Mitglied inaktiv
ich finde es extrem einfach zu sagen, derundder ist selbst dran schuld, der müsst ja nicht soviel trinken und mal auf ratschläge hören. sicher ist jeder mensch eigenverantlich, und eigenverantwortlichkeit kann eben auch bedeuten, zu erkennen das man allein nicht weiterkommt und sich hilfe holt. genauso gibt es auch ursachen. der alkoholabhängige, dessen ressourcen nicht mehr ausreichen, um mit dem mobbing bei der arbeitsstelle fertig zu werden- ist allein er "schuld" an seiner alkoholsucht? die frau, die seit ihrer vergewaltigung alkohol braucht, um ihren gefühlen entfliehen zu können- ist allein sie "schuld" an ihrer alkoholsucht? der mensch, dessen eltern am rande der gesellschaft lebten, ihm jegliches selbstwertgefühl aberzogen und selbst zu viel alkohol tranken- ist er selbst schuld? alkoholismus ist nunmal multifatkoriell und mit einem simplen "ich trinke auch ab und zu und bin kein alkoholiker geworden" ist es nicht getan.
Mein Vater, mein Onkel, mein Opa ich bin in einem Umfeld groß geworden, wo die Sucht mehr als eine grosse Rolle gespielt hat. Mein Vater, weil er mit seiner Vergangenheit nicht zurecht kam. Weil er sich eben keine Hilfe suchte und zu stolz war, etwas daran zu ändern. Mein Onkel der zum Schluss sogar Rasierwasser trank, weil er mit seinem eigenen Leben unzufrieden war... Mein Opa, weil er mit der Krankheit meiner Oma nicht zurecht kam und somit unzufrieden war mit seinem Leben. Es waren alles pers. Probleme..... man hätte etwas dagegen tun können. oder was meinst du. Alkoholiker ziehen nicht nur sich mit den Abgrund, sondern auch ihre Familien im Hintergrund. Ausserdem finde ich diese Diskussion nichtssagend, da mind. mehr wie die Hälfte überhaupt keine Ahnung hat, wie es ist Alkoholkrank und Co-Abhängig zu sein. Als Co-Abhängige darfst du dich den Problemen von Alkohlikern NICHT annehmen.
ja, annika, du hast recht. mein vater war auch alkoholkrank, er hatte endogene depressionen und er ist an alkohol- und tablettenmißbrauch letztendlich gestorben. selbst schuld.
ich finde es einen unterschied, ob man von "schuld" oder "verantwortlichkeit" spricht. natürlich ist jeder alkoholiker dafür verantwortlich, wie er mit seiner sucht udn seinen problemen, seinem leben umgeht. bloß "schuldig" sind sie in meinen augen nicht.
Ich glaube wenn man so betroffen ist wie Annikala - das heisst nicht, dass man Alkoholkranke in der Familie hat sondern, dass man selbst nicht damit klarkommt und es nicht schafft Distanz zu bekommen - dann kann man nicht objektiv über das Thema schreiben. Du stichst da in offene Wunden. Natürlich kann man nicht von Schuld sprechen. Die zahlreichen Ursachen könnten von anderen Menschen vielleicht anders gelöst werden, derjenige der zum Suchtkranken wird ist unfähig seine Probleme anders zu lösen. Insofern ist die Sucht keine freie Entscheidung. Der Suchtkranke hat nicht die freie Wahl wie Annikala unterstellt. Es gibt unter Anderem ja auch genetische Veranlagungen die Menschen eher in eine Sucht treiben lassen als andere. Ich habe auch Menschen mit Alkoholsucht in meiner Familie und in meinem näheren Umfeld. Man kann nichts machen aus hilflos danebenstehen, wirklich schlimm. LG!
Du lernst als Co-abhängige nicht schuld zu sein. Denn das reden sich viele Alkoholkranke ein, die anderen wären schuld. Nein ich sehe es als die Schuld meines Vaters an, das was er mit uns gemacht hat... Hätte er Verantwortungsgefühl gezeigt, hätte ich auch eine schöne Kindheit gehabt. annika
Meine Mutter hatte keinen Grund zu trinken,wollte nur immer Wettsaufen mit anderen treiben. Mein Ex Mann hatte erst recht keinen Grund,ich kann dir auch sagen warum: Er hatte eine super Arbeitsstelle(die er geliebt hat),die haben ihm sogar seinen Arbeitsplatz gehalten wenn er die Therapie schafft und ihm wirklich Hilfe angeboten!!! Wir hatten gerade geheiratet,ich war im 6.Monat mit meinem mittleren Sohn schwanger als es so schlimm wurde und über ein Bier am Abend hinaus ging. Er hatte sich so da reingesteigert,als er einen Bandscheibenvorfall bekam,ja aber ich bitte dich ist das ein Grund zum saufen??? Wieviel Alkis gäbe es dann auf der Welt??? Klar gibt es auch Alkis die sich wegen Vergewaltigung,Missbrauch in den Alk flüchten,aber man kann auch aufhören,wie mit jeder anderen Sucht auch!!! Als Alki bekommst du Hilfe,als Angehöriger NICHT!!!!!!!! Außerdem trinke ich nicht mal ein Glas ab und zu! Gruß,Niki
gelesen, wenn man so besoffen wie Annika ist....höhö ich lieg grad unterm Tisch.... Ich hab gedacht ich les net recht*gg*
Es gibt eine genetische Veranlagung zu Suchtverhalten. Genau so wie es Menschen gibt die bei Problemen in sich reinfressen und Andere (so wie ich) die bei Problemen gar nichts mehr runterkriegen und abmbagern, gibt es Menschen die reflexartig zu Betäubungsmitteln greifen. Ich habe eine Bekannte die hat aus Frust und inneren Problemen sich auf 170 Kg hochgefuttert, richtigeehend gefressen. Sie war jetzt in einer Klinik und hat ihre Probleme erkannt und arbeitet daran. Mittlerweile hat es sogar schon 15 Kg runter. Klar ist es ihre "Schuld", dass sie so dick ist aber hatte sie eine Wahl? Das ist es was ich meine, zwanghaftes Verhalten und keine freie Entscheidung.
es gibt viele Co-Abhängige Hilfegruppen und dort habe ich gelernt, dass es NICHT mein Problem ist und ich auch NICHT schuld bin. Mein Vater hat mir immer und immer wieder verdeutlich ich sei daran schuld. Kann man einem kleinen Mädchen mit 2 solche Aussagen an den Kopf werfen? Dass ein Kind daran schuld ist? Auch wenn man (was menschlich ist) den Drang hat zu helfen, du kannst nur für dich selber lernen....
ot
"Endogene Depressionen sind vorwiegend erblich bedingte, biologisch fundierte Erkrankungen, auch wenn die wahrscheinlich vielschichtigen biologischen Ursachen noch nicht völlig aufgeklärt und vor allem gesichert sind. Am häufigsten diskutiert man eine "Stoffwechselstörung im Gehirn", d. h. ein Defizit bestimmter Botenstoffe (). Deshalb sprechen diese Art von Depressionen auch besonders gut auf bestimmte Antidepressiva (Psychopharmaka mit stimmungsaufhellender Wirkung) an, die ein solches Botenstoff-Defizit beheben. " Dein Vater war krank, meiner nicht! Dein Vater hätte sich ebenso helfen lassen können, er hat sich wohl lieber selbst geholfen.... annika
zum einen denke ich, dass man von einer gewissen "schuld" sprechen kann, wenn andere menschen unter alkoholkranken leiden müssen. dennoch sind sie nicht "schuld" an ihrer alkoholerkrankung. ich hatte fast acht jahre lang so gut wie keinen kontakt zu meiner mutter, weil ich jahrelang sehr unter ihr gelitten habe. aber ich habe gelernt, die "kind-sicht" hinter mir zu lassen und zu sehen, dass sie selbst total überlastet war, selbst einen großen rucksack zu schleppen hatte und wirklich immer das beste gegeben hat. auch, wenn dieses "beste" zumindest über einen bestimmten zeitraum sehr wenig war. früher tat es mir gut, ihr alle schuld dafür zu geben, dass es mir schlecht ging. aber ich habe für mich erkannt, dass es so war, wie es war, und den schmerz zuzulassen, dass es so war, wie es war. und nun ist es für mich so, dass ich nicht mehr von schuld sprechen muss. sie war sogar in therapie- und konnte dennoch nicht raus aus ihrer haut. wenn sie schuldig für etwas war, dann war sie es auf schuldlose weise. allerdings, und das rechne ich ihr hoch an, hat sie mit bald 60 eine therapie gemacht die ihr wirklich geholfen hat und wir hatten ein gutes, so einiges klärendes gespräch. dafür bin ich dankbar- dass meine mutter nicht ganz bei lebzeiten für mich gestorben ist.
annika, ich hab den eindruck du siehst dich in einer opferrolle. natürlich warst du das als kind, aber nun bist du erwachsen, und wenn dir deine vergangenheit nachhängt ist es doch nun DEINE verantwortung, das soweit zu "bearbeiten" dass du mehr abstand gewinnen kannst. und natürlich sind co-abhängige und verwandte nicht SCHULD, mit ihrem verhalten können sie die sucht aber durchaus stützen und persönliche vorteile daraus ziehen, auch wenn diese nicht offenkundig sein mögen (hier denke ich primär an ERWACHSENE).
das nennt sich *freudsche vertipper*
da hast du prinzipiell nicht unrecht, er hat seinen weg gefunden, seine krankheit erträglich zu machen. doch er hat hilfe gesucht. leider zu früh, denn die forschung war damals noch nicht so weit mit den psychopharmaka. er wurde mit elektroschocks und schlafentzug "behandelt". fakt bleibt aber: er war alkoholkrank. wer weiß, vielleicht waren bei deinen verwandten auch psychische störungen im spiel?? weißt du es?? es ist immer so einfach für außenstehende zu "diagnostizieren", was die gründe sind....
meine mutter war jahre nach dem tod meines vaters in einer!!!! dort lernt man, wenn man will.
in einer selbsthilfegruppe für angehörige. eine freundin von mir ebenso. die angehörigen müssen sich auch hilfe suchen, zu einem heim kommt keiner.
Wichtiger Ansatz ist die Grunderkrankung und bis heute ist nicht wirklich bei jedem nachvollziehbar was zu erst da war, die Henne oder das Ei. Also die Sucht oder die Depression. Es gibt aber neben der Depression noch andere Doppeldiagnosen bei Suchterkrankungen.
selbst schuld, denn man muß nur Hilfe suchen oder sich zusammenreissen. Sicher ist sich Hilfe zu suchen der erste richtige, wichtige Schritt, aber kein Selbstläufer ! Grüßle
Die Suchtanfälligkeit ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Bei manchen reicht nur einmal nciht nein gesagt zu haben um in die Sucht abzurutschen, anderen müssen an einer Suchtkarriere hart arbeiten. Der eine hat eine versaute Kindheit, der andere Probleme, auch Gründe finden sich immer. Wichtig ist nur die Verantwortung für sein eigenes Problem selbst übernehmen lernen. Entweder ich bleib im Suchtsumpf liegen, oder ich versuche mich rauszukämpfen. Wirklich 100% unschuldig sind süchtige Kinder. Kinder die von ihren Müttern im Mutterleib abhängig gemacht wurden. Unverzeihlich ist, wenn man mit seiner Sucht, seinen Kindern die Chance auf ein normales Familienleben nimmt. Est ist in dem Fall schon fast egal, ob die Mutter/Vater Tabletten-, Alkohol-, Medikamenten-, oder sogar Magersüchtig ist. Mal mehr und mal weniger, beraubt man die Kinder ihre Kindheit. Angenommen die Schuldfrage wäre eindeutig geklärt, so würde s nichts daran ändern, dass morgen wieder soundsoviele Abhängig werden. Egal ob schuldig oder nicht. Die die absolut frei von jeglicher Suchtanfälligkeit sind werden nichtmals verstehen, wie schwer es anfälligen fällt, der Sucht zu widerstehen.
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