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Siemens hält an Verträgen fest

Siemens hält an Verträgen fest

Tonic2108

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Trotz des Protestes von FFF und des Gesprächs mit Luisa Neubauer, hält Konzernchef Käser an der Lieferung der Signalanlage für das australische Kohlebergwerk fest. Käser hat eine Stellungnahme geschrieben, er müsse mehrere Interessen abwägen und man könne nicht einfach Verträge brechen. Zumal es offensichtlich keinen rechtlichen und wirtschaftlichen Weg gibt, den Vertrag aufzulösen und eventuell auch noch eine deftige Vertragsstrafe fällig würde, sollte Käser den Deal platzen lassen. Da hängt ja dann doch wieder einiges für die Zukunft dran. Würde Siemens den Deal platzen lassen, wäre Siemens als verlässlicher Partner raus. Man müsste sich überlegen ob man mit so einer Firma Verträge abschließt, die sich dem Druck von Aktivisten beugt und Verträge nicht einhält. Gleichzeitig will Siemens ein Nachhaltigkeitskomitee mit externen Mitgliedern etablieren, welches das Recht haben soll, kritische Punkte des Projektes anzuhalten. Die Klimaschützer fordern dennoch, dass die Verträge aufgelöst werden und demonstrieren weiter. Keine Kompromissbereitschaft, Sie bestehen auf ihre Forderungen ohne Rücksicht auf Verluste. Ich weiß ja nicht, ob so eine Haltung auf Dauer sinnvoll ist. Ich denke mit weniger Radikalität könnte man mehr erreichen, weil man eben sachlich diskutieren könnte und machbare Lösungen finden würde. Wie seht ihr das?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Ich glaub, der Mann heißt Kaeser (mit AE, sieht sonst komisch aus ). Die Klimaschützer haben meines Erachtens genau wie Joe Kaeser keine Wahl: Würden sie jetzt einlenken, würden sie sich unglaubwürdig machen. Die Radikalität gehört zum Protest dazu, die Klimaschützer selbst sehen ihre Rolle sicher nicht als gestaltende, sondern als Missstände aufzeigende und dagegen protestierende an. Deshalb empfand ich Kaesers Angebot an Luisa Neubauer auch als Augenwischerei: Sie ist die falsche Person für diesen Job. Ein externes Kontrollgremium für Nachhaltigkeit finde ich sinnvoll, ebenso wie Neubauers Vorschlag eines Wissenschaftlers von SfF mit dem entsprechenden Knowhow, den Siemens in den Aufsichtsrat aufnehmen sollte. Grundsätzlich halte ich Siemens's Entscheidung, dem Kohlebergbau in Australien zuzuarbeiten, für falsch. Im Nachhinein zurückzurudern, Verträge zu brechen, hohe Strafen zu zahlen und damit das Ansehen des Konzerns zu schwächen, halte ich aber auch für falsch. Hätte man sich lieber vorher überlegen sollen.


Daffy

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Er hat sich ´umbenannt`, ob das nun in seinen Papieren steht oder nicht. Alles auf Außenwirkung, ob er sich an die FfF-Jünger ranchmeißt oder polyglott ´Joe Kaeser` nennt - ´Josef Käser` war der Name, den seine Eltern ihm gegeben haben und ich möchte wetten, für die Älteren in seinem niederbayrischen Heimatdorf ist er immer noch der Sepp (oder Joschi).


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Der ´Käser Sepp` natürilch - Josef/Sepp/Joschi ist auch bei unter 2000 Einwohnern ein Sammelbegriff.


Mitglied inaktiv

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Okay. Vielleicht hat es ihn auch einfach nur genervt, auf der englischsprachigen Tastatur immer ein Sonderzeichen einzufügen. "Joe" finde ich übrigens sogar ausgesprochen albern, aber mich hat er nicht gefragt.


Strudelteigteilchen

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Die Umbenennung fand statt, da war Greta noch nicht mal geboren. Er nennt sich so seit seinem ersten längeren beruflichen Auslandsaufenthalt in Malaysia, Ende der 80er Jahre. Anbiederung an fff fällt also weg. Polyglott? Ja, irgendwie schon, das ist aber üblich, wenn man international tätig ist. Mein Fliesenleger nennt sich Lukas, heißt aber eigentlich ukasz, was so ähnlich wie "Wukasch" gesprochen wird, sein Nachname ist eh unaussprechlich für meine deutsche Zunge.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Jetzt hat man mir das durchgestrichene L geklaut, was eigentlich an den Anfang des korrekten Fliesenleger-Namens gehört


Caot

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… Verträge sind Verträge. Punkt. Mit Sicherheit besprochen, lange bevor FFF überhaupt in irgendeiner Form im Gespräch war. Verlässlichkeit als Firma ist für mich als Selbständige ein hohes Gut. Ich kann das also sehr gut nachvollziehen. Besser kann man es mit den nächsten Verträge machen. Wird man mit Sicherheit auch. Siemens hat viel zu viel zu verlieren, als wenn es Umweltschutz nicht auch auf seiner Agenda hätte. Jetzt gegen Siemens zu hetzen (Proteste in vielen Städten sind geplant) zeigt - für mich - auf, dass FFF noch viel an Diplomatie lernen muss und es macht sie damit ein Stück weit unsympathischer. Keinen wird mehr FFF oder Nachhaltigkeit jucken, wenn er seinen Job verliert. Ich würde mich da klüger positionieren.


memory

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Mich wundert ja , dass die Führungsriege bei Siemens für so eine Augenwischerei (Kindergarten) Zeit hat. Das man nicht einfach aus einem bestehenden Vertrag aussteigenden kann und wenn, dass das drastische Vertragsstrafen/Schadenersatz in Millionenhöhe (selbst bei kleineren Bauvorhaben) nach sich zieht , wussten die doch vorher. Dieses "wir prüfen das mal...." ist irgendwie lächerlich und wohl eher was für schlichte Gemüter zur Beruhigung ..n.d.M....wir wollten ja eigentlich ...extra für Euch FFF.....aber leiderleider.


Korya

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Antwort auf Beitrag von memory

Ist kostengünstige PR. Für Siemens geht es ja auch drum, was für ein Bild hängen bleibt. Eine kalte Schulter kommt bei der deutschen und internationalen Aufgeregtheit gerade nicht so gut. Also zeigt man Offenheit und prinzipielle Kompromissbereitschaft - kann ich verstehen.


memory

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Antwort auf Beitrag von Korya

Ich frage mich halt , wem das imponieren soll. Jeder der in der Materie arbeitet, rollt doch bei dem Getue mit den Augen. Und die Umweltschützern gibt es wieder Futter ...frei nach..." seht ...die interessiert das am Ende doch gar nicht " !


Caot

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Antwort auf Beitrag von Korya

….. wer ist denn auf die Idee gekommen der FFF-Aktivistin einen solchen Posten anzubieten? Das erinnert mich an den neulich gelesenen Bericht über "Wer kann in den USA Präsident werden". Entweder:) wer das meiste Geld hat Oder:) ist mir entfallen.


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Was Siemens macht ist lächerlich und unglaubwürdig. Die Verträge wurden erst Anfang Dezember unterschrieben. Das ganze Projekt in Australien wurde von Anfang an extrem kritisch gesehen. Jetzt mit einem Nachhaltigkeitskomitee zu kommen, ist doch einfach nur Augenwischerei und nichts anderes als der Versuch, das Gesicht zu wahren und sich als verantwortungsvoller Konzern zu verkaufen. Wäre der Konzern wirklich interessiert an Nachhaltigkeit, hätten sie nicht vor einem Monat einen solche Vertrag unterschrieben. Das sie jetzt nicht mehr rauskommen, ist auch klar. Alles total verlogen!


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Ein Unternehmen wie Siemens kann es nie allen Recht machen und sollte es auch nicht. Wenn ein Vertrag geschlossen ist, ist er einzuhalten. Bei Neugeschäften kann man über eine veränderte Haltung nachdenken, aber bestehende Verträge sind zu erfüllen. Silvia


mama von joshua am tab

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Wenn Siemens nicht liefert, tut es ne andere Firma. Hätte wahrscheinlich bei Nichtlieferung die Folge, dass Arbeitsplätze wegrationalisiert worden wären. Siemens liefert Teile für die Sicherhheitstechnik -wenn ich das richtig mitbekommen hab- und nicht Teile für den Bau einer Atombombe. So langsam nimmt das alles absurde Formen an.


shinead

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Siemens muss absolut an einer Geschäftsethik arbeiten, die sich optimalerweise an der des Gründers orientiert. Einen Rücktritt vom Vertrag mit Einsetzung eines Nachhaltigkeitskomitees hätte ein starkes Zeichen gesetzt. Ich gehe aber schlicht davon aus, dass das aktuelle Siemens da auch schlicht kein Interesse dran hat. Gerade Käser/Kaeser kennt keine Freund/Feind-Kennung wenn es um Umsatz geht. Der ist ja auch gleich nach der Besetzung der Krim zum Geschäftstermin in den Kreml gereist. Eine Strafzahlung hätte sich Siemens mit einem Umsatz von 87Mrd. im Jahr locker leisten können. Diese komische Signalanlage bringt Siemens läppische 19 Millionen ein. Das wäre wohl auch die Höhe der Strafzahlung. Meiner Meinung nach zerstört so ein kleines Ding auch nicht das Vertrauen in Siemens Großprojekte. Die Scheichs und alle anderen wissen schon was sie an den Bahnen und den dt. Technikern haben und die dt. Bahn sucht sich bestimmt auch keinen neuen Dienstleister. Da machen ganz andere Kaliber an Aufträgen den Bock im wahrsten Sinne fett. FfF muss m.E. keine Diplomatie lernen. Sie protestieren, zeigen auf und erinnern. Sie wollen keine Kompromisse und/oder Lösungen finden. Dafür sind Politiker und Wissenschaftler da. Die Abgrenzung findet da schon immer sehr scharf ab. Deshalb ist es nur Konsequent merkwürdige Stellenangebote abzulehnen. Aktuell machen sie eben (unter anderem) auf den Fehler von Siemens aufmerksam diesen Auftrag überhaupt angenommen zu haben. Auch an mehreren Standorten. Tatsächlich könnte dieser Aufriss dazu führen, dass sich die Verantwortlichen vor ihrer Unterschrift auf dem Angebot zweimal überlegen um welche Firma es da geht und ob man das (Klein-)Geschäft wirklich möchte. Bei wirklich großen Geschäften wären der Siemens die Buhrufe wohl egal.


Tonic2108

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Antwort auf Beitrag von shinead

Das ist ein gewinnorientierter Konzern und kein Wohltätigkeitsverein. Und zu dessen Wohl handelt der Vorstandsvorsitzende und die Geschäftsführung. Das ist deren Job. Ich bin froh das wir in Deutschland solche Konzerne haben, denn die sichern unseren Wohlstand. Wer weiß wie lange das noch so sein wird. Deutschland wird ja jetzt schon in vielerlei Hinsicht nach hinten durchgereicht.


shinead

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Siemens sichert vielleicht "mit" unseren Wohlstand. Ob die neueste Umstrukturierung den Wohlstand der Mitarbeiter weiterhin sichert? Ich verlange von einem Konzern nicht ein Wohlstandsverein zu werden. Das war und wird Siemens nie. Aber ethisch sauber kann man arbeiten. Und da ist Kaeser jetzt kein Aushängeschild. Nicht umsonst geht das Gerücht, dass man seinen Vertrag nicht verlängert. Ein Aushängeschild in Sachen Ethik wäre vielleicht nach dem Aufdecken der schwarzen Kassen des HvP wichtig gewesen. DAS ist eine Sache, die das Vertrauen der Kunden wesentlich stärker angekratzt hat, als es der Rücktritt von einem 18 Millionen Vertrag zur Wahrung des Leitspruchs des Gründers getan hätte. 18 Millionen ist nix für Siemens. Da habe ich in meinen ersten zwei Wochen Praxis in der Ausbildung mehr an die Telekom abgerechnet. Es geht um eine Schienensignalanlage. Im Bereich Eisenbahn Infrastruktur ist so eine Bestellung ein absoluter Witz. Siemens baut gerade S-Bahn-Infrastrukturen in den Emiraten, entwickelt mit der Bahn den nächsten ICE... Da steckt das Geld. Gruß Corinna Stammi Mch ÖN NK 10/96


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Ja Mensch, da lässt sich der Chef eines weltweit agierenden Konzerns nicht von FFF und einer Luisa Neubauer imponieren. Na sowas. Richtig so. Vertrag ist Vertrag.


shinead

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Er hat sich doch imponieren lassen und ihr einen Sitz im Aufsichtsrat bei Siemens Energy angeboten.


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von shinead

Joa, vermutlich war ihm klar, dass sie das nicht annimmt. Was ich übrigens, aus ihrer Sicht, für selten dämlich halte. Sie hätte vermutlich ausgesorgt gehabt. Ich finde es gut, dass er nicht eingeknickt ist.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Ich glaube nicht, dass Frau Neubauer sich Zukunftssorgen machen muss. Und, auch wenn es für den einen oder die andere schwer nachzuvollziehen ist: Nicht alles und jeder ist mit Geld zu kaufen.


Blueberry

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Na dann is doch alles paletti. Wie gesagt, ich finde Kaesers Entscheidung richtig.


sun1024

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Ich sehe hier nicht Siemens in der Verantwortung. Die sind ein Unternehmen, das Signalanlagen liefert, und ein Kunde hat eine bestellt. Es gibt wohl auch Firmen in Deutschland, die Teile für Verbrennungsmotor-Autos liefern, oder für Heizungen, oder für Kaffeekapsel-Kaffeemaschinen, oder für andere Dinge, die der Umwelt schaden könnten. Meiner Ansicht nach ist es Sache der Politik, zu regulieren, nicht der Zulieferer-Firmen, die ihre Mitarbeiter mit der Annahme von Aufträgen bezahlen... Ich habe weiter Respekt vor FFF und anderen Menschen, die sich für die Umwelt (oder Soziales, Menschenrechte, Gesundheit, Bildung etc. pp.) engagieren. Aber Siemens ist mE hier der falsche Adressat. LG sun