Elternforum Aktuell

Thema Depressionen in der Familie...

Thema Depressionen in der Familie...

AndreaWDU

Beitrag melden

Ich hab ja schon ein paar antworten bekommen. Meine Mutter hat Depressionen. Sie arbeitet gott sei dank. Bei ihr macht es sich derzeit so bemerkbar, das sie viel schläft, unmotiviert ist, alles scheisse findet und auf nix bock hat. Wenn es ganz schlimm ist, dann weint sie auch viel. Sie nimmt Antidepressiva. Vor kurzem hatte sie ne extrem schlimme phase, da wurde sie umgestellt, die tabletten hat sie nicht vertragen. jetzt bekommt sie wieder die alten tabletten, aber es geht ihr nicht besonders gut. sämtliche vorschläge wie in urlaub fahren, hier her zu kommen, spazieren zu gehen, nen hund anzuschaffen, das wir sie besuchen kommen, werden abgeschmettert mit irgendwelchen gründen. Wir (meine schwester und ich) wissen so langsam nicht mehr, was wir noch machen sollen. Wie geht ihr damit um? Ist hier sogar jemand depressiv und hat noch ein paar tipps? danke andreawdu


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von AndreaWDU

Depression ist eine schwere Krankheit. Aufheitern (lassen) und zusammenreissen und aufraffen geht da teilweise einfach nicht. Dass deine Mutter arbeitet, ist schon großartig. Sie sollte regelmäßig in Therapie gehen - Anregungen von einem Außenstehenden, z.B. was Bewegung angeht, die ja sehr gut ist, gerade bei Depressionen, werden leichter angenommen als von der Familie. Urlaub, Besuch, Hund etc. würde sie wahrscheinlich gerade überfordern. Wenn ihr was machen wollt, behaltet ihre Behandlung "im Auge" - aber sie ist weder als noch unmündig, d.h. sie ist selbst zuständig für ihre Gesundheit. Das ist schwer für die Angehörigen, klar, aber Besuch und Hund als "Gewissensberuhigung" wäre ja auch nichts, wenn es gar nicht gewollt ist, oder? Lg Fredda


RM-

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von AndreaWDU

kannst du dir vorstellen das selbst zähneputzen dir manchmal zuviel sein könnte?? das du morgends aufstehst und nach 10 min schon wieder so erschöpft und matt bist das du dich gleich nochmal für 2 std hinlegen musst? das du die einfachsten sachen nicht geregelt bekommst weil es dir viel zu viel ist?? du kannst nicht denken,alles erscheint dir zu laut,zu hell,zu wuselig- du willst nur alleine sein,magst nicht reden,guckst stumpf fernsehen ohne zu verinnerlichen was du da eigentlich siehst? alle versuche der anderen dich da ruszuholen,empfindest du als nervig und lasst mich doch alle in ruhe- ich hab da kein bock drauf warum versteht das keiner das weinen ist noch das schönste an der sache,es ist wie ein ventil- für einen bruchteil eines augenblicks fühlst du dich erleichtert, nicht besser,aber erleichtert die tabletten die du nimmst dämmen dich, von manchen wirst du träge dafür weinst du nicht mehr, von anderen bekommst du antrieb und siehst die welt etwas lockerer,aber es hält nicht unbedingt lange vor du grübelst über scheinbare probleme die sich allerdings auch anhäufen gerade weil du selbst nicht geregelt bekommst du weißt das alles auch nur zu gut, doch dir fehlt die kraft darüber nachzudenken- dir fehlt komplett die kraft und du kannst nicht mehr denken,denn selbst das strengt dich an- du bist überfüllt und trotzdem leer, so schwer hör dir mal das lied von PUR an-" irgendwie" darin beschreibt der sänger wie er selbst seine depression erlebt hat und ich finde es wirklich sehr passend


cosma

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von AndreaWDU

Huhu, besonders schlimm für Depressive ist, daß die Umwelt die Depression unbedingt beseitigen will und das möglichst schnell ! Viel wertvoller wäre, ihr zu signalisieren, daß ihr diese Phase als Phase anseht, die sicher ihre Berechtigung hat und sie da begleitet. Sprich: wenn sie nur weinen will, lasst sie weinen, wenn sie nichts machen will, akzeptiert das bitte. Sie ist ja zudem in ärztlicher Behandlung (bestenfalls mit psychotherap. Unterstützung). Kleine Aufmerksamkeiten und Zeichen, daß ihr trotz allem für sie da seid wären ganz toll, auch wäre es gut ihr zu signalisiern, daß ihr fest dran glaubt, daß auch schlechte Zeiten für irgendetwas gut sein können (sofern das für Euch möglich ist) und auch wieder VORÜBER GEHEN ! Alles andere in Richtung Action (Hund, Urlaub etc.) kann gewaltig nach hinten losgehen, denn es führt ihr täglich vor Augen wie sie eben gerade NICHT ist (urlaubslustig, aktiv) und wie ihr sie lieber hättet ! Schlimmstenfalls verstärkt das ihre Depression, sie fühlt sich als Last und das kann evtl. vorhandene Suizidgedanken auch noch verstärken. Also: Wenn ihr es als Angehörige schafft ihr zu signalisieren, daß ihr sie auch MIT Depression liebenswert findet leistet ihr ganz wertvolle Arbeit ! Hiesse für Dich: bitte absolut umdenken ;-) LG Cosma


RM-

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von cosma

aufzubringen- mehr als genug - glaub mir-- alles andere an überredung von aktivitäten ist komplett drüber depressionen kommen oft in wellen- in schüben- in phasen wie auch immer du das nennen willst, ich nenne sie wolken-weil es zieht auch wieder vorüber- einige wolken sind dunkler und länger anhaltend-- andere sind auch grau aber nicht ganz so trist und ganz ehrlich-jeder der versucht dich da raus zuholen-wird scheitern


kati1976

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von like

ich kann nur bei cosma unterschreiben einfach die depression akzeptieren und für sie da sein und nciht schnell heilen wollen das sie ihre tabletten nimmt ist super, es gibt einige die amchen das nicht das sie arbeiten geht super, aber es kostet sehr viel kraft, denn die tabletten amchen müde ein hund wäre eine belastung für sie, sie muss mit sich und den deprssionen klar kommen


Seansmama

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von kati1976

Also auch meine Hochachtung an deine Mutter, dass sie auf Arbeit geht, dass bedeutet wahrscheinlich schon sehr viel Kraft. Ich weiss, dass ich dass auch eine Zeit versucht habe, habe dann aber gemerkt, dass ich mich kaum konzentrieren konnte und Fehler gemacht habe und eigentlich garnicht arbeitsfähig. Akzeptiert die Krankheit erst einmal und versucht nicht mit Gewalt die Mama zu heilen, dass funktioniert nicht. Ich habe meine Depri nach dem zweiten Kind, 3 Monate nach der Geburt bekommen und hat 3 Jahre gedauert. Erst als ich nicht mehr krampfhaft dagegen gekämpft habe, ging es ganz langsam vorwärts und mit den Tabletten sollte sie auf jeden Fall richtig eingestellt werden, dann sollte es wieder aufwärts gehen.


Fru

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Seansmama

Was bitte, ist daran super, wenn jemand Tabletten gegen Depressionen nimmt....??? Was hilft das, was bringt es langfristig? Ich hab gegenteilige Erfahrungen gemacht....


Strudelteigteilchen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Fru

Nun ja, nicht selten machen die Tabletten den Unterschied zwischen Suizid und einem halbwegs normalen Leben - wenn Du verstehst, was ich meine.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

genau.. ich denk, wenn man selber schlechte erfahrung mit antidepressiva gemacht hat, dann war man nicht richtig eingestellt und bekam die falschen medikamente. also, mir wurde das so kindgerecht erklärt: bei depressionen fehlt ein stoff im gehirn, welcher aber lebensnotwendig ist. durch die medikamente wird dieser stoff von außen zugeführt. es gibt menschen, die würden nicht mehr leben, würden sie keine antidepressiva nehmen.


AndreaWDU

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

die tritt nicht auf weil man vom Mann oder so verlassen wurde. bei manchen helfen auch Therapiesitzungen, gespräche. diese sind leider fast gar nicht zu bekommen. Meine mama hat das seit über 10 Jahren und nimmt tabletten. Man kann auch nicht einfach sagen, heute nimmst du die tabletten und morgen andere.Wenn man die nicht verträgt, dauert es oft bis zu ner woche oder noch länger, bis man die absetzen kann. dann bekommt man andere, und man muss wieder eine woche oder noch länger warten, bis die überhaupt wirken, wenn sie denn wirken. wenn nicht, dann weiter probieren oder absetzen etc. Bisher gingen diese Schübe immer über die dunkle Jahreszeit hinweg, 3 monate und es war fast ein 3/4 jahr ruhe. letztes jahr war es leider nicht so. wir haben immer abgewartet, sind immer für sie da etc. Aber das geht jetzt schon ein halbes Jahr so und wir haben uns gefragt was man tun kann. Die Sache mit dem Hund ist abgehakt. Sie nimmt ihre tabletten, sie geht arbeiten Aber ihr müsst auch folgendes verstehen: Es ist so schwer für uns das mit anzusehen. Sie war immer so ein Arbeitstier, hat ständig geputzt etc, stand früh auf und ging spät ins bett. Sie war alleinerziehend und hat alles für uns Kinder gemacht. wir haben halt gedacht, eventuell könnte es mit nem hund ein stück weit, blos ein stück, wieder so werden Wie gesagt, das thema lassen wir ruhen, ich spreche sie nicht mehr drauf an, wenn sie von sich aus drüber sprechen will, machen wir das aber. Danke für eure hilfe andreawdu


RM-

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von AndreaWDU

***Es ist so schwer für uns das mit anzusehen. Sie war immer so ein Arbeitstier, hat ständig geputzt etc, stand früh auf und ging spät ins bett. *** was denkst du wie schwer das für sie ist?? sie muss in erster linie mit dieser leere und kraftlosigkeit umgehen, tgl damit leben tgl versuchen die kräfte zu mobilisieren das zauberwort heißt ZEIT-- lass ihr zeit- und zwar soviel wie sie braucht alles gute für deine mutter