monster, doch es kam ein normaler Siebenjähriger ohne Verhaltensauffälligkeiten. Als die Schule wegen Sparmaßnahmen geschlossen wurde, kam Luca in eine dritte Grundschule. Hier verweigerte er sich schließlich komplett. Die Lehrer verfügten einen Wechsel in die Sonderschule. Auch der zwölfjährige Seraphim hat viele Therapien hinter sich: Im Kindergarten fiel er auf, weil er lieber für sich alleine spielte, in der Grundschule erklärte man sein verträumtes Wesen für krank. Die Eltern hielten ihr Kind eigentlich für normal, rannten aber von einem Psychologen zum nächsten. Jeder diagnostizierte etwas anderes. Seraphim begann, an sich zu zweifeln. "Was stimmt mit mir nicht? Warum bin ich krank?" Seine Schulleistungen wurden schlecht. Erst seit er eine Privatschule besucht, fühlt er sich endlich anerkannt und respektiert.
hm.... wenn ich lese, dass williams eltern verlangen, die lehrkräfte sollten seine schwächen beheben, dann frage ich mich schon, was das soll. wenn er selbstgespräche führt, dann kann das eine lehrkraft in ein paar schulstunden am tag doch nicht therapieren?!
LG, alex (die die heranwachsende Generation für komplett überdiagnostiziert und übertherapiert hält)
- aber ob früher Lehrer Kindern bei Schwächen geholfen haben, wage ich zu bezweifeln.... ...und ihnen heute diese Aufgabe anzulasten? stelle ich auch in Frage.
Danke für den Tipp. Werde ich auf jeden Fall ansehen. Ehrlich gesagt, es ist ja gut, dass es ein Heer von Fachleuten gibt, die irgendwelche Fehlentwicklungen und Auffälligkeiten entdecken können und manchmal auch dagegen steuern, aber irgendwie hat man das Gefühl, dass heute kein Kind mehr als "normal" gilt, dass nicht mindestens einmal schon beim Logopäden, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Kinderpsychologen vorgestellt wurde oder in Behandlung war. Natürlich ist es gut, dass es Möglichkeiten der Früherkennung gibt, aber ich denke, dass hier oftmals auch übers Ziel hinaus geschossen wird. In der Zeitung habe ich gerade in dieser Woche einen Artikel gelesen, dass seit den 90-er Jahren die Menge des an Kinder verordneten Ritalin sich VERDREIFACHT hat, weswegen sich jetzt irgendeine Bundesbehörde damit befasst. Agnetha
Hallo, naja - ein zweischneidiges Schwert Mein Sohn hat eine erblich bedingte auditive Wahrnehmungsstörung und eine Legastenie. Mein Vater hat genau die gleichen Syptome - auch er hat erst als Erwachsener lesen und schreiben gelernt. Mein Vater ist vor über 50 Jahren zur Schule gegangen - er war halt ein bischen dumm, er ist soo oft weinend aus der Schule weggelaufen, weil sie ihn wieder getriezt und geschlagen haben... dann hat er sich im Hühnerstall versteckt, wenn es seine Eltern mit bekommen haben, hat es da auch noch ärger gegeben... Dabei ist er trotz Legastenie hoch intelligent - er seine Berufausbildung dann gemacht, ohne das jemand gemerkt hat, das er nicht Lesen kann - er hat sich einfach alle Wortbilder auswendig gemerkt und abgemalt (aus dem Gedächtnis)... Aber ich hoffe sehr, das kann ich meinem Sohn ersparen - auch wenn er einiges an Therapie braucht. Vor 50 Jahren sind solche Kinder halt einfach als dumm abgestempelt worden, und sie sind durchs Raster gefallen - ob das wirklich besser war als heute, wage ich doch mal arg zu bezweifeln. Sicher ist auch heute vieles zu verbessern, und sicher gibt es heute bei vielem einen übertriebenen Therapiewahn... aber die komplette Abschaffung und zurück zu dem was früher war, hilft den Kindern die wirklich Probleme haben auch nicht. Lg Dhana
Werde ich mir sicher auch ansehen. War vorhin mal wieder platt, als der Nachbarsjunge mir erklärte ein anderer Nachbar (10J.) wäre so wild, weil er ADHS hätte, er selber habe nur ADS. Ein dritter Junge im gleichen Haus lebend (!!!!!) hat ebenfalls ADS, das wusste ich jedoch schon vorher. Eine Bekannte, die Ärztin ist, scheint sogar über die Diagnose ADS ihrer beiden Jungs froh zu sein, weil diese nun mit Tabletten "funktionieren" und auch die Noten in der Schule besser sind. Ich war auch schon beunruhigt wegen meinem "wilden Kerl" und hatte ADHS im Kopf, aber unser Kinderarzt ist da Gott sei Dank sehr entspannt und sieht diese vielen Diagnosen als Modeerscheinung an, und ich mittlerweile auch. Viele Gruesse Ceca2
netter Begriff. Was ist schon Norm, gerade bei Kindern. Eigentlich doch gar nix. Waren wir als Kinder weniger zappelig ? Oder weniger verträumt ? Vielleicht bekommen die Kinder heutezutage zu viel Aufmerksamkeit, aber eher negative, weil sie ständig beäugt werden ob sie auch "funktionieren", weil sie schon im Mutterleib gefördert werden, man will ja nix verpassen, damit auch alles glatt läuft und der Gymanasialempfehlung nix im Wege steht. Das Kind ist ja schliesslich unser "Werk", das will man ja herzeigen können, also wird gebogen was das Zeug hält. Früher haben wir uns körperlich ausgepowert,sind nach der Schule kurz heim zum Essen und schwupps wieder raus zu den anderen Kids. Den ganzen Tag draussen rumgerannt, ohne Termindruck und ohne ständige Beobachtung von Erwachsenen. Heute haben schon 10 Jährige Burn-out...erschreckend.
stimmt, wir sind raus, sind mit dem rad rumgedüst, mit den rollschuhen durch die siedlung gefahren... heute gibts den computer, der war damals nicht existent. wir mussten raus, um uns zu bewegen, heute stellt man sich vor die glotze und springt mit irgendwelchen wii-programmen rum. reizüberflutung, schlechte lebensmittelqualität, druck von allen seiten... ich möchte heute kein kind sein.
Und das schlimme: als Eltern steht man ja auch ständig am Pranger: was, das Kind läuft noch nicht, spricht noch nicht, hat noch Windel... oder eben jetzt (gerade mein Lieblingsaufreger).: 4.Klasse, der "Übertritts-Hype". Ich habe mein Kind in Ruhe gelassen, wir haben kaum auf die Klassenarbeiten gelernt, mit Absicht. Einmal, damit mein Kind noch genug Zeit hat um draussen zu sein und sich körperlich auszupower, andererseits um den Druck rauszunehmen. Gymnasium ist toll, muss aber nicht sein, und nein: mein Kind wird dewegen nicht unter der Brücke landen oder mir später ewig vorhalten, ich hätte es aufs Gym "prügeln" sollen. Fördern um jeden Preis, bis der Psychiater kommt.....
wollte mir die Kindergartenleiterin meines Sohnes etwas vom Vortag erzählen. Ich winkte lachend ab: "Hat Sven mir gestern schon erzählt..." Der Erzieherin fiel die Kinnlade runter: "Wie, kann der sprechen???" Wie sich dann herausstellte, hat der Kerl bis zu dem Tag nicht ein einziges Wort im Kiga gesprochen. Er durfte den Kiga mit 2,5 Jahren (inoffiziell und auch kosten frei bis zum 3. Lebensjahr!) besuchen, obwohl die Kinder damals erst mit 3 Jahren aufgenommen werden konnten. Aber ich arbeitete damals genau gegenüber des Kindergartens, und der Leiterin tat es so leid, dass der Kleine immer bei mir im Büro war... Heute würde das schon aus versicherungstechnischen Gründen keiner mehrmachen. Aber egal, ich wollte ja was anderes erzählen... Mein Sohn hat also insgesamt fast das komplette erste Jahr im Kiga kein Wort gesprochen! Und das obwohl er mit 14 Monaten schon Zweiwortsätze sprach und mit 2 Jahren wie ein "Alter" parlierte *ggg*. Ich fand es eher witzig, dass er so konsequent im Kiga den großen Schweiger spielte, und auch die Erzieherinnen drängten ihn nicht. Irgendwann beschloss er, dass er den Kiga nun lange genug getestet und für gut befunden hatte und beendete das große Schweigen. Was glaubt ihr wohl, was mit so einem Kind heute passieren würde??? Mein Sohn war übrigens nie ein Außenseiter, auch nicht zu seinen sprachlosen Zeiten *g*, sondern immer bei Jung und Alt beliebt, hatte eine sehr hohe Sozialkompetenz (obwohl Einzelkind...) und durchlief Schule und Studium ohne jedes Problem. Mir macht es Angst, was heute alles mit Kindern angestellt wird...
Da sag ich nur, schaut Euch mal die Lehrer an oder Therapeuten, da sind selber welche ganz gewaltig dran für die Couch. Wir haben auch so übereifrige Kita-Tanten z. B. Wir hatten im Kiga ein überaus zappeliges Kind, frech und hat andere Kinder geärgert, wurde zum Schluss von den Erzieherinnen ausgeschlossen und waren heilfroh, dass er weg war, in die Schule. Fazit: Das Kind ist superschlau, hat sich schlicht gelangweilt und ist heute das netteste Kind, ..nur mal so!
Andererseits mußte meine Mutter wegen einer nicht diagnostizierten Legasthenie vom Gymnasium auf die Realschule wechseln, was ihren Berufsweg nachhaltig beeinflußt hat und ihr eine Enttäuschung beschwert hat, an der sie heute noch knabbert. Andererseits kenne ich ein Kind, das aufgrund eines unbehandelten selektiven Mutismus (die Eltern haben es immer als "das gibt sich schon" abgetan) in drei Schuljahren noch kein Wort gesprochen hat - die Lehrerin versucht, das aufzufangen, aber spätestens auf der weiterführenden Schule wird das nicht mehr gehen. Andererseits stand mein Kind aufgrund einer unerkannten und unbehandelten ADHS schon kurz vorm Selbstmord - sie hing über dem Balkongeländer. Natürlich ist es nicht immer leicht, zwischen den "Das gibt sich noch"-Fällen und den "anderen" zu unterscheiden, und der eine oder andere harmlose Fall gerät in die Behandlungsmaschinerie. Aber ist es nicht besser, wenn nicht-behandlungsbedürftige Kinder behandelt werden, als wenn behandlungsbedürftige Kinder sich vom Balkon stürzen (oder Amok laufen)? Anstatt sämtliche Therapien in Bausch und Bogen zu verurteilen, wäre es doch sinnvoller, die Diagnosemethoden zu verfeinern, damit nicht mehr so viele harmlose Fälle behandelt werden - und keine behandlungsbedürftigen Fälle mehr übersehen werden. Ich will die "alten Zeiten" nicht zurück. Das eine oder andere war "damals" vielleicht besser, aber andere Dinge sind heute besser - und vor allem ist es heute halt einfach anders. Was sicher Angst erzeugt in älteren Menschen - aber die "Kinder von heute" wachsen da doch rein. Für die wird das, was in 30 Jahren ist, ungewohnt und neumodisch sein - das ist der Lauf der Welt. Gruß, Elisabeth.
kommt darauf an, welchen blickwinkel man hat. du weißt ja heute, was mit dem kind war, aber wenn man als lehrerin oder erzieherin vor 30 kindern oder 15 kindern steht, siehst anders aus, meinst du nicht? ich würde auch nicht als lehrerin arbeiten wollen, eben WEIL viele kinder aufmerksamkeitsprobleme haben. das heißt nicht, dass sofort ad(h)s im spiel sein muss, aber mit dieser heutigen reizüberflutung kommen viele kids nicht klar, ist doch logisch. ich kann mich nicht erinnern, in der grundschule mittendrin mal mit der gesamten klasse meditiert zu haben. wird heutzutage praktiziert, damit die kinder wenigstens ansatzweise "runterkommen" und mal 1 stunde aufpassen. ist doch echt traurig. und krank.
natürlich wäre eine verfeinerung der diganose (und der behandlungsmethode!) wünschenswert. aber es ist schon hart, dass - wie du schreibst - "nicht-behandlungsbedürftige" kinder auch in diese maschinerie aus vorverurteilungen, selbstzweifel, medikamente etc. reinrutschen. man sieht es doch mittlerweile auch im rub vermehrt: sobald ein kind schulische probleme hat, das soziale verhalten auffällig ist, wird ziemlich flott auf ad(h)s getippt und mit medis gearbeitet. ich habe manchmal den eindruck, dass auch die anderen faktoren (häusliches umfeld, ernährung, freizeitverhalten etc.) zu sehr in den hintergrund gerückt werden. nicht immer, aber manchmal.
Nein, den Eindruck habe ich nicht. Zumindest nicht bei den Fachleuten, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe. Im übrigen finde ich es schade, daß Du die "Maschinerie" so negativ siehst. Die Selbstzweifel und Vorverurteilungen hatten die Kinder, die ich kenne, nicht DURCH die "Maschinerie", sondern VORHER - und die "Maschinerie" hat ihnen da rausgeholfen. Ich glaube, daß es deutlich schlimmer ist, wenn ein hilfebedürftiges Kind keine Hilfen bekommt, als wenn ein nicht-hilfebedürftiges Kind Hilfen bekommt, die es nicht braucht.
Hast du das wirklich so interpretiert, dass ich die alten Zeiten zurück will? Weißt du, ich habe hier schon unzählige junge Mütter gelesen, deren Ansichten antiquierter sind als meine es je waren... Aber ich weigere mich beharrlich, zu glauben, dass es heute tatsächlich eine so große Zahl therapiebedürftiger Kinder geben soll. Ich kenne kaum noch ein Kind, dass keine Therapie egal welcher Coleur bekommt. Und kannte früher nicht ein einziges, das in diesen "Genuss" gekommen ist... Eine für mich unsägliche Maßnahme ist z.B. der hier in NRW durchgeführte DELFIN4-Test. (DELFIN 4, die Abkürzung für Diagnostik, Elternarbeit und Förderung der Sprachkompetenz 4-Jähriger in NRW). Als das angekündigt wurde, las es sich ganz toll, und ich war begeistert. Bis dann aus der Theorie Praxis wurde... Die sieht nämlich so aus, dass wildfremde Lehrerinnen in den Kiga kommen und die Kinder - meist ohne die ihnen bekannten Personen, also Eltern oder Erzieherinnen - mit diesen reden müssen. Unter anderem sollen die Kinder sogen. "Quatschsätze" nachsprechen, wie etwa "Abends hört der liebe Tische einen Schrank" oder "Wenn der Löffel lacht, hüpft er in den Mittag". Weißt du, wie viele Kinder sich weigern, diese unsinnigen Sätze nachzusprechen? Wie viele Kinder sich überhaupt weigern, allein mit der fremden Person zu sprechen? Schließlich werden sie ja auch immer von den Eltern ermahnt, nicht mit Fremden zu reden, nicht wahr? "Besteht" das Kind den Test nicht, wird es zu einem 2. Test geladen. Hierbei dürfen dann wohl die Eltern anwesend sein. Fällt auch dieser nicht zur Zufriedenheit aus, bekommt das Kind Sprachförderung. Und das auch dann, wenn Eltern UND Kindergartenmitarbeiterinnen beteuern, dass das Kind eigentlich überhaupt keine Sprachprobleme hat. Völlig normale und höchstens schüchterne Kinder erhalten so schon mit 4 das Gefühl, nicht "gut genug" zu sein und extra lernen zu müssen, was sie doch eigentlich schon können. Auf der anderen Seite hört man aber auch Geschichten, dass Kinder den Test bestanden haben, die nicht ein Wort Deutsch reden! Wie kann das sein? Mir erschließt sich der Sinn des Ganzen nicht. Aber das ist ja auch nur ein Beispiel für m.E. blinden Aktionismus. Und auf der anderen Seite wurde bei dem Sohn meines Chefs vor 2 Jahren LRS diagnostiziert. Da war der Junge schon im 4. Schuljahr und hatte eine sehr quälende Grundschulzeit hinter sich und das zementierte Gefühl, ein Versager auf ganzer Linie zu sein. Nee, irgendwie passt alles nicht. Ich weiß nicht, ob ich, wenn unsere Geschichte HEUTE passiert wäre, meinen Sohn vor unsinnigen und überflüssigen Therapien bewahren könnte. Vermutlich würde heute der schon von dir erwähnte selektive Mutismus diagnostiziert. Ich habe aber immer gewusst, dass mein Sohn völlig normal ist und keine Defizite hatte. Für mich war es absolut in Ordnung, dass er mit 3 Jahren entscheiden konnte, mit wem er sprechen mag und mit wem nicht. Es reichte mir, zu wissen, dass ein großer Wortschatz vorhanden war. Können Mütter sich heute eigentlich noch auf ihr Bauchgefühl berufen? (Sofern es überhaupt noch vorhanden ist, da hab ich nämlich sehr oft Zweifel...) Und dürfen Kinder sich eigentlich noch in dem ihnen eigenen Tempo entwickeln, ohne gleich aus der Norm zu fallen?
Das mit den alten Zeiten bezog sich auf Claudis Satz: "Ich möchte heute kein Kind mehr sein". Im übrigen schrieb ich ja: Am WIE kann man sicher noch arbeiten. Aber DASS diagnostiziert und therapiert wird, das kann und will ich nicht verurteilen. Natürlich ist es für die Kinder doof, an denen das "wie" jetzt ausprobiert wird. Aber deswegen mag ich trotzdem nicht zur "Egal, das wird schon"-Haltung von vor 30 Jahren zurück.
reizüberflutung, schlechte lebensmittelqualität, druck von allen seiten... ich möchte heute kein kind sein. Mein Kind ist den halben Tag draußen. Andauernd Freunde da. Es spielt zwischendurch Computer. Ich achte auf Ernhrung. Klar braucht Kind mal Druck, aber viel Spaß und Lachen. Liebe... Man hat als Eltern Kontrolle darüber. Nur suchen manche den einfachsten Weg. Kind nervt, Fernseher an. Kind nervt, PC an. Kind nervt, anblöken daß es gefälligst Ruhe geben soll. Kein Wunder daß das Kind ausflippt. Das kann man medikamentöls behandeln. Weil das unterforderte Kind ADHS hat... Obwohls nur Bewegung und das Interesse der Eltern an ihm bräuchte. Bevor böse Reaktionen kommen: Bitte lesen. In meinem Post gehts um die Kinder bei denen ADHS gezüchtet wird.
gezüchtet ist das richtige wort. ich muss allerdinsg dazu sagen, bei unserem grossen wurde es endlich in der 7.klasse diagnostiziert, für uns war es ein segen und für ihn auch. und zu dieser zeit gab es noch keine PC´s oder nintendos und er war ständig draussen und konnte sich asutoben. er stand sich wirklich selbst im weg, die schule hat uns dann schon zur erziehungsberatung etc. geschickt. als er dann medikamente bekam, konnte er erstmal schulisch zeigen was in ihm steckt, nur leider war es da schon zu spät , alles aufzuholen, was vorher 7 jahre nicht funktioniert hat. deswegen bekomme ich nen riesigen hals, wenn bei kindergartenkindern sowas schon im raum steht, was aber eigentlich zur normalen entwicklung von kindern generell gehört.
bei den kindern, die wirklich behandlungsbedürftig sind, mag die maschinerie ja auch ihre berechtigung haben. aber bei denjenigen, welche NICHT krank sind, kann das so viel kaputtmachen. lieber mal ein ritalin zur vorsicht einschmeißen? kann ja wohl nicht angehen!
du hast mein posting aber auch falsch interpretiert. ich sage nicht, dass die eltern schuld an der schlechten lebensmittelqualität sind. wir werden aufgrund diverser politischer entscheidungen regelrecht dazu genötigt, dreck zu essen (aktuelles beispiel: die eu hat zugestimmt, dass unsere nutztiere mit genverändertem futter aufgezogen werden drüfen. toll, was?) die reizüberflutung kannst du nur begrenzt steuern, denn wenn die kinder mal in der clique unterwegs sind und sich ins nächste internet-café schmeißen oder mal bei einem kumpel sind, dessen eltern tagsüber nicht da sind, dann werden manche auch über mehrere stunden am pc hocken oder an spielen.
zu dem satz stehe ich, denn ich möchte nicht mit 4 jahren schon getestet werden bzgl. sprache etc. die alten zeiten waren vielleicht nur ein klitzekleines bisschen besser, aber ANDERS!
Wenn mein Kind mal in einer Clique unterwegs ist ist er alt genug. _Jetzt_ kann ich es noch steuern. Er war bei nem Freund zum Geburtstag. Dort haben sie angeblich die ganze Zeit PC gespielt. Ihn hats nach 30 Minuten genervt. Und ist zu den Erwachsenen ins Wohnzimmer. _Das_ finde ich toll. Daß er mit 9 Jahren so weit ist sich abzugrenzen. Und nicht dabei hockt weils cool ist und alle anderen davor hocken,. Essensqualität kann ich steuern. Indem wenig Fleisch aber vom Biobauer. Viel Gemüse. Und selber kochen ohne MaggiFixPulver.
leider gibt es aber genügend leute, die eben bzgl. essen nicht so denken wie du. kannst du auch steuern, ob dein kind sich süßigkeiten kauft?
_Noch_ kann ich es steuern. Außerdem darf er sich öfter was kaufen. Von seinem TG. Manchmal kauft er sich beim Bäcker eine Schaumgummimaus. Wenn ich ihn hinschicke zum Brötchen holen. Das ist ok. Wenn er sich 10 Mäuse kaufen würde wärs nicht mehr ok. :-)
"Die sieht nämlich so aus, dass wildfremde Lehrerinnen in den Kiga kommen und die Kinder - meist ohne die ihnen bekannten Personen, also Eltern oder Erzieherinnen - mit diesen reden müssen. Unter anderem sollen die Kinder sogen. "Quatschsätze" nachsprechen, wie etwa "Abends hört der liebe Tische einen Schrank" oder "Wenn der Löffel lacht, hüpft er in den Mittag". Weißt du, wie viele Kinder sich weigern, diese unsinnigen Sätze nachzusprechen? Wie viele Kinder sich überhaupt weigern, allein mit der fremden Person zu sprechen? Schließlich werden sie ja auch immer von den Eltern ermahnt, nicht mit Fremden zu reden, nicht wahr?" Da läuft dann aber gewaltig was schief.. Wenn ich einem 4 jährigen Kind sage, dass da eine Lehrerin kommt, die sehen möchte wie toll das Kind sprechen kann und dass es dann so lustige Sätze nachsprechen muss, dann sollte ein 4 jähriges Kind mit Eifer und Freude da rein gehen. jedes Kind mit 4 Jahren dass nicht unter dem Rockzipfel der Mama aufwächst ist eifrig und begierig darauf zu zeigen was es kann. meinen 3 en wäre es im Traum nicht eingefallen da den Mund nicht aufzumachen. Warum denn auch. Wenn ich das sage, dass da eine lehrerin kommt, wenn die Erzieherin das erklärt, dann sollte das für ein Kind in dem Alter ok sein. Das hat zwar nichts mit fehlender Sprachkompetenz zu tun wenn die Kinder sich da weigern aber irgendwas anderes ist da trotzdem nicht in Ordnung. ist doch das gleiche beim Kinderarzt wenn ich immer lese, dass sich kinder bei der U verweigern. Da sind ja sogar die Eltern dabei. Warum um Himmels willen. Wachsen die so überbehütet auf, dass sie sich nicht trauen anderen zu zeigen was sie können? oder haben sie so wenig Selbstbewußtsein dass sie sich das nicht zutrauen? Du kennst kaum noch ein Kind das keine Thearapie bekommt? Ja, ich auch nicht...bis auf meine 3, an denen lasse ich garantiert nicht rumdoktern und sie sind alle 3 ganz normale, intelligente kinder mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Lg reni
Das ist aber doch, in meinen Augen, ziemlicher Käse! Oder willst Du nur mal wieder provozieren, und ich bin die einzige Blöde, die darauf anspringt..? Es kommt doch komplett aufs Kind an - ich war auch so ein Kind mit "selektivem Mutismus", d.h. ich bin mit 4 Jahren in den Kindergarten gekommen und habe mir das erste Jahr alles nur angeschaut, aber nicht gesprochen. Irgendwann kam dann ein neues Kind, mit dem ich mich angefreundet habe, und da erzählte die Kindergärtnerin dann eines Tages meiner Mutter beim Abholen, dass ich "mein erstes Wort gesprochen" habe. Damals war das definitiv kein Thema, und mittlerweile rede ich eigentlich ganz normal. ;-) Und wieso läuft etwas "gewaltig schief", wenn ein 4-jähriges Kind bei so einem Sprachtest sich nicht wie Bolle darauf freut, irgendeiner wildfremden Person freudigst vorzuplappern, was es alles schon kann, und die ach so lustigen Sätze nachzusprechen? Natürlich kommt es dabei auch sehr auf die untersuchenden Lehrerinnen an, es gibt sicherlich ganz viele dabei, die ihren Beruf lieben, fröhlich auf die Kinder zugehen und auch schüchterne Kinder zur Kooperation bewegen, auch dazu, freudig mitzumachen, auch zu erklären, warum die Quatschsätze Quatschsätze sind etc. Aber es gibt auch fürchterlich mumpfige Leute in diesem Metier, deren Aura quasi schon jedes Kind verschreckt, und die eher nach übelstem Kasernenhof-Drill klingen, Empathie gleich Null. Da verweigern dann viele Kinder die Kooperation. Bei meinen beiden Söhnen gab es diesen Sprachtest in irgendeiner Form schon, und der ältere ist auch erst einmal recht schüchtern und sagt lieber erst einmal gar nichts - entsprechend war der erste Test auch kein echter Erfolg. Beim zweiten Test hatten wir dann zum Glück eine sehr nette Lehrerin, da war es dann - nachdem sie ihn erst einmal aus der Reserve gelockt hatte - überhaupt kein Thema. Mein zweiter Sohn ist da komplett anders, bei ihm wäre eher das Problem, dass die Lehrerin ihn erst einmal überzeugen müsste, warum er solche Quatschsätze nachsagen solle, das wäre doch völliger Unsinn - und er ist da sehr diskussionsfreudig. Ich halte aber beide Verhaltensweisen bei einem 4-jährigen Kind für völlig normal. Und das hat nichts damit zu tun, dass die Kinder "so überbehütet" aufwachsen würden, dass sie sich nicht trauen, anderen zu zeigen, was sie können, und auch nichts mit mangelndem Selbstbewusstsein. Die Menschen sind halt unterschiedlich, und Kinder sind es auch.
ich kenne auch eine Gymnaisastin, an der Klassenspitze, ( 7. Klasse), die ca. 1 Jahr lang im KiGa NICHTS gesprochen hat, ohne "eine Meise" zu haben. ich denk, der war die Erzieherin und das ganze drumrum einfach unsympatisch . Gott sei Dank hat die Mutter genug Vertauen in ihre Tochter gehabt, nicht den Empfehlungen der Erzieherin zu folgen und einfach mal auf die natürliche Weiterentwicklung ihrer Tochter zu bauen. Hat sich bewährt.
es redet hier keiner von Mutismus oder von muffigen lehrerinnen. Ausnahmen gibt es immer, die sollten aber auch als Ausnahmen betrachtet werden. Der regelfall wird sein, dass eine "normale" lehrerinn kommt und ein Kind keinen mutismus hat. trotzdem verweiger viele und das kann ich nicht verstehen. Lg reni
Naja, im Idealfall wird ein "auffälliges" Kind von einem oder mehreren kompetenten Fachleuten eingehend untersucht, über einen längeren Zeitraum. Wenn ein Arzt meinem Kind bei der ersten Untersuchung einfach so Ritalin verschreiben würde, hätte er mich zum letzten Mal gesehen. Ich würde mit meinem Kind, so wie sie ist, auch nicht zum Psychologen gehen. Wenn sie aber in irgendeinem Bereich sehr auffällig wäre, würde ich es zumindest mal abchecken lassen und dann weiterüberlegen.
ich versteh nicht warum deiner meinung nach ein kind so funktionieren muss wie deine kinder?! die rede war von 4 jährigen.... genauso wie bei erwachsenen gibt es auch bei kindern introvertierte und extrovertierte. wenn man älter wird lernt man mit seinen eigenschaften umzugehen. die einen lernen mehr zurückhaltender zu sein und andere müssen lernen etwas mehr aus sich herauszugehen. von 4-jährigen kann man das so noch nicht erwarten. deswegen müssen diese noch lange kein gestörtes selbstbewusstsein haben
Ich glaube, zwischen deinen und meinen Ansichten, was Erziehung betrifft, klaffen Welten... Du wirkst in deinen Beiträgen, wenn es um deine Kinder geht, ziemlich autoritär und restriktiv auf mich. Und das, was für mich die Basis der Beziehung zwischen Eltern und Kindern sein muss, nämlich der gegenseitige Respekt (JAAAA, auch Respekt vor den Kindern, sogar vor Neugeborenen!), scheint es bei dir nur als Einbahnstraße zu geben. Meinen "Erziehungsstil" würde ich dagegen eher als autoritativ/demokratisch bezeichnen. Man hat den Eindruck, dass deine 3 zu funktionieren haben. Von daher ist mir schon klar, dass du nicht nachvollziehen kannst, wenn ich meinem Dreijährigen die Kompetenz zugestanden habe, selbst darüber zu entscheiden, wann er mit wem über was sprechen möchte. Mir wäre im Leben nicht eingefallen, ihn zum Sprechen zu drängen. Ich erinne mich auch nicht, ihn auch nur gefragt zu haben, warum er denn im Kindergarten nicht spricht. Da habe ich seine Entscheidung ebenso wenig in Frage gestellt wie beim Trockenwerden. Das hat nämlich auch er ganz allein entscheiden dürfen. Und genauso hat er mit 12 allein darüber entscheiden dürfen, ob sein Schlüsselbeinbruch operiert oder mit Rucksackverband behandelt wird. (Er hat sich übrigens für die OP entschieden, während ich für die andere Variante gewesen wäre...) Er war vorher schon 2x operiert worden und wusste also, was das bedeutet. Das hat war mit Vertrauen in die Fähigkeiten und die Intelligenz eines Kindes zu tun. Meine Enkelkinder bekommen übrigens auch keine Therapie. Vor ca. 2 Jahren allerdings sollte unsere Kleine, damals fast 5, zur Logopädie. Auf meine Frage, wieso denn (beide Kinder fallen durch ihren großen Wortschatz und ihre Redegewandtheit auf), sagte meine Schwiegertochter: "Sie sagt doch immer "Zei" statt "Zwei". Darauf die Kleine laut und fehlerfrei: "ZWEI!" *ggg* Und genau solche Dinge meine ich. Gras wächst eben immer noch nicht schneller, wenn man dran zieht... Und dein Vergleich mit Kindern beim Kinderarzt hat damit m.E. rein gar nichts zu tun. Die Entscheidung darüber, ob eine Untersuchung nötig ist oder nicht, fällt bei einem kleineren Kind ganz klar die Mutter/der Vater. Ein Kind, dass sich in allen seinen Belangen ernstgenommen fühlt und nicht permanent durch Verbote/Gebote gegängelt wird und dessen Urvertrauen nie angekratzt wurde, zweifelt nicht daran, dass diese Untersuchung nötig ist. Ich kenne weder vom Sohn noch von den Enkelkindern Probleme bei Arztbesuchen. Im Gegenteil... Der 8-Jährige hat sich vor ca. 3 Wochen selbst für eine OP seiner Dornwarze entschieden, obwohl die Ärztin ihn darauf hinwies, dass die Spritze in den Fuß äußerst schmerzhaft ist und die Warze auch durchaus weiter konservativ behandelt werden kann. Und er hat dann auch noch nicht mal geweint... Meine Enkelkinder werden übrigens - wenn auch eher zufällig - genauso erzogen wie mein Sohn.
Ein Kind, dass sich in allen seinen Belangen ernstgenommen fühlt und nicht permanent durch Verbote/Gebote gegängelt wird und dessen Urvertrauen nie angekratzt wurde, zweifelt nicht daran, dass diese Untersuchung nötig ist. ja und warum dann im Kindergarten? ist das keine Untersuchung? meine kinder wachsen mit viel Kontakt zu anderen menschen, mit viel Abwechslung und ziemlich frei auf. Sie bekommen mit, dass wir viele sozial Kontakte haben, lernten daher schon von baby an fremde menschen kennen. Warum sollten sie dann mit einer lehrerin nicht sprechen wenn ich das sogar erkläre und es im geschützten Rahmern eines kiga abläuft? Kinder die sowas verweigern haben irgendwo ein Defizit, Angst, Scheu, zu wenig Kontakt mit anderen menschen, keine Ahnung..aber normal ist das nicht. Ebenso wenig wie es normal ist, dass ein 3 jähriger nicht spricht. man kann es mit achselzucken abtun und sagen: der wird schon sprechen....da hab ich ja auch nichts dagegen. Aber wenn du es als "norma" verkaufst dann stimmt das einfach nicht. Therapieren würde ich sowas mit 3 natürlich auch nicht, aber du tust ja gerade so als ob alle 3 jährigen nicht sprechen würden. dann schreibst du: Das hat war mit Vertrauen in die Fähigkeiten und die Intelligenz eines Kindes zu tun. Das kind kann aber noch nicht den hintergrund erfassen warum es reden soll und was es bedeutet wenn es bei einer Untersuchung nicht spricht. da habe nämlich im schlimmsten fall ich die A-loch-Karte wenn ich mit dem verweigernden kind dann einmal die Woche zur ergo/logo karren darf obwohl Töchterchen einwandfrei spricht und nur gerade keine Lust hatte. Im schlimmsten fall wird Kind dann bei der Einschulung zurückgestuft. Soviel zu vetrauen und Intelligenz eines Kindes. Das ist geauso wie beim Arzt...Untersuchungen sind nötig und ICH als erwachsene entscheide. Und da sehe ich keinen Unterschied zum delfin-test. Auch das ist eine Untersuchung und auch da suggeriere und erwarte ich von meinem Kind dass es mitmacht und sich nicht verweigert wenn es die gestellten Sätze sprechen kann. Lg reni
Ich halte die Erzieherinnen, die das Kind im Kiga täglich erleben, in der Regel für kompetent genug, zu entscheiden, ob das Kind ein Defizit im sprachlichen Bereich hat oder nicht. Da bedarf es keiner "Tests" durch Menschen, die das Kind in dieser Minute erst kennengelernt haben.
Du schreibst:
"wenn es bei einer Untersuchung nicht spricht. da habe nämlich im schlimmsten fall ich die A-loch-Karte wenn ich mit dem verweigernden kind dann einmal die Woche zur ergo/logo karren darf obwohl Töchterchen einwandfrei spricht und nur gerade keine Lust hatte."
Eben! Genau das bemängele ich ja! Da werden durch ein völlig überflüssiges, überhaupt nicht durchdachtes Verfahren und entgegen aller bis dahin ja schon vorliegender Erfahrungswerte der Menschen, die tagtäglichen Umgang mit dem Kind haben, u.U. abstruse Diagnosen gestellt, die dann Auswirkungen für das betroffene Kind haben. (Übrigens noch nicht mal so sehr für die Eltern, die Sprachförderung soll im Kiga erfolgen. Ich glaube, noch nicht mal durch einen Logopäden, sondern durch eine Erzieherin. Nicht schlimm, meinen die meisten. Aber ich finde es schon schlimm, wenn ein Kind aus der Gruppe genommen und ihm vermittelt wird, es habe Defizite und müsse etwas lernen, was es doch im Alltag schon längst beherrscht...)
Und ich finde überhaupt nicht, dass das Nichtsprechen mit fremden Personen ein Zeichen von mangelndem Selbstvertrauen ist. Darunter hat mein Sohn nun weiß Gott nie gelitten *ggg*. Aber ich habe eben nie erwartet, dass er "funktioniert" wie ich das will. Das ist ja blinder Gehorsam, den du da forderst.
Und wenn ich mit einem kranken Kind zum Arzt gehe, dann bin ich überzeugt davon, dass das nötig ist. Und das spürt ein Kind mit seinen meterlangen Antennen.
Einen so lebensfremden Test wie DELFIN4 finde ich überflüssig wie einen Kropf, und das hätte mein Sohn ebenso gespürt.
Weiteres Zitat: "Kinder die sowas verweigern haben irgendwo ein Defizit, Angst, Scheu, zu wenig Kontakt mit anderen menschen, keine Ahnung.."
Defizite? Angst? Scheu? Zu wenig Kontakt? Ich werf mich weg...
Nur ein paar Beispiele von meinem defizitären, ängstlichen, kontaktscheuen Sohn:
Er hat seinen 18. Geburtstag mit einer ausgesuchten Freundesschar gefeiert: In einer angemieteten Diskothek mit knapp 200 Personen...
Als er mal eine brennende Telefonzelle sah und nicht erkennen konnte, ob da noch jemand drin ist, rannte er in eine Pizzeria, riß den Feuerlöscher von der Wand und löschte...
Einmal ging er mit seiner Familie in einem Park spazieren. Dabei fuhr plötzlich ein Typ total rücksichtslos auf einem Pocketbike mit einem Affenzahn nur Zentimeter an meinen Enkelkindern vorbei. Er machte dann den Fehler und kam wieder zurück. Mein Sohn holte ihn in voller Fahrt vom Bike und rief die Polizei. (Okay, ich sollte dazu sagen, dass er 2m groß ist...)
Er wurde mal beim Tanken von 2 jungen Männern angesprochen, ob er irgendwelche technischen Geräte günstig erwerben wolle. Vom LKW gefallen und so...
Mein Sohn sagte: "Tja Freunde, Pech gehabt..." und wollte sagen "armer Student". Da sagte einer der beiden: "Ach du Scheixxe, ein Bulle in Zivil!" Darauf meiner: "Also, wenn ich dann mal um die Personalausweise bitten dürfte. Ihr seid dann vorläufig festgenommen." Sprachs, marschierte mit den beiden in die Tanke und rief die Polizei. Und ja, jede Zivilperson darf das. Guckst du hier:
"Das Jedermann-Festnahmerecht nach § 127 Abs. 1 Strafprozessordnung (StPO) gestattet es jedermann (auch Minderjährigen) eine Person festzunehmen, die auf frischer Tat bei einer Straftat betroffen und dessen Identität nicht klar ist. Danach darf auch körperliche Gewalt zur Eigensicherung angewendet werden (Ist aber recht kritisch!). Kaufhausdetektive dürfen z.B.Kaufhausdiebe festhalten bis die Polizei kommt. Aber sie dürfen die Diebe nicht durchsuchen, das darf nur die Polizei. Wer aber den Straftäter persönlich kennt, darf ihn nicht vorläufig festnehmen –
es sei denn, er ist verdächtig, sich den Strafverfolgungsbehörden zu entziehen. Dies muss aber auch achvollziehbar bewiesen werden. Wichtig: Die Festnahme muss auf jeden Fall verhältnismäßig sein! Sonst kann auch der Festnehmende eine Anzeige wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung bekommen."
Und nicht zuletzt: Er ist (Prüf-) Ingenieur für Fahrzeugbau und Verkehrstechnik und hat neben Arbeit und Familie innerhalb von 2 Jahren zusammen mit meinem Mann sein Haus in kompletter Eigenleistung gebaut. Der Versager, der... *ggg*
Weißt du, im Gegensatz zu dir kann ich ja schon in aller Ruhe betrachten, wie erfolgreich ich war beim Versuch, einen lebenstüchtigen und gleichzeitig glücklichen Menschen aus meinem Sohn zu machen. Und ich sehe, dass es mir sehr gut gelungen ist. Mit ganz viel Liebe, Zuwendung, Vertrauen und Respekt. Und ganz ohne jede physische und psychische Gewalt.
Ach, und noch ein Zitat aus deinem Beitrag:
"Auch das ist eine Untersuchung und auch da suggeriere und erwarte ich von meinem Kind dass es mitmacht und sich nicht verweigert wenn es die gestellten Sätze sprechen kann."
Ich habe nie zu den Menschen gehört, die jede Anordnung von "oben" ohne Hinterfragen ausgeführt haben. Ich habe mich mit Ärzten herumgestritten und mit einem Rektor. Und habe mich immer durchgesetzt. Bei DELFIN 4 hätte ich wohl zu den Verweigerern gehört und wäre notfalls gerichtlich dagegen angegangen.
Glaubst du nicht? Ich hab schon sowohl meinen Chef als auch meinen eigenen Rechtsanwalt verklagt *ggg*.
Okay, aber was fällt unter "selektiven Mutismus" und ist behandlungsbedürftig, und was ist wirklich schüchtern und muss nicht therapiert werden? Wie gesagt, ich weiß es von mir, dass ich die ersten Monate im Kindergarten gar nicht gesprochen habe, irgendwann kam dann ein neuer Junge, mit dem ich mich angefreundet habe - und ab da habe ich gesprochen. Hat aber niemand ein Drama daraus gemacht - zu meinem Glück. Mein zweites Kind schlägt da übrigens ganz nach mir, er braucht auch immer erst eine Weile, bis er "warm wird", und dann redet er auch. Bei ihm hat es beim zweiten Sprachtest dann geklappt, aber die Lehrerin dort war auch ausgesprochen geschickt darin, ihn aus der Reserve zu locken, während die erste wohl eher "Model Besen" war und die Kinder mehr als "Massenabfertigung" behandelt hat. Mein Großvater war da übrigens auch recht ausgeprägt - er hat die ersten 3 Jahre konsequent überhaupt nicht gesprochen, dafür aber dann von einem Tag auf den anderen angefangen, in völlig korrekten, langen Sätzen zu sprechen. Liegt also offenbar in der Familie... mein Großvater ist übrigens später Redner geworden und hatte definitiv keine Probleme in dieser Hinsicht. Aber von daher bin ich der Überzeugung - es gibt eine große Bandbreite von Verhaltensweisen, die 3- oder 4-jährige Kinder an den Tag legen, und wenn es auch nicht die Regel ist, dass sie gar nicht sprechen oder im Kindergarten bzw. bei so einem Sprachtest gar nicht sprechen, so kommt es doch vor und liegt damit, meiner Überzeugung nach, grundsätzlich im Spektrum dessen, was "normal" ist. Im übrigen halte ich es grundsätzlich für schwierig, wenn bei einer einzigen Untersuchung so eine Diagnose gestellt werden soll. Okay, bei einem Armbruch kann man anhand der Röntgenbilder sehr schnell sagen, der Arm ist gebrochen, das ist dann eindeutig. Aber bei komplexeren Dingen, die nicht so eindeutig sind..? Ich weiß nicht recht.
als mein sohn in der ersten klasse war, waren bis weihnachten von 20 kindern ganze 16 bei irgendwelchen therapien. ich will jetzt nicht sagen, daß alles schlecht ist, was mit therapie zu tun hat und einige kinder wirklich eine benötigen, aber 16 von 20? die lehrerin hat an jedem kind etwas auszusetzen. sie wollten perfekte kinder, die gibt es aber nicht, oder selten. bei meinem sohn meinte sie dann nach weihnachen auch,er braucht ganz dringend einen logopäden. er lispelt und spricht undeutlich. ich hatte nur drauf gewartet und es kam wie das amen in der kirche. die kinderärztin hat gelacht und meinte: ihr sohn kann nicht therapiert werden. oder soll die logopädin die zunge abschneiden? mein sohn hatte nämlich von geburt an eine zu große zunge, die sich aber dann in der pupertät verwuchs. und das war auch so. mit etwa 10 war der spuk vorbei. es war nicht so, daß ich generell gegen die logopädin war, aber zwei kinderärzte haben uns bestätigt, daß da nix zu machen ist. es ist eine "missbildung" und die muss sich verwachsen. die lehrerin verlangte dann sogar ein attest von beiden ärzten, weil sie es nicht glauben wollte. und daher denk ich mal, daß von den 16 kindern bestimmt nicht alle verhaltensauffällig waren. sie wollte sich perfekte kinder therapieren lassen, und das geht nunmal nicht. und kam sie mit einem kind nicht klar, dann konnte sie ja sagen: er ist ja in therapie!
ich habe letztens was gelesen, in dem stand u.a., dass ads und adhs oft auf eine reizüberfltung zurückzuführen ist. früher gab es auch schon zappelhansels, aber heutztage wird es sofort bei den meisten diagnostiziert, die eben aus der *norm* fallen. und damit wären wir wieder ab der schwangerschaft beim perfekt genormten und gefördertem kind. da werden schon die kleinsten von einem kurs zum anderen geschleppt, vom spielzeug und dem familienentertainment ganz zu schweigen. nur dass sie sich nach lehrbuch entwickeln und die eltern das gefühl bekommen, sie sind die besten und dem kind mangelt es an nichts. kinder haben doch gar keine zeit mehr kinder zu sein, die haben schlimmeren freizeitstress als wir!
kinder haben doch gar keine zeit mehr kinder zu sein, die haben schlimmeren freizeitstress als wir! Das ist die Schuld der überengagierten Eltern. Und die gestreßten Kinder haben noch gestreßtere Eltern die mich volljammern. Daß es soooo stressig ist von Termin zu Termin zu hetzen. Daß sie während dem Tennisunterricht oder Klavierunterricht mit anderen Müttern ins Cafe gehen ist auch total stressig.
na das musst du verstehen, wenn die damen dann auch ne couch brauchen. unserer geht nur noch zum fussballtraining, das schwimmen am WE war ihm dann zuviel und wir haben ihn rausgenommen. 2 mal die woche training reicht vollkommen und den rest kann er machen was er möchte. wenngleich dann aber die anderen kinder nicht da sind, denn die haben diesen vereinsstress und wenn man glück hat, hat sein bester kumpel mal an einem tag in der woche zeit um kind zu sein. mal sehen wie es dann auf dem gymn. wird, ich hoffe ihm bleibt noch genug zeit für sich selbst.
Sakra, das ist doch ein Klischee. Ich bezweifle nicht, daß es "solche" Kinder bzw. Eltern gibt. Aber die Norm ist das nicht. Insofern gilt das vielleicht für ein paar Prozent der Kinder - aber nicht mal für "die meisten" und schon gar nicht für "alle". Hier bei uns ums Eck war so ein Super-Luxus-Kindergarten, an dem die Kinder zu Tode gefördert wurden. Er wurde auch in den einschlägigen Magazinen bei RTL und Konsorten vorgestellt - Du weißt schon, diese halb entsetzen, halb bewundernden Sendungen, wo dem gemeinen, minderbemittelten Reality-TV-Schauer vorgeführt wird, wie die Haute Volee angeblich lebt. Nun ja: Der Laden mußte schon nach zwei Jahren wegen akuten Kindermangels schließen. Das war der Haute Volee dann wohl auch "to much". "Man" schickt sein Kind lieber in den Waldkindergarten - der kann sich vor Anmeldungen kaum retten - auch und gerade aus Bogenhausen. Natürlich gibt es die über-förderten Kinder. Aber es gibt auch die unter-förderten - warum sonst sollte die Bundesregierung dafür jetzt richtig viel Geld locker machen?
da hast du schon recht elisabeth, aber ich kann eben nur das sagen, was ich hier im direkten umfeld mitbekomme. und da wird eben ab geburt die ganze palette gefahren. weiss nicht ob es am dorf liegt??? wollen die diesem klischee der *dummen dorfkinder* entgegenwirken?? aber ich denke dieses problem ist generell ein gesellschaftliches. wo da nun die ursache zu suchen ist, kann ich auch nicht sagen, da spielen wohl viele faktoren eine rolle.
bitte pn lesen, brauche antwort für meinen wochenplan!
Antwort erfolgte soeben.
ich weiß nicht ob es nur mir so geht,... aber man hat das gefühl...als mutter KANN man garnichts richtig machen. was man macht, macht man falsch. ich weiß nie ob ich alles richtig mache??? unsere uroma sagt mir ständig : "du denkst zu viel..." ich glaube früher hatten die meisten nicht so viel zeit über erziehung nachzudenken. die kinder sind nebenher aufgewachsen/groß geworden. heute will man ALLES richtig machen und macht dann wohl genau deswegen so viel falsch.
deine uroma ist ein kluge frau. das beste beispiel ist doch die schwangerschaft und geburt. früher haben sich die frauen einfach auf ihren körper und instinkte verlassen und das ohne grosses aufhebens darum gewuppt. heute ist schwangerschaft wohl eine der kompliziertesten angelegenheiten, wenn man sieht, was man als schwanger tun und lassen muss. das ganze noch vorgeschrieben nach schema F. ich war am anfang genauso kirre, aber irgendwann war mir das zu blöde und ich habe mich eben auf mein *eigespreichertes wissen* als mutter verlassen.
Frau Wegener zeigt hier etwas auf, was wir alle seit vielen Jahren wissen und dennoch verdrängen: In unseren Schulen und therapeutischen Hilfseinrichtungen wird zwar auf hohem Niveau Pädagogik betrieben aber eben verkehrte Pädagogik. Sie wird nicht richtiger dadurch, dass wir sie immer noch sturer wiederholen. Erstaunlich ist nicht, dass Kinder un unseren Unterrichtsvollzugsanstalten scheitern, erstaunlich ist, dass wir das, wobei und wodurch sie gescheitert sind, danach nicht reflektieren, aufhören und ändern. Wir versuchen dauernd die Kinder zu ändern - das ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. E.Coués "Gesetz der das Gegenteil bewirkenden Anstrengung" könnte leicht die Wirkung wie die Lösung erklären; 7,50 € müsste ein Interessierter für die Lektüre ausgeben. Selbstverständlich kann sich jede Schule auch sehr schnell so verändern, dass sie Probleme löst statt sie zu vermehren. Auch große Probleme. Aber man gibt zu schnell auf und merkt noch nicht einmal, wenn man was richtig gemacht hat und sich der Erfolg nicht sogleich eingestellt hat. Wir haben Unterrichtsvollzugsbeamte in der Schule, die den Lehrplan im Kopf haben aber keine Ahnung von Ursache und Wirkung - die kommen weder in der Ausbildung noch in ihren Aufgaben vor. Es vergrößert nur das Problem, wenn man etwas Verkehrtes mitmacht. Es ist fgahrlässig, darauf zu spekulieren, dass dabei etwas gut werden kann. Wir müssen STOP sagen, wo es wehtut, das ist das Mindeste. So orientieren wir einander falsch. Ich grüße freundlich. Franz Josef Neffe
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