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Organspende - keine doppelte Widerspruchslösung

Organspende - keine doppelte Widerspruchslösung

Johanna3

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https://www.innsalzach24.de/politik/organspende-spahn-bundestag-widerspruchsloesung-baerbock-berlin-minister-altersgrenze-entscheidung-zr-13444650.html Ich habe mit keinem anderen Ergebnis gerechnet.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Dann bitte konsequenterweise auch auch dem Eurotransplant Verband austreten. Deitschland erhält seit Jahren mehr Spenden, als es einbringt.


iriselle

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Das hört sich an als reden wir über Kartoffel Ex- und Import.... Das Thema ist so sensibel und vielschichtig. Ich selbst finde die Entscheidung richtig- wer Organe spenden möchte und sich mit dem Thema befasst hat wird einen Ausweis haben. Es gibt aber auch Menschen die sich- aus welchen Gründen auch immer- nicht damit beschäftigen wollen. Da kann es nicht sein ,dass diese automatisch Spender sind. Ich selbst habe einen Ausweis in dem angekreuzt ist dass ich NICHT spende, im Gegenzug würde ich auch kein Fremdorgan nehmen. Die Diagnose " hirntot " wurde von Medizinern erfunden, niemand weiß was ein Hirntoter noch spürt oder wahr nimmt. Wir sind weitaus mehr als nur Gehirn. Auch wenn ein Hirntoter sicher nicht wieder ins Leben kommt, ein würdevolles Sterben ist als Organspender nicht möglich. Letztlich kann jeder selbst entscheiden, und niemand hat das Recht eine Entscheidung zu verurteilen.


Felica

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Antwort auf Beitrag von iriselle

Nein, letztendlich entscheiden in den meisten Fällen die Angehörige. Und zwar oft nicht nach den Wünschen des Verstorbenen.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von iriselle

Ich sehe es ähnlich. Und ich würde keine Organe spenden (oder empfangen) wollen. Wobei ich es auch völlig legitim finde, ggf. nur zu "nehmen" - ohne eigene Spendenbereitschaft. Müsste diese vorhanden sein, würde ich auch kein Blut mehr spenden gehen - und wäre auch nicht mehr zu einer Stammzellenspende bereit.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von iriselle

Deutschland ist seit Jahren Schlusslicht was Organspenden betrifft und profitiert enorm von ein Verbund, dessen Mitglieder sich AUCH der Thematik bewusst sind. Insofern bin ich die Ausreden langsam leid. Bitte, wenn kein Bedarf, dann austreten. Ganz einfach.


Petra28

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Ich kann mir kein würdevolleres Sterben vorstellen, als anderen damit noch mit einer Organspende ein würdevolles Leben zu ermöglichen.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Da bin ich einmal völlig bei dir: Es gibt nichts Tröstlicheres als das Wissen, dass eine geliebte Person in einem anderen Menschen weiterlebt. Ich bin froh in einem Land zu leben, dass schon jahrelang die Widerspruchslösung praktiziert.


kati1976

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Da bin ich ganz deiner Meinung. Mein Mann und ich haben einen Organspenderausweis. Ich finde es traurig das die Bereitschaft zum spenden so gering ist aber fast jeder ein Organ annehmen würde


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Das halte ich für eine Floskel. Nüchtern betrachtet lebt kein Mensch durch seine Organspende in einem anderen Menschen weiter.


kati1976

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Das stimmt. Ein guter Freund der Familie ist gestorben und seine Organe wurden gespendet und für die Familie war ein ein kleiner Trost zu wissen das sein Tot das Leben von anderen Menschen gerettet hat


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Nüchtern betrachtet haben Organspenden viele Leben verlängert. Kann man als Floskel oder aber als Segen sehen.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Nein, DAS ist Fakt. Das Weiterleben eines Verstorbenen in einem anderen Menschen hingegen ist eine Floskel.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Und mit welcher Kompetenz willst du das bewerten?


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Fakten zu benennen kommt keiner Bewertung gleich.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Aha, es ist also ein Faktum, wenn du etwas als Floskel bezeichnet. Wieder etwas gelernt.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

"Aha, es ist also ein Faktum, wenn du etwas als Floskel bezeichnet." Keineswegs. Aber Verstorbene leben nun einmal nicht weiter in anderen Menschen. DAS ist Fakt. Auch wenn es Angehörigen Trost spenden KANN, dass jemand dank der gespendeten Organe bessere medizinische Aussichten hat.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Wenn mein Herz in jemand anderem schlägt, lebt es weiter, ob dir das passt oder nicht. Genau so wie meine Niere oder Leber, die sonst wie ich tot wäre.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

"Wenn mein Herz in jemand anderem schlägt, lebt es weiter, ob dir das passt oder nicht." Unbestritten. Und unabhängig davon, ob es "mir passt" (!). Bezüglich des folgenden Satzes: "Genau so wie meine Niere oder Leber, die sonst wie ich tot wäre." Es ging nicht um einzelne Organe als ich schrieb, dass der Verstorbene tot ist. Er lebt nicht in einer anderen Person weiter - auch nicht, wenn diese dank der Spende weiterlebt.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Das ist eine philosophische Frage, die du gar nicht beantworten kannst. Abgesehen davon, dass du um den wesentlichen Punkt herumeierst: Warum Deutschland nicht konsequenterweise aus dem Eurotransplant Verband austritt.


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von iriselle

Diese Entscheidung hätte dir auch unter der Widerspruchslösung freigestanden. Ich meine schon, dass man von jedem Menschen erwarten kann, dass er sich mit dem Thema einmal alle 10 Jahre auseinandersetzt. Und wer das nicht will, gibt einfach Nein an. Im übrigen frage ich mich, ob du bei deinem kategorischen Nein zum Organempfang bliebst, wenn das Leben deines Kindes davon abhing. Spätestens dann, vermute ich, würdest du deine Meinung ändern. Silvia


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Es ist keine philosophische Frage. Und: Ich entscheide nicht, ob Deutschland austritt oder nicht. Von herumeiern kann also gar nicht die Rede sein. Diesen deinen wesentlichen Punkt kann ich also nicht beantworten!


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Man kann von anderen erwarten was man will. Und man kann natürlich entscheiden, dass man darüber keine Entscheidung treffen will. Mit welchem sollte das jemanden verwehrt bleiben? Übrigens habe ICH für MICH entschieden, dass ich weder spenden noch Organe erhalten will. Insofern kann von einem kategorischen Nein zum Organempfang gar nicht die Rede sein.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ist doch aber seltsam, dass die hohen moralischen Ansprüche nur für einen selbst gelten, während man gerne von anderen annimmt. Heuchelei, sonst nix.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Ach tut "man" das? Ich möchte definitiv kein Spenderorgan haben. Allerdings würde ich mich auch als potentielle Stammzellenspendenspenderin (und Blutspenderin) streichen lassen, sollte je ein Gesetz in Kraft treten das besagt, dass nur Menschen mit Spendenbereitschaft ihrerseits auch eine Spende annehmen dürfen.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ja „man“. Wenn du dich auch nur ansatzweise mit dem Thema auseinandergesetzt hättest, würdest du das auch wissen. „Schon jetzt funktioniere das System hierzulande nur, weil Deutschland im transnationalen Netzwerk Eurotransplant Nutznießer ausländischer Organspender sei, sagte Volkmar Falk, Direktor der Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie der Charité, am Freitag. Die Stimmung in den anderen Ländern sei „schlecht, weil von Deutschland das Solidaritätsprinzip verletzt werde“. So würden für jedes Organ, das aus Deutschland zu Eurotransplant gehe, im Schnitt drei importiert.„ https://www.tagesspiegel.de/wissen/deutschland-verletzt-das-solidaritaetsprinzip-wie-deutschland-von-organen-aus-dem-ausland-profitiert/25356756.html


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Ich habe mich sehr gründlich mit dem Thema auseinandergesetzt. Und mich dagegen entschieden eine potentielle Organspenderin zu werden. Allerdings sehe ich es nicht ein, dies schriftlich zu fixieren. Das Ergebnis fiel ja auch aus, wie es zu erwarten war. Ich hätte es gruselig gefunden einer Sache widersprechen zu müssen der ich nie zugestimmt habe.


Felica

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Scheiss Ergebnis. Aber zu erwarten.


Leena

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Antwort auf Beitrag von Felica

Ich finde das Ergebnis bedauerlich, aber nicht wirklich überraschend. Ich bin ja der Meinung, man kann es jedem zumuten, sich zumindest mit dem Thema zu befassen, und dann zu entscheiden, ob man spenden möchte oder nicht. Wenn man nicht spenden möchte (aus welchen Gründen auch immer), kann man sich zumindest aufraffen und Widerspruch einlegen - finde ich. Mein Mann und ich habe übrigens beide einen Organspendeausweis im Portemonnaie, wir sind der Meinung, wenn wir so sterben müssten, wäre es wenigstens noch für einen anderen (oder mehrere andere) Menschen ein Gutes, und ich hätte nichts mehr von meinen Organen, wenn sie mit im Grab verrotten. Zum würdevollen Sterben habe ich nicht viel Meinung... das ist ein schweres Thema und mir persönlich wäre es irgendwie eine tröstliche Vorstellung, wenn so ein Elend noch zu etwas gut sein könnte..


Caot

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Antwort auf Beitrag von Leena

….die meisten Menschen sterben aber an Herz/Kreislauf und schwupp ist nix mehr mit spenden. Haben andere Länder auch anders geregelt. Ich kann irgendwie alle Argumente des Für und Wider - egal welche Variante - gut nachvollziehen. Ich persönlich habe schon seit Jahrzehnten einen Organspendeausweis.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Felica

Ich habe gestern Abend auch mit meinem Mann darüber gesprochen - der hatte nämlich gestern tagsüber auch mit Niels Birbaumer ein Gespräch darüber, Birbaumer ist Psychologe und Neurowissenschaftler und arbeitet viel mit Locked-in-Patienten. Der fand den Aspekt der Feststellung des tatsächlichen Hirntods (obwohl es natürlich einen längeren und gesetzlich vorgeschriebenen Katalog gibt, den die Transplantationsmediziner durchtesten müssen, bevor sie die Geräte abschalten) nicht so unkompliziert. Und er hat auch die prinzipielle Bedeutungsverschiebung von der Individualentscheidung zur institutionellen Entscheidung hin hervorgehoben. So theoretisch solche Überlegungen auch sein mögen, sie sind dennoch wichtig. Ich selbst bin pro Organspende und habe einen Ausweis, aber ich finde es umgekehrt falsch, Menschen, die sich dagegen entscheiden oder die jetzt die Widerspruchslösung ablehnen, einen moralischen Vorwurf zu machen und sie mit erpresserischen Fragen im Stil von "Und wenn du selbst betroffen wärst?" "Und wenn dein Kind betroffen wäre?" zu traktieren. Wenn es ganz blöd läuft, ist unter der derzeitigen Regelung sogar bei einem willigen Organspender der Ausweis im Notfall nicht auffindbar oder die Person, die an seiner Stelle entscheiden sollte, nicht zu erreichen, und es werden lebenserhaltende Maßnahmen eingeleitet. Und ich kann euch versichern, es ist als Angehöriger alles andere als einfach, bei einem bereits beatmeten, künstlich ernährten Verwandten auf Frage der Ärzte zu entscheiden, ob die Versorgung eingestellt werden soll, weil der Hirntod festgestellt wurde. Ich fand das trotz besseren Wissens (ich bin medizinisch nicht ganz unbewandert) emotional unheimlich belastend. Es ist eine Riesenverantwortung.


Leena

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Natürlich ist es belastend, dass ist ja gar nicht die Frage. Gestern war ein Bericht im Fernsehen über eine Frau, der erwachsene Tochter im Straßenverkehr verunglückt war und die sich, weil sie wusste, was die Tochter gewollt hatte, für Organspenden entschied. Sie schilderte, wie belastend es war, dort zu sitzen und zu wissen, jetzt schneiden sie meine Tochter auf, jetzt entnehmen sie ihr x Organe... und dann am Ende ist meine Tochter tot. Weil ich es so entschieden habe. Nein, ganz so ist es ja nicht, die Tochter ist ja nicht tot, weil die Mutter der Organentnahme zugestimmt hat, sondern die Tochter ist tot, weil jemand sie überfahren hatte. Und es ist jetzt auch nicht wirklich einfach, an einem Sterbebett zu sitzen und zu warten, dass der nächste Atemzug irgendwann eben nicht mehr kommt... Ich finde, Sterben und Tod ist mittlerweile in unserer Gesellschaft viel zu sehr tabuisiert. Die Frage des "Sterbenlassens" habe ich in unserer Familie bisher 3 Mal mittelbar miterlebt, wobei allerdings nie ich entscheiden musste - bei meiner schwerst demenzkranken 96-jährigen Großmutter entschieden ihre Kinder vor Ort, bei der beim Autounfall verunglückten Cousine ihre Eltern, bei meinem Schwiegervater seine Frau und die Kinder gemeinsam. Natürlich ist das eine Riesenverantwortung. Aber im Grunde entscheidet man ja auch, wenn man nicht entscheidet. Und ja, bei meiner Mutter, die unbedingt sterben wollte und das eigentlich gleich direkt und sofort, da hätte ich sonst was dafür gegeben, wenn ich ihr da irgendwie hätte helfen können... andererseits sah ich da natürlich auch ihr Leid, was bei Hirntod-Diagnose definitiv komplexer ist. Es ist ein Scheißthema, aber meiner Meinung nach hat man eigentlich die verdammte Pflicht, sich da nicht zu drücken und sich wenigstens mit der Thematik auseinander zu setzen, wie auch immer man dann aus welchen Gründen auch immer entscheidet.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Leena

"wobei allerdings nie ich entscheiden musste" Das ist, meine ich, der springende Punkt. Es selbst zu tun und es bei anderen "mitzubekommen" und "mitzufühlen", ist etwas anderes. Ich bin, glaube ich, ein eher rational veranlagter Mensch, und ich übernahme auch freiwillig gern Verantwortung. Mit DIESER Verantwortung habe ich währenddessen und danach emotional lange gehadert. Obwohl ich wusste, dass es keinen anderen Weg gab. Und genauso geht es der Mutter, von der du schreibst. Das, was du da aufschreibst: "Nein, ganz so ist es ja nicht, die Tochter ist ja nicht tot, weil die Mutter der Organentnahme zugestimmt hat, sondern die Tochter ist tot, weil jemand sie überfahren hatte." weiß sie natürlich auch. Es fühlt sich aber nicht so an. Es hat bei mir eine ganze Weile gebraucht, bis ich da Hirn und Gefühl zusammenbekommen habe. Mein Monkey Brain war lange einfach stärker. "Sterben und Tod ist mittlerweile in unserer Gesellschaft viel zu sehr tabuisiert." Ich habe das Gefühl, dass da inzwischen wieder eine Gegenbewegung stattfindet. Es gibt viel mehr Dokumentationen, Bücher und Spielfilme, die sich sensibel mit dem Thema auseinandersetzen. Auch finde ich, dass das Thema Sterben in Zusammenhang mit der zunehmenden Auseinandersetzung mit der Endlichkeit unserer Ressourcen und unserer Erde und der Zerbrechlichkeit des Menschen im Hamsterrad unseres Leistungsgefüges wieder an Bedeutung gewonnen hat. Vielleicht ist das aber auch eine subjektive Wahrnehmung, ich habe gerade zwei Todesfälle im engeren Bekanntenkreis und der Mann einer Freundin ist schwer krank und im letzten halben Jahr drei Mal fast gestorben.


Leewja

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Antwort auf Beitrag von Caot

DA müsste man ganz intensiv ansetzen. Hirntod bedeutet den irreversiblen Ausfall der Hirntätigkeit. Atemstillstand, Herzstillstand, das ist an sich nicht "Tiod", da es potentiell reversibel ist, solange das Gehirn noch funktioniert (wobei es nach einem Sauerstoffmangel durch herz-Kreislaufstillstand eben oft nur noch eingeschränkt funktioniert, ABER die Hirntätigkeit an sich ist eben noch vorhanden.- Hirntod ist unumkehrbar. Ganz und gar mausetod. Kann nie wieder lebendig werden, Reanimation funktioniert nach Atemstillstand oder herz-Kreislaufstillstand, aber nie nie nie bei Hirntod. und das ist kein perfider Einfall bösartiger ausschlachten wollender blutrünstiger Mediziner, sondern ein sehr aufwändiger, von zwei verschiedenen voneinander und vom transplantationsteam unabh#ängiger medizinteams zu diagnostizierender Zustand.


Leewja

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damit mein Wille zählt. Ich spende alles. mein Mann findet den Gedanken aber so schrecklich, dass er einen hat mit "Nein" (wozu ich ihn überredet habe, zumidnest einen zu HABEN) mit sich führt. Und er würde vielekicht bei mir sagen "Nein, sie spendet nicht", weil ER das schlimm fidnet. uind obwohl ich der Meinung bin, dass die Überlebdenden diejenigen sind,d enen die Beerdigung, die Todesanzeige und die Trauerfeier gefallen muss (und deshalb nie etwas dafür festlegen würde, was juckt es mich dann denn noch), will ich da aus absoluter Überzeugung und als letzte "ärztliche" und menschliche Handlung, dass mein Wille bekannt ist und befolgt wird, wenn möglich. Ich würde es aber genauso auch für meinen Mann ablehnen, obwohl ich vielelicht sagen würde (ist doch egal, ER ist weg, sein geist udns eine Seele sind nicht mehr in disem toten Körper, nehmt, was andere retten kann - aber selbstverständlich befolge ich seinen Willen. ich finde am doofsten an der neuen regelung, dass ich jetzt wildfremden Beamten bei der Stadt sagen soll, ob ich spenden will oder nicht - das geht die gar nichts an.


memory

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Das scheint aber nie anzukommen....als ob nach wieviel 2h? in dem das EEG nix anzeigt , es plötzlich wieder piept macht und der Mensch locker vom Tisch hopst Auch das in dieser Zeit alles getan wird um den Körper ( Organe ) optimal zu versorgen, während bei anderen schon längst abgeschaltet wäre oder aber ,dass das Zeiträume sind , die eben nicht nur Minuten umfassen und dann wird man zum Selbstbedienungsladen.....kannst erzählen wie de willst. Wer nicht will erfindet immer Gründe.


Leena

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Sehr springend finde ich, dass die Entscheidung in allen drei Fällen nie von einem alleine getroffen werden musste, sondern es in der Familie bei uns bisher immer mindestens 3 Menschen waren, die gemeinsam beraten und entscheiden konnten, und es gab auch immer schon "Vorgespräche", so dass auch mit der erweiterten Familie darüber - na ja, letztlich diskutiert werden konnte. Die Entscheidung war also immer auf viele Schultern verteilt. Beim Unfall mit Hirntod hat man diese Zeit allerdings ja eher nicht, und auch die "Vorwarnzeit" entfällt i.d.R., wobei die Cousine auch ein Unfall-Hirntod war und dann nach einigen Tagen entschieden wurde. Daneben zu stehen, den Willen zu kennen, das Leiden direkt zu sehen - und nicht entscheiden zu können, ist auch scheiße. "Jeden Hund würde man sterben lassen - nur mich nicht", wie meine Mutter sagte. Andererseits - es ging ja letztlich schnell bei ihr, aber nicht so schnell, wie sie es sich gewünscht hat. (Heiligabend kam die Nachricht, dass ein Patenonkel - der bisher stur nicht zum Arzt gegangen war - ins Krankenhaus kam und voller Krebs und Metastasen ist, die Ärzte haben ihm keine 14 Tage mehr gegeben, allerdings lebt er noch immer noch... er kämpft...)


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Mich enttäuscht die Entscheidung auch sehr. Mit der Widerspruchslösung hätten sich endlich mal ALLE DEUTSCHEN über Organspende informieren „müssen“. Jetzt wird alles beim Alten bleiben und wir werden hier in Deutschland weiterhin auf Spenden aus dem Ausland angewiesen sein werden. Ich verstehe es nicht, dass der Tod immer noch so ein Tabuthema ist.


memory

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Wie immer eine großartige Chance vertan, ich habe leider nichts anderes erwartet. Traurig.


schneeziege08

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ich bedauere die Entscheidung ebenfalls. Es gab eben einen beeindruckenden Kommentar von Hanni Hüsch in den Tagesthemen, der mir aus der Seele gesprochen hat. Sehr erstaunt bin ich über die Äußerungen, dass manche hier auch kein Organ annehmen würden. Gilt das auch noch, wenn euer 4-jähriges Kind eine neue Niere braucht?! Sorry, das kann ich nicht glauben. Die meisten wollen einfach nicht über so was nachdenken und gehen naiv davon aus, dass sie selbst nie Bedarf haben werden...


Tini_79

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Antwort auf Beitrag von schneeziege08

Ich habe mal einen Bericht einer Mutter gelesen, deren (fast erwachsenes?) Kind verstorben war. Es gab Organspenden. Später hat sie dann erfahren, was alles entnommen wurde und vor allem wie der Körper dafür behandelt werden musste, quasi zerlegt... Puh, das kommt mir oft in den Sinn bei dem Thema. Möchte ich, dass meiner verstorbenen Tochter die Augen entnommen werden, dass ihr Becken zersägt wird, überhaupt, dass sie länger künstlich am Leben gehalten wird und sich dann zig Leute an ihr zu schaffen machen? Ja, ich hoffe einfach, nie vor der Entscheidung zu stehen. Vermutlich würden wir Spenderorgane annehmen für unsere Kinder, wer lässt sein Kind freiwillig sterben?


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von Tini_79

Ich habe schon 100e Berichte gelesen und gesehen, in denen Eltern ihre Kinder zu Grabe tragen mussten, weil es kein Spenderorgan für ihr Kind gab. Bei jeder Obduktion wird sich am Toten „zu Schaffen gemacht“. Tote spüren das nicht mehr. Aber die Menschen, die auf ein Spenderorgan angewiesen sind , spüren jeden Tag die Verzweiflung und den Schmerz. Ich habe seit 22 Jahren einen Organspendeausweis; mein Mann sogar länger. Und:NEIN, er wurde nach seinem schweren Unfall mit Genickbruch -NATÜRLICH- NICHT aufgegeben, obwohl sein Organspendeausweis ganz oben lag.


schneeziege08

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Antwort auf Beitrag von Tini_79

Hmmm - und wie ist das Bild in deinem Kopf zu dem was nach und nach unter der Erde passiert? Das sollte man dann im Vergleich auch parat haben.


Korya

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Mit einem anderen Ergebnis hatte ich auch nicht gerechnet, bedaure aber die Entscheidung dennoch sehr - Chance vertan, wirklich schade. Würde ich in Deutschland leben, hätte ich als erste Handlung wieder einen Spendeausweis in meiner Tasche.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Korya

Und ich hätte meine grundsätzliche Spendenbereitschaft zurück gezogen, wenn das Gesetz so gekommen wäre. Denn es wäre keine Spende gewesen. So habe ich nur die Bedingungen Vollnarkose und meine Angehörigen müssen nicht das Gefühl haben, das irgendetwas nicht stimmen.


shinead

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Das ist die Argumentation eines trotzigen Kindes! Die Gesetzesgrundlage passt mir nicht, also spende ich nicht mehr...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von shinead

Wie man es sieht und ich sehe es anders. Ich bin halt der Meinung, das eine Spende eine Spende bleiben soll. Die Würde des Menschen ist unantastbar und das sehe ich gefährdet, wenn ich ohne Widerspruch automatisch Organspenderin bin.


Blueberry

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Aber jetzt kommt wieder die Antwort, dass du ja schließlich widersprechen kannst, wenn du nicht willst. Ich sag aber auch, wer will, der kann ja einen ausfüllen. Ist doch dann Jacke wie Hose.


Felica

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Nein, du peilst es eben immer noch nicht. Wer frei entscheiden will, muss einen Ausweis haben. Sonst entscheiden nicht man selbst, sondern andere. Also muss jeder, egal ob man spenden will oder nicht, eigentlich einen Ausweis haben.


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von Felica

Dann macht das Gejammer um die Widerspruchslösung ja noch weniger Sinn, wenn eh jeder einen haben sollte mit seiner Meinung drin. Wie gesagt, meine Angehörigen kennen meine Meinung und ich verlasse mich drauf, dass sie sich im Falle des Falles daran auch erinnern und ihn respektieren. Ich habe das ausdrücklich kundgetan und nicht in einem Halbsatz mein Kaffee erzählt.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Felica

Nein. Es darf auch jeder sagen, dass er diese Entscheidung, wenn es so weit kommen sollte, seinen Angehörigen überlassen möchte. Auch das ist eine Entscheidung.


LilaWolkenMama

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ich glaube, oft erst wenn man selbst oder Menschen die man kennt damit konfrontiert werden, ein Organ zu brauchen, weil sie sonst sterben,dass man dann etwas anders über die Sache denkt. Ich kenne eine liebe Familie, deren Kind von Anfang an ein Organ brauchte. Und es musste erst fast sterben, damit ein Elternteil spenden durfte, denn selbst wenn man als Eltern in Frage kommt, kann es sein, dass jemand kommt der es dringender braucht. Dann guckt das eigene Kind in die Röhre...unfassbar sowas! Ich hätte es gut gefunden, wenn es durch gegangen wäre, dann hätten vllt mehr Menschen eine Chance.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von LilaWolkenMama

"Und es musste erst fast sterben, damit ein Elternteil spenden durfte, denn selbst wenn man als Eltern in Frage kommt, kann es sein, dass jemand kommt der es dringender braucht. Dann guckt das eigene Kind in die Röhre...unfassbar sowas!" Das ist Blödsinn.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von LilaWolkenMama

https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/organspende/lebendspende-2022048


LilaWolkenMama

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Wenn du meinst...


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von LilaWolkenMama

Das meine ich nicht, dass weiß ich. Nicht umsonst gibt es Vorschriften im Bezug auf Organspenden die unter anderem einen Organhandel ausschließen sollen. Lies doch mal den Link.


cube

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Antwort auf Beitrag von LilaWolkenMama

Das ist Quatsch. Wenn ich eine Lebendspende machen will für mein Kind oder einen Angehörigen, wird das Organ nicht einem anderen fremden Menschen transplantiert, weil der weiter oben auf der Liste steht. Lebendspenden sind generell nur bei Verwandten 1. Grades zulässig oder sehr nahestehenden verwandten/verbundenen Menschen wie zB Ehepartner. Einzige - und seltene Ausnahme - sind Cross-Over-Transplantationen. Vielleicht lag der Fall hier vor. Heiß: 2 Spender, die nicht kompatibel sind mit ihrem eigenen Angehörigen, spenden cross-over für den jeweils anderen Angehörigen, mit dem sie kompatibel sind.


cube

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Antwort auf Beitrag von cube

s.o.


LilaWolkenMama

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Antwort auf Beitrag von cube

Wurde mir so berichtet!


Felica

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Antwort auf Beitrag von LilaWolkenMama

Absoluter Blödsinn den du da behauptest. Wenn ich sage, ich spende für mein Kind, was in Deutschland so ja eh nur selten möglich ist, dann bekommt die Spende das Kind und niemand anders.


cube

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Mit Organspenden bzw. Transplantationen verdient die Klinik kein Geld. Es gibt nur eine Ausfwandsentschädigung. Heißt: bis dann alles auch mi den Angehörigen geklärt ist, belegt ein Hirntoter Patient, an dem nichts mehr verdient wird, tagelang/ (oder auch Wochen) ein Bett. Welches deutlich gewinnbringender mit einem lebenden Patienten belegt werden könnte. Und da die meisten Kliniken gewinnorientiert agieren müssen ... Nicht wenige Ärzte sagen auch, sie hätten durch den stressigen Klinikalltag gar keine Zeit, mit Angehörigen wirklich über Organspende zu sprechen - auch dadurch bleiben viele Organe "liegen". Und zu guter Letzt: um als Transplantationszentrum gelten zu können, muss eine bestimmte Anzahl an Transplantationen vorgenommen werden. Da diese aber eben nicht lukrativ sind, bleibt auch hier einfach viel liegen, was eigentlich gespendet werden sollte - in der Folge gibt es eben auch viel zu wenige Kliniken, die überhaupt genug Transplantationen machen dürfen. Ich finde es daher nicht ganz ok, die "Schuld" für wenige Spenden nur auf die Menschen zu schieben, die ja spenden könnten. Vielleicht stößt einigen das auch sauer auf und sie wollen deshalb erst recht nicht zum staatlich angeordneten Spender werden. Ja, ich weiß: sind sie ja nicht, wenn sie widersprechen. Das subjektive Empfinden ist aber ein anderes bei der Widerspruchslösung. Empfunden wird die von vielen als: "der Staat sieht/macht mich zum Ersatzteillager - dem muss ich erst widersprechen, um das nicht sein zu MÜSSEN". Meiner Meinung nach hätte einfach viel mehr Aufklärung von Seiten der Regierung über Organspende stattfinden müssen. Sehr viele Menschen haben einfach Angst, dass sie mit dem Ausweis schneller als Hirntot eingestuft werden oder das eben nicht solche Bemühungen zum Lebenserhalt stattfinden. Auch das ist eigentlich nicht möglich - aber genau deshalb hätte viel mehr Aufklärung erfolgen müssen anstatt einfach zu bestimmen "du bist jetzt grundsätzlich erst mal Spender und musst dem widersprechen wenn du das nicht willst". Das fördert eher die Befürchtungen, vorschnell als Ersatzteillager herhalten zu müssen.


cube

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Antwort auf Beitrag von cube

die wir aktuell sind. Die meisten wirklich lebenswichtigen Organe müssen natürlich komplett gesund sein, um erfolgreich transplantiert werden zu können. Unsere Gesellschaft ist aber aktuell überaltet. Sehr viele mögliche Spender sind schon zu alt, ihre Organe bereits geschädigt und damit nicht transplantationsfähig. Das sieht in anderen europäischen Ländern eben auch ganz anders aus. Ich finde, die ganze Sache wurde einfach sehr einseitig dargestellt und fördert damit halt eher Widerstand gegen eine Widerspruchslösung. Nur mit mehr Spenden ist es nicht getan. In der Statistik sähe es dann natürlich toll aus, wenn plötzlich x % mehr Menschen einen Ausweis hätten oder nicht widersprechen würden - ob das aber auch die Menschen sind, die dann noch gesunde Organe hätten oder die Kliniken auch bereit wären, mehr zu transplantieren ... Da müsste die Politik doch gleichzeitig etwas ändern. Wenn Ärzte gar keine Zeit haben, über Spenden aufzuklären oder nachzufragen, ob man die Organe seines Angehörigen spenden würde, wäre es vielleicht auch sinnvoll, für mehr Personal/besser Arbeitsbedingungen zu sorgen zB


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von cube

Deinen Einwand, bzw. Einwände lasse ich so gelten. Wichtige Punkte, die es meiner Meinung nach abzuarbeiten bzw. Zu verbessern gibt.