Elternforum Aktuell

Niedriges Bildungsnieveau

Niedriges Bildungsnieveau

Bosna

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Momentan höre oder lese ich immer wieder Kinder von Eltern mit niedrigem Bildungsniveau haben keine Chance im Leben . Müssen sich vieles erkämpfen , oder haben einen niedrigen Lebensstandart. Das mag schon sein , aber es kann auch anders laufen. Meine ganze Familie hat oder hatte grad mal den Hauptschulabschluss. Mein Mann einen Meister und meine Kinder mittlere Reife bzw einen MSA. Wir sind oder waren alle im Handwerk beschäftigt. Wenn jemand von mir behauptet ich hätte niedriges Bildungsniveau bin ich schon betroffen. Meine Eltern ersparten sich ein Haus . Mein Mann ist Alleinverdiener unser Haus ist abbezahlt und wir haben auch genügend auf der Bank. Meiner Meinung nach kann man auch mit einem Hauptschulabschluss ein zufriedenes Leben führen. Meine Freunde sind Lehrer und die kämpfen ganz schön ihr Haus ab zu bezahlen. Die verdienen einzeln weitaus weniger als mein Mann. Und wenn ich an die Rente denke hab ich schon fast 10 Jahre eher eingezahlt als Berufsstarter nach dem Studium Wie denkt ihr darüber? Kann man immer den Lebensstandart an der Bildung festmachen? Bin gespannt auf eure Antworten.


Einstein2.0

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Mein Sohn hat Abitur und hat jetzt Schmied gelernt, bzw ist er noch in Ausbildung. Sein Chef will ihn unbedingt behalten und würde ihm den Meisterbrief finanzieren. Aber irgendwie will er nach der Ausbildung nach Norwegen um dort zu schmieden und danach hat er einen Studienplatz für Metalldesign. Ich lass ihn einfach mal machen. Aber er könnte sich locker flockig irgendwann mal selbstständig machen, weil das Handwerk einfach läuft.


Bosna

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Antwort auf Beitrag von Einstein2.0

Das hört sich mega interessant an , was dein Sohn vor hat.


Tini_79

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sorry, das musste jetzt sein. Natürlich kann es anders laufen, aber leider bestätigen Ausnahmen die Regel. Wobei ein Hauptschulabschluss vor 20 oder 30 Jahren ja auch noch normal war und man konnte damit auch einige Berufe erlernen. Hat dein Mann auch einen Hauptschulabschluss? Leider ist es oft so, dass Eltern mit geringem Bildungsniveau z.B. weniger vorlesen und ihre Kinder weniger fördern können in der Richtung. Auch in der Schulzeit können sie ihre Kinder weniger unterstützen. Den Rest kannst du dir ausmalen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Tini_79

Durchaus aber es muss auch nicht nur schlaue Planer geben , sondern auch die relativ " normalen " ,die diese Pläne ausführen. Davon lebt eine Gesellschaft. Mein job setzt nicht viel Grips voraus, den macht man nebenbei( eigentlich) aber ohne uns wäre es eine schwierige kiste für den ein oder anderen. Ich lebe davon sehr gut und dass ohne geistige Anstrengungen, meinem Kind rate ich aber davon ab.


ImvPP

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Du hast eine abgeschlossene Ausbildung. Das liegt über dem, was meist mit "niedrigem Bildungsniveau" gemeint ist nehme ich an.


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Antwort auf Beitrag von ImvPP

Natürlich . Aber es gibt auch Jobs , die gebraucht werden , wo dies nicht von Nöten ist und trotzdem dazu gehört. Nie würde ich abwertend über die Toilettenfrau oder die putzkraft reden , denn auch sie sind teil dieser Gesellschaft, die nur mit allen beteilligten so funktioniert. Es muss auch nicht jeder Konzertreisen bevorzugen oder weinselige Abende mit schlauen Reden füllen. Man kann auch einfach nur sein und glücklich zufrieden gestellt, mit dem was man hat. Jeder eben nach seinen moeglichkeiten


ImvPP

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Da stimme ich zu. Im besten Fall trägt jede/r nach ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten bei. Schlimm ist allerdings, wenn Kinder je nach Bildung der Eltern unterschiedliche Chancen haben.


Tini_79

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Meintest du mich? Du hast deinen (Hauptschul?) Abschluss aber vor mindestens 20 Jahren gemacht, das kann man nicht vergleichen. Eine abgeschlossene Ausbildung ist für mich kein niedriges Bildungsniveau. Leider sind Dinge wie Lesen und halbwegs Schreiben schon für manche zu viel. Ich hatte kürzlich bei einer Impfaktion mit vielen Menschen zu tun und einige haben mit Ach und Krach ihre Unterschrift (O- Ton: "Da reicht der Nachname, oder?") aufs Formular gebracht. Die waren nicht in der Lage, mehrere Seiten sinnerfassend zu lesen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von ImvPP

Das stimmt und wenn es niemanden gibt ,der deren Potential erkennt ist es schade drum


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Antwort auf Beitrag von Tini_79

Ich habe Abitur und wollte Kunstmaler werden. Die Faulheit einer19 jährigen hat mich aber in den Familienbetrieb geschoßen ....heute vollkommen OK , iN jungen Jahren fand ich mich unter meinem Standard. Falsche Denkweise , wie ich heute erkenne


ImvPP

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Und malst du noch? Ich könnte mir vorstellen, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass du jetzt zumindest finanziell besser dran bist als als Kunstmalerin. Oder?


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Antwort auf Beitrag von ImvPP

Jep in meiner Freizeit aber spezielle Bilder , eher nicht mainstream


ImvPP

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Dann ist es doch super gelaufen. Ein bodenständiger Brotberuf und der eigentliche Berufswunsch weiterhin als Hobby.


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T

Bild zu

ImvPP

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Bin ehrlich beeindruckt!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von ImvPP

Nein Quatsch...jeder hat seine Stärken , wenn sie denn gefördert werden, um sich zu entwickeln


ImvPP

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Na klar. Gefördert werden bzw. man muss halt auch selbst was tun.


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Antwort auf Beitrag von ImvPP

Das auch ...jeder ist seines Glückes Schmied ....und ein Kümmerer kann dabei nicht schaden;)


Ellert

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Meine Große hatte in der Berugsfindungsphase mal ein Praktikum beim Friseur und fand das sehr spannend, hätte sie aber niemals gemacht weil man kaum etwas verdient und so denke ich treffen Menschen die Eintscheidungen neben dem Gefallen auch nach den Einkünften - ohne Moss nichts los ! Ich halte wenig davon dass jeder studieren soll aber er sollte es können wenn er möchte, daher wäre hier bei entsprechendem Potential nie Hauptschule in Frage gekommen. (Aber ein Abi mit 3,9 muss auch keiner haben, dann lieber gute Realschule)


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Antwort auf Beitrag von Ellert

da bin ich ganz bei dir , meiner tochter empfehle ich auch nicht diesen job zu machen . wichtig ist ,was am zahltag rauskommt, wenn man dann noch einigermaßen freude hat am arbeiten ist alles gewonnen . schlau schwafeln kann man dann auch in seiner freien zeit


luna8

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Antwort auf Beitrag von Tini_79

Ich hab mal im Bus ( Berliner Osten - Problemviertel) gehört, wie ein Bub seine Mama gefragt hat, was 6x6 ist. Sie meinte, da muss sie erstmal kurz überlegen die Antwort hab ich nicht mehr mitbekommen... Ich rechne auf dem Zettel richtig, Gäste am Taschenrechner falsch


malini

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Ich würde das niedrige Bildungsniveau nicht am Schulabschluss festmachen. Es braucht auch handwerklich begabte Menschen im Land. Akademiker bauen mir kein Haus, reparieren kein Auto und schreinern mir keine Küche. Aber: eine Reinigungskraft kann kulturell interessierter sein als ein Doktor der Physik. Ich mache bildungsfern oder bildungsnah daran fest, wie interessiert jemand ist an Politik/Kultur/Gesellschaft, nicht auf welche Schule er gegangen ist oder welchen Beruf man erlernt hat. Aber wahrscheinlich hat es ein Kind an einer Mittelschule in einem sozialen Brennpunkt schwerer als ein Kind an einem Gymnasium im schicken Stadtteil. Hier auf dem Land würde ich sagen, es haben alle relativ gleiche Voraussetzungen und Chancen.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von malini

Leider wird man heute aber mit einer angebrochenen Hauptschule kein Schreiner, etc. Schreiner haben schon lange alle Abitur! Und im übrigen bauen Akademiker sehr wohl Häuser - nennt sich Architekt, Stadtplaner, Statiker, etc. ohne die würde nix stehen bleiben. Die tollen Maurer von früher gibt’s nicht mehr! Heute wird nicht mehr gemauert -


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Bosna

Fragst du nun nach der zukunft oder der vergangenheit? Meine eltern hatten auch nur hauptschule, haben sich aber selbstständig gemacht (kein handwerk) und damit riesig glück, kein haus, falls das wichtig ist. Schon meine generation hätte es m.e. mit hauptschule schwer gehabt. Und für meine kinder sähe ich mit hauptschulabschluss wenig chancen, mädchen im handwerk--- schwierig. Deswegen die maximale basis schaffen und gut ist.


Tonic2108

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Nein kann man nicht (immer). Fleiß und Intelligenz sind natürlich auch wichtige Faktoren. Zumal dein Mann ja einen Meister hat, das würde ich jetzt nicht als niedriges Bildungsniveau sehen. Und Handwerk, wenn man es gut macht, ist durchaus recht einträglich, einträglicher als zB mancher Sachbearbeiter Job. Früher, zu Zeiten meiner Großeltern und Eltern war der Volkschulabschluss Standard. Mit Fleiß konnte man sich damals viel erarbeiten, war bei meinen Großeltern auch so. Mein Opa hat rund um die Uhr für die Familie geschafft, damit er ein Haus haben konnte. Heutzutage allerdings kommt man mit einem Hauptschulabschluss selten noch weit. Zumal bei vielen Hauptschülern nicht nur das Bildungsniveau im Argen ist.


Muhkuh-87

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Niemand MUSS in Deutschland mit einem Hauptschulabschluss leben. Wenn es einem so wichtig ist, kann man entweder an einer weiterführenden Schule den Realschulabschluss (im Anhang dann Fachabi/Abi) machen oder an der Abendschule. Mein Bruder hat(te) ADHS und sitzt gerade an seiner Bachelorarbeit, trotz 4er Hauptschulabschluss! Ja, er hat sich den Hintern aufgerissen und bräuchte auch fast das doppelte an Zeit im Studium, aber er hat es geschafft. Ich mit meinem unqualifizierten Realschulabschluss hab übrigens im Nachgang nochmal mein Abi gemacht. Geht alles in Deutschland. Man braucht aber oftmals die Unterstützung vom Umfeld. By the way : Meine Eltern haben beide nur Haupt- bzw Volksschulabschluss. Er LKW Fahrer, sie im Einzelhandel. Beide haben uns aber immer den Rücken frei gehalten, uns probieren lassen und motiviert! Manchmal macht dass dann auch das fehlende bisschen Intelligenz wett...


Tonic2108

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Ich habe gemeint NUR mit einem Hauptschulabschluss kommt man HEUTZUTAGE nicht mehr weit. Bei vielen Ausbildungen werden auch schon Realschüler bevorzugt. Klar kann man weitermachen. Das ist dann ja wieder anders…


Mitglied inaktiv

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Wichtig ist ,was am Ende bei rumkommt. Bist du zufrieden mit deinem Leben, wenn du abends ins Bett gehst!? Kannst du gut für dich und deine Familie sorgen!? Ist dein selbstwertgefühl so gut ausgeprägt , um dich nicht beweisen oder erklären zu müssen!?l Dann hast du alles erreicht . Was aber nicht davon abhalten sollte, muss und kann mehr zu wollen, was aber auch nicht verpflichtend ist Nur dein Gefühl zählt dabei und nicht was Statistiken oder andere Mitmenschen dir erklären wollen.


Ruto

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Man kann auf jeden Fall mit jedem Abschluss ein zufriedenes Leben führen. Der Vorteil an einem höheren Abschluss ist, dass man mehr Auswahl an Jobs hat und bei Krisen leichter an einen anderen Job kommt. Während man mit einer Ausbildung schon sehr festgefahren ist. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Den Lebensstandard (übrigens auch Intelligenz!) Mache ich niemals am Bildungsabschluss fest. Wie jemand geschrieben hat, kann jemand mit Mittelschulabschluss kulturell vielfältiger interessiert sein als jemand an der Hochschule. Da kommt es auf die einzelne Person an, finde ich. Wenn von benachteiligten Kindern/Jugendlichen die Rede ist, muss man ja immer überlegen was damit gemeint ist. Im deutschen Schulsystem (an der Uni dann genauso) ist es tatsächlich eher schwierig, "aufzusteigen". Haben die Eltern beide einen Mittelschulabschluss, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind Mal studieren wird, eben sehr viel geringer als bei Kindern von Akademikern. Das ist unfair. Trotzdem sagt das nichts darüber aus wie glücklich man im Leben ist. Man kann auch in einem Handwerksberuf ein erfülltes Leben führen. Und ganz ehrlich, man überschätzt eh die Gehälter von Akademikern. Gerade jemand mit Meister und einem eigenen Betrieb hat oft mehr im Monat als so manch Studierter.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Ich habe Kundschaft querbeet und viele davon wissen nicht mal was es bedeutet , kulturell interessiert zu sein. Nichtsdestotrotz zahlen sie meine Arbeit, können gut mit mir plaenkeln ( da kann man sich drauf einstellen ,ohne das es wehtut;)) leben dabei glücklich und zufrieden ihr Leben. Da ist es mir eher befremdlich , zu urteilen , wie wertvoll!!!!deren Leben wohl ist.


ImvPP

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Man hat durch Bildung schon mehr Chancen in vielen Bereichen. Heißt aber nicht unbedingt, dass sich das 1:1 finanziell widerspiegelt und kommt auch extrem auf den Bereich an. Ingenieur:in verdient sicher mehr als ungelernte Kraft, aber am Ende vom Jahr hat Handwerker:in sicher auch mehr verdient als jemand, der im Bereich gender studies promoviert ist. Und worin man Erfüllung findet, ist individuell. Was die Gesellschaft wertschätzt auch subjektiv. Manchmal ist wichtiger, dass der Müll abgeholt wird, als das noch eine Stelle von Pi bestimmt wird. Manchmal ist aber auch eine neue Entdeckung (auch im Bereich Medikamente) wichtiger.


Mehtab

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Bosna: Ich frage mich immer, wie es bei uns in Deutschland mit zehn Pflichtschuljahren sein kann, dass Eltern ihren Kindern in der Grundschule so gar nicht in schulischen Belangen helfen können. Jeder müsste eigentlich diesen Stoff locker beherrschen. Wieso brauchen Grundschulkinder Nachhilfestunden? Ich meine jetzt nicht die paar, die gerade aus einem anderen Land zu uns gekommen sind, und deren Eltern noch gar kein Deutsch können, und ich gehe davon aus, dass das dann nicht die Kinder aus Akademikerhaushalten sind. Ich würde das nie so sagen, dass jemand mit einem Hauptschulabschluss jetzt zwingend ein niedriges Bildungsniveau hat, aber insgesamt sind es dann schon viele ohne Hauptschulabschluss, die gleich gar keinen Wert auf Bildung legen. Wie sollen denn Kinder gerne lesen und schreiben, wenn das bei den Eltern schon gar keine Rolle spielt. Da kommt Vieles mit rein, und Handwerker nehmen dann auch keine Azubis mit miserablen Noten, die keinen Abschluss haben, und die gibt es ja auch zahlreich an den Hauptschulen. An weiterführende Schulen kommen diese Kinder oft erst gar nicht, oder sie sind nicht lange dort. Ich habe das am Gymnasium meiner Tochter gesehen, wie viele in den letzten acht Jahren die Jahrgangstufe meiner Tochter verlassen haben. Die Hauptschule ist dann das Auffangbecken, in dem alle bleiben müssen, bis sie irgendwie die Schulzeit rumgebracht haben. Ich denke, man muss da schon noch differenzieren. Es gibt bestimmt auch gute Hauptschüler, die dann später als Handwerksmeister mehr verdienen als viele andere, auch mit höheren Schulabschlüssen. Von denen hört man nur nicht so viel, weil sie keine Probleme machen, aber die anderen, die trotz Bildung und Teilhabe nach dem Schulabgang keine Lehrstelle finden, obwohl Handwerksmeister oft Lehrlinge suchen, aber nicht solche. Ich habe mir schon vor Jahrzehnten gedacht, wie kann es denn sein, dass es Werbeveranstaltungen vom Handwerk gibt, um Lehrlinge zu finden, und gleichzeitig laufen Förderprogramme, damit man Jugendliche, die keine Lehrstelle finden können, mit den Meistern, die Lehrlinge suchen, zusammenbringt. Nur, die kann man nicht zusammenbringen, weil die Jugendlichen oft eine so miserable schulische Bildung haben, dass kein Meister sie nimmt, weil er sich nicht jahrelang mit ihnen rumärgern will, und dann fallen sie doch durch die Prüfung. Ich glaube, da kommt dann auch der gute Ruf der Hauptschule her, die man ja jetzt, zumindest in Bayern, in Mittelschule, was früher die Realschule war, umgetauft hat. Ein paar Jahre geht das dann schon wieder, bis es alle wissen.


kuestenkind68

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Also wenn dein Mann die Meisterprüfung abgelegt hat, dann ist das doch kein niedriges Bildungsniveau mehr... Damit sind ganz andere Familien gemeint... Nicht jeder Hauptschüler hat ein niedriges Bildungsniveau. Der Schulabschluss ist ein Baustein, aber entscheidend ist, was man daraus macht. Und die Einstellung ist wichtig: wer fleißig ist und sich auch weiterbildet, der wird erfolgreich sein. Und diese Erkenntnis, dass man eben immer weiter nach Wissen und Verbesserung strebt, das ist für mich das wichtigste, was das Bildungsniveau angeht... Wer das selbst so lebt, der wird das auch seinen Kindern mitgeben und damit haben die das wichtigste Rüstzeug. Die Einkommenshöhe sagt doch nicht unbedingt etwas über das Bildungsniveau aus. Es gibt auch strunzdumme Leute, die viel Geld verdienen. Aber natürlich ist es so, dass man mehr in die Bildung seiner Kinder investieren wird, wenn man gut verdient und das Geld dafür hat...


pflaumenbaum

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Bei solchen Aussagen ist es wichtig, sich ein „im Durchschnitt“ dazuzudenken. Es handelt es sich hier nur um einen durchschnittlichen Zusammenhang zwischen zwei Variablen, Bildung und (zukünftiges) Einkommen. Über ein individuelles Leben sagt das überhaupt nichts aus. Es gibt natürlich sowohl Menschen mit hoher Bildung, die nichts zustande kriegen und natürlich auch Menschen mit formal (!!) niedrigerer Bildung, die ihr Leben sehr gut auf die Reihe kriegen und prima Eltern sind.


Pamo

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Du bist offensichtlich nicht bildungsfern, da du reflektiert und offen bist. Das hängt nicht am Schulabschluss, sondern an der Bereitschaft, Informationen aufzunehmen und der Fähigkeit, diese verarbeiten zu wollen.


dhana

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Hallo, ich denke Lebensstandard kann man schon am Bildungsniveau festmachen - aber das Bildungsniveau nicht am Schulabschluss. Abgesehen davon - du weisst schon, das die Meisterausbildung vom Bildungsniveau dem studiertem Bachelor entspricht? Wissen viele nicht - aber Berufsausbildung und Meister sind auf dem DQR (Deutschem Qualitätsrahmen) gleichgestellt wie ein Abschluss an einer Uni oder Hochschule (Bachelor). https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Qualifikationsrahmen Und ja - Kinder aus sehr einfachen Elternhäusern, in den Bildung und Weiterbildung nicht großgeschrieben werden haben es schwerer - fängt schon damit an, das Bücher keine große Rolle spielen, sie selterner vorgelesen bekommen, die Eltern eine einfachere Sprache sprechen, seltener Fremdworte benutzen - das sind alles Dinge, die haben nichts mit der Schulausbildung der Eltern zu tun - aber sehr wohl mit dem Bildungsniveau - das kann man sich auch anders als durch Schule holen, ohne Abschlüsse. Und das zieht sich dann durch die Schule weiter - es wird kein Wert darauf gelegt, das die Kinder in der Schule möglichst viel mitbekommen (Grundschule regelmässiges Lesen üben, Bücher, ...) Ich hab schon Kinder in der 5. Klasse mitbekommen, die kannten keine Bibliothek, kein Bücherausleihen... auch Dinge, die haben nichts mit dem Schulabschluss der Eltern zu tun - aber schon damit, wie sich um die Bildung gekümmert wird. Gruß Dhana


Ellert

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huhu mein Mann kommt auch aus ganz armen verhältnissen und hat nur Hauptschulabschluss auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt vieles und heute in eienr solchen Stellung die ihn viel mehr verdienen lässt als mich mit abgeschlossenem Studium. Man muss WOLLEN dann geht Viel zu machen aber wer sagt mir reicht es von der Arge zu leben der entscheidet das glaube ich leichter als ein Akademikerkind das schon gewisse Ansprüche in die Wiege gelegt bekommt. Zwei unserer Damen sind ja schon lange fertig, die eine mit Studium verdient weniger als die ohne, kommt immer auf den Beruf an


blubb12

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Antwort auf Beitrag von Bosna

Ich finde die Diskussion gerade aus der anderen Sicht interessant: Wir sind beide Akademiker, unser großes Kind ist gerade in der 5. Klasse Mittelschule (dass die Noten nach der 4. Klasse nicht für die Realschule gereicht hatten, ist durchaus erklärbar). Mit Ziehen und Zerren hätten wir es sicherlich auf die Realschule bekommen, aber es wollte aus diversen Gründen partout nicht, auch nach der 5. Klasse wollte es nicht wechseln. Von seinen Leistungen her würde es das schaffen (Aussage der Lehrerin und auch der Betreuer aus der Mittagsbetreuung). Wir haben dem Kind aber klar gemacht, dass uns ein mittlerer Schulabschluss wichtig ist, und so gehen wir jetzt den Weg über den M-Zug. Ich bin der Meinung, das Kind soll seinen eigenen Weg gehen, aber das, was es macht, soll es gut machen. Mein Partner hadert etwas mit der Wahl, er hätte das Kind lieber auf dem Gymnasium gesehen, aber wir haben zum Glück im Bekanntenkreis auch Beispiele, die nach dem Hauptschulabschluss ihren Weg weiter gegangen und mittlerweile beide Ingenieure sind. Und auch er selbst hat einen Kollegen, der nach dem Hauptschulabschluss weitergemacht hat und jetzt als Ingenieur in der Regelungstechnik unterwegs ist (und wer das kennt, weiß, dass das krasseste Mathematik ist). Das versöhnt ihn immer etwas. Entgegen kommt uns übrigens noch, dass wir in einer kleinen Dorfschule sind und nicht an einer Brennpunktschule in der (Groß-)Stadt. In dem Fall hätte die Entscheidung sicherlich auch anders ausgesehen. Was ich sagen will: es tut gut zu sehen, dass auch andere ihren Weg machen, die nicht mit dem Abi ins Leben gestartet sind. Wenn das Kind weiter so motiviert und interessiert bleibt wie es ist, wird auch ohne den Besuch eines Gymnasiums etwas aus ihm werden


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von blubb12

Gut, dass ihr das so macht! Andersherum ist es oft so, dass das Kind trotz Gymnasiumempfehlung „nur“ auf die Realschule geschickt wird, weil die Eltern Angst haben, bei Schwierigkeiten dem Kind nicht gerecht werden zu können. Und ganz ehrlich, so unbegründet ist das nicht. Wer kein Geld für Nachhilfe hat und selber nicht helfen kann, ist ziemlich doof dran, wenn es mal nicht so läuft. Außerdem gibt es immer noch genug Leute, die sich keine lange Schulzeit ihres Kindes leisten können oder wollen. Was ich ebenfalls schon oft beobachtet habe ist, dass Kinder mit Einser Abi eine Ausbildung machen (vor allem Mädchen), anstatt zu studieren. Und das sind in der Regel dann keine Kinder aus Akademikerhaushalten. Auch wenn nichts gegen eine Ausbildung spricht, könnten diese Kinder ganz andere Dinge erreichen, aber sie werden oft von zu Hause aus, klein gehalten.


kuestenkind68

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Ja, das kann ich bestätigen. Ich hatte zwar nur fast ein 1er Abi (2,0), gehörte damals aber damit schon zu den besten meiner Stufe. Und ich habe auch nur eine Ausbildung gemacht, weil meine Eltern mir das Studium ausgeredet haben und mir jede Motivation und Überzeugung genommen haben, dass ich das schaffe. Heute ärgere ich mich darüber, dass ich mich da nicht durchgesetzt habe, aber ich war mit 19 noch sehr brav und angepasst. Mein Vater wollte mcih mit Gymnasialempfehlung auch nur auf die Realschule schicken, weil er selbst ja auch nicht auf der Realschule war, das würde ja reichen.... Meine Mutter hat sich dann gsd durchgesetzt. Auf der Realschule hätte ich mich gelangweilt, ich war immer eine gute Schülerin und habe auch mein gutes Abi ohen jede Unterstützung ganz alleine gepackt... Letzteendlich habe ich nach der Ausbildung dann auch meinen Weg gemacht, habe noch den Fachwirt hinterhergemacht und hatte am Ende einen richtig guten Job, bevor die Kinder kamen.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von kuestenkind68

meine Mutter, wollte mich gleich nach der 8. Klasse von der Schule nehmen. Ich kann doch arbeiten gehen, eine Ausbildung braucht kein Mensch. Meine Mutter ist ungelernt, hat aber immer mehrere Jobs gehabt und nie vom Amt gelebt. So wollte ich niemals leben und habe für meinen Abschluss gekämpft. Unterstützung bekam ich von niemanden. Zum Schluss, waren es dann 2 abgeschlossene Ausbildungen und ein Meister. So einen Kampf, sollen meine Kinder nie führen müssen. LG maxikid


DK-Ursel

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Hej! Wer bei Bildung nur an das Einkommen denkt und dabei auch noch glaubt, daß dies eine Art Garant für Zufriedenheit sei, der gat in meinen Augen keine Bildung. .denn natürlich kann man sich auch Bildung erwerben und ein zufriedenes, sogar finanziell abgesichertes leben ohne Abitur und Studium führen. In meiner eigenen Familie bin ich weit und breit die erste gewesen mit Abitur, in der meines Mannes haben so gut wie alle studiert. Trotzdem kamen alle gut miteinander aus und hatten Gesprächsthemen genug,in Sachen klass. Musik konnte z.b. keiner me8nem Onkel das Wasser reichen. Trotzdem halte ich Bildung für wichtig, wichtige4 als das hohe Einkommen, weil sie hilft, Dinge in Perspektive zu setzen. Horizonte zu erweitern, etc. Ich bin heute noch unendlich dankbar für mein Abitur und mein Studium,, viel besser, als wenn meine Mutter uns Reichtum hinterlassen hätte! Auch wenn ich mit Reichtum im Leben manches gehabt hätte, worauf wir verzichtet haben. Aber wenn, auch, aber nicht nur, durch Bildung den Fokus anders gelegt habe, hat mir das ja auch wenig(er) gefehlt als meine Bildung mir womöglich gefehlt hätte. Gruß Ursel, DK


Trini

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Antwort auf Beitrag von Bosna

..., wenn man mit Bildung den Schulabschluss gleich setzt. Natürlich gibt es "stinkreiche" Handwerker mit Hauspschulabschluss und jede Menge bettlarme arbeitslose promovierte Kunsthistoriker. Zu Bildung gehört für mich aber mehr als der Schulabschluss (Interesse, Engagement, "Kümmern") Und da gibt es eben überall solche und solche. Es gibt auch Akademiker, die ihren Kindern nicht helfen und Handwerker, die es tun, notfalls mit bezahlter Nachhilfe. Uneingeschränkt zustimmen kann ich nur bei der Tatsache, dass fachliche Hilfe (im Abitur) durch Eltern mit Hauptschulabschluss sicher nicht zu erbringen ist. Trini


Atombiene

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Dein Mann hat eine abgeschlossene Berufsausbildung und einen Meister, das ist definitiv kein niedriges Bildungsniveau. Niedriges Bildungsniveau meint generell, maximal Haupt- oder Realschulabschluss ohne abgeschlossene Ausbildung. Und ja, diese Menschen haben es auf dem Arbeitsmarkt sehr schwer, arbeiten oft im Niedriglohnsektor oder als Hilfsarbeiter. Eure Situation sieht ja nun ganz anders aus und in handwerklichen, männerdominierenden Berufen lässt sich oftmals gutes Geld verdienen. Hat man dann noch einen Meister und ggf. seinen eigenen Betrieb, dann sehen die Erwerbsaussichten in der Regel sehr gut aus. Aber wie gesagt, mit Berufsausbildung oder gar Meister zählt man nicht zum niedrigen Bildungsniveau. Das mit dem "länger ins Rentensystem einzahlen" lese ich oft. Allerdings werden da schon mal wichtige Aspekte vernachlässigt. Zum einen verdienen Akademiker im Schnitt deutlich mehr (ich betone im Schnitt). D.h. auch wenn sie später ins Berufsleben einsteigen und anfangen ins System einzuzahlen, gleicht sich das schnell wieder aus. Es kommt auch hier natürlich auf die Studienrichtung an, ein Sozialpädagoge verdient idR weniger, als ein BWLer. Aber die Statistik zeigt nunmal, dass das mittlere Einkommen eines Akademikers wesentlich höher ist als das eines Nicht-Akademikers. Ich zum Beispiel hätte jetzt bereits, nach nur 7 Jahren Arbeit, davon 1,5 Jahre Elternzeit und 2,5 Jahre Teilzeit, einen sehr hohen Rentenanspruch - gemäß dem Fall, es würde sich nichts mehr an meiner Einkommenssituation ändern. Meine lange und intensive Ausbildung hätte sich also ausbezahlt gemacht. Ein verbeamteter Lehrer wiederum muss sich um seine Pension ohnehin keine Sorgen machen. Ist er nur angestellt, sieht es da ganz anders aus. Es gibt da keine pauschale Antwort.


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Atombiene

Vor allem muss man schon gleiches mit gleichem vergleichen. Ein angestellter Ingenieur verdient deutlich mehr, als z.B. ein angestellter Schreiner.


Bosna

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Es sind viele gute Beiträge. Ich denke , dass damit keiner mit Schulabschluss und fertiger Berufsausbildung gemeint ist . Aber es ist wirklich im Netz und in der Presse so zu lesen dass Hauptschulabschluss und mittlere Reife niedriges Bildungsniveau sind. Diese Aussage ist nich zutreffend , wie eure Antworten bewiesen haben. Danke für eure Antworten. Und jetzt weiß ich auch , dass Standard mit d geschrieben wird.


tonib

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Antwort auf Beitrag von Bosna

Nein, man kann nicht immer den Lebensstandard an der Bildung festmachen. Aber sehr oft. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni mit einer halben, befristeten Stelle hat sicher keinen besseren Lebensstandard als ein Autoverkäufer mit eigener Niederlassung oder ein IT-Entwickler, der sein Studium abgebrochen hat. Aber in den meisten Arbeitsverhältnissen spielen formale Qualifikationen eine große Rolle, heute mehr als früher. Heute studieren eigentlich zu viele Leute, und auch oft das falsche, aber die sind immer noch flexibler als Leute ohne Studium.


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Bosna

Bildungsfern bedeutet für mich eher, dass man den Wert von Bildung nicht verstanden hat und auch nicht bestrebt ist, die eigene Lage bzw. die Lage der Kinder zu verbessern. Wenn Eltern sich nicht darum kümmern, dass ihre Kinder regelmäßig in die Schule gehen, sie teilweise beim Schwänzen noch unterstützen und versuchen, die Bildung ihrer Kinder zu torpetieren ("die muss kein Mathe können, die heiratet"), das würde ich als bildungsfern bezeichnen. Der klassische Weg, Haupt- oder Realschulabschluss und dann eine Ausbildung kann immer noch zu einem erfolgreichen Berufsleben, im richtigen Beruf und mit Glück sogar zu erheblichem Wohlstand führen. Ein Elektriker, der ein bisschen pfiffig ist, kann sich selbstständig machen und mehr verdienen als ein Elekroingenieur, der sein Dasein irgendwo als Sachbearbeiter fristet. Es ist mit niedrigerem Bildungsabschluss sicher deutlich schwieriger, finanziellen Wohlstand zu erlangen, aber es ist nicht unmöglich. Ein Abitur erhöht zwar die Chance auf ein gutes finanzielles Auskommen, ist aber auch kein Garant dafür. Silvia


tonib

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Ich glaube, hier in Diskussion geht ein bisschen durcheinander, was ein formaler Bildungsabschluss ist und was sonst so gerne noch als Bildung bezeichnet wird. Mein persönliches Verständnis von Bildung ist Wissen, das uns Zusammenhänge erkennen lässt - und das ist natürlich sehr individuell. Interessanterweise gilt das aber viel mehr für klassische Literatur, Kunst, Musik als IT-Kennisse, Disney Filme oder Rentenversicherungsdetails, obwohl die unser Leben mindestens genau so beeinflussen.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Bosna

Es gibt eine sehr hohe Korrelation zwischen dem Bildungserfolg von Eltern und dem ihrer Kinder. Hundertfach belegt und publiziert. Das sagt aber wenig über individuelle Möglichkeiten aus. Ein statistischer Zusammenhang besagt nicht, dass es keine Ausnahmen gibt. Engagierte Eltern, die sich mit ihrem Kind beschäftigen, denen Bildung wichtig ist und die sich (bei Bedarf) Unterstützung suchen, sind diejenigen, die ihren Kindern gute Startchancen bieten. Nicht der Bildungsabschluss der Erziehenden ist dafür verantwortlich, sondern ihr Verhalten. Und da gibt es halt die statische Auffälligkeit, dass gebildete Eltern ( bezogen auf die Bildungslaufbahn ihrer Kinder) engagierter sind. Was das Individuum macht, ist dadurch zum Glück nicht festgelegt. Du machst das bestimmt genau richtig mit deinen Kindern und hattest (so klingt es durch) eine Kindheit in der es wenig zu bemängeln gibt.


Benedikte

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Antwort auf Beitrag von Bosna

"Meister" ist definitiv kein niedriges Bildungsniveau... kannst Du mit studieren. Handwerk gat goldenen Boden-stimmt mehr als je zuvor. Du darfst nichty den Fehler machen, akademische Bildung mit hohem Einkommen gleichzusetzen. Ganz im Gegenteil, das sog. Akademikerproletariat sind ja die, die sich fuer einen Appel und ein Ei verdingen muessen. Weil es fuer unzaehlige Absolventen weicher, schongeistiger, kunstinniger Faecher oder "was mit Medien"eben keine ordentlich bezahlte Beschaeftigung gibt. Fuer sehr durchschnittliche Maler, Lackierer, Stuckateure, Schreiner, Installateure, Elektriker usw hingegen schon. Fakt ist aber, dass heute Abi Standard ist und es einfach "verdaechtig"ist bei den heute sehr ueberschaubaren Anforderungen, wenn jemand kein Abi hat. In Bayern auf dem Land vielleicht noch akzeptabel. Aber sonst..... Ich bin den sechzigern geboren, damals war schon ueber die Haelfte aufs Gymnasium. Bin per ZVS nach Bayern zum Studium- wo es damals knapp 15 % waren. Da war Gymnasium echt noch eine andere Nummer als bei uns. Einer der Professoren hat das Problem fuer sich so geloest- wer arbeiten mit mehr als 5 Rechtschreib-, GRammatik- oder Interpunktionsfehlern ablieferte, war durchgefallen. Das hatte die Hamburger, Bremer, NRWer dann weggefegt...... aber jedenfalls, man darf akademische Bildung nicht ueberschaetzen. Ich freue mich immer ueber Geschichten wie Eure.


Trini

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Antwort auf Beitrag von Benedikte

Bei den Anforderungen wären heute die Unis leer!!!


pflaumenbaum

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Antwort auf Beitrag von Benedikte

Auf lange Sicht wird jemand, der oder die "was mit Medien" studiert hat, vermutlich mehr verdienen als ein einfacher Maler - zumindest im Durchschnitt. Das kann ich jetzt nicht belegen, wär mir aber relativ sicher. Es gibt durchaus Jobs im Medienbereich. Die sind vielleicht nicht so gut bezahlt wie ein Ingenieur, aber eben doch besser als ein Maler. Darüberhinaus hat die höhere Bildung auch einen Einfluss auf die Gesundheit, die Lebensführung etc. Ich bin sicher nicht der Meinung, jeder sollte studieren. Aber die positiven Effekte darf man nun auch nicht wegdiskutieren. Zudem es die typischen Langzeitstudenten, die ihr vielleicht noch aus Eurer Studienzeit kennt, gar nicht mehr so gibt. Die werden durch das Bachelor/Mastersystem rausgedrückt. Und Rechtschreibung ist etwa ab dem dritten Semester auch kein Thema mehr.... Das haben die alle drauf dann - word sei Dank, vermute ich.


tonib

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Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Rechtschreibung - Word hin oder her, auch Textverständnis, Wortschatz und Satzbau sind übelst. Und viele sehen auch nicht ein, dass sie ihre kostbare Zeit mit so etwas verschwenden sollen.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Bosna

Dessen Grundschullehrer wollte, dass er auf die Hauptschule geht. Erst die Intervention eines deutschen Nachbarn brachte ihn aufs Gymnasium. Aber wie viele Kinder haben solche Nachbarn? Wie wahrscheinlich ist es, dass sich ein Elternpaar mit Hauptschulabschluss gegen eine solche Fehleinschätzung wehrt im Gegensatz zu einem Elternpaar mit höherem Abschluss? Also ja, es gibt da einen Zusammenhang. Es gibt aber auch bei wohlhabenden/hochgebildeten Familien Phänome, die Kinder ebenfalls nicht ihr Potenzial entfalten lassen: Wohlstandsverwahrlosung und übertriebener Leistungsanspruch. Führt hier zu einer nicht unwesentlichen Zahl an Schulabbrechern. Von daher - lass die anderen reden. Oder aber mache noch Abschlüsse, wenn es dich für dich selber stört, aber auch nur dann.


Einstein2.0

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Jetzt kommt nicht mit dem! Der ist 1.Ausländer und 2. will der uns nur vergiften!


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Einstein2.0

Und 3. Moslem. Haben wir was vergessen?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Bosna

Leider ist ein niedriges Bildungsniveau aber auch oft ein Problem für die Kinder. Ich bin Lehrerin und damit ständig konfrontiert. Die Eltern sind mit Elternbriefen überfordert, Termine werden seltener eingehalten, den Kindern weniger geholfen. Man merkt es schon sehr, wenn die Eltern selbst überfordert sind. Ich selbst komme aus einem bildungsfernen Haushalt. Meine Eltern haben beide nur einen Hauptschulabschluss. Ich war immer auf mich alleine gestellt. Helfen konnte man mir maximal bis zur 5. Klasse. Letztlich scheitern bei uns viele Kinder nicht mal aufgrund der Intelligenz oder aufgrund des Elternhauses ansich, sondern daran, dass viele Kompetenzen fehlen, die eben erwartet werden und anderen in die Wiege gelegt werden (z.B. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Sorgfalt...). Bitte nicht falsch verstehen: das liegt nicht immer am Elternhaus. Einigen Eltern ist es aber einfach egal, weil sie selbst in den Tag hinein leben... Leider sind das oft die Kinder, die dann auch den Hauptschulabschluss machen. Es gibt auch Kinder aus Akademikerfamilien, die einen Hauptschulabschluss machen. Das ist aber eher die Ausnahme. Ich könnte noch weiter ausholen, aber das sprengt den Rahmen.