Mitglied inaktiv
Hallo ihr, angestoßen durch die unteren Diskussionen um „Angst im Job“ und „Hochstapeln im Lebenslauf“ mal eine Frage persönlicher Natur. (Ich weiß, die gehört wohl eher ins Baby und Job, aber hier waren die entsprechenden „Aufhänger“, man möge mir verzeihen.) Kurz zum Kontext: Ich wechsle meinen Job. "Der neue" ist was ich will, das Team ist sympathisch und chaotisch und die Arbeit interessant und anspruchsvoll, die Umstände passen auch. Will heißen: Alles in Butter. So. Und trotzdem *aus tiefstem Herzen seufz*. Denn: Ich freue mich nicht nur, ich habe gerade vor allem ein unsicheres, un-wohliges Bauchgefühl, nicht direkt Angst, mehr ein diffuses Gefühl von Überforderung (ohne eigentlichen Anlass, ich habe die Qualifikationen für den Job und ich weiß -eigentlich- was mein Arbeitgeber an mir hat). Offensichtlich gibt es eine Diskrepanz zwischen tatsächlich und gefühlt erbrachter Leistung. Ich vermute dahinter einen hohen persönlichen Anspruch an meine Leistungen mit dem gleichzeitigen subjektiven Gefühl/ der Befürchtung, den Erwartungen/ dem Anspruch nicht gerecht werden zu können. So weit, so isses. Mich nervt es gerade sehr, weil „das Gefühl“ die Freude und Spannung auf das Neue fast vollständig überlagert. Ich habe nicht vor, mich auf Lebenszeit mit diesem unproduktiven (anders als bei Wassermann arbeiten meine grauen Zellen nicht besser, sondern maximal gleich gut, eher schlechter, weil angestrengter) und kraftraubenden Gefühl (der Job wäre wie Urlaub, wenn „das Gefühl“ nicht wäre), das ja nebenbei auch keinen Spaß macht, 'rumzuschlagen. Darum meine Umfrage: Wenn ihr das Gefühl kennt -macht ihr was dagegen? Wenn ja, was? Und hilft’s? Ich bin gespannt auf eure Antworten. Danke und liebe Grüße miebop
Hm, also ich habe vor 2 Monaten im Gespräch mit unserer PDL und einem der beiden Stationspfleger erfahren, daß sie große Stücke auf mich halten und ich bei iner Benotung meiner Leistung bei 1 plus liegen würde! DAS hört man so gut wie nie in der Pflege! Ich war mächtig stolz aber von da an stieg bei mir auch der innere Selbst - Druck! Was, wenn man so einen doofen Fehler macht und dann noch einen? Dann ist der Ruf wieder ruiniert! Und dann hat man den Salat und alle fragen sich: wiso haben wir die mal gelobt? Ich versuche aber dennoch weiter mein Bestes zu geben - gerade zum Wohle der Bewohner! Allerdings bin ich jetzt an einem Punkt angelangt wo ich mir sage: ich kann das nicht mehr - aber s.u. - es hat andere Gründe! Ich will raus aus der Pflge und sehe allgemein keine Perspektiven mehr für mich! LG Jamu
Ja, was macht man dagegen? ich hab aktuell einen neuen Kunden, der mich fordert und der auch mich dazu bringt, mich absolut zu fordern. Hinzu kommt erschwerend: Ich muss Erfolge erzielen, deren Voraussetzungen nicht 100% in meinen Händen liegen, berufsbedingt. Und da schwingt immer auch Angst vor dem Versagen mit. Logo. Sonst wär man wohl doof, wenn man sich derlei Gefühle nicht zugestehen würde. Oder sogar Angst vor der Aufgabe, vor den Personen, die die Aufgaben stellen. das sind insgesamt oft diffuse Gefühle. Entscheidend: Das darf man dann nicht verdrängen. Das darf man nicht überhand nehmen oder dominant werden lassen. Sondern muss man angehen. Ich hab grade überlegt, woher die teilweise leichte Angst kommt. Denn eigentlich weiss man doch, was man kann. Und vielleicht ist das bei Dir ähnlich: es rührt auch daher, weil man (noch) nicht genau weiss, was der neue AG oder Kunde von einem will. miepop, ich würde Dir ans Herz legen: Bleib Du Du; denn nur damit kannst Du deine Stärken beweisen. Der AG hat Dich ja deswegen gewählt. In der Reibung zwischen Deiner Kompetenz und den - noch unbekannten - Anforderungen des Kunden wird die Energie freigesetzt, die zum Lösen von Aufgaben, zum kreativen Lösen, notwendig ist. So zeigt sich auch am besten, ob man gut und geeignet ist. Alles andere ist lauer kalter Kaffee. Ich muss sagen, dass mir diese Strategie beim derzeit neuen Kunden ziemlichen Erfolg, und extrem viel Spaß und Befriedigung, gebracht hat und bringt. Ich hatte von jetzt auf gleich plötzlich Verantwortung für ein ganzes Projekt; kaum dass ich für den neuen Kunden arbeitete. das war schon happig. Ich hab all meinen Mut zusammengenommen und mir - und dem Kunden indirekt - gesagt: Okay, Flucht nach vorne, mit allen Erfahrungen, die man hat, ich zieh das durch, mit meiner Art; auf meine Weise; das Ergebnis zählt; entweder ich gefalle, oder ich falle. Es hat funktioniert. Der Kunde hat genau gemerkt, was ich vorhabe. Daraus machte ich keinen Hehl. Nämlich dass ich ihn packen und überzeugen will und dafür alles gebe. immer natürlich mit dem Augenzwinkern: Auch nach MEINEN Spielregeln, Junge; und wenn die Dir nicht gefallen, dann tschüss; denn meine Spielregeln haben sich ja schon bewährt; Du hast mich ja auch deshalb gewählt. - Es hat funktioniert. bzw. funktioniert bis jetzt. Mein Rat und meine Erfahrungen: Mach es so: mache dir deine Stärken bewusst; verstelle dich nicht; um die Stärken ungebremst ausleben und umsetzen zu können. WENN, ja WENN du damit nicht ankommst, DANN, ja DANN hat es eh keinen Sinn, sich zu verbiegen, um zu gefallen; das sichverstellen geht nur zeitbegrenzt gut und macht krank (das habe ich oft erlebt); dann muss man eben neuen AG/andere Kunden suchen.