Elternforum Aktuell

Mobbing in Schule

Mobbing in Schule

LeRoHe

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Hallooo, schon länger her, dass ich mal hier war. Für mich aktülles Thema: Mobbing. Mein Sohn, inzwischen 2. Klasse, wird seit dem 1. Halbjahr der 1. Klasse regelmäßig von bestimmten Kindern aus seiner Klasse gemobbt. Diese Kinder waren alle zusammen im selben Kindergarten, mein Sohn ist eines der wenigen Kinder in dieser Klasse, das in einem anderen Kindergarten war. Leider sind von diesem keine anderen Kinder in der Klasse. Nun hat R. zusätzlich leichtes ADS, ist von Haus aus kein Mitläufertyp, sondern macht sein Ding. Wir waren/sind in psychiatrischer Behandlung, in erster Linie sollten wir eigentlich testen, ob R. Legasthenie hat, weil die Lehrerin immer wieder darauf gedrängt hat, R. wäre so schlecht, der müsste eine LSR haben. Von wegen, R. liegt im totalen Durschnitt, im Lesen sogar im Oberen. R. hat lt. der Ärztin wohl eher daran zu knabbern, wie er in der Schule behandelt wird. R. ist außerdem der festen Überzeugung, dass die Lehrerin ihn nicht mag, "aber das macht nichts, ich mag sie auch nicht". Und das aus dem Munde eines 8jährigen... Außerdem ist lt. der Ärztin das Zwischenzeugnis total wiedersprüchlich geschrieben worden durch die Lehrerin, außerdem sehr negativ, entspricht nicht den Testergebnissen. Das Thema Mobbing ist der Lehrerin bekannt. Wir bestärken R. auch immer wieder, wenn die Jungs ihn ärgern, soll er direkt zur Lehrerin gehen und es ihr sagen. (Mein Sohn ist keiner, der zurückschlägt oder verbale Attacken startet, also eigentlich leider das ideale Opfer). Die Lehrerin hört sich dann also die beiden Versionen an. Gestern z.B. hat der Anführerbengel (natürlich der Sohn der 1. Elternsprecherin, der die Blondeunschuldsengeltour super drauf hat) R. geärgert, R. natürlich zur Lehrerin um sie um Hilfe zu bitten. Das Engelchen hat erzählt, R. hätte ihn in den Bauch geschlagen und sein Pausenbrot runtergeschmissen. Lehrerin fragt die anderen Jungen die dabei waren, die halten zu ihrem Anführer und erzählen genau dasselbe. Wem glaubt also die Lehrerin mal wieder? Richtig, immer dem Engelchen. Meinem Kind hat sie bisher noch nie geholfen, obwohl ich ihr das Problem schon oft geschildert habe und sie um ihre Mithilfe gebeten habe. Das Engelchen ärgert R. aber natürlich nur, wenn keine Lehrkraft in der Nähe ist. Da sind schon Sachen vorgefallen... mein Sohn hat ja angeblich auch in ein Handwaschbecken für Erwachsene uriniert. Also haben die Jungs erzählt. Und Frau Lehrerin hat ihnen das natürlich geglaubt. Wie das funktionieren soll, in der 1. Klasse mit 1,25 m, dem Zipfel viel weiter unten, hab ich sie gefragt, da hatte sie nur die Antwort, die Jungen haben das gesehen. Ich vermute oft, die Lehrerin hat R. ebenfalls auf dem Kicker. Sie versucht es ja nicht einmal, ihm zu helfen, oder sich mit den betreffenden Kindern hinzusetzen und eindringlich über Mobbing zu reden. Aber die Schule selber macht immer groß einen auf Sozial und Freundschaft. Jeden Monat eine Aktion dazu. In den Klassen kommt das wohl nicht an. R. ist inzwischen bzgl. ADS in einer Therapie, die ihm u.a. auch helfen soll, mit anderen Kindern besser klar zu kommen, sich in Gruppen einzugliedern. Aber das kann ihm auch nicht helfen, sich gegen eine große Gruppe Jungs, im Übrigen alle Jungs aus der Klasse, außer Zweien (und das sind selber welche, die Angst haben). Den Schuljugendsozialarbeiter hatte ich ebenfalls schon darauf angesetzt, der wollte sich im März melden, was er beobachtet hat. Bisher kein Anruf, kein Zettel, kein Nichts. Heute werde ich ihn anrufen, und mal fragen, was er gesehen hat. Außerdem will ich heute die Schulberatung anrufen, ich kann einfach nicht mehr. Mir tut mein Kind so leid, ich kann ihm nicht helfen, ich bin nicht vor Ort. Und heute abend wird mein Mann die überkatholische Mutter des Engelchens anrufen, die beiden sprechen die selbe Muttersprache (und nein, es ist nicht türkisch), außerdem kann mein Mann bei sowas so schön ruhig bleiben. Uns wurde zwar seitens der Schule gesagt, wir sollen das nur ja nicht machen, weil sie würden das regeln, intern in der Schule, mit den Kindern. Aber da sieht man nichts, nur dass R. immer fertiger gemacht wird. Meint ihr es ist gut, die Eltern dieser Kinder mal darüber zu informieren??? Ein Bekannter meinte sogar, wir sollen R. selber reden lassen, und der Mutter mal erzählen lassen, wie es ihm so unter ihrem Sohn so ergeht. Aber das finde ich zu heftig... Außerdem habe ich mir überlegt, R. die Klasse wechseln zu lassen. Die einzige Möglichkeit ihn aus der Klassensituation zu holen. Die Schule können wir nicht wechseln, dann würde uns der Hort fehlen, und Hortplätze sind im mütterarbeitsfeindlichen Bayern leider Mangelware.


Holzkohle

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Antwort auf Beitrag von LeRoHe

Moin, ich habe Dir glaube ich damals schon geschrieben, dass ein Schulwechsel sicherlich das Beste wäre. Ein Klassenwechsel wird das Mobben zwar einschränken, aber in den Pausen ist Dein Sohn dann mit Sicherheit doch wieder das Opfer. Leider ist es so, haben die erstmal ein Kind aufm Kieker, dann ist es immer der Sündenbock. Du kennst das ja von S. und der Kindergartenzeit. Da konnte hinten rechts im Raum ein Glas runterfallen und mein Sohn hat sich in der Garderobe umgezogen, da brüllten schon die ersten Kinder "Der S wars!" Ich fände die Idee, R selbst sprechen zu lassen, gar nicht sooooo schlecht, vielleicht auch, wenn ebenfalls das andere Kind mit dabei ist. Du weißt ja, wie wir Mütter sind, käme jetzt eine Familie mit Kind auf mich zu, und mein Kind könnte sich dazu nicht wehren bzw. ich höre seine Version nicht, nimmt man als Mutter erstmal den Schutzmantel hoch. Das würdest Du sicherlich auch nicht anders tun. Wenn die Lehrerin, obwohl R sie anspricht, die Hilfe verweigert, würde ich einfach einen Schritt weiter und zum Direktorium gehen... Alles Gute Euch und liebe Grüße an den kleinen Sonnenschein!!!!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Holzkohle

hast du schon mal mit dem rektor der schule gesprochen? bei uns sind die grundschulen auf jeden schüler angewiesen. ich finde die idee auch nciht schlecht wenn das kind spricht. und ja, es fühlt sich mies an und so etwas muß im keim erstickt werden. bei uns fing das mobbing erst in der 5. an und das haben wir mit hilfe von vertrauenslehrerin und klassenleitung gut gelöst. mein kind wird seitdem nicht mehr gemobbt und hat auch freunde gefunden, die mobber von damals kacken ab, aber nicht weil mein sohn nun "zurückschlägt", sondern weil sie sich selbst ins aus geschossen haben. wenn allerdings der scheiß schon in der 2. klasse anfängt ist es etwas schwieriger. wenn gar nichts hilft, dann doch schulwechsel. manchmal zucken lehrer bei dem wort schon zusammen.


J+L

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Antwort auf Beitrag von LeRoHe

hallo, ich würde mal bei dem sozialarbeiter anrufen, warum er sich nicht meldet, werde auch nicht länger zusehen! schule wechseln, ist auch keine richtige lösung, dann zeigst du den anderen, dass sie "gewonnen" haben. dein kind fühlt sich noch schlechter. eltern ansprechen ist auch falscher weg. wir hatten erst vor 2-3 wochen einen infothemenabend in der schule über dieses thema war sehr interessant! dieser infoabend macht die Prävention der Polizei! die gehen auch in klassen--schulen und tun das mit den kindern erörtern. am besten rufst du dort mal an, die helfen dir weiter. sorry habe jetzt gerade wenig zeit, wenn du noch fragen hast, melde dich.


Abb

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Antwort auf Beitrag von LeRoHe

Hallo, wir hatten das Problem auch bereits in der ersten Klasse. Hier ging das Übel von der Lehrerin aus und wir haben uns das ein halbes Jahr angesehen und dann die Schule gewechselt. Wenn es bei Euch schon so lange so schlecht läuft, bin ich ziemlich sicher, dass es nicht mehr besser wird, Klassenwechseln hin oder her, denn dann stimmt etwas im System nicht. Ich bin sehr froh, dass wir damals gewechselt sind, denn an der neuen Schule lief es von Anfang an super. Mittlerweile ist das zehn Jahre her und das Kind macht demnächst seinen MSA. Seelisch intakt und voller Pläne. Lass Dir nicht Deinen Sohn kaputt machen. LG und alles Gute für Euch Susi


taram

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Antwort auf Beitrag von Abb

Ich bin der Meinung, Klassenwechsel ist nicht vorteilhaft, Schule wechseln halte ich für sinnvoller. Bei einem Klassenwechsel geht das Mobbing in den Pausen weiter. Auch wir haben für die 6.Klasse Grundschule (Berlin) noch gewechselt und es war das Beste, was wir tun konnten. Es ist kein Eingeständnis verloren zu haben, es ist der Schutz deines Kindes und wird von den Mobbingbeauftragten der Polizei als Gut befunden


Holzkohle

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Antwort auf Beitrag von taram

wir haben eine 1./2. Klasse an der Schule, da sind die Polizisten, und das ist kein Scherz, nach 10 Minuten GEGANGEN, weil sie keinen Sinn in dem Ganzen gesehen haben. Auch hier gehts nicht um alle Kinder, aber um einen großen Teil. Da fliegen Scheren und wird Klebstoff aufs Butterbrot geschmiert, wenns Kind gerade nicht hinschaut. In der Zwischenzeit sind in der Klasse nur noch die Hälfte der ursprünglich eingeschulten Kinder, weil die Eltern ihre Kids nach kürzester Zeit auf andere Schulen oder in andere Klassen gesteckt haben. Da wir momentan ohne Direktorium sind, schwimmt die Klasse halt so vor sich hin. Der (männliche!) Lehrer hat übrigens vor einigen Wochen das Handtuch geschmissen... Auflösen möchte man die Klasse nicht, da die anderen Lehrer sich weigern, die Kids zu unterrichten. Die Eltern machen nicht mit und ziehen nicht am Strang. Schulausschlüsse werden ignoriert. DA mach dann mal was Anderes als Abhauen... in meinen Augen ist das keine Flucht in dem SInne, sondern einfach ein Bessern der Situation. FÜRS KIND


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von LeRoHe

Hi LeRoHe, Mobbing in der Schule ist ein Problem der Schule und keines, das ihr von zu Hause lösen könnt. Jedes weitere Gespräch mit der Lehrerin oder auch der Mutter des Mobbers wird als Schuss in den Ofen enden. Macht dem Schulsozialarbeiter Dampf, damit er sich kümmert, das Problem im Kollegium thematisiert und für euren Sohn wenigstens einen Klassenwechsel in Kürze möglich macht. Wenn auch das nicht hilft, würde ich - Hort hin oder her, dann muss eben ggfs eine Tagesmutter oder eine Kinderfrau oder Leihoma her - die Schule wechseln. Deine Wut und Verzweiflung über die Lage deines Kindes ist zwar absolut verständlich, aber gerade auch in den Diskussionen mit der Klassenlehrerin und der anderen Mutter kontraproduktiv, das bringt euch keinen Schritt weiter. LG Nicole