fiammetta
Hi, wertfreie Frage: Wie läuft heute ein Studium an der Uni ab? Zu meiner Zeit war es so, dass - ich einen einfachen Fahrweg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von 1,5 Stunden hat (der Weg war mit dem Auto zwar wesentlich schneller zu bewältigen, aber dann wollte noch ein Parkplatz gesucht werden) - ich täglich in der Uni war und zwar von morgens bis abends - es größtenteils Präsenzveranstaltungen gab, bei denen man per Unterschrift seine Anwesenheit bezeugen mußte und man nur zwei Fehltage frei hatte Mein Leben spielte sich also größtenteils IN der Uni ab. Ist das heute nicht mehr so? Kann es sein, dass man heutzutage die Uni nur noch aufsucht, wenn Prüfungen sind? Ich dachte, heute würden die Präsenzveranstaltungen noch verschärfter kontrolliert, was ja eines der Begründungen für die Umstrukturierung der Studiengänge war. Gibt es vielleicht heutzutage bestimmte Studiengänge an der Uni, die quasi trotzdem anwesenheitsfrei durchgezogen werden können ohne dass es sich dabei um ein Fernstudium handelt? Klärt mich alte Schachtel bitte `mal auf! LG Fiammetta
Das kenne ich so vom Fachhochschulstudium meines Mannes. Bei meinem Universitätsstudium wurden Studenten wegen der Überfüllung geradezu dazu motiviert, nicht zu kommen, sondern möglichst zuhause zu arbeiten. Anwesenheit war nur bei Seminaren mit begrenzter Teilnehmerzahl und Scheinerwerb bzw. Abschlussklausur notwendig.
Hi, was hast Du denn studiert? Ich habe ja ein geistes- und dann noch ein sozialwissenschaftliches Studium durchgezogen. Nur gelegentlich an der Uni zu sein wäre bei uns vollkommen unmöglich gewesen. LG Fiammetta
Bei mir war es teils/teils. Zum Teil, in den Seminaren, war Anwesenheitspflicht, d.h. man verlor die Chance einen Schein zu erwerben bei mehr als 2 Fehlzeiten. Da ging jedes Mal eine Anwesenheitsliste ru. Das war in meinen meisten Veranstaltungen der Fall. In anderen Veranstaltungen hatte man keine Anwesenheitspflicht, sondern musste dann am Ende eine Klausur oder Hausarbeit schreiben. Da man sich den Kram genauso gut selbst durchlesen konnte wie in der überfüllten Uni auf der Treppe zu sitzen und es von manchen Profs sogar Skripte gab, wo 1:1 drinstand, was sie so erzählten, musste man da nicht dringend hin. Das waren aber fast nur die Vorlesungen. Und dann bin ich zu manchen ja auch gern hingegangen, schließlich WOLLTE ich das ja studieren und mich INTERESSIERTEN die Themen ja. ;) Und man hat Kontakte geknüpft. Sonst hätte ich auch ein Fernstudium belegen können ... Jule
Hi, Vorlesungen okay. Fand ich aber auch so interessant, dass ich regelmäßig anwesend war. Aber letztlich waren die scheinrelavanten Seminare etc. ja in der Überzahl. Wie ist das heute? LG Fiammetta
Scheinrelevante Seminare in der Überzahl? Mein Studium war damals so aufgebaut: 2 mal Pflicht-Scheine und ein Praktikum zur Zulassung zum Vordiplom, 7 Prüfungen (also 7 Seminare) Diplomprüfung Fertig. Du konntest das also mit dem Besuch von 9 Seminaren aufgeteilt auf 6 Semester studieren. Ich hoffe doch sehr, das es besser geworden ist...
Hi, ???? Bei uns waren es alleine in den sprachrelevanten Kursen um die 10 Pflichtscheine (bei mir mal 2), dazu 8 Pflichtscheine für Literaturwissenschaften und Linguistik und um die 6-8 Pflichtscheine für Geschichte. Müßte es genauer nachsehen, aber dazu fehlt mir jetzt die Zeit. LG Fiammetta
Wirtschaftswissenschaften an der Uni Köln. Die wollen auch heute noch sowenig Leute wie möglich sehen.
ich gehe eigentlich davon aus, das es jetzt schwerer sein müsste, ohne Anwesenheitspflicht zu studieren.
Früher war das ja schon noch anders (ich hab noch ein Diplom ;-))
Fernuni Hagen, Rechtswissenschaften: Da gibt es zwei Präsenzseminare. Das war es bei 7 Semestern.
Apropos Fernuni: Wie teuer sind denn die Semester?
Hi, Fernuni ist klar. Aber an einer normalen Uni des Jahres 2013? Irgendwie erscheint mir das etwas eigenartig. LG Fiammetta
Kommt drauf an wie viele Kurse du belegst. Für die Regelstudienzeit VZ musst Du mit 600 Euro (inklusive Sekundärliteratur) rechnen. Bei Teilzeit die Hälfte. Hagen ist ja eine öffentliche Uni, Studiengebühren musste ich nicht bezahlen, nur eben die Kurse und die kannst du dir ja legen, wie du möchtest. Auf der Webseite geht man von zwischen 1.400 und 2.700 Euro Gesamtkosten bei 6/7 Semestern aus. Warum habe ich eigentlich das teuerste studiert? *grübel*
Mehr nicht? Das ist ja weniger als das, was ich in einer beruflichen Weiterbildung investiere. Ich glaub, ich muss mir das mal überlegen ;-) Danke
Guck mal hier: http://www.fernuni-hagen.de/studium/studienangebot/bachelorstudiengaenge/ Mein Zweitstudium hat jetzt noch Zeit bis zur Rente. Ich bin derzeit Fortbildungsmüde.
Ich habe letztes Jahr eine große Weiterbildung gehabt und überlege, was ich nächstes Jahr mache... Danke!
Echt? Bei den Geisteswissenschaftlern, Politologen und Soziologen in Frankfurt gab es keine Seminare am Montag oder Freitag, ebenso nicht vor 10. (Kann mich nicht erinnern, ob es Anwesenheitslisten gab, ich glaube schon.) Das Fachbereichsgebäude war so hässlich, da hielte es auch keiner länger aus. Jura hätte ich komplett außer Haus machen können. Man brauchte halt die Bibliothek für die Hausarbeiten, d.h., in den Semesterferien musste man zur Uni um die Hausarbeiten zu schreiben, aber nicht während des Semesters. L.
Hi, bei Jura gibt es keine Pflichtveranstaltungen? Ich habe mir nach dem Erststudium noch ein Semester quasi aus Langeweile gegönnt, aber auch da wurde einem mehr als nahegelegt, die entsprechenden Vorlesungen regelmäßig zu besuchen. LG Fiammetta
Jura ist inzwischen voll mit Präsenzveranstaltungen... Zumindest in Frankfurt.
Vielleicht verwechselst du das was: Klar gibt es viele, viele Pflichtveranstaltungen. Die musst du belegen. Aber du musst nicht drin hocken, dir nur den Stoff aneignen und dich darin prüfen lassen. Bei uns wurde viel über Mitschriften von Vorlesungen gemacht. Die Mitschriften AG war eine große "Firma".
Aber eigentlich sind auch Mitschriften völlig unnötig. Die Klausuren sind ja unabhängig von dem, was der Prof vorträgt. Wenn ich für den großen Strafrechtsschein lerne, kann ich das besser aus einem Buch und den Gutachtenstil lernt man nur in Tutorien. Ich fand die Vorlesungen ja häufig interessant, aber eher aus Interesse. Für die Prüfungen völlig irrelevant. Vom Staatsexamen ganz zu schweigen, das Jahr vorher sassen die meisten nur noch beim Repetitor.
Ja, das trifft für Jura so zu (jedenfalls zu meiner Studentenzeit). Was für den Jurastudenten der Repetitor war, war für den Wiso-Studenten die Mitschriften AG. Ein guter Mitschreiber kriegte die impliziten Themeneingrenzungen des Profs mit und vermittelte die in der Mitschrift.
Hi fiammetta, durch Bologna sind die meisten Studiengänge viel stärker verschult als bei uns früher. Ich habe seinerzeit auch so studiert, dass ich montags und freitags keine Veranstaltungen hatte; da habe ich nämlich ganztags gearbeitet. Es gab Veranstaltungen mit Präsenzpflicht (Seminare, Proseminare, Übersetzungsübungen, Sprachlabor), aber es gab auch Vorlesungen, wo angesichts von 150 bis 200 Teilnehmern niemand ernsthaft kontrollierte, wer da drin saß. Mir wäre kein Studienfach bekannt (es sei denn, es handelt sich um Langzeitstudenten, die noch nach dem alten System studieren), wo man studientechnisch dauerhaft über die Runden käme, ohne viel Präsenz an der Uni zu zeigen. Warum fragst du? LG Nicole
Hallo Fiammetta, also Anwesenheitspflicht empfinde ich sowieso kontraproduktiv. Entweder die Leute sitzen in der Veranstaltung, weil es sie interessiert oder eben nicht. Der Rest kann gern zuhause bleiben. Ich glaube heutzutage gibt es relativ wenige Fächer mit Anwesenheitspflicht aber oftmals muss man trotzdem da sein, um mitzukommen bzw. mitzuarbeiten. Durch das Bachelor-System gibt es zudem für jede Veranstaltung Noten, die für's Zeugnis zählen, man muss also das gesamte Studium hindurch lernen und nicht nur 1-2 mal zu den Abschlussprüfungen. Auch gibt es, bei uns jedenfalls, Referate, Essays oder Protokolle, die man während des Semesters absolvieren muss. Im sozialwissenschaftlichen Bereich gibt es auch viele empirische Seminare, d.h. Arbeit im PC-Pool mit eigener Forschungsarbeit. Da sollte man auch da sein. Aber wer meint, er kann sich alles selber zuhause beibringen, der muss auch nicht kommen. Das wird sich aber sicherlich nicht so positiv auf die Leistung auswirken und soziale Kontakte bzw. das Gespräch mit dem Dozenten gehören doch auch zum Studium. LG, Lizzy
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