Zwergenalarm
Was mich schon länger beschäftigt, aber seit Corona nun verstärkt. Was erhoffen wir uns davon, dass wir künftig alle Ausweise digital am Handy bei uns tragen, die Kreditkarte mittels Applewatch zücken, die eigene Haustür mit in der Cloud gespeichertem Fingerprint öffnen, unseren Herzrhythmus via App überwachen und, und, und...…? Mir gefällt das, ehrlich gesagt, ganz und gar nicht. Noch gibt es genug alte Leute, denen man das nicht zumuten kann, also gibt es eine Zeit lang zumindest noch die alternative analoge Lösung. Aber dann? Wie werden unsere Kinder einstens mit einem nachhaltigen Stromausfall umgehen? Wär ja jetzt schon schwer genug, aber immerhin noch möglich. Abgesehen davon macht mir der durch eine Impfung möglicherweise implantierte Chip am wenigsten Kopfzerbrechen, tragen wir ihn doch beinahe rund um die Uhr sowieso freiwillig mit uns rum.
ich lese gerade System Fehler....ist sehr passend dazu. Ich denke auch, das Digitale nimmt jetzt noch mehr fahrt auf. Bin sehr gespannt auf die Entwicklung. Wie gehen die alten Menschen in anderen Ländern, die weit vor uns liegen mit der Digitalisierung, um? Haben die auch solche vorbehalte? LG
Mir fällt jetzt grad kein Land ein, wo ich der älteren Bevölkerung unterstelle, dass sie ihr komplettes Leben nur noch digital zur Verfügung haben. Hast du ein Beispiel?
das habe ich so auch nie behauptet. Aber, ich kenne mich ja nun sehr gut in DK aus, da viel Familie und viele über 80. Die sind total offen bzw. offener, was neue Medien angeht. Das kenne ich so in meinem deutschen Umfeld eben nicht. Da wird sofort gegen alles Neue geschimpft. Und D ist ja nun meilenweit davon entfernt, komplett digital zu sein. Scheitert ja schon fast immer daran, dass das W-Land sehr schlecht ist, oder man erst gar keinen Empfang hat. LG
Mir geht es gar nicht so sehr um die "neuen Medien", die erleichtern den Alltag sehr. Deswegen habe ich Handy, Internet & Co ja selbst. Und auch meine Elterngeneration nutzt dieses fleißigst. Aber ich kenne z.B. keinen ü60, der seine Bankomatkarte an der Supermarktkasse via Handy verwendet. Oder jemand, der seinen Blutzucker via Chip überprüft. Bei den jüngeren sehr wohl. Und noch leben wir ja in einer "kann" Generation....was aber, wenn all das irgendwann mal zum "Muss" wird.
und deswegen würde mich ja auch mal der Vergleich mit anderen Ländern interessieren, immer im Vergleich die selben Altersklassen. Die Ü 60 Jährigen in meinem Umfeld sind noch sehr fit, und sind eher die neuen 40 Jährigen. Meine Große hat einen Lehrer, 64...der ist fitter in der Technik, als so manch jüngerer. Das ist aber auch ganz bestimmt eine Typ-Sache. Meine Nachbarn sind 80 und was regen die sich immer auf, wenn sie einen Banktermin haben und Omma füllt ganz langsam ihre Überweisungen aus. Die beiden machen alles digital, was so geht. Und sind immer entsetzt, dass vieles eben doch noch in den Kinderschuhen steckt. Per Handy zahle ich auch noch nicht, bekomme ich nicht eingestellt. LG
Ich habe jetzt spontan China im Kopf gehabt, wo es im täglichen Leben kein Bargeld mehr gibt. Also wenigstens im Süden und Westen, wo ich so unterwegs bin. Und interessanterweise sind diejenigen, die in Deutschland die größten Probleme haben (die Älteren und die ländliche Bevölkerung, kleine Tante Emma Lädchen, Straßenverkäufer und Hofläden) dort Vorreiter, weil sie es mit Begeisterung aufgreifen und als Chance sehen. Es werden keine teuren Kreditkarten-Lesegeräte mehr gebraucht, sondern nur noch QR code, und WeChat hat ja eh jeder auf dem Handy. In Korea ähnlich, wobei man da im Gegensatz zu China noch bar oder mit Karte bezahlen kann - aber die allermeisten Vorgänge sind jetzt schon voll digitalisiert, erleichtert das Leben ungemein, vom Einkauf bis Krankenhaus, TÜV, weiß-ich-was. Japan trödelt so wie Deutschland hinterher und verpasst einen Anschluss nach dem nächsten.
Es sind ja nicht die eindeutigen Vorteile, die so manches digitale Instrument bietet, die mich stören. Die nehme ich in vielen Bereichen auch gerne an. Was mich nachdenken lässt, ist die Kontrollierbarkeit des Einzelnen, wenn man sich der Maschine komplett unterwirft. Dafür ist z.B. die Abschaffung des Bargeldes wunderbar geeignet. Früher oder später wird dieses kommen. Und gerade China ist ein Land, das auf Kontrolle aufbaut, oder irre ich da?
Ich wehre mich gegen diesen digitalen Irrsinn. Auf meinem Smartphone sind 9 Apps installiert und schon gar keine Corona oder Luca App. Seit Corona habe ich mir angewöhnt noch mehr mit Bargeld zu zahlen. Nur hohe Beträge zahle ich mit EC oder MasterCard, niemals mit dem Smartphone. Es muss nicht jeder wissen für was, wo, wieviel ich mein Geld ausgebe. Wenn wir essen gehen nehme ich ein altes Handy ohne Internet mit. Zettel und Stift wird wohl jedes Restaurant haben.
ich finde es gut, dass man endlich, endlich die Möglichkeit hat in vielen Bereichen, endlich mit der Karte zahlen zu können (nicht müssen). Obwohl, ich war letzte Woche in einem Kerzen-Geschäft, hat nur einmal in der Woche auf, ansonsten nur online. Dort kann man nur mit Karte bezahlen, hat gar keine Kasse mehr. So etwas, finde ich, sollte man dann aber auch ausdrücklich auf der Webseite vermerken oder eben auch, nur Bargeld möglich. LG
Natürlich, wenn Daten konsolidiert werden, hat man den Vorteil, dass man alles, was man braucht, an einem Fleck hat und schnell darauf zugreifen kann, wenn man es braucht. Es birgt das Risiko, wenn jemand anderes darauf zugreifen kann, dass er dann genauso schnell an Daten kommt, die nicht für ihn bestimmt sind. Meiner Meinung nach müssen Vor- und Nachteile ebenso wie Risiken gegeneinander abgewogen werden. In Korea lasse ich mein Handy oder mein Portemonnaie auf dem Cafétisch liegen, um zu zeigen, dass hier schon jemand sitzt, wenn ich auf Toilette gehe. In Deutschland würde mir das nicht im Traum einfallen. Aber trotzdem verzichte ich in Deutschland nicht auf mein Handy, Portmonnaie oder Handtasche, bloß weil da geklaut wird. Ich fände eine Diskussion um Sicherheit viel relevanter, als sich selbst und unserer Wirtschaft allein aus Prinzip neue Möglichkeiten zu verwehren - aufgrund mangelnder Risikobewertung und teils unreflektierten Ängsten.
Also, dass es jetzt beschleunigt den digitalen Impfpass gibt finde ich sehr gut: Nie mehr das Problem, dass etwas verloren geht. Bei 5 Impfpässen, teilweise mehrere Teile zusammen getackert ist das eine enorme Erleichterung. Deswegen habe ich ja trotzdem noch alles analog, ein Handy geht ja auch einmal leer oder kaputt.
Es geht mir nicht drum, dass es praktisch ist.....keine Frage. Es geht mir um die Angreifbarkeit, digitale Daten sind immer manipulierbar.
Ja klar, aber ich werte das Risiko des unbefugten Zugriffs aufs Digitale als geringer ein, als das eines Verlustes der analogen Daten. Man kann sich ja auch abmelden.
An das "einfache" Abmelden glaub ich z.B. nicht. Aber vielleicht bin ich schon zu alt.... Aber die eigentliche Frage ist.....was erwartet man sich von einem volldigitalisierten Leben?
das wird in D schon daran scheitern, dass es hier oft gar kein W-Land Empfang etc. gibt. Daher mache ich mir da zur Zeit keine Sorgen. Theor. ist ja viel möglich, aber praktisch sind wir da nun doch Entwicklungsland. LG
Doch von ELGA kann man sich leicht abmelden, Bekannte wollen jetzt händeringend wieder angemeldet werden (weil sie jetzt doch Covid geimpft sind und das digitale Zertifikat wallen, weil sie um die kostenlosen Tests umfallen), DAS ist derzeit zeitnahe nicht möglich. Digital habe ich wie geschrieben Impfpass und die Bürgerkarte und beides ist sehr zeitsparend, Kreditkarte auf Handy oder Uhr habe ich nicht und brauche ich derzeit auch nicht.
Generationen vor uns hatten bereits ebenso ihre Startschwierigkeiten mit technischen Errungenschaften, die für uns heute vollkommen normal sind. Aber ich verstehe, was du meinst. Ich bin ein Kind der 80er und mit Technik großgeworden. Trotz meines jungen Alters rast sie an mir vorbei und fordert mich zeitweilig auch ganz schön.
Gleichzeitig werden die Dienstleistungen immer weniger. Ältere Menschen haben z Bsp bei einer Bank Probleme mit den diversen Automaten, die Angestellten am Schalter erklären die dann mehr oder weniger bereitwillig. Am Ende muss man dann alleine damit klar kommen.
Meins ist das Digitalisierte nicht. (Ich mags nicht, ich zahle auch noch zu 90% mit Bargeld) und solange das keine"Pflicht" wird, werde ich das auch "Boykottieren" ich habe mein Handy auch nicht immer bei mir
Ich finde alles zu digitalisieren sehr gut. Spart sinnlose Zeit am Kopierer.
Bewerbungen digital, Einschreiben digital, bezahlen digital ..... da bin ich mit dabei.
Schwer fällt es auch uns irgendwann. Aber jede Zeit hat ihren Wandel. Meine Großmutter kam schon mit der Fernbedienung des Fernsehers nicht klar. Über etwas mehr digitales in Sachen Gesundheit hätte sie sich aber begeistern können.
Mein Teenklein hat jetzt ein eTicket für Bus und Bahn. Der ganze Papierkram entfällt. Die lBewerbungen vom Großteen sind nur noch digital.
Ich selber bin digital, wenn auch ausgewählt. Einen Wohnungsschlüssel haben wir schon lange nicht mehr. Ich hab auch nur noch rudimentär Bargeld. Ich zahle mit der Uhr.
Mein Großteen wird ab dem nächsten SJ nur noch digital mitschreiben. Für die ist das kein Problem.
Nur für den Fall, dass mal der Strom ausfällt sollte der Fortschritt aber nicht gestoppt werden.
> "Ich selber bin digital, wenn auch ausgewählt. Einen Wohnungsschlüssel haben wir schon lange nicht mehr.
...
Nur für den Fall, dass mal der Strom ausfällt sollte der Fortschritt aber nicht gestoppt werden."
Heißt das bei Stromausfall müsst Ihr ein Fenster einschlagen?
Nein! Die Option den Schlüssel zu benutzen gibt es nach wie vor.
Sehr beruhigend - ich frag mich bei diesen ganzen Smart-Home-Geschichten schon, wie man z.B. die Jalousien hochbringt, wenn es brennt...
Ein Backup ist da eigentlich immer mitgedacht, und zur Not kann man Jalousien auch händisch in den Rolladenkasten schieben (wenn keine Kurbel oder kein Band dran ist).
Also man könnte das mit dem Rauchwarnmelder koppeln. Oder hoch schieben. Eine Kurbel haben wir nicht. Aber bei uns sind nur die schweren Rollläden elektrisch. Es gäbe also immer ein Fenster mit Zugband. Mal davon ab. Rollläden sind leicht einzutreten. In der Regel sind die ja aus Plastik.
Euer Wort in Gottes Ohr.
Aber die Jalousien sollen ja auch Einbrecher abhalten und Plastik per se ist nicht instabil - kommt auf die Struktur drauf an. Ich würde das gern mal ausprobieren (vielleicht noch im Dunkeln, mit Rauch, Flammen und schreiendem Kind hinter mir?).
Es gibt da so einiges, ganz ohne Digitalisierung (Aufzüge, eine U-Bahn, in der das Wasser steigt und steigt... )
Die Jalousien sind sakrisch schwer, und von außen kriegst du die nur in den Rolladenkasten (bei uns zumindest) wenn du ihn aufschraubst. Als Einbrecher hat man es ja ein bisschen eilig, und das Aufrollen der Jalousie im Kasten rumpelt auch. Die richtig einbruchsicheren sind sicher noch schwerer einzurollen, und da braucht man mindestens drei, vier kräftige Leute (zwei, die die Jalousie gleichmäßig hochheben und einen bis zwei, der/die sie im Kasten aufrollt).
Im Brandfall würde ich aber nicht anfangen, Jalousien zu rollen, da würde ich mir die Kinder, die Tiere und die Dokumente (in der Reihenfolge) schnappen und rausrennen. Zum Glück ist die freiwillige Feuerwehr direkt nebenan.
In jedem Neubau mit RWA-Anlagen, sind die Rauchmelder mit den Fenstern verbunden. Da wird Dir der Fluchtweg geöffnet. Zur Sicherheit haben die einen Akku.
Einbrecher und Rollläden = Krach.
Meine Rollläden hab ich eigentlich als Sonnen- und Sichtschutz. Die kann ich eintreten. Es gibt aber auch bessere, ohne jede Frage.
Ich bin generell pro Digitalisierung. Wenn man sucht findet man natürlich immer ein Gegenargument. Weiterentwicklung ist aber notwendig.
Hier haben barmer und AOK ihre Filialen geschlossen und sind nur noch per email erreichbar oder man hängt sich in die hotline. An banken gibt des noch Sparkasse und volksbank., alle anderen geschlossen. Arztanmeldungen überwiegend online, am Telefon geht keiner ran. Meine Omi und sogar meine Eltern sind oft ratlos und könnten alleine gar nicht. Selbst ich war schon ueberfordert und mußte mir helfen lassen. Sicher ,irgendwann wird alles nur noch durch Technik gesteuert( finde ich persönlich und menschlich nicht schön aber gut), nur ist mir das jetzt zu krampfig . Mit Macht will hier durchgesetzt werden,wozu wir noch gar nicht bereit sind
Freie Marktwirtschaft eben. Du willst die Wirtschaft dahingehend doch nicht etwa einschränken?
Naja sind wir ehrlich...dazu habe ich dann doch nicht die Stellung der Macht. Es passiert eh was passiert, eine Meinung dazu darf man ja Gott sei dank noch haben:)
Na ich wunder mich ja auch nur über deine Meinung. Du bist doch, deiner Selbstbeschreibung nach, wirtschaftsliberal eingestellt. Jeder (Firmen-)Eigentümer soll doch deiner Einstellung nach frei entscheiden können, leben und leben lassen, Selbstverantwortung und so.
es ist meine persönliche empfindung ,da ich mit sehr vielen älteren leuten darüber rede und sehe wo es hakt. die wirtschaft ist dabei ein andere punkt als die menschlichkeit, da kann ich gut unterscheiden mich stört immer dieses schwarz weiß denken , nur weil man das eine gut findet , muß man das andere blöd finden . ist doch quatsch
... und in RLP erwägt man, wieder die guten alten Sirenen aufzubauen, die man Zug um Zug abgebaut hat. Die hätten wohl bei der Flutkatastrophe dort funktioniert. Das Telefon- und Handynetz ist nämlich ausgefallen - tlw. auch heute noch. Nina und Katwarn konnten somit nicht warnen. Wo kein Netz mehr, da hilft auch die Digitalisierung nicht. Ich bin nicht komplett gegen Digitalisierung, aber manchmal ist es gut zweigleisig zu fahren und ein Backup zu haben. LG Streuselchen
In Skandinavien ist da vieles anderes, und, wie ich finde, besser. Ich fand es in Schweden und Dänemark toll und wahnsinnig praktisch, selbst Kleinstbeträge beim Bäcker mit der EC- oder Kreditkarte bezahlen zu können, mich nervt auch immer das ganze Kupfergeld, das sich in meinem Geldbeutel sammelt. In Skandinavien und den Niederlanden gibt es ja gar keine 1, 2 und 5-Cent-Münzen. Selbst Riga war, was digitales Bezahlen anging, fortschrittlicher als Deutschland. Was ich auch immer wieder merke: Die gesellschaftliche Bewertung von Technologien pflanzt sich auch privat in den Köpfen fort. Viele Asiaten (vor allem Japaner und Südkoreaner) haben zum Beispiel gar kein Problem mit sozialen Robotern, sondern finden die freundlich und hübsch, während wir uns hier gruseln, wenn die einerseits sehr menschenähnlich und andererseits eben doch "nicht ganz menschlich" sind von der Mimik. Aber an vieles gewöhnt man sich auch, wenn man es muss, weil es keine Alternativen mehr gibt. Die Widerstände sind da nur gerade hierzulande (finde ich) sehr groß. Oft stellt sich aber heraus, dass es nach anfänglichem Gemotze dann doch gar nicht so schlimm war, wenn eine Änderung eingeführt wurde. Natürlich müssen Leute, die erst mal mit neuer Technik überfordert sind, nett angeleitet werden, anblaffen, genervt reagieren oder lächerlich machen, geht natürlich gar nicht.
jupp, in D gehört es einfach dazu, erst einmal zu meckern. Ohne geht es doch gar nicht. Ja, in DK war schon vor über 25 Jahren mit der EC so weit, wie wir es gerade jetzt einmal sind. Ich freue mich, dass ich jetzt fast überall mit EC zahlen kann. Mich nervt dieses ganze Kleingeld nämlich auch sehr. In D kann man schon froh sein, wenn das W-Lan stabil genug ist. Meine Familie aus DK bekommt hier jedes mal die Krise. LG
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