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stationäre Suchttherapien - wo beantragen?

stationäre Suchttherapien - wo beantragen?

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Wer kennt sich mit Suchttherapien aus? Ich habe hier vor einiger Zeit schon mehrmals von meinem jüngeren Bruder berichtet. Kurz nochmal: Seit drei jahren trockener Alkoholiker, aber regelmäßiger Konsum von Cannabis, Speed und diversen anderen Mittelchen. Mittlerweile gibt er zu, dass er seit 20 (!) Jahre höchstens eine Woche am Stück ohne irgendein bewustseinsveränderndes Mittel ausgekommen ist. Seit 15 Monaten macht er eine ambulante Therapie. Jetzt ist er arbeitslos und denkt ernsthaft über eine stationäre Therapie nach, er schafft es einfach nicht sein Leben in den Griff zu bekommen. Wie kommt er an eine Therapie? Suchtberatung? Hausarzt? Krankenkasse? Wie kann ich ihm helfen? Wir wohnen soweit auseinander, dass der Kontakt nur telefonisch besteht. Aber jeden zweiten Tag zwei bis drei Stunden mit ihm zu telefonieren, geht langsam aber sicher auch an meine Substanz (besonders da ich auch für meine Schwester der Kummerkasten bin). Sorry für Jammern LG Dorilys


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....du mit ihm telefoniert hattest, Angst hattest, dass er nicht mehr anrufen würde, und wieder zu trinken beginnt. Ich kann mich daran erinnern. Also zu einer stationären Therapie kommt er über den Hausarzt und die Krankenversicherungen zeigen sich da in der regel sehr kooperativ. Gerade bei jungen Menschen, da das ja auch eine Kostenfrage ist. Aberv es ist allemal billiger eine stationäre Therpie zu zahlen, als die Folgeerkrankuungen aus exzesivem Alkohol und Drogengenuss zu behandeln. Ich ünsche dir , dass du ihn dazu überreden kannst und ihm wünsche ich , dass er es durchhälkt. Mit stationärer Hilfe mindestens doppelt so hohe Chance! liebe Grüße johanna


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jetzt als Ansprechpartner KK, Hausarzt und eben die Suchtberatung genannt. Mir fällt es einfach schwer, michda komplett auszuschalten. ich weiß zwar (vom Kopf her) dass er die ersten Schritte aus der Sucht alleine finden muß, aber auch ich bin durch den Alkoholismus von Vater und Tante (soweit ich mich zurückerinnern kann, waren diese schon alkoholkrank) auf eine Weise auch geprägt. Mit Speed und co habe ich keinerlei persönliche Ehrfahrung, bei mir hat Passivrauchen im Kreis von Cannabiskonsumenten schon voll reingehauen. - und ich habe davor auch panische Angst! Ich trinke zwar gerne mal ein Glas Wein, aber beim dritten Glas spätestens überfällt mich die Panik vor Abhängigkeit, dass ich estehen lasse. Bei meinem Bruder fühle ich mich einfach so hilflos. Ich fühle mich selber als Versager, weil ich ihm nicht mehr helfen kann, als für Gespräche da zu sein (möglicherweise auch, weil ich nach dem Vormund war). Ich fühle mich manchmal einfach hin und hergerissen! Er ist mittlerweile 37 Jahre und sollte theoretisch selbstständig für sich asorgen können - wenn er es nicht schafft, habe ich Schuldgefühle, weil ich ihm wohl den Weg zur Selbstständigkeit nicht beigebracht habe. Ich werde mich jetzt mal ausklinken, mein Mann ist von der Arbeit zurück und da will ich mit ihm auch noch drüber reden. LG Dorilys und danke einfach, dass Du auch um diese Zeit noch Ansprechpartner bist


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Es genügt vollkommen wenn er zum Hausarzt geht und um eine Einweisung in eine Suchtklinik bekommt. Dort muß er dann zunächst Entgiften, weil die Langzeittherapieeinrichtungen die Leute oft nur mit einem sauberen Drogenscreening aufnehmen und eben eine qualifizierte Entgiftung verlangen. In der Akutklinik sind Sozialarbeiter die sich dort dann um einen Platz kümmern und auch um die Kostenübernahme. Also erster Weg ist der Hausarzt. In welchem Bundesland ist er denn?


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in bad herrenalp, das ist in der nähe von karlsruhe, gibt es eine suchtklinik, die sehr gut sein soll. ich kenne jemanden, der dort einmal gearbeitet hat. ein vorschlag, wenn dir die telefonate so an die substanz gehen - was ich gut verstehen kann - setz ihm und dir doch ein zeitlimit, wie jeden zweiten tag eine stunde. das finde ich nicht herzlos sondern im sinne des eigenen wohlergehens etwas sehr wichtiges. alles gute! http://www.klinik-bad-herrenalb.de/