Mitglied inaktiv
Ich habe gerade gelesen, dass nur 100 Ortshelfer von der deutschen Bundeswehr gerettet wurden, dann hatten ja andere Flüchtlinge mehr Glück, mitgenommen zu werden. Demnach fast alles Leute, die auf keiner Liste standen, aber fliehen wollten. Aber warum wurden dann überhaupt Leute, die nicht auf der Liste standen, abgewiesen? Durch die deutsche Bürokratie ist doch alles so langsam gelaufen. Und den Briten ist beim Abzug folgendes passiert, die haben die aktuellen Kontaktdaten zu den Ortshelfern vorort in der Botschaft liegen lassen. Wie dämlich ist das denn?
Ortshelfer Deutschland

Ortshelfer GB

Ich glaube, "die deutsche Bürokratie" hat da am wenigstens mit zu tun.
Natürlich hat das damit zu tun
Falls du das wirklich nicht weißt, google mal nach Grotian: Evakuierungschaos durch Bürokratie.Quelle ZDF heute, oder die Pressekonferenz/Grotian, wurde hier bereits verlinkt
Ich darf gar nicht darüber nachdenken. Dann breche im Strahl. Es ist ja kein Geheimnis, dass ich konsequent gegen diesen (und eigentlich jeden anderen) Auslandseinsatz der BW bin/war. Aber das es nicht einmal möglich ist, die Menschen, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens und dem ihrer Familie die BW vor Ort unterstützt habe, zu evakuieren, ist ja wohl nicht mehr zu überbieten. Verraten und verkauft. Wirklich erbärmlich. Und nein, ich will keine Grundsatzdiskussion über Auslandseinsätze der BW führen.
Warum schreibst du dann, dass du dagegen bist? Irgendeine Art von Antwort scheinst du einladen zu wollen...
Ja, Du hast Dich zB bemüßigt gefühlt, mir zu antworten. ;-)) SCNR Ernsthaft: Ich war und bin gegen Auslandseinsätze. Und wenn man dann doch meint, man müsse im Ausland Krieg führen, dann ist es nochmal eine extra miese Nummer, die Menschen, die dann dabei geholfen haben, unter teilweise größten persönlichen Opfern, so derart im Stich zu lassen. Das regt mich noch zusätzlich auf. es ist eine Sache, zur BW zu gehen und sich mehr oder weniger bewusst für solche Einsätze zu entscheiden. Finde ich unwohl, ist aber legitim und persönliche Entscheidung. Jede darf sich sehenden Auges in so eine Gefahr begeben. Ich behaupte, dass machen die meisten aber auch nur, weil sie sich darauf verlassen, dass man sich in der Not kümmert: nach Hause holen, Versorgung.... Wenn man sowas den Ortskräften auch verspricht und ihnen Danne ine lange Nase zeigt, sMenschenleben in der Bürokratie opfert, dann schäme ich mich regelrecht für sowas.
Wir sind auch darüber hinaus in der Pflicht, weil wir vorort nebenbei noch Demokratie, Frauenrechte wie z. B. Mädchen in die Schule, Fußballerinnen, Soldatinnen, Boxerinnen, Künstlerinnen, Ärztinnen, Feministinnen usw. beigebracht haben. Natürlich sehr nett, solange wir da waren, aber diese Frauen und ihre Familien, die so verwestlicht aufgewachsen sind, müssen ausreisen dürfen. Das ist mindestens genauso wichtig wie Ortskräfte retten. Die kommen doch gar nicht mehr klar unter der Regierung der Taliban. Ist ja alles gut gemeint gewesen, aber wohl niemand hat an die Zukunft gedacht. Oder es war egal, was aus den Mädchen/Frauen wird. Ich bin ab sofort für humanitäre Hilfe, aber nichts darüber hinaus, ich bin dagegen, in fremde Länder Religion und Demokratie zu bringen. Sowas muss von innen heraus kommen. Ich möchte, dass sich die NATO-Truppen an örtliche Sitten und Gegebenheiten anpassen und möglichst wenig westlich auftreten. Und Ortskräfte als Übersetzer oder als V-Leute einsetzen und davon möglichst wenige.
Ja, das alles kommt noch hinzu. Für viele Frauen und Mädchen hat gerade die Hülle begonnen. Ohne die Möglichkeit, ihr zu entkommen. Wie vermessen und überheblich es ist, in ein Land mehr oder weniger einzumassieren und dann zu meinen, der eigene Lebensstil, das eigene System ist das, was alle brauchen. Unter Verachtung der im Land bereits herrschenden Sitten und Kulturen. Das kann nicht funktionieren und macht es am ende nur schlimmer. Hilfe zur Selbsthilfe und humanitäre Unterstützung, ggf. Bildungsangebote, wenn möglich. Ja. Aber nicht mit der Waffe in der Hand Demokratie einschleppen. Das hat noch nie funktioniert, erst recht nicht, wenn das Land keinerlei demokratische Tradition hat.
Ja, das hätte man sich vor mehr als zwanzig Jahren überlegen müssen, und meiner Meinung nach gar nicht dort eingreifen dürfen. Warum eigentlich? Kein einziger Afghane war am Attentat auf die Twintowers beteiligt. Jetzt auf einmal wollten wir dort anscheinend gar nichts mehr. Wir haben zwanzig Jahre lang auch das Leben unserer Soldaten aufs Spiel gesetzt, und offensichtlich hat sich in der ganzen Zeit niemand überlegt, was wir dort genau wollen, wie lange der Einsatz dauern soll, und welche Möglichkeiten des Rückzuges es dann zu gegebener Zeit gibt. Wir haben den Leuten dort etwas vorgegaukelt, was dann durch die Entscheidung von Präsident Trump auf einmal alles beendet war, weil er seine Soldaten heimholen wollte. Es ist nicht das erste Mal, dass der Westen einen Scherbenhaufen hinterlässt. Von Vietnam hat anscheinend niemand etwas gelernt. Die Amis meinen immer nur, sie bräuchten nur Bomben abzuwerfen und dann wird das schon. Diese Taktik hat noch niemals funktioniert. Außerdem können die Amerikaner anscheinend immer noch nicht zwischen den Gegebenheiten in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg und Ländern wie Irak, Afghanistan ... unterscheiden. Die Amerikaner haben uns da hineingezogen und wir dürfen das jetzt auslöffeln. Die Flüchtlinge werden zu uns kommen und nicht nach Amerika. Diese Nato bringt nur Unfrieden in alle möglichen Länder und zieht sich dann einfach zurück, wenn das Unheil angerichtet ist. Wir mussten damals einfach mitmachen, weil wir uns mit den Amerikanern nach dem Attentat auf die Twintowers solidarisch zeigen wollten. Es war ja schon der Teufel los, als Schröder dann beim Einmarsch in den Irak nicht mehr mitmachte. Die Briten sind tapfer mit den Amerikanern einmarschiert. Soviel zu unserer europäischen Außenpolitik. Macron hat schon recht, wenn er ein europäisches Verteidigungsbündnis fordert, weil die Gräben zwischen den Amerikanern und uns einfach zu tief sind. Aber bis das wohl was werden kann, läuft noch viel Wasser die Isar runter. Nur, wenn man keinen klaren Plan hat, wie die Mission erfolgreich abgeschlossen werden kann, dann dürfen wir halt auch nirgends mehr militärisch eingreifen.
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