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@saulute: hier oben *mitsenf* zum Thema Erziehung

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Hallole, ich gehe mit deiner Aussage konform, dass wir Deutsche zu "hirnlastig" sind und zu wenig unserem Bauchgefühl nachgehen und nachgeben. Auf der anderen Seite muss ich auch sagen: vor 20 bis 30 Jahren war die Situation in Litauen eine ganz andere als zur selben Zeit in Deutschland. Tatsächlich ist das Familiensystem "Sippe" in D seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr existent. Die Regel sind hier 3- bis maximal 4köpfige Familien, mit möglichst wenig Anschluss an die Großeltern und weiterer nahe Verwandte (in der Regel - natürlich ist es nicht überall so). Da ergibt sich ganz von allein, dass die Betreuung der Kinder oder Begleitung oder Erziehung oder was auch immer sich in einem ganz anderen Rahmen abspielt. Ein Kleinkind aktiv am Leben einer Hausfrau und Mutter in einer 3-köpfigen Familie teilhaben zu lassen, ist schlichtweg langweilig für das Kind. Was sollte es denn den lieben langen Tag tun, zusammen mit der Mama? Da ergibt sich ganz von allein, dass Alternativen gesucht werden müssen, um das Kind "mal unter die Leute und vor allem Seinesgleichen" zu bringen. Da ist dann teilweise der Besuch einer Kita oder Tamu mit mehreren Kindern prickelnder für die eigene Jugend im Haus, als selbige an sämtlichen Putz-, Administrations-, Homeoffice- oder Einkaufstätigkeiten *teilhaben* zu lassen... O.k., ich habe da Glück, weil ich 2 Kinder habe, die nachmittags mehr oder weniger miteinander spielen und nur der Kleine morgens "Vollzeitbetüddelt" wird - allerdings schläft er auch oftmals und erlaubt mir so, allfällige Hausarbeiten durchzuführen oder sonstigen administrativen Tätigkeiten u.v.m. nachzugehen, in Ruhe ;-) Wenn diese Suche nach Alternativen zum Zusammentreffen mit Seinesgleichen dann in Frühförderungen ausartet (Musikkurse u.ä.) ist es auch nicht sonderlich schlimm ;-) Die "tempora" und "mores" sind in verschiedenen Ländern einfach anders und man kann nur schwerlich 1:1-Vergleiche ziehen. Lg JAcky


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Was kann an Erziehung zu "hirnlastig" sein ? Ist es nun vorteilhaft(er) weniger zu denken und eher auf dem Bauch zu hören ? Wenn es nur eine Frage des Bauches ist müsste doch jede Mutti "von Haus aus" schon mit den richtigen und notwendigen Voraussetzungen an ihre Kinder rangehen. Also müsen wir uns doch nicht wirklich Sorgen machen um unseren Erziehungsbestand, da alle Mütter ja tief in ihrem Bauch die richtigen Antworten haben :-) Wobei wenn ich es recht überlege, unsere Eltern versohlten uns auch aus dem Bauch heraus den Arsch und sind heute noch überzeugt "es hätte uns nicht geschadet". So rein aus dem Bauch heraus und aus ihren Erfahrungen der letzten 20 Jahre. Meine Eltern lasen NIE ein Buch über kindliche Entwicklung oder probate Erziehung, ich wurde normal in ihren Alltag integriert denn außer Kindergarten gab es keine Alternativen, auf Mißverhalten folgten Strafen und durch Drohungen (warte bis dein Vater heimkommt) wurde ich schön kleingehalten, alles aus dem Bauch heraus ! Wenn man schon auf den Bauch hört, dann bitte trotzdem diese Bauchinformationen kurz im Hirn scannen und entsprechend auswerten :-) Grüßle


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Das wird leider viel zu wenig gemacht, sonst gäbe es das "Ferbern" nicht und so unsinnige Stillabstände von 4 Stunden oder Kinder schreien zu lassen, weil es die Lungen stärkt. ABER: Aus dem Bauch heraus, bin ich auch sehr hitzköpfig und bevor man die Hand hebt, sollte das Hirn unbedingt greifen, was mir zum Glück bisher immer gelungen ist. Bei uns ist die RElation. 1. Buch 2. Kopf 3. nichts 4. Bauch Besser wäre: 1. Bauch 2. Kopf 3. Das ein oder andere Buch, aber hat man 10 Bücher gelesen, kennt man 11 Meinungen. Es gibt eigentlich nur 1-2 Bücher, die ich vorbehaltlos empfehlen könnte, weil sie Kinder nicht in ein Schema pressen oder festlegen.


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Kinder sind ja bekanntlich kein Ikea-Regal, also gibt es auch keine patentierte Gebrauchsanleitung ! Man muß auch keine 10 oder 100 Bücher lesen und einen Heim-Studiengang in Hobbypädagogik machen, sondern sich "einfach" kümmern. Dazu gehört aber meines Erachtens auch mal inne zuhalten und vom Bauchgefühl "Mein Kind fühlt sich vor der Glotze wohl, schön" zur Tatsache "Warum ist mein Kind nach dem Fernsehkonsum so aufgedreht" zu wechseln. Daraus resultiert vielleicht das verstärkte Bauchgefühl neue Einflüsse wie die heutigen Medien besser einzuschätzen und das Bauchgefühl "ich hab als Kind auch..." wird etwas geschwächt. Nennen wir es doch Sensibilisierung des Bauchgefühls ! :-) Übrigens : Morgen beginnt ja die ARD-Themenwoche "Kinder sind Zukunft". Dazu als Radio-Tipp SWR1-Leute für Montag 10-12 Uhr : Montag, 16.04.07 Gast (live): Prof. Manfred Spitzer, Hirnforscher Gewalt, Glotze und die Angst vor der Zukunft "Wer seinem Kind Gutes tun will, kaufe ihm bitte keinen Computer". Und wer zu viel vor dem Fernseher hockt, wird "dick, dumm und krank". Das sind die Erkenntnisse des Ulmer Hirnforschers Prof. Manfred Spitzer. Seit Jahren setzt er sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Medien ein und beschäftigt sich außerdem mit der Frage, auf welche Weise Kinder am besten lernen. Seine Forderung: die Schule muss spannender und der Unterricht anders aufgebaut werden. Wie das im einzelnen aussehen könnte, erklärt der Vater von fünf Kindern heute in "SWR1 Leute" im Rahmen der ARD-Themen- woche "Kinder sind Zukunft". Dann beantwortet Prof. Spitzer auch die Fragen der SWR1-Hörerinnen und -Hörer. Moderation: Michel Ries Denn Erwachsenenbildung hört nie auf ! Grüßle


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: Re: bei uns hat sich eine gewisse Regelmäßigkeit, die sicher einige von euch verdammen dürften ... ...ergeben, aber meine Tochteer darf zB am Vormittag (ihre DVD Video) und Bibi Blocksberg sehen. Dann steht sie von allein auf und verlangt den ganzen Tag nicht mehr nach dem Fernseher, weil sie viel lieber ( bei dem Wetter vor allem) draussen spiel. Die Nanny ist angewiesen das der Fernseher nicht läuft und mein Mann und ich kommen ja auch höchst selten dazu. Währenddessen mach ich ein bisschen Haushalt. in der Regel sieht sie also etwa 1 h Fern am Tag. Aber sie hat wie gesagt (da ich von daheim arbeite )ein Kindermädchen das angehalten ist dass sie zB keine Süssigkeiten vor den Maghlzeiten, eher Obst oder Joghurt wenn sie Hunger hat gibt und am Abend wird aufgestanden wer fertig ist. Das kann manchmal auch sie sein. Da ich ihr keinen Esszwang auferlege hat mein Kind noch nie von mir gehört: Iss nicht soviel, oder komm iss doch, das Thema regelt sich von allein. Sie hat für ihre Größe genau passendes Gewicht. Aber sie weiß, wenn sie aufsteht, zB um irgendwas zu spielen, dann gibt es nichts mehr am Abend. Aber mein Kind wird definitiv nicht gezwungen am Tisch sitzenzubleiben, da das Abendessen die wenige Zeit ist, in der mein Mann und ich auch miteinander reden können und so fühlt sie sich als fünftes Rad, das kann ich aber nicht ändern. Sie will uns halt beim Quatschen nicht zuhören, sie versteht eh bloß die Hälfte weil wir über die Arbeit reden oder Leute die sie nicht kennt. Nach dem Abendessen darf sie noch 1/2 h spielen was sie möchte mit mir oder meinem Mann und dann geht sie regelmäßig (sogar von selbnst) ins Bett. Auch dazu hab ich sie nie gezwungen. Sie ist ein ziemlich quirliges Kind und sehr lebhaft und obwohl sie im Mai schon 4 wird macht sie einen Mittagsschlaf. Es kommt ganz selten vor , dass sie sagt sie mag heut nicht ins Bett. Dann bleibt sie halt auf. Sie geht (unsere ganzen Zeiten sind dummerweise nach hinten verschoben) um 22.00 ins Bett regelmäßig mit Zeremoniel mit Mama und Papa und dann is Ruhe.Aufstehen tut sie normaletrweise um 8.30-9.00h. Ich werd den Teufel trun sie bei ihrer Handlungsweise in irgendeine Richtung zu drängen. Allerdings hab ich das auch erst lernen müssen, ohne meinen Psychotherapeuten wär ich auf sowas gar nicht gekommen, da bei mir zu Hause eben so strenge Regeln galten und ich angefangen hab, es ebenso zu machen. Aber ich hab erkannt, dass sie sich den Schlaf und das Essen holt, das sie braucht und ist sehr viel in der Natur (Spazierengehen, Spielplatz etc) lG Johanna


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Du hast sicherlich REcht, mit dem, was du schreibst. Jedoch ist es nicht das einzige problem in der "deutschen" Erziehung. ich denke, es hat sehr viel mit der guten deutschen mentalität zu tun, die ich übrigens sehr schätze, alles gründlich und gewissenhaft zu tun, auch in der Erziehung, und da wird oft aus dieser Gewissenhfatigkeit über die Strenge geschlagen. Ich denke, dass es eben spezifisch deutsch, diese fast schon existentielle Ernsthaftigkeit bei der Erziehung. Denn so kenne ich das nicht weder in meinem Land, noch zum beispiel in England, man sieht es als Aussenstehender besser, glaub mir. was mir in der deutschen Erziehung fehlt, abgesehen davon, dass ich sie sonst ganz gut finde, ist die Lockerheit, über viele Dinge hinweg sehen zu können, Fehler machen zu dürfen und Spass anstatt Wettbewerb. jetzt können natürlich viele schreiben, dass es nicht stimmt, aber es wäre das gleiche, wenn ein beleibter Mensch, der nur unter seinesgleichen gelebt hat, abstreiten würde, dass es beleibt ist.