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Nochmal zur Krankenkassendiskussion unten, Frage!

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Mitglied inaktiv

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Hallo, unten schrieb gestern jemand im Vergleich mit der Autoversicherung, dass ja kein Zweitwagen bei dem Erstwagen umsonst versichert wird so wie es in der Familienversicherung der Fall ist mit Eheleuten und Kindern. Das ist ja im Kern richtig, aber reden wir hier nicht über etwas ganz anderes? Ein Zweitwagen muss i.d.R. nicht sein, da kann ich mir aussuchen ob ich da Geld für ausgeben oder lieber mit dem Fahrrad fahren will. Aber eine medizinische Grundversorgung ist doch gerade bei Kindern, aber eigentlich generell unabdingbar (nee, ich rede nicht von quersitzenden Pupsen und wer so was sagt hat wahrscheinlich das Glück, dass seine Kinder noch nie ernsthaft oder chronisch erkrankt waren). Nun stellt euch bitte vor, jede Familie müsste die Krankenversicherung ihrer Kinder oder die medizinische Grundversorgung in Form von Arztrechnungen selber tragen. Da bliebe aber m.E. eine ganze Menge auf der Strecke. Viele Familien könnten sich dieses System doch gar nicht leisten, wenn sie es selber bezahlen müssten und blieben unversichert, so dass sie vielleicht in Zeiten ernsthafter Erkrankung keine oder nicht die optimale Behandlung bekämen weil sie nicht versichert sind. Oder könnten wichtige Untersuchungen nciht wahrnehmen, so dass Entwickulungsmängel und -verögerungen unerkannt blieben oder oder oder. Soll man dann wirklich sagen: Schade für das Kind aber hätten die Eltern es richtig versichert... Traurig aber wahr, manche steckens einfach lieber in Krankmacher (Nikotin, Alkohol, ungesundes Essen...) als dass sie mit dem Geld was sinnvolles anstellten, aber diese Leute bekamen wahrscheinlich nie vermittelt, wie die Prioritäten zu setzen sind. Gerade jene muss eine Solidargemeinschaft aber auffangen, genau wie jene, die es sich zwar gerne leisten können wollten, wo es aber schlichtweg nicht geht. Zu denen kann man einfach nicht sagen: "Okay, du bist ne hohle Nuß und das hast du nun davon" oder im anderen Fall: "Okay, du hattest viel Pech im Leben, jetzt musst du eben auch noch durch eine unzureichend behandelte Krankheit durch" Das ist schon ein Zynismus der besonderen Art, da ist nichts witziges mehr dran. Das Gewährleisten sozialer Leistungen für jedermann ist doch der Sinn einer Kranken-, Renten-, Arbeitslosenversicherung und zum Teil deshalb werden die Beträge auch vom AG abgeführt, damit das gewährleistet ist. Und deshalb wegen einiger schwarzer Schafe, die das System missbrauchen, das ganze gleich anzuzweifeln finde ich ehrlich gesagt etwas egoistisch. Wie soll die medizinische Versorgung aller denn gewährleistet bleiben wenn nicht durch dieses System? LG, alex


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...aber als ich das Thema aufgriff habe ich u.a. geschrieben, daß auf vielerlei Ebenen durch Kostensenkungen Beitragssenkungen erreicht werden können, so daß die Pflichtversicherung von Ehefrau und Kindern ggf. nicht mehr kosten würde. Bei Kindern kann ich es sogar noch verstehen, bei Ehefrauen nicht. Es geht schlichtweg darum, daß viele einfach gar nicht das Bewußtsein haben, was sie für Kosten produzieren, was aber auch daher kommt, daß unsere Elterngeneration diese Probleme nicht kannte, da die Versicherungen das Geld mit vollen Händen verpulvert haben, worunter wir nun leiden. Da meine Kinder beide privatversichert sind weiß ich, WIE teuer die medizinische Versorgung von Kindern ist, daher finde ich oft gelesene Äußerungen, daß alles so schlecht sei falsch. Aber die versicherten müssen zur Sparsamkeit erzogen werden, was man auch in Form eines Kick-Back-Systems erreichen könnte (keine Leistungen in Anspruch genommen, Geldprämie). Viele Kassen prakitzieren das bereits, bei den Privaten ist das normal. Ja mag sein, daß links und rechts Versicherte auf der Strecke bleiben. Aber jetzt bleiben fast ALLE Versicherten auf der Strecke. Mich interessiert es auch wenig, wovon Familien das bezahlen sollen, solange Kinderkriegen keine Pflicht ist, Frauen auch wenn sie Kinder haben arbeiten gehen dürfen, um die Ausgaben der Familie zu tragen und für jeden Scheiß Geld verpulvert wird, nur für die Gesundheit ist es das nicht wert? Und wir reden hier auch sicher nicht über Mehrbelatungen von tausenden Euro pro Jahr. Laß' es 50 € pro mitversicherte Ehefrau und 20 € für jedes mitversicherte Kind im Monat sein, natürlich brav sozialverträglich nach unten gestaffelt. Mit Beitragssenkungen und etwas Einsatz durchaus bezahlbar. Insbesondere, wenn ich damit erreiche, daß die KK wieder über geng Mittel verfügen, Zahnersatz, Zahnspangen usw. usf. VOLL zu zahlen. Es sagt ja keiner, daß für die Mehrbelastungen nicht auch mehr Leistung erbracht werden soll.


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Zitat: Mich interessiert es auch wenig, wovon Familien das bezahlen sollen, solange Kinderkriegen keine Pflicht ist, Frauen auch wenn sie Kinder haben arbeiten gehen dürfen, um die Ausgaben der Familie zu tragen und für jeden Scheiß Geld verpulvert wird, nur für die Gesundheit ist es das nicht wert? Ohne Frage verstehen wir uns in diesem Punkt, aber die Crux bei der Sache ist ja, dass es wie bei jeder Ungerechtigkeit im Leben darauf hinauslaufen würde, dass es auf dem Rücken jener ausgetragen würde, die nun mal wieder so gar nix dafür können, nämlich, Kinder, Alte, etc.p.p., du weisst wie es weitergeht. Und du kommst aus dem Bankwesen, mp, und auch wenn diese nicht dein Klientel waren, meine Freundin als Sparkassenmitarbeiterin in einem Wohngebiet mit starkem sozialen Gefälle kennt die Leute und weiss, dass z.B. im Kindergarten gut 20% zu jenen gehören, die am zwanzigsten des Monats am Schalter betteln kommen, dass man ihnen nur zehn Euro für das Nötigste auszahlt (was auch immer die als das nötigste betrachten). Warum auch immer das so ist, ob sorglos oder eben schuldlos, diese Leute werden sich das niemals nicht leisten können, auch wenn es um bei deinem Beispiel zu bleiben um nur ca. 90 Euro im Monat geht. Klar, wir, einigermassen gefestigt, wissen um die Bedeutung der sozialen Absicherung und können uns das leisten, sind sogar bereit, kleine Abstriche zu machen. Aber jene, die noch nicht mal genug Geld haben um die monatliche Nahrungsgrundversorgung zu gewährleisten, die können nicht auch noch mal eben neunzig Euro zusätzlich stemmen. Und ob wir den Lebensstil gutheißen oder nicht, die kann man nicht einfach fallen lassen, solche Leute. LG, alex


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Ihr habt beide ziemlich recht. Ursprünglich ging es ja darum, wie Ärzte besser, oder angemessener bezahlt werden. Dadurch dass keiner mehr zum Arzt geht, bzw. alles selbst therapiert, nur um keine Leistungen in Anspruch nehmen zu müssen, wird wohl kein Arzt mehr Gehalt bekommen. Man kann evtl auch denen mal auf die Füße treten, die sich die Taschen goldig verdienen. Als Beispiel die Pharmauindustrie, oder auch diverse Heilmittel. Mit welcher Berechtigung kostet zu Beispiel eine Schiene für ein Knie 400 Euro Miete für 3 Monate? Die Schiene besteht aus elastischem Gewebe, ein Herstellungspreis von 20 Euro vielleicht. Das ist doch der Wahnsinn und daran scheitert letztlich alles. Mit Sicherheit liegt es nicht an überbesorgten Müttern, die wegen einem Schnupfen des Kindes zum Arzt gehen, die tragen wir doch locker mit unseren Beiträgen.


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sonst gibt es bereits hier in der kleinen Schlange Personen, die sich keine Krankenversicherung leisten können. Ich bin ja schon freiwillig versichert bei einer Kasse, bei der man um alles kämpfen muß! Da fängt bei mir schon der Gedanke an, wo die Grundversorgung für mein Geld selbstverständlich sein sollte...bevor ich mich dann um das Gehalt von Ärzten gedanklich kümmere. Mein KK hat jedenfalls soviel Geld über, daß sie mir seit Jahren jeden Monat aus zwei verschiedenen Geschäftsstellen Briefe schreibt, daß ich XY an Beitrag überweisen soll, obwohl Beitrag XY längst überwiesen ist. Also so teuer kann dann der Krankheitsfall im Ernstfall nicht sein, wenn die KK so mit dem Geld umgeht *ironoy off*


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Hallo, ich muss alex da Recht geben, obwohl ich auch MP´s Argumente nicht schlecht finde. Nur sind sie realisierbar? Es werden hier immernoch ganz locker ein paar Millionen Menschen nicht berücksichtigt! Eine geringe Zuzahlung, wie von dir beschrieben MP, könnten sich sicher viele der Beitragszahler für ihre Familienmitglieder leisten. Aber was ist mit all jenen, die für H4-Niveau arbeiten. Sind sie von dieser Pflicht entlassen? Meinst du das mit "nach unten gestaffelt"? Dann ok... Oder greift hier wieder das Argument "selbst schuld"...oder "jeder ist schließlich seines Glückes Schmied", wie sie in diesem Forum nur all zu beliebt sind! Und hier geht es NICHT um Leute, die ihr Geld fürs Rauchen oder für Alkohol ausgeben. Das ist bei Vielen (und ich kann mich nur wiederholen: Ich habe solche Menschen täglich vor Augen) gar nicht nötig, um bereits Schwierigkeiten zu haben, sich Lebenmittel in genügender Qualität und Quantität zu leisten!!!! "Jemand" schrieb unten auch: "Genau aus diesem Grund sind Mann und Kinder seit....privat versichert"! Fein! Fein, dass man die finanziellen Möglichkeiten hat, zu WÄHLEN, wie man sich und die Kinder versichern lassen möchte. Aber viele können das leider nicht! Mein Mann könnte sich auch privat versichern lassen, ist jedoch freiwillig bei einer gesetzl. Kasse versichert und zahlt meines Wissens sehr viel mehr als würde er in eine private Kasse wechseln (es ist erst seit Kurzem so). MP...du schreibst, dass du weißt, WIE teuer med. Versorgung ist. Das glaube ich, denn du musst zunächst mal alles selbst bezahlen! Nur: Du bekommst auch ALLES erstattet, oder liege ich da falsch? Ich stelle hier oft gerne meine Eltern gegenüber. Mein Vater gesetzlich, meine Mutter privat versichert. Beide in etwa mit "Wehwehchen" ähnlicher Größenordnung. Meine Mutter kommt unterm Strich SEHR viel besser dabei weg! Mein Vater hat letztlich höhere Ausgaben für seine Versorgung, zahlt mehr ein und hat in den letzten Monaten auch kein Kassenrezept mehr zu Gesicht bekommen! Nungut....mein Vater zahlt auch für Nachbars Kinder mit, deren Eltern durch die Reihe wegen jedes Pupses......usw.....*g* Trotzdem wage ich zu bezweifeln, dass allein das mangelnde Bewußtsein der Versicherten Schuld ist an der Misere. Ebenso, wie ich am Erfolg einer Beitragspflicht für bisher Familienversicherte zweifle. Ich hätte einfach Zweifel, dass genau dieses Geld dann auch den Versicherten wieder zugute käme....... Ich finde, man sollte zunächst mal in ganz andere Richtung überlegen. Man braucht keine 250 Kassen mit jeweils eigener Verwaltung! Pharmakonzerne sind mit Tausenden von Aussendienstlern unterwegs......usw.... Hier sollte man zunächst mal ansetzen.... LG Flocke


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;-)