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Rechenschwäche ja, Dyskalkulie nein

Rechenschwäche ja, Dyskalkulie nein

77shy

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Unsere Tochter (2.Klasse) hat grad die Dyskalkulie-Tests hinter sich gebracht. Natürlich habe ich nicht gehofft, dass sie Dyskalkulie hat, aber ist das Ergebnis, welches wir jetzt haben besser??? Es kann nicht erwiesen werden, inwiefern sie "nur" eine Rechenschwäche hat oder ob es schon der Übergang zur Dyskalkulie ist. Bisher kann man es aber erstmal (fast) ausschließen. Allerdings wurde uns empfohlen, den Test zu widerholen, wenn sie in der dritten Klasse ist. So, und nun??? Wir haben zu Hause alles probiert, aber alles, was mit Zahlen zu tun hat, geht nicht in ihren Kopf. Jede Aufgabe wird mit den Fingern durchgezählt. Mittlerweile kann sie sogar Aufgaben wie 78-39 mit den Fingern abzählen. Wenn sie sich allerdings zwischendurch verzählt, ist das Ergebnis falsch und ihr fällt es nicht auf. Oder sie braucht so lange fürs Zählen, dass sie in den Arbeiten nicht alle Aufgaben schafft. MfG


sojamama

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Hallo, meine Tochter ist 9, tut sich auch recht schwer. Sie übt jeden Tag fleissig, mit mir. Wir haben nun Bücher, Hefte oder ich denke mir selber was aus. Wir fangen bei ganz kleinen Übungen an, teils aus der 1. Klasse. Aber immer bunt gemischt, also der gesamte Stoff bis aktuell 3. Klasse. Seitdem wir das tun, wird es auch viel besser. Daheim und in der Betreuung, wenn jemand dabei sitzt. Auch mit Lernmaterial zum Anfassen sind wir gut weitergekommen. Die Lernstäbchen z.B. In der Schulprobe dann ist sie leider oft aufgeregt. Sie rechnet dann falsch, rechnet nicht mehr nach. Leider.... Aber das wird schon. Viel haben bei ihr glaub ich auch Globuli bewirkt, die ihr Selbstvertrauen gegeben haben. Und auch ein paar kinesiologische Übungen über die Evolutionspädagogik. melli


Jamu

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Gestern war Elternsprechtag und die Lehrerin sprach mich darauf an, dass meine diese Probleme hat. Allerdings ist sie erst in der 1. Klasse, es kristallisiert sich aber heraus, dass sie ein Zahlenproblem haben könnte. Sie geht öfters in die Fördergruppe der Mathestunde und sie wird auch in der Schule diese Woche "angetestet" - sprich: sie testen das Kind und schauen mal, in wie weit eine prof. Testung dann Sinn macht. Weil sie das ja nicht selber machen könenn und dürfen. Aber man hat so schon einmal einen kleinen eventuellen Hinweis. Ansonsten werde ich mir Materialien wie damals im Montssori - Kindergarten heranschaffen und schaue mal ob sie damit ein "Verständnis" rlangen kann. Zu viel Druck ist jedoch nicht gut. Das Kind kann sonst wirklich den Spaß verlieren.


Mitglied inaktiv

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Der Dyskalkulietest hilft Euch nicht weiter. Die ja/nein-Diagnose sagt nichts über die Mathe-Probleme aus, außer dass sie schlimm sind - ja und? Dyskalkulie ist nicht mehr als diese Feststellung und die habt ihr selbst schon machen können. Ihr solltet eine individuelle mathematische Lernstandsanalyse bei einem Rechenschwächeterapeuten oder bei einem mathematisch gut ausgebildeten Förderschullehrer machen lassen. Danach sollte klar sein, was die Tochter mathematisch nicht verstanden hat und mit welchen falschen Techniken sie sich in der Schule bisher durchgeschlagen hat. Üben, Druck machen und auch rechnen mit Material hilft nicht. Die Bedeutungen der Mathematik müssen gelernt werden, dann kann man auch wieder üben. http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/knol-google.de Gruß yacofred

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Mitglied inaktiv

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Der Link war falsch geschrieben: http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/knol-google.pdf Gruß yacofred

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77shy

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MfG


Mitglied inaktiv

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Hi 77shy, Hier gibt es verschiedene Adresslisten, wo man suchen kann. Da sollte ein geeignetes Institut dabei sein: http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/extadres.html Sollte es bei Euch in der Nähe eine Förderschule geben, kann man auch dort mal nachfragen, ob ein dortiger Sonderpädagoge sich dieser Sache annehmen würde - evtl. In Absprache mit der Grundschule, an der das Kind bereits ist. Wichtig: Man muss gezielt darauf hinweisen, dass man keinen Dyskalkulietest will, sondern eine mathematische Lernstandsanalyse. Viele Lehrer und sogar auch Therapeuten wollen das nämlich nicht so gern auseinanderhalten. Wahrscheinlich, weil sie keine Lernstandsanalyse machen können oder es ihnen zuviel Arbeit ist. Gruß yacofred


Jamu

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Ich denke, meine Tochter KANN rechnen bis 20 aber eben sehr langsam und sie ist oft unkonzentriert. Ich habe sie heute mal explizit beobachtet: sie muss immer wieder neu erinnert werden wie sie was gemacht hat! Aber ich werde mich hier mal umhören! Danke und LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Jamu

Wenn Deine Tochter sehr langsam rechnet und sich nur schwer konzentrieren kann, so ist es z.B. möglich, dass sie (offen oder versteckt) alle Ergebnisse auszählt. Das bedeutet, dass sie nicht verstanden hat, dass Zahlen aus Einern bzw. verschieden großen anderen Zahlen zusammengesetzt sind bzw. sich in diese Zahlen oder einzelne Einer zerlegen lassen. Um nun trotzdem rechnen zu können, nimmt sie die Additionen und Subtraktionen vielleicht wie Vorwärts- und Rückwärtszählaufgaben. Das führt dann nach kurzer Zeit und bei immer größeren Zahlen zu fast unlösbaren Anforderungen und ziemlich langen Zählorgien. Von ihrem Standpunkt aus ist sie dabei vielleicht sogar recht schnell und ab einem gewissen Punkt wäre es übermenschlich, da "noch mehr" Konzentration verlangen zu wollen. Außerdem wird die Fehleranfälligkeit beim ausschließlichen Zählen als Rechentechnik zwangsläufig sehr hoch - versuche es doch selbst einmal, indem Du statt mit Zahlen mit Buchstaben rechnest, so als wüsstest Du nur Namen in einer Reihe, deren genaue Position Du suchst (d+g=k). Wie lange hast Du gebraucht? Ein mathematisches Verständnis wird beim krampfhaften Zählen gar nicht erst entstehen können, weil die Bedeutung der Ergebnisse als Zerlegung und Zusammenfügung von Zahlen zu anderen Zahlen gar nicht als solche gedacht wird (Zahl = abstrakte Menge von Einern - Zahleigenschaft von Mengen, mit der man rechnet). Das schlimmste dabei ist, dass die Kinder an sich selbst verzweifeln, weil sie nicht verstehen können, warum etwas, was die anderen Kinder einfach so können, bei Ihnen immer so schwierig und anstrengend ist. Am Ende halten solche Kinder sich für dumm, obwohl man ihnen gut helfen könnte, wenn man sich mal genau anschauen würde, was genau sie denn nicht verstanden haben. Und vor allem wenn man sie nicht dauernd mit Leistungsdruck und Übungen verrückt machen würde, sondern einfach mal mit ihnen vernünftig über Mathe und ihre einzelnen Begriffe reden würde: Zahl, Menge, Unterschied, Teil, Ganzes, Vielfaches, Zerlegen, Zeichen, Bedeutung, Wert, Stelle usw. usw. Und so vergeht die Zeit und es wird nichts gelernt aber viel geübt und geweint und womöglich noch Streit in der Familie ausgehalten ... siehe auch: "Rechenschwäche verstehen" online unter: http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/resi.html Gruß yacofred