Mitglied inaktiv
Hallo, ich muss euch jetzt mal nach eurer Meinung zur Spickmich.de-Entscheidung fragen. Ich bin selbst Lehrerin. Ich muss mich jedes Schuljahr von allen Schülern, bei denen ich unterrichtet habe, in verschiedenen Kategorien benoten lassen. Das wird in unserer Schule mehr oder weniger vertraulich behandelt. Ich muss auch mein "fachliches Wissen" und meine "pädagogischen Fähigkeiten" einschätzen lassen. Wie dem auch sei, da muss ich durch. Letztes Jahr habe ich von einer Klasse durchweg gute bis sehr gute Noten bekommen. Ein Ausreißer war dabei. Hätte ich nie gedacht. Anhand der Schrift habe ich erkannt, wer mich mit 5ern und 6ern eingeschätzt hat. Ich habe mich gewundert, aber es hat mich nicht sonderlich getroffen. Aber was, wenn genau diese Schülerin mich im Internet benotet??? Toll, dann ist nämlich mein Ruf hin. Ich muss die Schülernoten immer geheim halten. Datenschutz. Und dann sollen mich die Schüler im Internet benoten dürfen???? Sehe ich eigentlich nicht ein. Welcher andere Arbeitnehmer muss sich das gefallen lassen? (Ich bin übrigens nicht im öffentlichen Dienst.) Ich halte dieses Urteil für total bescheuert. Was denkt ihr darüber?
Ich bin deiner Meinung. Als Schüler und auch als Elternteil urteilt man persönlichen Gründen und ohne fachliches Hintergrundwissen über die Person - nicht über fachliche Kompetenzen. Die können Kinder kaum beurteilen (dazu fehlt ihnen der Weitblick und die Trennung von persönlichen/subjektiven Erlebnissen von der nüchternen Betrachtung der Person in seiner Rolle als Lehrer) und Eltern sind in der Regel nicht im Unterricht dabei. Lehrer hingegen sollen immer die Leistung des Schülers und nicht seine Persönlichkeit beurteilen. Da passts einfach nicht.
Ich kann's nachvollziehen was Du sagst.Es ist ein zweischneidiges Schwert und ich bin noch hin- und hergerissen. Aber stimmt schon,
es wird ja nicht nur die fachliche Kompetzen beurteilt sondern geht in den persönlichen Bereich.
Ich hab mich schon gefragt wie es mir ginge, wenn die Lehrer anonym die Noten meines Sohnes veröffentlichen würden ? Incl. Kopfnoten ? Damit sie jeder sehen kann?
Würde jede Schule so arbeiten wie ihr und Beurteilungen in dem Rahmen druchführen - bräuchte man auch kein Spickmich. Für viele ist das
schon ein Ventil und eine kleine vage Möglichkeit, was zu verändern wozu man ihnen sonst keine Chance gibt.
Was mich, nebenbei bemerkt, an Spickmich stört:
Ich hab mich - zugegeben - letztes Jahr als es um die Entscheidung über die Wahl der weiterführenden Schule ging, bei Spickmich angemeldet. Damals gab es noch kein Schulradar und Schulkompass und wie die alle heißen.
Ich hab gedacht: Ist sicher interessant mal die SChülersicht zu sehen und
einfach zu spicken, wie die Lehrer an der oder der Schule so sind. Ohne dass das letztendlich unsere Entscheidung beeinflusst hat.
Nennt es Neugier - ist wohl so.
Jedenfalls ist mir eins aufgefallen: Die DAten bei Spickmich sind nicht aktuell. Da sind teilweise Lehrer drin, die schon lange in Rente sind. Sie bilden aber eine Gesamtnote. Die wiederum fließt in "Schulradar" ein, das Portal von spickmich für Eltern. Also repräsentativ ist das nicht. Auf Mails
bzgl. Korrektur wird schleppend reagiert - oder gar nicht. DAs war unsere Erfahrung.
Übrigens bin ich überzeugt: Würde die Lehrerin nicht klagen, wäre Spickmich schon lange auf dem absteigenden Ast (nach meinem Gefühl).. SchülerVZ oder ähnliches haben sehr großen Zulauf. Mein Sohn hat natürlich den von mir angelegten Account übernommen - und nach einer Zeit gelöscht... keiner seiner Schulkameraden ist noch bei Spickmich. Das war richtig out... Bis heute!
(Okay hat nix mit dem Ausgangsposting zu tun... sorry.)
LG
Pauline
Ich finde es schwachsinnig für sowas überhaupt die Gerichte zu bemühen. Wen interessiert es denn wirklich, was auf so drittklassigen Seiten im Internet steht? Meiner Meinung nach niemanden! Dass diese Lehrerin sich dadurch derart angegriffen fühlt und meint dagegen klagen zu müssen, zeigt deutlich wes Geistes Kind sie ist. Von daher wird die Benotung, die sie erhalten hat wohl nicht so ganz weit hergeholt sein.
Und was bringt die Benotung? Ich versteh den Sinn nicht. Außer man fasst es als Schülerstreich auf. Dürfen sich Schüler hier mal ein bisschen austoben, während sie in den Schulen nur noch durchgeschleust und hergerichtet werden wie Vieh zur Schlachtbank und das Lehrerzimemr nach wie vor vom Mief fast platzt? Was bewirkt und ändert so eine bescheuerte Benotung? Die Site ist ein witziger Einfall von ein paar Jungs, wie es viele gibt. Eigentlich nicht der Rede wert. Wenn da jetzt nicht der Medienhype aufgrund des Vorgehens der Lehrerin, wozu sie jedes Recht hat, wäre. Die Urteilsbegründung, die das Pauker-Begehr zurückwies, ist nach meiner Meinung nicht schlüssig. Da wird aber einiges ausgeheblt. Keine Ahnung, was die Richter "dachten". Auch das Recht wird eben immer mehr zum Zufallsprodukt.
Nun, die grundsätzliche Idee von solchen I-Net Seiten ist vielleicht nicht verkehrt. Es gibt tatsächlich Lehrer, die eine unwahrscheinlich schlechten, langweiligen Unterricht machen, die weder mit Kopf noch mit Herz dabei sind. Aber diese gleich öffentlich an den Pranger stellen? Vielleicht wäre es wirklich sinnvoller, solche "Bewertungen" (mit Begründung) in der Schule abgeben zu können und auch darüber zu sprechen. Das ist jedoch auch schwierig, weil viele Lehrer würden sich sofort auf den Schlips getreten fühlen, weil es Kinder wagen Kriti aus zu üben. Vielleicht würde es aber auch was nutzen und die würden den Unterrichtsstil überdenken. Grundsätzlich erlaubt, grundsätzlich verboten - ich denke, beides nicht nicht wirklich was. Es müsste irgendeine Grenze haben, bzw. jemanden, der sich auch darüm kümmert, ob die Aussagen und Bewertungen der Kinder stimmen, u. U. ein Hinweis des Betreibers an die Schule, denn es kann auch schon mal ganz schnell in "Rufmord" enden. LG Violetta
Hallo, ich habe eure Beiträge gelesen. Und war, zumindest bei einigen von euch, gelinde gesagt, schockiert. Warum, um Himmels Willen seid ihr nicht selbst Lehrer geworden? Ich glaube, dann wäre unser Schulsystem um einiges besser. Aber: was würdet ihr sagen, wenn sich eure Nachbarn, euer Chef oder wer auch immer öffentlich über euch im Internet auslassen würde? Wenn euer vollständiger Name dabei steht? Meine Erfahrung mit den Schülerbewertungen in unserer Schule hat gezeigt, dass diese sehr stark von persönlichen Gefühlen geleitet sind. Ich will den Schülern keine Urteilsfähigkeit absprechen, aber ihr wollt doch auch von eueren Chefs/Kollegen nicht nach dem Muster "kann ich leiden - kann ich nicht leiden" beurteilt werden oder? Aber so sind wir Menschen. Wir beziehen Kritik an einer Sache gleich auf Personen (bei Lehreren: Mathe = bin ich mies --> Lehrer = doof) Mir geht es hier ein bisschen ums Prinzip. Auch wenn mir nie in den Sinn käme, vor Gericht zu gehen: wenn ich meinen Namen und Benotung im Internet finden würde - egal, ob gut oder schlecht, und vor allem, ohne dass ich dem zugestimmt habe, mich würde es stören. Ich will meinen Namen nicht im Internet lesen. Ein Lehrer ist keine Person, deren Belange von öffentlichem Interesse sind, wir sind doch keine "Promis"! Ich bin z.B. auch bei XING oder studiVZ sehr vorsichtige mit Infos über mich.
ich will jetzt gar nicht drüber diskutieren, ob es den Lehrern zuzumuten ist, so bewertet zu werden. Meine Erfahrung ist allerdings, dass die Bewertungen ziemlich objektiv sind. Ich hab einen 9. und 6.-Klässler auf derselben Schule, kenne die Lehrer und deren fachliche Arbeitsweise, aus Elternabenden, Elternsprechtagen, Erzählungen der Kinder und den Unterlagen, Hausaufgaben und Klassenarbeiten, die meine Kinder nach Hause bringen, recht gut. Wenn ich in Spickmich reingucke, deckt sich mein Eindruck fast immer mit den dortigen Bewertungen. Kinder sind nicht so unobjektiv, dass sie einen Lehrer grundlos dort fertigmachen würden, zumindest nicht im Durchschnitt ( Ausreißer gibt es - siehe auch deine Bewertung - aber die drücken den Schnitt in Spickmich nicht arg runter, da ja erst ab einer gewissen Menge an Beurteilungenveröffentlicht wird.) In der Schule meiner Söhne gibt es auch viele Lehrer, die eine Benotung von 1,... haben. Was klar ist: ein Lehrer muss sich nicht nur am Fachlichen messen lassen, auch das Menschliche spielt bei den Bewertungen eine große Rolle - finde ich aber korrekt, da ja gerade dieses Menschliche ungeheueren Einfluss auf das Lernverhalten und Lernvermögen der Kinder hat - das nennt man dann Pädagogik und wdas sollte im Lehrerstudium auch nicht zu kurz kommen. (sonst könnten wir wirklich den japanischen Lehrercomputer vorn hinstellen - der ist fachlich bestimmt top)
schließe mich like an: beim spieken (hahaha) auf der bewertungsseite meiner ehemaligen schule wurden die mir noch bekannten lehrer genauso bewertet, wie ich es getan hätte. das zeugt 1. von einer sachlichkeit und objektivität der schüler und 2. mangelnde entwicklung bei manchen lehrern. die meisten berufe sind regelmäßigen kontrollen ausgesetzt. was hinter verschlossenen schultüren vor sich geht, wissen am besten die schüler. nicht immer gibt es engagierte lehrer und die schüler haben nun ein lauteres sprachrohr gefunden. wesentlich schlimmer finde ich das cybermobbing auf youtube oder anderen plattformen, wo lehrer gezielt bloßgestellt werden
Schwierig.... Einerseits kann ich die Lehrer verstehen, die keine öffentlichen Beurteilungen wollen. Ich wurde von meinen Chefs in der Arbeit auch regelmäßig beurteilt - aber diese Beurteilungen stehen nicht öffentlich im Netz, und meine Arbeitszeugnisse werden von allen Beteiligten vertraulich behandelt. (Nebenbei: Nur eine Illusion muß ich den Lehrern nehmen, nämlich daß Erwachsene objektiver beurteilen als Kinder. Das ist Humbug. Meiner Erfahrung nach gibt es bei beiden solche, die abstrahieren können und solche, die das nicht können.) Andererseits: Wie geht es dann weiter? Man kann im Netz inzwischen fast jedes "Produkt" beurteilen. Und eine Dienstleistung ist auch nur ein Produkt. Was ist der Unterschied, ob ich meinen Bäcker bewerte oder den Lehrer? Auch beim Bäcker kann ich schreiben, daß die Semmeln nach Pappe schmecken und der Bäcker seine Ausbildung wohl im Lotto gewonnen hat. Das mag egal sein, wenn es sich um eine Müller-Brot-Filiale mit 20 400-Euro-Kräften handelt, aber bei einem kleinen Innungsbäcker ist das u.U. der Todesstoß für den Laden. Werden also Beurteilungen solcher Dienstleistunegn und Produkte auch verboten? Wie ist es mit Hotelberwertungen? "Der Concierge ist eine dumme Nuß!" - verbieten? Für mich ist es ein Grenzziehungsproblem. Deswegen gibt es nur ganz oder gar nicht. Wollen wir die "Gar nicht"-Variante? Solange man keine rechtlich definierbare Grenze ziehen kann, muß man das so hinnehmen - fürchte ich. Gruß, Elisabeth.
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